ich würde beim ersten Ansatz zunächst so fein wie möglich
arbeiten. Grober machen ist unter Berücksichtigung der
Ergebnisse dann leichter möglich. Jeder Duct stellt eine
akustische Impedanz dar. Vor allem ein Slot sollte da eine
deutliche Rolle spielen. Ich bin gesapnnt auf die Ergebnisse.
25.04.2014, 18:17 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.04.2014, 21:29 von Gaga.)
Moin zusammen,
habe jetzt ein Script ausgehend vom AkAbak Handbuch, Seite 182 / Abb. 100 entsprechend an meine Fragestellung zur Slot-Simu angepasst. Das Beispiel im Handbuch:
Zitat:If a diaphragm cone radiates via a pressure chamber into an acoustic duct or a horn, the diaphragm cone should be modeled by a Duct element (Fig. 100).
Wie auch immer, die entsprechenden Simus für die horizontale 0°, 30° und 60°-Abstrahlung poste ich im Slot-Load-Diffraction-Thread.
Ich finde die Simus gar nicht schlecht, auf alle Fälle besser, als die erstan Anläufe. Lediglich über 10 kHz haut das noch nicht gut hin.
Sobald ich dazu komme, dann entsprechende Messungen, um die Simu zu überprüfen.
Grüße,
Christoph
Hier die entsprechende Simu (18W8645 in einem geschlossenen Gehäuse (60L, Front 34cm x 96cm) ohne, oder mit Slots von 10cm, 8cm, 6cm, 4cm und 2cm Breite. Dargestellt ist jeweils die horizontale Abstrahlung bei 0°, 30° und 60°:
Ich hatte bei der Simulation des Slot Loads oder Slot Diffraction zunächst mit einem hinten offenen, später zur Vereinfachung der Angelegenheit, mit hinten geschlossenem Gehäuse simuliert.
Da mich immer noch interessiert, ob bzw. wie ich mit AkAbak die Schallabstrahlung ohne/mit Kantendiffraktion in einem nach hinten geschlossenen oder offenen Gehäuse, ohne/mit Dämpfung mit/ohne Raum simulieren kann - aber das Handbuch (für mich) nicht immer ganz eindeutig finde - habe ich ein einfaches Skript geschrieben.
Damit probiere ich die einzelnen Funktionen 'Diffraction', 'Damping', 'Reflection' und deren Einfluss auf die Simulation einfach aus.
Vielleicht interessiert's den ein oder anderen - ich will AkAbak gerne besser anwenden lernen und mehr einsetzen und übe daher ein wenig öffentlich.
Korrekturen, Erfahrungen und zusätzliche Info wären toll....
Hier zunächst das Skript:
Zitat: |********************************************************
|*
|* AkAbak-Script – OB_V02
|*
|* Driver in closed/open back enclosure
|* Enclosure 60cm x 30 cm x 20cm (HxBxT)
|* Acoustic Resistance
|*
|* Gaga 2014-12-27
|*
|********************************************************
Def_Const
{
|Input parameters
|Enclosure size
Width = 0.3; | width enclosure in meters
Height = 0.6; | height enclosure in meters
Depth = 0.2; | depth enclosure in meters
|Room size
Speaker_height=0.3; | Speaker height above floor in meters
Dist_wall=1; | Speaker distance from back wall in meters
|Damping of back enclosure
Damping=5000; | Pascal sec per m per m^2 - pressure drop per unit area per meter
}
Def_Driver 'B1' '18W-8546' | Scan Speak 18W-8645 data
Waveguide "Du2" |Back enclosure
Node=31=32
STh={Width*Height}
SMo={Width*Height+0.001} | Waveguide expansion (needed for waveguide)
Len={Depth}
AcouResistance | Damping in enclosure
Node=31=32
Ra={Damping} | Damping in Pa/m^2 per m or Pa/m^3
Das Skript beschreibt ein Gehäuse 30 x 60 x 20 cm (BxHxT), in das ein Scan Speak 18W-8645 mittig eingebaut ist. Das Gehäuse befindet sich in einem Raum auf dem Boden, in 1 m Entfernung zur Rückwand (Simu der Reflektionen von Boden und Rückwand, keine Seitenwand)...
Ich habe versucht das Skript möglichst selbt-erklärend zu schreiben, d.h. einige Erklärungen oder Anmerkungen hinter die '| '-Zeichen geschrieben.
