Liebe Boxsim-Freunde,
im Parallel-Thread Boxsim Import-Problem wurde vom LIFU ein interessanter Weg gezeigt,
wie man ohne eigene Messung auch bei Fremdchassis (keine Visaton-Chassis) zu aussagekräftigen Simulationen kommen könnte.
Interessant wäre, wenn Ihr diese Vorgehensweise durch Eure Erfahrung bestätigen oder
widerlegen würdet.
Voraussetzung für dieses Vorgehen ist, dass die in Boxsim verwendeten Chassis
unter den gleichen Bedingungen vom Chassis-Hersteller oder z.B. einer Testzeitschrift
wie Hobby HiFi gemessen wurden.
In der Regel werden folgende Messbedingungen gelten:
- Einbau (bündig) des Chassis in eine unendliche Schallwand
- Elektrische Spannung am Chassis beträgt 2,83 V
- Entfernung des Messmikrofons zu Schallwand 1 m
- Messung wird auf Achse erstellt (0 Grad)
Diese Bedingungen (ich hoffe ich erzähle nichts Falsches) werden z.B. bei den Messungen
der Chassis bei Hobby HiFi erfüllt.
Hobby HiFi ermittelt zu jedem Chassis die TSP.
Es wird eine Messung des Schalldruckes in einer unendlichen Schallwand und Messungen des Impedanzfrequenzgangs im freien durchgeführt.
Vom Schalldruck- und dem Impedanzfrequenzgang wird nur der Betrag abgedruckt.
Um an die Datei des abgedruckten Schalldruck- und des Impedanzfrequenzganges zu kommen,
müssen diese zunächst abgescannt werden.
Mit z.B. der Software SPLTracer lassen sich so die entsprechenden Dateien erstellen.
http://www.pvconsultants.com/audio/utility/spl.htm
Idealerweise sollte jetzt ein funktionierendes Boxsim-Projekt geladen werden.
Dieses wird in den folgenden Schritten angepasst.
Vorgehensweisen für Hochtöner und Tieftöner sind identisch:
1. Eintragen der TSPs
2. Import des Schalldruckamplitudenfrequenzganges
(Die Kenntnis des Phasenfrequenzganges ist nicht erforderlich)
3. Bei Die Messung des Frequenzganges erfolgte
Unendliche Schallwandauswählen
4. Haken NUR bei F-gang Amplitude benutzen setzen
5. Der Wert bei SEO ist somit uninteressant
6. Import des Impedanzamplitudenfrequenzganges
- Auch hier ist die Kenntnis des Phasenfrequenzganges nicht erforderlich
7. Haken NUR bei F-gang Impedanz ben. setzen
8. Knopf Le und Re aus Impedanzgang errechnen drücken
9. Die berechneten Daten übernehmen
10. Gehäusegrößen und Positionen für das Chassis eintragen
Bereits vom UweG vorgenommenen Anmerkungen:
Ich halte Christophs Vorgehensweise für sinnvoll. Ich würde dieser Simulation sogar eher trauen als einer Simulation mit Messdaten für die akustische Phase, wenn die verschiedenen Chassis nicht genau mit der gleichen Methode vermessen wurden.
Das einzige was diskutierbar ist, ist, den Haken bei Impedanzgang berücksichtigen
(nur Amplitude, nicht Phase) evtl. zu setzen.
pro: Wurde der Impedanzgang hochauflösend (also >ca. 40 Messpunkte) ermittelt, kann er lokal genauer sein als der simulierte.
contra: Bei wenigen Messpunkten ist die Impedanzsimulation mit Sicherheit genauer als der primitive Interpolationsalgorithmus bei Berücksichtigung der Messdaten.
Bei gutmütigen Chassis (ohne Impedanzspitzen außer bei der Resonanz) reichen ca. 5 Messpunkte in der Regel aus, um eine sehr genaue Impedanzsimulation zu ermöglichen. Dann ist es aber auch egal ob das Häkchen nun gesetzt ist oder nicht, es kommt sowieso das gleiche heraus.
