Im Moment experiemtiere ich mit einer Mitteltonkalolle Dynaudio D76 AF:
Die Kalotten habe ich gebraucht gekauft und ich weiß nicht wie alt diese sind. Optisch sehen sie bis auf ein paar kleine Kratzerchen auf der Frontplatte und ein wenig Staub und Flusen auf der Kalotte gut aus. Ich habe mal beide im direkten Vergleich gemessen. Die Übereinstimmung ist sehr gut:
Ich habe mal auf einem alten Datenblatt geschaut, da sieht das ganze ähnlich aus.
Jetzt habe ich eine generelle Frage: Wie ist das Herangehen mit der DCX in einem solchen Fall?
Ich habe es folgender Maßen probiert: Frequenzgang auf Achse gemessen und korrigiert bis ger Frequenzgang linear war. Dann gefiltert bei 2200 Hz (ich weiss das ist schon tief für den Neo3) mit 24but und unten bei 500Hz mit 18but.
Oder ist es sinnvoll die abfallende Flanke (also ab 1500Hz) so zu lassen, den Buckel bei 4,5kHz wegzunehmen und dann den Tiefpass bei 2200Hz zu setzen?
Leider sind HT und MT etwas weit voneinander entfernt. Im Nachhinein würde ich das gerne ändern, auch ein Hochtöner mit Waveguide ist sicher eine Möglichkeit, vll sogar die Mitteltonkalotte selbst in einen Waveguide.
Da sieht es nicht ganz so schlimm aus. Möglicherweise verschlimmert die Schallwand den Frequenzgang -> stell mal ein Brett oben drauf und/oder seitlich (ggf. ganzes "Rahmen") und miss noch mal. Oder schmeiß Edge an ;-)
Der sinnvolle Einsatzbereich richtet sich nicht nur nach dem Frequenzgang (den kann man zur Not gerade ziehen) sondern auch nach dem Klirrfaktor und dem Rundstrahlverhalten. Eine 3"-Kalotte sollte schon bis 3 kHz spielen können - sonst hätte sei kaum eine Daseinsberechtigung gegenüber einer 2" Kalotte oder einem 3-4" Konusmitteltöner.
Also:
# Rundstrahlverhalten messen
# Klirrfaktor messen
# dann sehen wir weiter
Generell würde ich zunächst den Peak bei 4.3 kHz ausbügelt, dann die breite Überhöhung um 1 kHz, so dass der gesamte Frequenzgang etwa auf das Niveau der "Delle" bei 2.5 kHz kommt. Dann kannst Du relativ muinter filtern was das Zeug - und die Kalotte - hält. So 500/600 - 2.5/3 kHz würde ich anstreben.
Gruß Pico
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Zuerst muss ich gestehen, dass ich heute zum ersten Mal den Klirrfaktor gemessen habe.
erstmal habe ich Messungen mit unterschiedlich verbreiterter Schallwand durchgeführt:
lila Kurve: normal
rote Kurve: Schallwand nach oben erweitert
grüne Kurve: Schallwand zu den Seiten hin und nach oben erweitert
der breitbandige Buckel bei 1kHz wird also flacher, je breiter die Schallwand ist.
Jetzt zum Rundstrahlverhalten: 0-90° zur langen Seite der Schallwand, die Winkel sind pi mal Daumen gedreht:
Nun zum Klirr: Abstand vom Mikro zur Kalotte 15cm (oder etwas weniger), den genauen Pegel weiß ich nicht. Einmal mit Zimmerlautstärke und einmal wirklich laut:
mit ungefähr dem gleichen Pegel wie bei der zweiten Messung habe ich mal zum Vergleich den RS225S8 gemessen:
hier nochmal Messungen mit dem nun per DCX glattgebügelten Frequenzgang der Kalotte unter Winkel 0-45° und mit Hochpass bei 500 Hz (but18) sowie Tiefpass bei 2500 Hz (but24):
Hat denn hier jemand mit den Kalotten schon Erfahrungen gesammelt?
Es war wesentlich einfacher die Senke um 2,5 KHz aufzufüllen als die beiden Buckel abzusenken.
die gemessenen Klirrfaktoren sind ungewöhnlic niedrig. Insbesondere ist K2 kleiner als K3, das ist wirklich SEHR ungwöhnlich.
Wir haben den RS225 ja auch gemessen, und da kommt er mit K2 bei 95 dB mittlerem Schalldruckpegel > 1% (K3 liegt dort bei 0.2%).