So - jetzt also die selbe Simulation mit nach hinten offenem Gehäuse ('Rear_Rad1' an), zunächst ohne Dämpfung.
Die Simulation mit Kantendiffraktion nur vorne, ohne Raum-Reflektion:
Die Simu unterscheidet sich nur minimal von der Simulation mit geschlossenem Gehäuse - beide Simulationen berücksichtigen nur die Diffraktion an der Gehäuse-Front. Was hinten abstrahlt scheint AkAbak nicht zu interessieren, solange man weder die Diffraktion am Gehäuse hinten, noch im Raum mit simuliert...
Dann also die Simulation mit Diffraktion nur an der Gehäuserückseite ('WEdge=30cm HEdge=60cm' an):
Da jetzt die Schallabstrahlung von der Membranvorderseite und der Gehäuserückseite simuliert wird, lässen sich beide Signale und die Summe der beiden Signale (schwarz) darstellen.
Über 600 Hz ist das direkte Signal unverändert, darunter mischt der hinten abgestrahlte Schall dann aber zunehmend mit....
Die Simmu mit Berücksichtigung der Diffraktion vorne und hinten (ohne Raumreflektion):
Jetzt ist auch wieder der Einflus der Kantendiffraktion vorne zusehen.
Mit Raumreflektionen - dann im nächsten Beitrag. Und natürlich der Einfluss der Dämpfung im Gehäuse. Morgen dann, ist schon spät...
das Gehäuse ist also immer noch offen, Abstrahlung mit Diffraktion von der Vorder- und Rückseite.
Jetzt kommen die Raum-Reflektionen dazu. In dieser Simulation zunächst 'nur' Boden und Rückwand. Der Lautsprecher steht auf dem Boden, die Rückwand ist 1 m weit weg. Die 'Hörposition' ist ebenfalls in 1 m Entfernung.
Wieder Schritt für Schritt, so daß gut zu sehen ist, was passiert.
Zunächst 'Reflection' für die Schallabstrahlung der Front:
Die Simulation mit 'Reflection' für die Schallastrahlung von der Rückseite des Lautsprechers:
Und die beiden Reflektionen vorne/hinten zusammen:
AkAbak simuliert also die Reflektionen beider Schallabstrahlungen. Bei der einfachen Simulation der Reflektionen, die ich zunächst gewählt habe, nimmt das Programm eine vollständige Reflektion an - was in einem Wohnraum natürlich so nicht vorkommt. Daher die heftigen Reflektionen auch bei 4-5 kHz und darüber.
Das Manual sagt dazu:
Zitat:By default the specified reflecting wall does not absorb. The resulting simulated curves tend to display an
exaggerated ripple. In reality the interference effects are much more smeared due to absorption, to the finite size of the reflectors and due to room modes.
Es lässt sich aber tatsächlich ein Absorptionskoeffizient für die reflektierenden Oberflächen definieren.
Zitat:Optional it is possible to add an absorption coefficient to the walls. It is advisable to use this parameters with care since a strong smearing effect often covers the principal resonances.
Und darüber hinaus, ab welcher Frequenz die Absorption gelten soll...
Aber erst Mal weiter mit der Dämpfung im offenen Gehäuse. Im nächsten Beitrag. Später dann...
da es von euch bislang keine Fragen oder Anmerkungen gibt, eine kleine Korrektur von meiner Seite.
Ich hatte im Skript in Beitrag #65 für die Simulation des Gehäuses ein 'Waveguide'-Element genutzt. Hintergrund war die Aussage von xrk971 in diesem Thread im DIYAudio-Forum,
Zitat:...I added resistive vents to the back chambers to the model. This was done using a "waveguide" element for the vent in order to use the Acou_Resistance option that specifies the resistive pressure loss through the vent...
.
xrk971 simuliert in diesem Thread einen Bass-Lautsprecher und versucht über die Einführung von bedämpften Gehäuseöffnungen seitlich und an der Gehäuserückseite, cardioides Abstrahlverhalten zu erhalten - was mich letztlich ja ebenfalls interessiert.
Jetzt habe ich das 'Waveguide'-Element in meinem Skript durch einen 'Duct' ersetzt - und die Smu zeigt, daß ein 'Duct' ebenfalls die Einführung eines akustischen Widerstands 'AcouResistance' erlaubt.