Phasenlage
Es gibt ein ganze Reihe Einflussfaktoren auf die Phasenlage eines Chassis (wenn nicht mit gemessenem Phasengang simuliert wird):
1. Die Thiele/Small-Parameter im eingebauten Zustand. Sie ergeben die Phasenlage des mechanischen Schwingers namens Membran.
2. Einfluss der Schwingspuleninduktivität. Wenn Boxsim die Bauteilwerte des Ersatzschaltbilds aus dem Impedanzgang bestimmen konnte, dann existiert das Ersatzschaltbild und damit auch die Phaseninformation zwischen Spannung und Strom.
3. Die Schallwand. Die Beugung an den Schallwandkanten kann die Phasenlage geringfügig beeinflussen.
4. Die Weiche - wer hätte das gedacht.
5. Eine Korrektur des Schallentstehungsortes abhängig von Membrangröße und Membranform. Diese Korrektur ist empirisch ermittelt und stimmt bei Chassis üblicher Bauform. Ein Flachmembrankonus wäre wohl eher als Kalotte richtig suimuliert udn wenn jemand einen exxtrem tiefen Konus hat, dann liegt die Simu in der Phase zu früh.
Die so ermittelte Phasenlage passt allerdings nur, wenn das bei allen Chassis so gemacht wird.
akustische Phase
Die akustische Phase ist gar kein unbekanntes Wesen sondern ergibt sich in einem ziemlich weiten Bereich aus der Phasenlage des Grundschwingers mit fc + der Phasenverschiebung durch die Schwingspuleninduktivität + der Membranform. Erst wenn die Membran deutlich nicht mehr kolbenförmig schwingt, wird's zackelig und schlecht vorhersehbar. Nehmt mal Boxsim und probiert es mit den VISATON-Chassis aus. Beim DK8P versagt die Sache allerdings katastrophal. "Normale" Konuslautsprecher und Kalotten funktionieren ziemlich gut.
im Parallel-Thread Boxsim Import-Problem wurde vom LIFU ein interessanter Weg gezeigt,
wie man ohne eigene Messung auch bei Fremdchassis (keine Visaton-Chassis) zu aussagekräftigen Simulationen kommen könnte.
Interessant wäre, wenn Ihr diese Vorgehensweise durch Eure Erfahrung bestätigen oder
widerlegen würdet.
Voraussetzung für dieses Vorgehen ist, dass die in Boxsim verwendeten Chassis
unter den gleichen Bedingungen vom Chassis-Hersteller oder z.B. einer Testzeitschrift
wie Hobby HiFi gemessen wurden.
In der Regel werden folgende Messbedingungen gelten:
- Einbau (bündig) des Chassis in eine unendliche Schallwand
- Elektrische Spannung am Chassis beträgt 2,83 V
- Entfernung des Messmikrofons zu Schallwand 1 m
- Messung wird auf Achse erstellt (0 Grad)
Diese Bedingungen (ich hoffe ich erzähle nichts Falsches) werden z.B. bei den Messungen
der Chassis bei Hobby HiFi erfüllt.
Hobby HiFi ermittelt zu jedem Chassis die TSP.
Es wird eine Messung des Schalldruckes in einer unendlichen Schallwand und Messungen des Impedanzfrequenzgangs im freien durchgeführt.
Vom Schalldruck- und dem Impedanzfrequenzgang wird nur der Betrag abgedruckt.
Um an die Datei des abgedruckten Schalldruck- und des Impedanzfrequenzganges zu kommen,
müssen diese zunächst abgescannt werden.
Mit z.B. der Software SPLTracer lassen sich so die entsprechenden Dateien erstellen.
http://www.pvconsultants.com/audio/utility/spl.htm
Idealerweise sollte jetzt ein funktionierendes Boxsim-Projekt geladen werden.
Dieses wird in den folgenden Schritten angepasst.
