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142mm Kalotte von Bliesma
#1
Von Bliesma gibt es wohl bald eine Monster-Mitteltonkalotte in zwei Ausführungen. Der Preis liegt bei mehr als 900,- €.
Habe sie bisher nur auf der Webseite von solen.ca gesehen, ist aber nicht auf Lager.

Ich häng mal Datenblätter an.

Tom


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#2
Ob das alles Sinn macht wage ich zu bezweifeln. Ich habe Coral DX Eleven und da ist eine 90mm Kalotte MD-9 drin. Die klingt auch völlig anders wie die bekanntere MD-70 oder die Berylium Kalotte aus der Yamaha NS1000. Bin mal gespannt darauf was die Bliesma für Vorteile haben soll.
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#3
Auch wenn sie größer und konvex gewölbt ist, erinnert sie mich an den Accuton C90 Mitteltöner.
Grüße aus Karlsruhe, Florian
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#4
Wisst ihr, was ich überhaupt nicht leiden kann? Ich kann nicht leiden, wenn man mir Bullshit erzählt, deswegen kriege ich bei Werbung Plaque auf den Zähnen.

Und wisst ihr, was ich noch viel weniger leiden kann? Wenn der Bullshit offensichtlich ist. Aus aktuellem Anlass ein Beispiel:

Datenblatt der Bliesma-Monsterkalotte schrieb:Ring magnet system with large rear opening reduces backside reflections

Und darunter dann zwei Frequenzgänge, die ganz offensichtlich eine ganz fiese Helmholtz- oder TML-Resonanz (tippe auf ersteres) zeigen.

Weil der Rest aber offensichtlich ziemlich gut ist könnte es sich lohnen, da etwas leicht strömungswiderständiges anzubringen. Irgendein Vliesstoff mit geringer Dichte. Oder man spart sich den Aufwand und kauft sich was anderes.
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#5
Hallo phantastix,

danke für den Hinweis, dass es da was Neues gibt.

Ich finde zumindest die M142A (also die Alu-Version interessant):

TSP-Analyse:
Mit 0,06 g/cm^2 ist die Membran wirklich sehr leicht.
Hoher Qms, niedriges Qes, niedrige Fs, resultiert in einem sehr niedrigen Rms von 0,54kg/s.
Guter Antrieb (hoher BL-Wert für die leichte Membran, hohes x-max)
All dies deutet auf eine theoretische sehr gute Wiedergabequalität hin.

Bündlungsverhalten ist vorbildlich: nur ca. 6,5 dB unterschied bei 3kHz zwischen 0° und 60°.

Sehr gute Sensitivity.

Als breitbandiger Mitteltöner sehr gut einsetzbar.
Reso-Peak erst bei 6,5 kHz.
Ohne die Distotion-Messung gesehen zu haben: der empfohlene Einsatzbereich von 180Hz bis 2.8 kHz kling durchaus realistisch.

Die Papier-Version finde ich nicht so spannend, da nur bei 2,2 kHz trennbar und mit dem frühen Peak schwerer zu entzerren.

Für mich sehen die Dinger sehr spannend aus.
Nur 900 € für 1,7 kg Metal ist es mir nicht Wert.
Ich denke, man bekommt auch mit einem Bruchteil des Geldes, was ähnlich gut klingendes hin, nur dass man dann zB bei 500 Hz trennen muss... was aber nicht unbedingt ein nachteil sein muss.
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#6
Darakon schrieb:All dies deutet auf eine theoretische sehr gute Wiedergabequalität hin.

Stimmt, in der Summe der genannten Eigenschaften ist sie fast so gut wie ein gepimpter BG20... :thumbup:
Gruß

Jesse Cool Good Vibration




Die Realität ist in Wirklichkeit etwas komplizierter.
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#7
muß man mal hören!
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#8
Darakon schrieb:Reso-Peak erst bei 6,5 kHz.

Ich bin das ja schon gewohnt, dass ich nicht gelesen werde:

ichselber schrieb:Und darunter dann zwei Frequenzgänge, die ganz offensichtlich eine ganz fiese Helmholtz- oder TML-Resonanz (tippe auf ersteres) zeigen.
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#9
Franky schrieb:muß man mal hören!

Moin Frank,
du willst hier wirklich behaupten du hättest noch keine gepimpten BG20 gehörtBig Grin.
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#10
@JFA: wie kommst du drauf, nicht gelesen zu werden?
Die Resonanz bei 6,5 kHz mit + 15dB ist schon nicht ohne. Allerdings liegt sie so hoch, dass sie meiner ansicht nach(aktiv) weg-filterbar sein müßte, wenn man kanpp unter 3 kHz trennt. Die Resonanz scheint aber doch zumindest zT membranabhängig, da sie bei der Papierversion deutlich anders ausfällt.

@Jesse:
könntest du zum Vergleich noch mal die TSP und den Frenquenzgang des gepimpten BG20 posten?
Gerade das Bündlungsverhalten sollte deutlich 'schlechter' aussehen, also eher bündeln, oder?


Ich habe letztens viele Lautsprecherdaten auf der Suche nach einem Mitteltöner gewälzt.
Die M142A halte ich schon für recht bemerkenswert. Wie gesagt: nur der Preis passt mir nicht.
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#11
Darakon schrieb:@JFA: wie kommst du drauf, nicht gelesen zu werden?
Die Resonanz bei 6,5 kHz mit + 15dB ist schon nicht ohne. Allerdings liegt sie so hoch, dass sie meiner ansicht nach(aktiv) weg-filterbar sein müßte, wenn man kanpp unter 3 kHz trennt. Die Resonanz scheint aber doch zumindest zT membranabhängig, da sie bei der Papierversion deutlich anders ausfällt.

Äh, den üblen Wiggel bei >~1kHz im Datenblatt-Frequenzgang siehst du schon oder? Rolleyes

Jochen vermutet dass es eine Helmholzresonanz von Luftvolumen unter der Kalotte und Polkernbohrung ist, das wäre ggf. mit etwas Bedämpfung behebbar.
Wenn man das aber nicht weg bekommt wäre das Teil für mich unbrauchbar. (Taumelresonanz der Membran? Aber wahrscheinlich hat Jochen wie immer recht Wink)

Ich kenne den T25A und T34A, beides exzellente Hochtöner die ich bedingungslos weiter empfehlen würde. Eine M74A hätte ich sehr gerne mal.
Für das Riesending hier fällt mir aber keine sinvolle Verwendung ein, zumal bei dem Preis und der Störung mitten im Übertragungsbereich.
"Science is about what is, Engineering is about what can be"
Neil Armstrong
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#12
Hersteller bauen halt, was möglich ist und genau das läuft dann irgendwann aus dem Ruder.

So ein bisschen verrutschen dann auch die preislichen Maßstäbe. Für 900 Euro pro Box kann ich einen 3-Wegerich mit Chassis vom Allerfeinsten konstruieren...

An der Stelle sei dann auch nochmal an die 15er Metallkalotte von Peerless erinnert, die allerdings als TMT daherkommt. Kostenpunkt: 50 Euro.

[ATTACH=CONFIG]69300[/ATTACH]

https://quint-store.com/media/files_publ...L02-04.pdf

Wie gesagt: Irgendwann wird übers Ziel hinausgeschossen. Aber gut, es werden sich Leute finden, die das Bliesma-Teil kaufen und verbauen. Geld ist ja bekanntlich genug da draußen unterwegs.


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#13
kwesi schrieb:den üblen Wiggel bei >~1kHz im Datenblatt-Frequenzgang...

Jochen vermutet dass es eine Helmholzresonanz von Luftvolumen unter der Kalotte und Polkernbohrung ist, das wäre ggf. mit etwas Bedämpfung behebbar.

Müsste man mal Wasserfalldiagramm dazu sehen, was einem die Güte der Reso mitteilen würde. Wenn niedrig, dann wäre sie wohl problemlos via PEQ behebbar. Aber ja, klar, bei einem 900€ Treiber darf sowas gar nicht erst zur Frage werden.
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#14
kwesi schrieb:Jochen vermutet dass es eine Helmholzresonanz von Luftvolumen unter der Kalotte und Polkernbohrung ist, das wäre ggf. mit etwas Bedämpfung behebbar.
Wenn man das aber nicht weg bekommt wäre das Teil für mich unbrauchbar. (Taumelresonanz der Membran? Aber wahrscheinlich hat Jochen wie immer recht Wink)

Genau (also den allgemeinen Teil, nicht den, dass ich immer recht habe Big Grin ).

Das Riesending triggert ansonsten ziemlich alles, was man sich von einem MT wünscht: hoher Wirkungsgrad, breitbandig, nahezu nicht mehr vorhandene Induktivität, wahrscheinlich hervorragendes thermisches Verhalten (große einlagige Schwingspule komplett im Luftspalt), für die Anwendung genügend Auslenkung (für den angegebenen Frequenzbereich 180 Hz - 2,8 kHz) komme ich auf ca. 0,2 mm für 85 dB(A) in 1 m bzw. bei Vollauslenkung > 104 dB(A)). Dazu bestimmt noch Uberverarbeitungsqualität, und allein, dass das eine Kalotte ist, finde ich ziemlich scharf.

Aber dann ist da eben diese Resonanz und die 900 €, das triggert dann ganz was anderes in mir Confusedhock:

P.S.: wenn aktiv mit DSP (oder den Fähigkeiten, eine analoge Entzerrung passend zu designen) könnte das natürlich trotz der Resonanz gehen. Passiv nicht unmöglich, aber knifflig
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#15
spendormania schrieb:Für 900 Euro pro Box kann ich einen 3-Wegerich mit Chassis vom Allerfeinsten konstruieren...

Ja Preis/Leistung ist nicht so der Hit...