Im Skript kann also die Beschreibung des Gehäuses durch das Waveguide:
Zitat:Waveguide "Du2" |Back enclosure
Node=31=32
STh={Width*Height}
SMo={Width*Height+0.001} | Waveguide expansion (needed for waveguide)
Len={Depth}
AcouResistance | Damping in enclosure
Node=31=32
Ra={Damping} | Damping in Pa/m^2 per m or Pa/m^3
durch
Zitat:Duct "Du2" |Back enclosure
Node=31=32
WD={Width}
HD={Height}
Len={Depth}
| Damping in enclosure
Visc=1
| Off
AcouResistance
Node=31=32
Ra={Damping} | Damping in Pa/m^2 per m or Pa/m^3
ersetzt werden.
Zuätzlich habe ich noch ein 'Off' vor AcouResistance eingeführt, um diese an- oder abschalten zu können, sowie die Viskosität 'Visc'.
Es ist für mich schlüssig, für die Simulation (und ggf. praktische Ausführung) der Bedämpfung für cardioides Abstrahlverhalten einen akustischen Widerstand zu nehmen. Linkwitz beschreibt das hier:
Zitat:A cardioid speaker can be made with two opposite polarity monopole sources separated by a distance D, and with the signal to one of the sources delayed by a time T = D/c. An implementation of this concept could be a driver in a box of depth D where the rear wall is an acoustic resistor R. At long wavelengths the box internal air volume behaves as a compliance or acoustic capacitor C. The acoustic output from the rear of the box is low-passed by the RC filter and delayed relative to the front output by T = RC.
Linkwitz schlägt industrielle Filter aus Stahlwolle(?) vor und nennt deren akustischen Widerstand.
Zitat:Resistance values between 150 and 3500 Ns/m3, or 15 to 350 rayl in the older cgs system of units (1 rayl = 10 Ns/m3), are obtainable from a single filter sheet.
xrk971 nennt eine Zahl für 'medium dense poly-batting (Polyester-Watte?)
Zitat: I use a typical value of 5000 Pa/(s m^3) corresponding to a medium dense poly-batting.
Auf der anderen Seite benutzt Alexander (castorpollux) die Viskosität 'Visc' zur Beschreibung der Dämpfung inseinem TML-Modell. Er nennt die Viskosität Visc für Sonofil als...
Zitat: [FONT="]normale füllung mit "sonofil"=20[/FONT]
.
Bevor's mit den Simulationen weiter geht ein paar Fragen:
Wann ist AcouResistance, wann Visc zur Beschreibung der Dämpfung zu verweden?
Welche typischen Werte sind für AcouResistance und Visc für verschiedene Dämpfungsmaterialien anzunehmen?
Kennt jemand eine gute Quelle für entsprechende Zahlen - ich habe nicht viel gefunden bislang....
sehr spannend, gerade für mich als ausschließlicher Anwender von Skripten!
Gaga schrieb:Es ist für mich schlüssig, für die Simulation (und ggf. praktische Ausführung) der Bedämpfung für cardioides Abstrahlverhalten einen akustischen Widerstand zu nehmen. Linkwitz beschreibt das hier:
Linkwitz schlägt industrielle Filter aus Stahlwolle(?) vor und nennt deren akustischen Widerstand.
xrk971 nennt eine Zahl für 'medium dense poly-batting (Polyester-Watte?)Auf der anderen Seite benutzt Alexander (castorpollux) die Viskosität 'Visc' zur Beschreibung der Dämpfung inseinem TML-Modell. Er nennt die Viskosität Visc für Sonofil als....
Bevor's mit den Simulationen weiter geht ein paar Fragen:
Wann ist AcouResistance, wann Visc zur Beschreibung der Dämpfung zu verweden?
Welche typischen Werte sind für AcouResistance und Visc für verschiedene Dämpfungsmaterialien anzunehmen?
Kennt jemand eine gute Quelle für entsprechende Zahlen - ich habe nicht viel gefunden bislang....
Bei castorpollux habe ich wohl mal irgendwo gelesen, warum er "visc" genommen hat - wenn ich mich richtig erinnere, weil es am einfachsten seinen praktischen Versuchen anpassbar war???
Das wäre auch mein Vorschlag: Eine einfache TML (Röhre) mit einem Chassis aus dem eigenen Bestand simulieren und parallel dazu aufbauen. Zuerst ohne Dämmaterial die Simu auf das im Nahfeld gemessene Ergebnis optimieren. Anschließend das Ganze mit dem entsprechenden Material homogen gefüllt wiederholen und nur den Parameter für die Dämpfung variieren, bis die Simu wieder dem gemessenen Ergebnis entspricht.
Geht erfahrungsgemäß ganz gut (siehe z.B. hier: ChlangFun25V).
Ach ja, vom Verständnis her würde ich auch den akustischen Widerstand nehmen - gerade auch wenn es um die Verminderung der Schallgeschwindigkeit geht. Ich denke (leider habe ich mich, wie schon erwähnt, nicht wirklich in AkAbak eingearbeitet), dass da die Viskosität an die Grenzen stößt. Zumindest hat das bei den Skripten für die TMLs mit der 1/3 Platzierung nicht wirklich bei unterschiedlichen Bedämpfungen hingehauen, was ich auf nicht (richtig) simulierte virtuelle Verlängerung der TML zurückgeführt habe, was ja letztlich einer kleineren Schallgeschwindigkeit entspricht.
Gespannte Grüße
Chlang
Und einen guten Rutsch an alle!
[SIZE=2]Alle selbst ernannten Götter werden dir zürnen, wenn du dich nicht von ihnen erlösen lässt.
[/SIZE]:dont_know:
vielen Dank für den Hinweis und link zur ChlangFun25V! Ich hatte den Thread seinerzeit mit großem Interesse verfolgt, den darin gezeigten Vergleich der AkAbak TML-Simu mit Messungen der TML aber vollkommen vergessen.
Ich nehme an, Du hast ebenfals den Visc-Parameter in Deinem AkAbak-Skript zur Simulation der TML-Dämpfung verwendet?
Zitat:Das wäre auch mein Vorschlag: Eine einfache TML (Röhre) mit einem Chassis aus dem eigenen Bestand simulieren und parallel dazu aufbauen. Zuerst ohne Dämmaterial die Simu auf das im Nahfeld gemessene Ergebnis optimieren. Anschließend das Ganze mit dem entsprechenden Material homogen gefüllt wiederholen und nur den Parameter für die Dämpfung variieren, bis die Simu wieder dem gemessenen Ergebnis entspricht.
Das ist der Plan. Daher simuliere ich mit dem 18W-8546, den habe ich zu Hause liegen. Dauert aber noch einen Moment, bis ich bauen und messen und mit der entsprechenden Simu vergleichen kann. Geduld...
Zitat:Ach ja, vom Verständnis her würde ich auch den akustischen Widerstand nehmen - gerade auch wenn es um die Verminderung der Schallgeschwindigkeit geht. Ich denke (leider habe ich mich, wie schon erwähnt, nicht wirklich in AkAbak eingearbeitet), dass da die Viskosität an die Grenzen stößt. Zumindest hat das bei den Skripten für die TMLs mit der 1/3 Platzierung nicht wirklich bei unterschiedlichen Bedämpfungen hingehauen, was ich auf nicht (richtig) simulierte virtuelle Verlängerung der TML zurückgeführt habe, was ja letztlich einer kleineren Schallgeschwindigkeit entspricht.
Was AkAbak bei der Simulation von Viscosität oder akustischen Widerstand genau berücksichtigt und rechnet ist mir eben auch nicht klar.
Daher ein paar Infos zum akustischen Widerstand von Dämpfungsmaterialien und ein paar Simulationen im nächsten Beitrag.
Ich simuliere zunächst weiter mit dem offenen Gehäuse mit 20 cm Tiefe (Duct), Diffraction Gehäusevorder- und Rückseite, ohne Raumeinfluss. Variiert werden die Viskosität und/oder der akustische Widerstand im Gehäuse.
Die Simulation ohne Dämpfung und mit einem akustischen Widerstand von 5000 [Pa s/m3]. Diesen Wert habe ich einem Thread von xrk971 im DIYAudio-Forum entnommen - dazu später mehr.
ROT zeigt die Abstrahlung vorne, GRÜN die Abstrahlung der Gehäuserückseite und SCHWARZ die Summe (in 1 m Entfernung):
Durch die Dämpfung wird die Schallabstrahlung der Rückseite vermindert und gleichzeitig verschiebt sich das Peak-Maximum leicht nach unten.
