25.08.2015, 11:47
Fosti, nein, so wäre das ungemütlich.
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Ga13
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25.08.2015, 11:47
Fosti, nein, so wäre das ungemütlich.
25.08.2015, 16:07
Mein Sofa ist gemütlich...auf den Boxen sitze ich eher selten und sind außerdem viel zu unbequem und darauf ist das Musikhören mehr als suboptimal
25.08.2015, 16:38
Ich habe gar kein Sofa sondern möchte GA13 verkaufen. Ja wie, das schreibt der in einem DIY-Forum? Da habt Ihr mich erwischt. Auf eine GA13 kann man sich auch gar nicht setzen, zumindest nicht zweimal, weil das Gehäuse aus Wellpappe bestehen soll.
25.08.2015, 17:11
....immer wieder die Kreiszahl PI zu erwähnen und "technisch motiviert" sie durch ganze Zahlen zu teilen mag schon auf einige Kunden attraktiv wirken...die Wellpappe muss aber definitiv noch stylischer werden, sonst wird's mit dem Verkaufen nur was auf der Resterampe
Die Frage ist, wofür der Lautsprecher eigentlich sein soll, für das Nahfeld oder das Fernfeld? Auf dem Sofa gegenüber typischen Mehrwegeboxen ist man im Fernfeld. Selbst am Schreibtisch mit den Brüllwürfeln hört man seine Umgebung, wie sie mittels akustischer Spiegelungen passiv auf die Tonquelle reagiert. Man muß sich einmal in den Tontechniker hineinversetzen:
Die meisten Konserven und Sendungen sind nicht explizit für das Nah- oder Fernfeld gemacht, weil man keine Kluft ziehen sondern integrierend sein will. Klassik ist aber meist eher für Nahfeldabhöre wie Elektrostaten oder Kopfhörer aufgenommen, das heißt mit den Mikrofonen dort, wo man als Zuhörer sitzen würde. Man soll an den Aufnahmeort, also etwa in die Albert Hall teleportiert werden. Aber auch kleinere Darbietungen können hallig aufgenommen werden -- viele Cembaloaufnahmen ertrinken in Hall. Aufnahmen von Popmusik setzen Hall sparsamer und bewußter ein, denn die Musik soll von Zitaten abgesehen im Hörraum spielen. Schlagzeug, Keyboard und zwei Saiteninstrumente würden vielleicht in den Hörraum passen, also soll es auch so klingen. Der Lautsprecher zur Wiedergabe solcher Aufnahmen darf nicht zu eng abstrahlen sondern muß den Raum anregen. Ansonsten klänge es zu trocken, ganz abgesehen davon, daß man sich vielleicht beim Musikhören bewegen will. Ich möchte mich nicht einem der beiden Extreme andienen sondern einen Kompromiß, der das jeweils Beste aus beiden Lagern kombiniert, finden. Der Lautsprecher soll nicht zu breit abstrahlen, nicht nur, um übliche Klassik-Aufnahmen gut klingen zu lassen, sondern auch, weil die meisten Musikinstrumente und die menschliche Stimme spätestens ab dem Präsenzbereich eine deutliche Richtwirkung, die ich simulieren möchte, haben. Er soll in alle wichtigen Raumrichtungen, aber nicht rundum abstrahlen, weil er in der Raummitte stört und zu großen Gefahren ausgesetzt ist. Wenn man nur einen Lautsprecher verwendet, würde das auf ecknahe Aufstellung und einen Abstrahlwinkel von Pi/4 (mit an den Winkelgeraden -6dB) hinauslaufen, denn das entspricht schalldrucktechnisch Achtelraumabstrahlung. (Schallleistungstechnisch entspricht Achtelraumabstrahlung einem Abstrahlwinkel von Pi/2.) Meinetwegen zwei Boxen, deren Abstrahlbereiche sich teilweise überschneiden, und die nicht tief in die Ecken müssen. Die Abstrahlung von GA13 wäre im Bass rundum, bei 600Hz breit (in der Breite schon deutliche Richtwirkung, in der Höhe noch nicht), im Präsenzbereich mittelbreit und in den Höhen etwas enger. Zwar nicht so gleichmäßig in beiden Dimensionen wie mit einem einzelnen runden Treiber, aber dafür insgesamt stetiger bündelnd. Trotz steigendem Achsenamplitudenfrequenzgang im Freifeld würde der Leistungsfrequenzgang fallen. Ich will GA13 jetzt wie ursprünglich geplant als mit Pi/4 nach oben strahlende Kompaktstandbox bauen, als freundlichen Zwerg. Wenn man sie genauer aufs Sofa ausrichten will, kann man immer noch einen passenden Ständer anfertigen.
07.09.2015, 18:00
Bevor die sechs Breitbänder in GA13 kommen, habe ich sie für ein Experiment ausgeliehen, nämlich ein halbringförmiges Feld, also ein halber Zylinder, auf dem sechs Treiber sitzen, und das an der Wand klebt. In Kinos sieht man sowas als Surroundboxen. So hat man in der Waagrechten keine Bündelung. Hinter mir läuft so gerade Herbie Hancocks Camaeleon.
Hier werden auf Englisch einige Feldformen beschrieben. Durch frequenzabhängige Schattierung, die ich ja bei GA13 mittels einer gedämpften Serienweiche verwirklichen werde, kann man Felder noch häufiger sinnvoll einsetzen.
09.09.2015, 19:37
Leute, ich bin froh, in diesem Forum zu sein. Ohne Euch wäre GA13 nie soweit gediehen. Ich habe die Form der Schallwand leicht verändert, was den Hochton beruhigen soll. Außerdem ist nun Bassreflex geplant, mit der Wellpapp-Rückwand als gedämpfter 35Hz Resonator.
Die Hanffasermatten dämpfen die Wellpappe gut. Ich kann jetzt auch schreiben, wann mechanische Systeme klirren, nämlich wenn die Beschleunigungskraft die Zusammenhaltskraft übersteigt. Ein Glas auf dem Discotresen klirrt, wenn die Beschleunigung durch den Tiefton größer als die Erdanziehungskraft wird. Bei Resonanzen des Schwingkolbens ist erstens Amplitude und somit Beschleunigungskraft hoch, und zweitens seine Festigkeit, also sein Zusammenhalt gering.
09.09.2015, 19:46
^ist in etwa so wie Otto's Erklärung der schiefen Ebene: Erst kommt das "SSSSSSST" und dann das "BUMS".....
09.09.2015, 21:29
Moin Grasso,
Grasso schrieb:Ich kann jetzt auch schreiben, wann mechanische Systeme klirren, nämlich wenn die Beschleunigungskraft die Zusammenhaltskraft übersteigt. Ein Glas auf dem Discotresen klirrt, wenn die Beschleunigung durch den Tiefton größer als die Erdanziehungskraft wird. Bei Resonanzen des Schwingkolbens ist erstens Amplitude und somit Beschleunigungskraft hoch, und zweitens seine Festigkeit, also sein Zusammenhalt gering.dazu muß ich jetzt eine dumme Frage loswerden. Ich kenne es so das z.B. ein Glas anfängt zu schwingen und damit auch zu klirren wenn es mit seiner Resonanzfrequenz angeregt wird. Was stimmt denn nun??? grüsse Karsten
10.09.2015, 12:46
Beides ....sind zwei physikalsich unterschiedliche Effekte....
Herzliche Gruesse
Michael
10.09.2015, 16:40
Moin,
Danke.:ok: grüsse Karsten
10.09.2015, 21:36
Nachdem ich versucht habe, die Treiber mit Leim zu befestigen, und sie dann wieder heruntergerissen habe, weil es schon Montagekleber bräuchte, müßte ich die Schallwand neu anfertigen. Außerdem stört mich der Schlenker des Hochtöners bei 2000Hz, und ich weiß nicht, was ich vom Absacker des Tieftöners bei 1300Hz halten soll. Ein Zweiwegelautsprecher sollte schon ohne deutliche Resonanzen im Mittelton auskommen. Für ein Wasserfalldiagramm müßte ich Freiraum mit Strom und Ständer auftreiben. Für sechs Visaton SL713 fehlt mir das Geld, und bis ich mich auf der Suche nach Minimalphasigkeit durch die letzten 17cm-Tieftöner mit knappem Korb gemessen habe... Alles keine technischen Probleme, doch ich habe täglich Durchfall.
10.09.2015, 21:42
Ich finde es klasse, dass du hier durchgehend dokumentierst.
Ich lese jedenfalls still mit.
Danke! Die Tieftöner sind ja zu laut und haben eine zu hohe Resonanzgüte. Deshalb habe ich Dämpfungsmaterial direkt hinter die Körbe gepackt. Zuerst die Gitter:
Dann eine dünne Schicht Polyesterwatte: Und schließlich die eigentliche Dämpfung, Hanffasermatten: Die Polyesterwatte ist notwendig, weil die Hanffasermatten nicht nur aus dem Floem, also den Fasern des Hanfstengels bestehen, sondern auch Spuren vom Xylem, also dem Holzteil, enthalten. Wenn die Lautsprecherkiste kopfüber betrieben wird, an der Decke hängend, könnten ansonsten Holzstückchen auf die Schwingkolben fallen. Mir ist eingefallen, daß der krumme Frequenzgang abseits der Achse nicht von Interferenzen zwischen mehreren Hochtönern sondern von Interferenzen zwischen Direktschall und an den Nahtstellen zwischen den Hochtönern gebrochenem Schall herrührt. Die ovalen Schwingkolben sind an der schmalen Seite sehr steil, c'est ca, le problèm. Was den Hub betrifft, würden sowieso runde Treiber ausreichen.