JFA schrieb:für die Anwendung genügend Auslenkung (für den angegebenen Frequenzbereich 180 Hz - 2,8 kHz) komme ich auf ca. 0,2 mm für 85 dB(A) in 1 m bzw. bei Vollauslenkung > 104 dB(A)).


Mmh, bis 2,8 kHz würde ich das Teil nicht einsetzen, bündelt zu sehr obenrum. Ne Kalotte bündelt später als ein Konus, aber dann stärker, wird schwieriger dann einen sauberen Übergang zu einem HT hinzubekommen. Eher 1,2 - 1,5 kHz mit nem T34A drüber.
Eine M74A macht >>115dB Peak ab ~500Hz, strahlt bis >>2kHz fast perfekt rund, kostet weniger als die Hälfte und hat keinerlei Störungen im Übertragungsbereich die ich bekämpfen muss, das wäre meine Wahl...
"Science is about what is, Engineering is about what can be"
Neil Armstrong
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#16
Zitat: Moin Frank,
du willst hier wirklich behaupten du hättest noch keine gepimpten BG20 gehörtBig Grin.
[Bild: clear.gif]

Ich habe noch nie was ausser einer 25mm Kalotte von Visaton gehört - hat mich auch nie was interessiert. Irgendwie war das immer langweiliges Zeugs.
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#17
Franky schrieb:Ich habe noch nie was ausser einer 25mm Kalotte von Visaton gehört - hat mich auch nie was interessiert. Irgendwie war das immer langweiliges Zeugs.

Dem BG20 kann man ja alles mögliche nachsagen, aber langweilig ist der sicher nicht!
Gruß Klaus

Meinen tut der, der zum Wissen zu faul und zum Glauben zu schwach ist (Lisa Eckart)
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#18
Nee, 2,8 kHz ist wahrscheinlich zu viel. 2 kHz ist Ok.

Zur Auslenkung: das Verfahren habe ich im Thread zu meiner Flat White detaillierter beschrieben (60 Punkte Multiton, zufällige Phase, Leistungsverteilung nach EIA426B), damit mal fix noch 2 Werte des Verschiebevolumens (peak) für 85 dB(A) in 1 m Entfernung, Freifeld, Halbraum, oben und unten mit LR4 gefiltert:
Bandbreite 200 Hz bis 2 kHz: 2,7 cm³
Bandbreite 500 Hz bis 2 kHz: 0,8 cm³

Das Dickschiff schafft laut Datenblatt 33,3 cm³, die kleine zarte 6 cm³. Oder übersetzt in SPL: der Brummer ist für 33,3/2,7 = 12,3 => +21 dB => 106 dB(A) gut, im Peak* gut 117 dB. Die kleine schafft immer noch 6/0,8 = 7,5 => +17,5 dB => 102,5 dB(A) und im Peak* 113,5 dB.

* das Eingangssignal hat 12 dB Crestfaktor, davon bleiben in beiden Fällen nach der Filterung noch 11 dB über

Hier noch der Link auf den Beitrag: https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/show...post328079
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#19
Darakon schrieb:könntest du zum Vergleich noch mal die TSP und den Frenquenzgang des gepimpten BG20 posten?
Gerade das Bündlungsverhalten sollte deutlich 'schlechter' aussehen, also eher bündeln, oder?

Na klar bündelt der BG20 mehr, hab jetzt aber keine vergleichbaren Messungen unter Winkeln in einer Normschallwand (möglicherweise in einer K+T zu Ct230).

Darakon schrieb:Mit 0,06 g/cm^2 ist die Membran wirklich sehr leicht.
BG20: 0,05 g/cm²
...sehr niedrigen Rms von 0,54kg/s.
BG20: 0,39 kg/s
Guter Antrieb (hoher BL-Wert für die leichte Membran)
BG20 mit Zusatzringmagnet: 6,6 N/A; mit Zusatzscheibenmagnet: ca. 7,3 N/A
hohes x-max
Der Schwinspulenüberhang ist identisch
Sehr gute Sensitivity.
BG20 mit Scheibenmagnet im Einsatzbereich der Bliesma: ca. 92 - 98 dB 1W/1m (je nach Frequenzbereich).
...der empfohlene Einsatzbereich von 180Hz bis 2.8 kHz kling durchaus realistisch.
BG20: ca. 40 Hz bis 10 kHz

Anhand dessen kann man aber nicht darauf schließen ob sie klanglich vergleichbar gut sind.

Ich finds halt auch nervig, daß für die aufgerufene Summe noch dran gebastelt werden muss. Das gilt auch für die Karotte von Accuton. Timmermanns hats bei der Accuton wohl in den Griff bekommen. Wenn ich mich richtig erinnere war es eine Helmholtzresonanz die er bedämpft hat.
Gruß

Jesse Cool Good Vibration




Die Realität ist in Wirklichkeit etwas komplizierter.
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#20
Zitat:Timmermanns hats bei der Accuton wohl in den Griff bekommen. Wenn ich mich richtig erinnere war es eine Helmholtzresonanz die er bedämpft hat.

Ach? Weiß da jemand Details?
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