Ein kurzer Vergleich der Wirkung von AcouResistance und Visc. Ich habe versucht, den Wert für Visc so z wählen, daß sich ein ähnlicher Effekt einstelt, der bei einem akustischen Widerstand von 5000 (wie oben) zu beobachten war:
Da die Simulationen mit der relativ geringen Gehäusetiefe von 20 cm nur geringe Unterschiede zeigten und um die unterschiedlichen Wirkungen der Simulationen von Viskosität und akustischem Widerstand zu verdeutlichen, habe ich die Gehäusetiefe für weitere Simulationen auf 40 cm gesetzt.
Also im Skript
Zitat:|Enclosure size
Width = 0.3; | width enclosure in meters
Height = 0.6; | height enclosure in meters
Depth = 0.4; | depth enclosure in meters
Bevor ich weitere Simulationen zeige, einige links zu Angaben des akustischen Widerstands, bzw. spezifischen akustischen Widerstands einiger Dämpfungsmaterialien. Hier waren insbesondere im Zusammenhang mit der Dämpfung von Abhörräumen einige Angaben zu finden:
Sehr nett - bei der Gelegenheit drüber gestolpert - ein Online-Rechner zur Simulation von Absorptionskoeffiienten unterschiedlich aufgebauter Absorber.
Der akustische Widerstand der für die verschiedenen Dämpfungsmaterialien angegeben wird, liegt zum Teil wesentlich höher, als die 5000 Pa s/m3, die ich für meine Simulationen bisher verwendet hatte.
Um die Wirkung von Visc und AcouResistance im nach hinten offenen (jetzt 40 cm tiefen) Gehäuse (Duct) zu sehen, habe ich mit ansteigenden Werten für den akustischen Widerstand, bzw die Viskosotät simuliert.
Bei ansteigendem akustischen Widerstand, Visc = 1:
Bei ansteigender Viskosität, AcouResistance = Off:
Wie oben schon beobachtet wandert das Peak-Maximum der hinteren Schallabstrahlung mit steigendem akustischen Widerstand deutlich zu niedrigeren Frequenzen. Dies ist bei steigender Viskosität nur gering der Fall. Hier verringert sich vor allen Dingen der rückwärtig abgestrahlte Schall. Ich vermute daher, daß AkAbak die Verringerung der Schallgeschwindigkeit bei der Simulation des akustischen Widertands berücksichtigt.
Bleibt natürlich trotzdem die Frage, wann und in welchem Maß ich den akustischen Widerstand und die Viskosität - bzw. beide Anteile angemessen - für die Simulation von Dämpfung einsetze. Messungen erst im nächsten Jahr...
Gaga schrieb:Bleibt natürlich trotzdem die Frage, wann und in welchem Maß ich den akustischen Widerstand und die Viskosität - bzw. beide Anteile angemessen - für die Simulation von Dämpfung einsetze. Messungen erst im nächsten Jahr...
Eben, Versuch macht kluch. Einmal schwach, mittel und dann stark (z.B. doppelte und 4-fache Massendichte) bedämpfen und dann die Simu mit den Parametern an die Messung anpassen. Ich würde zunächst vesuchen, nur mit "AcouRes" hin zu kommen. Wenn dann die Verzögerung für die zu beobachtende Dämpfung zu stark wäre, würde ich versuchen, zusätzliche Dämpfung mit "visc" einzustellen.
Freue mich auf die Messungen und die Interpretation, auch wenn's noch bis nächstes Jahr dauert
Grüße
Chlang
Ach ja, die Dämpfung, die Castorpollux als Standard angenommen hatte, kam mir immer etwas zu knapp bemessen vor.
[SIZE=2]Alle selbst ernannten Götter werden dir zürnen, wenn du dich nicht von ihnen erlösen lässt.
[/SIZE]:dont_know:
ich habe ein wenig recherchiert - und es ist halt fast immer alles schon mal gemacht worden.
Zitat:Eine einfache TML (Röhre) mit einem Chassis aus dem eigenen Bestand simulieren und parallel dazu aufbauen. Zuerst ohne Dämmaterial die Simu auf das im Nahfeld gemessene Ergebnis optimieren. Anschließend das Ganze mit dem entsprechenden Material homogen gefüllt wiederholen und nur den Parameter für die Dämpfung variieren, bis die Simu wieder dem gemessenen Ergebnis entspricht.
und
Zitat:Einmal schwach, mittel und dann stark (z.B. doppelte und 4-fache Massendichte) bedämpfen und dann die Simu mit den Parametern an die Messung anpassen.
