Hallo liebe DIYler,
ich will mich jetzt mal an der Klangbeschreibung versuchen - obwohl es die Tafals noch nicht ins traute Heim zurück geschafft haben.
Vor einigen Wochen war es so weit. Ich konnte die Chassis und die Weiche einbauen und erste Hörerfahrungen sammeln.
Sogar ganz frisch, mit 0 Stunden des Einspielens und auf der Kante des Schreibtisches platziert, konnte ich gleich erahnen, dass das ein richtig guter Lautsprecher ist.
Das erste Mal anschließen ist sowieso immer ein richtig cooler Moment.
Auch wenn man fast zwischen den Lautsprechern sitzt bzw. den Kopf dazwischen platziert und somit der Winkel auf über 70 Grad zum Ohr ist, spielt sich das Klanggeschehen vor einem ab.
Ich habe mir die Tafal u.a. gerade wegen dem sehr guten Abstrahlverhalten unter Winkel gebaut und ich wurde nicht enttäuscht. So wie ich es erlebe, bringt dies eine sehr gute räumliche Reproduktion und man kann sich, ganz im Gegenteil zu Breitbändern, in einem recht großen Bereich nach links/rechts bewegen bei nahezu gleicher Darbietung.
Der zweite Punkt mit dem die Tafal besonders zu überzeugen weiß, ist der tiefe, saubere Bass. Man würde das einem so kompakten Lautsprecher nie zutrauen, daher ist hier die Überraschung umso größer.
Nach ein paar Tagen des Einspielens, hab' ich die Tafal auf meinen alten eisernen Lautsprecherständern im Wohnzimmer platziert und obwohl ich es eigentlich besser weiß, habe die Tafal auch an meiner SE Röhre getestet... naja, so ohne Impedanz-Korrektur... das passt einfach nicht. Allerdings stellte sich auf meiner Transe nicht so richtig der "Ahhhh!-Effekt" ein.
Warum das so war, sollte ich erst später herausfinden...
Wieder ein paar Tage später durfte ich die neuen Schallwandler zu einer Horchersitzung mitbringen.
Mit gedämpften Erwartungen, nach meinen "Wohnzimmer-Erfahrungen", wurde sie dann im "Homestudio" eines Horcherkollegen der "Öffentlichkeit" präsentiert.
Der Raum, geschätzte ca. 30m², ist durch offene Regale, die mit jeder Menge Schachtel, Elektronik und dergleichen gut gefüllt sind, und der einen oder anderen Akustik-Maßnahme, sicherlich akutstisch über dem durchschnittlichem Wohnzimmer anzusiedeln.
Aufgestellt wurden sie auf provisorischen Ständen, der HT etwas über dem Ohr.
Was die Tafal hier darboten, hätte wohl kaum einer der Anwesenden erwartet.
Vom Bass, der mit einer Abstimmung von unter 50Hz und für einen Kompaktlautsprecher schon eine echte Hausnummer ist, über den Mitteltonbereich bis hin zum Hochton, alles sehr stimmig. Es fällt mir schwer es zu beschreiben. Nichts nervt, keine zischenden S-Laute oder dergleichen, es ist alles da und nichts fehlt. Wenn man die Augen schließt, befindet man sich nicht "vor", sondern "in" der virtuellen Klangwelt. Die Musik löst sich vollständig vom Lautsprecher und die dargebotenen Instrumente/Stimmen stehen vermeintlich im Raum - wenn es auf der Aufnahme so vorgesehen ist - sogar außerhalb. Das ist aber nicht nur im Stereo-Sweetspot so, sondern auch außerhalb (mit gewissen, aber geringen Abstrichen). Gerade diese Eigenschaft habe ich noch nie bei anderen Lautsprechern so erlebt und ist für mich ein absoluter Pluspunkt.
(...klar ist da schon viel subjektives Gewurbel dabei...)
Die Woche darauf, wurden die Tafal nochmals Probe-gehört. Dieses mal, in einem Raum, der ausschließlich zum Musikhören optimiert ist. Hörabstand ca. 2m.
Dabei durfte ich eine neue Erfahrung machen. Zuerst wurden die Lautsprecher auf meinen mitgebrachten, geschweißten Ständern platziert. Da diese für größere Kompaktboxen gebaut wurden, war der HT ca. 5-10cm unter Ohrenhöhe. Die Darbietung war gut, aber nicht so wie schon mal erlebt.
Daraufhin wurden 12cm hohe Holzkistchen zwischen Ständer und Tafal gelegt. Die Ohrhöhe war jetzt ziemlich genau, zwischen HT und TMT der Tafal.
Es ist schwer zu beschreiben, aber es waren Welten(!!) die sich durch diese vermeintlich kleine Änderung auftaten.
Der Gastgeber, den ich aufgrund seiner Erfahrung und Vorgeschichte als meine persönlichen Hörreferenz betrachte, war auch total begeistert. Er meinte, dass es mitunter das Beste ist was er je gehört hat - "Absolut natürlich".
Die einzigen Kritikpunkte für mich sind:
- "Limitierter" Pegel (durch die tiefe Abstimmung, muss die Membran des TMT dann schon sehr große Wege zurücklegen). Gehobene Zimmerlautstärke(was das auch immer heißen soll) ist aber alle mal möglich. Für mich auf jeden Fall ausreichend - auch für 30m².
- Schlechte Aufnahmen werden gnadenlos aufgedeckt. (für manche ist das eher ein Pluspunkt)
- Ein dritter Weg (Bass) fehlt noch.
Ich hoffe, ich konnte die Eigenschaften mit meinen Worten gut beschreiben und "r'überbringen".
Grüße,
KarlBla
PS: Derzeit sind sie an ein Familienmitglied verliehen, der mir schon ausrichtetet: "Ich will auch sowas haben..."
PPS: Danke, Rainer, für diese sensationelle Kreation. :danke: