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Resonierende Lautsprechergehäuse abstimmen
#21
Hallo Zusammen,

die O92 betreibe ich seit vielen Jahren modifiziert (weil sie sonst unter 50Hz wegen der damaligen Vorgaben schnell die Segel streichen) als Hauptabhöre.
Die ersten Serien hatten schwingende Rückwände, die aber nicht zum Bassgewinn eingesetzt wurden, sondern das Bündelungsverhalten im Oberbass und Grundton verstetigen sollten (Kardioid-Effekt).
Später hat K&H die dann eingespart und normale Platten eingesetzt.

Mit schwingenden Rückwänden klingen die Monis in meinen Ohren besser, ich habe aber mittlerweile hinten große Peerless Passivmembranen drin und den Hochpass im Tieftonzweig entsprechend leicht überschwingend abgestimmt.
So machen die O92 jetzt auch richtig Bass.

Viele Grüße
Rainer
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#22
Den Bezug zu Fink versteh ich gerade nicht - alle Maßnahmen (Vertrebungen, Mehrschichtaufbau, IRR) sollen doch Schwingungen verhindern/abbauen, oder?
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#23
Viele Dinge lassen sich durch entgegengesetzte Maßnahmen erklären. Gezielt resonierende Gehäuse kenne ich eigentlich nur mit den Rondo, Cello Systemen. Nicht vergessen werde ich den Effekt eines komplett mitschwingenden Lautsprechers auf die Tiefstbasswiedergabe. Geschehen bei der MoDiPo die bei uns im RAR eine unglaublich tiefe messbare Basswiedergabe zeigte. Durch Aufkleben von einem Beschleunigungsaufnehmer konnte ich feststellen das dies das Resultat des Mitschwingens des kompletten Lautsprechers ist.

Hier noch die Messungen dazu.

Messung des Dipols auf einem ca. 30cm hohen Sockel. Eine so tiefreichende Basswiedergabe habe ich bei uns im RAR noch mit keinem anderen Lautsprecher gemessen. Von der Theorie her müßte der Dipol schon viel früher im Pegel abfallen.

[ATTACH=CONFIG]65654[/ATTACH]

Und jetzt die Messung mit aufgeklebtem Beschleunigungsaufnehmer

[ATTACH=CONFIG]65655[/ATTACH]

Das das Ganze auch noch super sauber ausschwingt zeigt der Wasserfall.

[ATTACH=CONFIG]65656[/ATTACH]


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#24
ton-feile schrieb:Die ersten Serien hatten schwingende Rückwände, die aber nicht zum Bassgewinn eingesetzt wurden, sondern das Bündelungsverhalten im Oberbass und Grundton verstetigen sollten (Kardioid-Effekt).

Wenn das tatsächlich so ist, dann muss aber auch allen klar sein, das die etwaigen positiven Effekte aus dem Abstrahlverhalten herrühren und die hintere Wand nur als "Vehikel" zur Generierung dessen genutzt wurde. Das hat nichts damit zu tun, da das Gehäuse irgendwie "klingt".

Ich halte das aber für schwierig eine ganze Wandfläche entsprechend genau in einer Serienfertigung herzustellen und für diesen Zweck abzustimmen. Vielleicht war das auch der Grund warum K&H damit aufgehört hat. Denn an sich sind die Vorteile einer kardioiden Abstrahlung unwiedersprochen und auffällig vorhanden, weit mehr als viele andere hier im Gehäusebau gemutmaßten Effekte...
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#25
Kalle schrieb:Man verlagert die Gehäuseschwingungen in höhere Frequenzbereiche und dämpft die mit Bitumen weg

Moin Kalle,

die Versuche der BBC sind hier dokumentiert:
https://downloads.bbc.co.uk/rd/pubs/reports/1976-29.pdf
https://downloads.bbc.co.uk/rd/pubs/reports/1988-14.pdf
https://downloads.bbc.co.uk/rd/pubs/reports/1977-03.pdf

Die LS3/5 ist z.B. extra nicht versteift, um die Resonanz der Gehäusewände nach unten zu schieben, und nicht nach oben. Das Bitumen stammt aus der Idee des Constrained Layer Damping, sprich die Biegelinie des Gehäuse-Sandwichs in ein Material zu legen, das keine Scherkräfte übertragen kann.

Entweder baut man also ein Gehäuse möglichst leicht und steif, um die Resonanz der Gehäusewände nach oben aus dem Arbeitsbereich des Chassis herauszuschieben, oder man baut es weich und schwer, um die Gehäuseresonanzen weiter nach unten in den nicht hörbaren Bereich zu drücken.

Die PDFs der BBC enthalten darüber hinaus auch einige interessante Untersuchungen zu verschiedenen Arten von Hölzern.

VG, Stefan
[URL="http://www.igdh.eu"]
[IMGNR]http://www.igdh.eu/logo_igdh_mini.png[/IMGNR]
[/URL]
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#26
Franky schrieb:Nicht vergessen werde ich den Effekt eines komplett mitschwingenden Lautsprechers auf die Tiefstbasswiedergabe. Geschehen bei der MoDiPo die bei uns im RAR eine unglaublich tiefe messbare Basswiedergabe zeigte. Durch Aufkleben von einem Beschleunigungsaufnehmer konnte ich feststellen das dies das Resultat des Mitschwingens des kompletten Lautsprechers ist.

Das ist genau das, worauf ich hinauswollte.
Vielleicht hätte ich im Eingangsposting keine Beispiele nennen sollen, weil sie auf die falsche Fährte führen und eher vom eigentlichen Thema weg, denn zum Kasus Knacktus hin.

Die eigentliche Aufgabenstellung / Frage ist:
Kann ein Lautsprechergehäuse durch definierte Maßnahmen reproduzierbar dazu gebracht werden, in gewünschten Frequenzbereichen zu resonieren, um damit einen diese Frequenzen verstärkenden oder maskierenden Effekt zu erzeugen?
Wenn ja, wie und wodurch.

Denn, wie geschrieben, wäre es ja ganz charmant, gerade bei kleineren Lautsprechern, das Gehäuse mit seiner Gesamtfläche in bestimmten Frequenzbereichen (vorzugsweise Bassbereich unter 80Hz) definiert zur Schallabstrahlung anzuregen und damit eine Vervielfachung der abstrahlenden Schallerzeugungsfläche zu generieren.
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#27
Exiter einkleben? Aktiv ansteuern? Ausprobieren?
Gruß
Arnim
Gruß
Arnim

Wenn Aliens die Erde retten wollen, wird es langsam Zeit für sie zu handeln.
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#28
Ich habe mit diesem Beschleunigungsaufnehmer von ATB Kirchner gemessen.

https://86473833.shop.strato.de/p/beschl...saufnehmer
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#29
Man könnte also ein Elektret Mikro zukleben und drauf montieren. Oder direkt mit der offenen Seite aufkleben. So sieht das aus. Piezo Tonabnehmer für ein paar Cent sollten es auch tun. Kann man auch unter den Steg von ner Klampfe montieren um ein bisschen mehr Volumen in den Ton zu bekommen.
Gruß
Arnim
Gruß
Arnim

Wenn Aliens die Erde retten wollen, wird es langsam Zeit für sie zu handeln.
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