Hallo,
Zitat:Bei einem Koax "sieht" der HT erst ein paar andere Dinge im Weg, bevor er an derSchallwandkante vielleicht noch vorbeischaut......
Yep, da sieht es auf Achse, aufgrund der "unsauber" gearbeiteten Übergänge und Anschlüsse, oft ziemlich übel aus. Das ist aber kein Grund deshalb auf alle weitere Optimierung zu verzichten, denn die Kantendiffraktion macht das Ganze eben noch übler
Zitat:Allerdings frage ich mich, ob das in einem Doppelblindtest bei sonst identischen LS herausgehört wird.
Voraussetzung ist, dass die Kantenoptimierung die Abstrahlung wirklich verstetigt, sich dies nicht nur minimal auswirkt und die Auswirkungen sich in einem "sensiblen Hörbereich" (z.B. 800-5000Hz) manifestieren.
Freistehend in einem riesigen Raum mit optimaler Ausrichtung eher nicht. In einem "normalen" Wohnraum sollten aufgrund des größeren Beitrags der Reflexionen zum Klangbild ein Unterschied wahrnehmbar sein.
Ansonsten würde dies den Forschungen von Toole und Olive etwas widersprechen, die besagen, dass gleichmäßig abstrahlende LS als klanglich hochwertiger beurteilt werden.
Zitat:Für das gute Gewissen (aufgrund der leicht besseren Messwerte) oder wenn man auf die Optik der schrägen Kanten steht, why not.
Der Einfluss der Schallwand/Kantendiffraktion und der "beeinflusste Wirkungsbereich eines Waveguide" wird oft kolossal unterschätzt - schließe mich ausdrücklich ein.
Dazu die Simulation der normierten Abstrahlung eines 17cm Waveguide, entspricht ganz gut den Abmessungen des Seas-Koax, einmal mit AxiDriver, also in unendlicher Schallwand und zum Vergleich die Simulation in ABEC mit 25cm Schallwand und 30mm Verrundung (die Simu ist bis ca. 5-6kHz gültig).
[ATTACH=CONFIG]43992[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]43993[/ATTACH]
In unendlicher Schallwand verursacht das Waveguide um 3kHz eine gewollte, deutliche Einschnürung der Abstrahlung die ungefähr von 1,5-5kHz wirkt. Schön zu sehen, dass Schallwand und Kantendiffraktion die Einschnürung in der Abstrahlung komplett auffüllen und bei 3kHz sogar noch eine leichte Aufweitung verursachen.
Hier noch die Auswirkung beim Übergang von 16mm zu ca. 30mm Verrundung am real gebauten Objekt. Gemessen in 1m Abstand, normiertes Sonogramm mit 1/12 Glättung:
[ATTACH=CONFIG]43994[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]43995[/ATTACH]
Selbst eine so "kleine" Maßnahme wie die Vergrößerung der Verrundung von 16 auf 30mm hat noch massiven Einfluss auf die Abstrahlung des Waveguide.
Folglich ist auch bei einem 7'' Koax der Einfluss der Schallwand und die Art der Kantengestaltung enorm.
Zitat:Ich würde sagen das wäre ein Fall von "Fasen so nahe als Möglich an den Korb heran geführt"!
Bei 2kHz sollten wir unterhalb des Arbeitsbereichs des WGs sein. Der HT "sieht" also die Kanten.
Volle Zustimmung! Ob damit aber die bestmögliche Abstrahlung erreicht wird, können eigentlich nur Simulationen oder viele Prototypen zeigen. So spielt z.B. auch die Konusform des TMT eine große Rolle.
Gruß Armin