Du hast das vermutlich schon gelesen. Ich weise in diesem Zusammenhang trotzdem darauf hin: Martin J. King hat genau das gemacht, d.h. eine TML aufgebaut, leer und mit ansteigenden Mengen Dämpfungsmaterial gemessen und aus den Daten empirisch ein mathematisches Modell entwickelt, das er im entsprechenden 'TML-King-Sheet' für die Simulation von Dämpfungsmamterial in TMLs einsetzt.
Messungen der Test-TML hier. Mit der Schlussfolgerung:
Zitat:Summary : Based on the preceding argument, I conclude that motion of the fibers in a stuffed transmission line does not occur under normal operating conditions and should not be the basis for a mathematical model. Also, the mathematical model of the air motion in a stuffed transmission line should include two sources of energy dissipation.The model should include viscous damping losses and a slightly reduced speed of sound due to a non-adiabatic process that occurs as the sound waves travel through the fibrous tangle.
[SIZE=4]Die Anwendung auf das TML-Modell hier.[/SIZE]
Zitat:The following relationships between the speed of sound, the damping coefficient, the stuffing density, and frequency are empirical. There was no closed form equation used to determine these characteristics of the stuffed test transmission line. The values used for the speed of sound are 342 m/sec, 335 m/sec, 325 m/sec, and 320 m/sec for stuffing densities of 0.0 lb/ft3, 0.191 lb/ft3, 0.382 lb/ft 3, and 0.573 lb/ft3 respectively. These values were arrived at after starting with the measured and calculated speeds of sound shown in Table 2.4.
Gaga schrieb:Du hast das vermutlich schon gelesen.
Nein, kannte ich noch nicht, ist aber sehr spannend und deshalb Danke für die Recherche, Christoph!
Beim Boxenbau lebe ich eher meinen Forscher- und Basteldrang aus als wissenschaftlch zu arbeiten und zu sehen, was es alles schon so gibt. Schön zu sehen, dass mein "Gefühl" für TMLs sich auch in mathematische Modelle verpacken lässt.
Wenn du mit AkAbak weiter simulieren willst und das halte ich ob der möglichen Flexibilität für sinnvoll, wirst du aber um eine empirische Bestimmung der Parameter nicht herum kommen (so hoffe ich zumindest, weil ich ja auch wieder Messungen von dir sehen will ). Ich würde dazu aber eiene TML nehmen, die etwas länger ist, als das, was du planst. Dann sollten die Auswirkungen der Dämpfung in der TML den "Randeffekten" deutlicher überwiegen.
Gespannte Grüße
Chlang
und natürlich ein "Frohes Neues"!
[SIZE=2]Alle selbst ernannten Götter werden dir zürnen, wenn du dich nicht von ihnen erlösen lässt.
[/SIZE]:dont_know:
Im Skript wird ein BR-Gehäuse mit isobarischer Anordnung der Bässe, ein Breitbänder und der Kammfiltereffekt durch die Anordnung auf dem Schreibtisch simuliert. Könnt Ihr bitte nachschauen, ob das aus eurer Sicht so ok ist...?
bin zufällig hier im DIY Audio Forum drüber gestolpert: Dort gibt es einen download-link für ein xls-Dokument zur Berechnung von Tractrix-Hörnern - mit einer Datenreihe zur weiteren Simulation mit AkAbak (bzw. Übertragung/Nutzung im AkAbac-Skript).
Zitat:PS Volvotreter makover his software so you can now easy play with akabak without so much typing using more sections, in this case 100 because of the throat compression part.
Ich habe das Spreadsheet nicht ausprobiert, da ich zur Zeit für Simus eher mit ABEC unterwegs bin. Trotzdem der Hinweis hier, da dies die Simu von Tractrix-Hörnern mit AkAbak natürlich enorm erleichtert....
Volvotreter ist ja auch hier im Forum unterwegs und kann Fragen dazu ggf. sogar direkt hier im Forum beantworten....
Def_Const |With this all parameters must be converted based on Meters
{
AA = 315.00e-3; |Enclosure volume (litres)
BB = 100.00e-2; |Enclosure average length (cm)