Wir messen in 20cm Abstand (liegend). Durch die liegende Messnug wird zwar K2 etwas "gefördert", aber so schlimm kann ich mir das eigentlich nicht vorstellen. Müssen wir bei einem großen Gehäuse (z.B. Dolly-Bass) mal checken . . .
Die Enzerrung hat ja gut geklappt, evtl. wird dir eine Messung am Hörplatz zeigen, dass der Bereich um 2.5 kHz etwas abgesenkt werden muss, da dort das Rundumstrahlen sehr gut und daher mehr Energie im Raum ist.
Gruß Pico
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Gewerblicher Teilnehmer
den richtigen mittleren Pegel stellen wir über die Anregungsspannung ein. Wenn das Chassis einen Wirkungsgrad von 90 dB bei 2.83V Eingangsspannung hat dann muss ich eben mit 2.83 V anregen um einen mittleren Schalldruck von 90 dB in 1m zu bekommen -> während der (Test-) Anregung mit Steps einfach die ausgangsspannung messen und entsprechend einstellen. Das Mikro kriegt dann zwar mehr, aber das macht man ja nur um die Raumrückwirkungen zu reduzieren . . .
Gruß Pico
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Gewerblicher Teilnehmer
ich habe mich dazu entschlossen nochmal ein paar neue Gehäuse zu bauen um diese zu optimieren.
Da ich inzwischen auf den Geschmack gekommen bin, werde ich auch nochmal ein paar andere 3" Kalotten ausprobieren (SEAS H304).
Zudem habe ich mir noch ein paar Dayton RS225S-8 bestellt. (wieder dort, wo ich sie auch letztes Jahr gekauft hatte, für 109€ das Paar )
Ich stelle mir das nun wie folgt vor:
Die Tieftöner kommen in je 25L geschlossen einmal unter Hoch- und Mitteltongehäuse und einmal darüber. Es werden also 3 stapelbare Gehäuseteile gebaut.
Um festzustellen welche Geometrie (Ansymmetrie, Fasen, Rundungen...) für das Hoch-Mitteltongehäuse am besten geeignet ist werde ich paar Testgehäuse bauen und immer fleissig messen und hören. Am liebsten würde ich sowohl Mitteltonkalotte als auch Hochtöner von hinten anbringen, dann kann ich nach vorne auch noch ein wenig mit der Schallführung ausprobieren. Mitteltonkalotte und Hochtöner werden dabei so nah wie möglich zusammenrücken. Hier werde ich zum Vergleich auch mal die neue Tangband Keramikkalotte ausprobieren, die mir bei meinen kleinen sehr gut gefällt.
Hier ist ein riesen Vorteil, dass die Hochtöner sowie die Kalotten kein zusätzliches Volumen benötigen und ich keine kompletten Testgehäuse, sondern eigentlich nur Schallwände herstellen muss.
Dieser mittlere Teil wird wieder wie bei meinen kleinen PC-Lautsprechern aus vollen 19mm MDF Brettern gefräst, dann kann ich die Rundungen an der Schallwand so groß wie möglich machen und bin frei in der Gestaltung. Aus optischen Gründen wird das ganze nicht breiter als 30cm. Um flexibel zubleiben wird der plane Teil der Schallwand auswechselbar gestaltet.
wer Lust hat sich einzubringen ist dazu herzlich eingeladen! Ich werde wenn es soweit ist Fotos und Messungen natürlich posten.
wenn ich Mumpitz von mir geben oder Gedankenfehler habe sagt mir bitte bescheid. Da die Gehäuse noch nicht einmal auf dem Papier existieren bin ich für alle Möglichkeiten offen.
so long...
Henrik
@Theo und Pico: ist es möglich dieses Thema in die normale Lautsprecherkategorie zu verschieben, sodass nicht nur Abonnenten dieses sehen können.
@Pico: bei nächster Gelegenheit werde ich dann auch ausprobieren mit korrektem Pegel zu messen. Vielen Dank nochmal für den Hinweis!
finde dein Projekt außerordentlich spannend. Ich hätte eine Anregung für eine Schallführung für den Hochtöner. Sieh dir doch mal die B80 von Burmester. Darin soll der BG3 Neo so spielen. http://www.burmester.de/de/produkte/inde...uct=1,5,31
Den Keramikhochtöner von TB habe ich auch. Da würde mich auch mal interessieren, wie der sich im WG verhält.
ich habe auch schon gehört, dass Burmester den Neo3 verbaut. Habe leider auf der Burmester Homepage kein großes Bild von den B80 gefunden. Sieht so aus, als ob da die äußeren Teile des Neo3 verdeckt wären. Davor ist dann ein Minihorn mit scharfem Abschluss, oder sogar nur eine Fase. Ich würde gerne mal Winkelmessungen davon sehen....