Vorgehensweisen für Hochtöner und Tieftöner sind identisch:
1. Eintragen der TSPs
2. Import des Schalldruckamplitudenfrequenzganges
(Die Kenntnis des Phasenfrequenzganges ist nicht erforderlich)
3. Bei Die Messung des Frequenzganges erfolgte
Unendliche Schallwandauswählen
4. Haken NUR bei F-gang Amplitude benutzen setzen
5. Der Wert bei SEO ist somit uninteressant
6. Import des Impedanzamplitudenfrequenzganges
- Auch hier ist die Kenntnis des Phasenfrequenzganges nicht erforderlich
7. Haken NUR bei F-gang Impedanz ben. setzen
8. Knopf Le und Re aus Impedanzgang errechnen drücken
9. Die berechneten Daten übernehmen
10. Gehäusegrößen und Positionen für das Chassis eintragen
Bereits vom UweG vorgenommenen Anmerkungen:
Ich halte Christophs Vorgehensweise für sinnvoll. Ich würde dieser Simulation sogar eher trauen als einer Simulation mit Messdaten für die akustische Phase, wenn die verschiedenen Chassis nicht genau mit der gleichen Methode vermessen wurden.
Das einzige was diskutierbar ist, ist, den Haken bei Impedanzgang berücksichtigen
(nur Amplitude, nicht Phase) evtl. zu setzen.
pro: Wurde der Impedanzgang hochauflösend (also >ca. 40 Messpunkte) ermittelt, kann er lokal genauer sein als der simulierte.
contra: Bei wenigen Messpunkten ist die Impedanzsimulation mit Sicherheit genauer als der primitive Interpolationsalgorithmus bei Berücksichtigung der Messdaten.
Bei gutmütigen Chassis (ohne Impedanzspitzen außer bei der Resonanz) reichen ca. 5 Messpunkte in der Regel aus, um eine sehr genaue Impedanzsimulation zu ermöglichen. Dann ist es aber auch egal ob das Häkchen nun gesetzt ist oder nicht, es kommt sowieso das gleiche heraus.
Phasenlage
Es gibt ein ganze Reihe Einflussfaktoren auf die Phasenlage eines Chassis (wenn nicht mit gemessenem Phasengang simuliert wird):
1. Die Thiele/Small-Parameter im eingebauten Zustand. Sie ergeben die Phasenlage des mechanischen Schwingers namens Membran.
2. Einfluss der Schwingspuleninduktivität. Wenn Boxsim die Bauteilwerte des Ersatzschaltbilds aus dem Impedanzgang bestimmen konnte, dann existiert das Ersatzschaltbild und damit auch die Phaseninformation zwischen Spannung und Strom.
3. Die Schallwand. Die Beugung an den Schallwandkanten kann die Phasenlage geringfügig beeinflussen.
4. Die Weiche - wer hätte das gedacht.
5. Eine Korrektur des Schallentstehungsortes abhängig von Membrangröße und Membranform. Diese Korrektur ist empirisch ermittelt und stimmt bei Chassis üblicher Bauform. Ein Flachmembrankonus wäre wohl eher als Kalotte richtig suimuliert udn wenn jemand einen exxtrem tiefen Konus hat, dann liegt die Simu in der Phase zu früh.
Die so ermittelte Phasenlage passt allerdings nur, wenn das bei allen Chassis so gemacht wird.
akustische Phase
Die akustische Phase ist gar kein unbekanntes Wesen sondern ergibt sich in einem ziemlich weiten Bereich aus der Phasenlage des Grundschwingers mit fc + der Phasenverschiebung durch die Schwingspuleninduktivität + der Membranform. Erst wenn die Membran deutlich nicht mehr kolbenförmig schwingt, wird's zackelig und schlecht vorhersehbar. Nehmt mal Boxsim und probiert es mit den VISATON-Chassis aus. Beim DK8P versagt die Sache allerdings katastrophal. "Normale" Konuslautsprecher und Kalotten funktionieren ziemlich gut.


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