12.09.2015, 23:10
Grasso schrieb:..... Wie begründest Du solch Erkenntnis?
Mit der Form. Ich werde aber gleich den mittleren Hochtöner ganz allein messen, dann sollte es sicher sein.
Edit: Danke, Fosti! Kantenbrechung macht sich auf Achse stärker als unter Winkel bemerkbar. Trotzdem tritt Kantenbrechung auf, was zusammen mit den sowieso schon nicht prallen Hochtönern und den Interferenzen zwischen ihnen zu einiger Welligkeit führt. Welligkeit, die sich auch nur für eine Abstrahlrichtung entzerren ließe.
Geruht, gegessen und eine Kiste fast fertig. Bilder vom Zusammenbau:
18.09.2015, 17:55
Grasso schrieb:Ich muß aber jetzt mit dem Hund heraus. Uli Klar, der arme. Wenn er schon so fleißig gebastelt hat....
Gruß Tobias
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Interferierende Systeme besitzen mehrere Laufwege, die sich später wieder addieren. Dazu gehören Frequenzweichen höherer Ordnung und andere Allpässe. Bei Serienweichen und gemeinsamen Gehäusen beeinflussen sich die verschiedenen Wege auch auf ihrem nicht mehr ganz eigenen Weg, was schnell unübersichtlich wird und zu seltsamen Effekten führen kann. Auch wenn kein Schalldruck im Nahfeld eines Treibers zu messen ist, kann dieser Treiber akustische Energie mit seiner Umgebung, etwa einem anderen Treiber austauschen. So wie man manchmal keine Spannung messen kann, obwohl Strom fließt. Lange Rede kurzer Sinn: Der mittlere Hochtöner soll ein eigenes Gehäuse bekommen, und die Schattierung soll mittels Parallelweiche geschehen.
Amplitudenschriebe zum obsoleten fünften Entwurf in 70cm Entfernung: Die Senke bei 300Hz kommt teilweise von der Höhe der Tieftöner über dem Boden. Die Senke bei 5500Hz. Ich habe auch ein Version ganz ohne Hochtonfeld, nur mit dem mittleren Hochtöner, gehört: Das klingt viel weniger, obwohl mehr Leistung abgestrahlt wird, denn Bündelung, gleichmäßige Bündelung ist wichtig. Die Impedanzspitze, die für den Tieftöner ganz ohne Gehäuse bei 55Hz liegt, ist auf 37Hz abgesunken, egal ob mit offener Rückwand oder mit Dämpfungsmaterial vollgestopftem Gehäuse. Schwarz ist die Spannung an den Lautsprecherklemmen hinter 150 Ohm Vorwiderstand. Die Tieftöner bewegen die Trennwand zu den Hochtönern und die Hanffasermatte dahinter, darum die Senkung ihrer Resonanz auf 37Hz. Der blaue Schrieb ist das Nahfeld eines nackten Tieftöners mit 150 Ohm Vorwiderstand; gut zu sehen, wie der Kolben ab 900Hz nur noch im Resonatormodus arbeitet. Uli
Hallo!
Trennwände ins Hochtongehäuse eingezogen und letztere vergrößert, damit die untere Resonanz der Hochtöner tief genug liegt. Weichen erster Ordnung sind pingelig. Die Hochtöner bekamen Korbgitter wie die Tieftöner. Von den Gehäuseenden bis hinter die Magneten Hanffaser, den Rest bis zu den Korböffnungen Recyclingwolle, so ein violettes, mit bunten Garnen durchsetztes gutes Zeug. Die untere Resonanzspitze ist auch ohne Öffnungen im Gehäuse fast weg, auch elektrisch. Der Tiefpaß macht Murks, vor allem seine Phase( während der Hochpaß gemessen minimalphasig ist), weil die Wellpappe mitschwingt. Die Plastikkörbe sind wohl auch etwas zu schwach für diesen Schwingkolben. Der Pollin 491011059304 wäre wohl besser geeignet, wenn er wohl auch weniger Hub macht. Oder zentimeterdicke Spanplatte. Die Philosophie dahinter, auch wenn manche von Euch es nicht wahrhaben wollen: Je effizienter und leistungsfähiger ein System, desto schmalbandiger, sprich, unerwünschte Effekte treten in den Vordergrund und können nur mit viel Aufwand bedämpft werden. Uli |
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