Ich werde einfach mal mit dem Neo3 ein paar Sachen ausprobieren und Messungen machen.
Generelle Vorschläge für eine Geometrie der Schallführung sind sehr erwünscht.
Hat jemand eine Ahnung was für eine Schallwand 3" Kalotten im allgemeinen bevorzugen?
Wie sah es bei deinen Tangband mit der Paargleichheit aus? Den gekürzten Monacor Waveguide kann ich die Tage mal dranhalten und messen (wahrscheinlich aber erst nächste Woche).
20.03.2009, 23:26 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.03.2009, 00:08 von henrik.)
Hallo Theo,
schonmal Danke für das Bild.
ich werde auf jeden Fall mal sowas in der Art ausprobieren. Außerdem wollte ich der Dynaudiokalotte nach Vorbild der O500 von Klein und Hummel mal einen Waveguide verpassen und gucken, wie sich das misst und wo man da ankoppeln kann.
Bei Ebay hatte ich mir ein paar SEAS H304 geholt. Leider war das Päärchen nicht gleich (Bezeichnung von Beiden: 76 MF H304-8Ohm - 44/91)
Impedanzvergleich:
Vergleich Frequenzgang:
gemessen wurde in einer 23cm Breiten Schallwand, Bild folgt später
Ich habe mich also beim Verkäufer gemeldet, welcher mir umgehend ein 2. Paar zuschickte. Auf diesen Kalotten waren unterschiedliche Aufkleber:
17/90 -> Kalotte 03
34/85 -> Kalotte 04
Mit Kalotte 01 habe ich die Kalotte Bezeichnet, welche die Reso bei 600Hz hatte.
Nun der Vergleich der Impedanzen von Kalotte 02 zu Kalotte 03:
Vergleich der Impedanzen von 02 und 04:
Vergleich der Frequenzgänge 02 und 03:
Vergleich der Frequenzgänge von 02 und 04:
Nun noch der Vergleich 03 und 04:
hier die Winkelmessungen von Kalotte 03, ein wenige Plattgebügelt mit DCX:
und wieder einmal eine sehr komische Klirrmessung (ich habe diesmal das Multimeter drangehalten,...der hat was von 0,9V angezeigt, kann doch irgendwie nicht sein, es war auf jeden Fall schon ziemlich laut!)
Danach habe ich noch alle Kalotten unter Winkel gemessen, und auch mal provisorisch bei 2500Hz getrennt und wieder unter winkel gemessen. Ich glaube ich habe aber schon genug Messungen eingestellt.
Ich denke ich werde Kalotte 02 und 03 behalten und die anderen beiden zurücksenden. 03 ist unwesentlich lauter als 02 ab ca. 1 Khz, was ich leicht mit der DCX beheben kann.
Komisch finde ich die unterschiedlich stark, bzw verschobenen Resonanzen im bereich um 6,5kHz bis 8kHz.
schöne Studie und bestätigt im Wesentlichen unsere Erfahrungen. Wenn die Leute wüssten was sie häufig da so kaufen (Paarungleichheit) würden sich ihnen die Nackenhaare sträuben. Wer nicht misst und das Zeug gnadenlos zurückschickt und Ersatz verlang ist selber schuld.
Wenn man sich dann überlegt das Gehäusevolumen auf 0,1 Ltr simuliert werden...........:joke:
:-) Theo
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Gewerblicher Teilnehmer
Zitat:Komisch finde ich die unterschiedlich stark, bzw verschobenen Resonanzen im bereich um 6,5kHz bis 8kHz.
20-25 Jahre alt, evtl. eingetrocknetes Ferrofluid, vielleicht sogar unterschiedliche Revisionen? Wer mit solchen Oldtimern hantiert, sollte mit sowas leben können...
Hallo Harry, natürlich muss man bei solchen älteren Chassis damit rechnen, dass sie nicht perfekt sind. Ich denke aber ich kann mit den beiden ein wenig rumprobieren (auch wenn ich mir fast schon sicher bin, das ich sie nicht in den entgüligen Lautsprecher kommen)
@Theo: Die meisten Leute habe ja leider keine Messtechnik und können schlecht nachprüfen in wie weit die Chassis streuen. Gut das wir das können Die Frage ist ja immer wann es vertretbar ist etwas zurückzuschicken (kommt sicher auch auf den Preis an)? +-1dB, +-2dB?
Inzwischen habe ich das 2. Paar Dayton RS225 hier. Wenn ich wieder in Aachen bin werde ich sie mal einwobbeln und die Impedanz messen (Eingangscheck). Ich werde, wenn ich die Tage mal Zeit habe zwei 25L Gehäuse bauen um zu gucken, wie die Daytons sich in geschlossenen Gehäusen so machen.
Zum Mittel-hochtongehäuse werde ich wohl erst mitte April kommen, da ich im Moment noch für eine Prüfung lerne.
Furnier habe ich inzwischen auch schon bekommen, dieses mal wird es Makassar. Birke hat mir nicht wirklich zugesagt. Ist eigentlich schade um die schönen runden Gehäuse, hatte mir viel Mühe damit gegeben...die neuen müssen dann eben noch schöner werden.
Gruß Henrik
nochmal @ Theo: hattest du nicht mal gesagt, dass ihr ein Projekt mit Davis Chassis in der Planung hattet? Ist das noch aktuell? Gibts Erfahrungen zu den Chassis?
ich habe inzwischen 2 geschlossene Testgehäuse mit je 25L zusammengezimmert:
Sie laufen bis etwas über 50Hz und fallen dann ab. Mit Bassanhebung bei 40Hz um 5dB gehts dann noch ein Stück tiefer. Jetzt muss der direkte Vergleich zeigen, ob ich geschlossen baue oder doch BR.
Welche anordnung ist theoretisch vorzuziehen, wenn man 2 TT pro Seite betreibt? Einen je über und unter MT, HT oder 2 darunter?
Als nächstes folgen Testgehäuse für MT und HT mit verschiedenen Schallführungen.
30.03.2009, 13:09 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.03.2009, 13:11 von Kondensator.)
Hallo Henrik,
Zitat:Welche anordnung ist theoretisch vorzuziehen, wenn man 2 TT pro Seite betreibt? Einen je über und unter MT, HT oder 2 darunter?
Ich würde meinen das kommt auf die Trennfrequenz zwischen TT und MT an. Mit der MT Kalotte würde ich zwei untereinander, mit einem Konus MT ab 200-300Hz die andere Variante bevorzugen.
EDIT: Bin gespannt ob dir CB oder BR besser gefällt. Mir gefällt im allgemeinen CB mit Bassanhebung besser als BR.
- die verlängerte Schallwand, die die Mitteltonkalotte "sieht", sowie die Unebenheit, die durch den benachbarten Tieftöner entsteht, wird Frequenzgang und Abstrahlverhalten beeinflussen. Du kannst ja mal die Kalotte mit und ohne Bass-Aufsatz (auch unter Winkel) messen...
- das Abstrahlverhalten der Bässe wird sich bei Montage oben/unten in der Vertikalen einer Zylinderwelle annähern und auch im Bass etwas einschnüren. Das halte ich für erstrebenswert.
Mein Fazit: Wenn sich die "Dreckeffekte" durch den oberen Tieftöner im Rahmen halten, würde ich oben/unten bauen.
an meiner Front tut sich jetzt nach einer Pause auch wieder etwas. Ich habe etwas umgeplant und will wieder in eine etwas andere Richtung. Motiviert vom Klang der Puro die ich vor einiger Zeit mal nachgebaut habe soll nun folgendes entstehen:
HT: Seas Noferro600G im Monacorwaveguide (fand ich einfach toll in der Puro)
MT: Peerless 205 Nomex in ca 8L (habe ich für ein paar Euro bei ebay geschnappt...muss nur mal messen ob sie i.O. und auch gleich sind)
TT: 2x Dayton RS225
Anordnung:
TT
HT
MT
TT
leider kann ich nicht so sehr in die Breite wie ich es gern würde.
wenn das Wetter am WE nicht die ganze zeit schön ist werde ich ein paar testgehäuse zusammenzimmern.
Ich werde mal versuchen, was die beiden Dayton zu einem gemeinsamen 80L Gehäuse sagen, denn viel größer möchte ich nicht werden:
Außenmaße des Gehäuses werden: HxBxL 122x27x40,5 [cm³]
Die Schallwand wird mit einer großen 45° Fase versehen, die bis aus die flache Seite vom Peerless reicht (Breite vorne 205mm)
also ohne Innenversteifungen und Gehäuse für HT+Wave und MT knapp etwas unter 100L.
Falls ihr Kommentare oder Änderungsvorschläge habt sind die herzlich willkommen.