Nunja,
jetzt ist das Gehäuse bereits mit 2 Paketen Polyesterwatte gefüllt. Alles rausholen und mit Steinwolle füllen ist extrem aufwendig, da das schmale Gehäuse komplett verleimt ist. Ich geb dann einfach eine weitere Lage Polyesterwatte hinzu.
wolfgang520 schrieb:Mit dichterem Material habe ich jedoch schlechte Erfahrungen gemacht. Ich hatte bei einem anderem Projekt das Gehäuse bis zu einem Drittel Höhe mit Muhwolle gefüllt. Der Frequenzgang verschlechterte sich in der Art, als ob das Gehäuse an Volumen verloren hatte.
Natürlich könnte ich um das Chassis noch etwas Twaron legen. Davon benötigt man wesentlich weniger um gleiche Erfolge wie mit Polyesterwatte zu erzielen.
Mir geht es nur darum, die Ursache einzugrenzen. Das "Vollstopfen" des Gehäuses soll nur die Frage klären, ob das Gehäuse für die Welligkeit verantwortlich ist. Musikhören muss damit niemand.
Wenn es wirklich das Gehäuse ist (längliche Gehäuse sind grundsätzlich anfällig und verhalten sich oft alles andere als wie das theoretische BR-Ideal (kann man sogar simulieren, siehe hier) , muss man es in die Tonne hauen oder Gegenmassnahmen wie IRR oder IHA integrieren (funktioniert beides sehr gut).
wolfgang520 schrieb:Was mich allerdings ein wenig wundert ist die Breite der Erhöhung. Nach meiner Vorstellung sollte bei einer Stehwelle der Balken nicht so breit sein.
Ich vermute, der Effekt wird überlagert mit dem Frequenzgang des Tieftöners. Die Spule hat eine Induktivität von 1,3mH. Und in den Herstellermessungen ist der frühe Abfall zu hohen Frequenzen auch zu erkennen.
wolfgang520 schrieb:Wenn ich mir die Stehwellen bei den Raummoden ansehe, dann habe ich meist eine Senke, der ein Hügel folgt. Senke und Hügel sollten nach meinem Verständnis in etwa gleich breit sein. Kannst Du das bestätigen oder hast Du andere Erfahrungen.
Hallo Manfred,
vom Rohrresonator werde ich also absehen. Ich denke eine geschlossene Box müsste auch ohne IRR oder IHR zu konstruieren sein. Ganz abgesehen davon, dass für einen IHR auch kein Platz in meinem Gehäuse ist. Die Gehäusetiefe beträgt 10 cm und das Chassis ist seitlich angebracht.
Jetzt habe ich die Dämpfung um einen weiteren Beutel Dämmmatte ergänzt. Der Frequenzgang sieht nun folgendermaßen aus:
[ATTACH=CONFIG]47967[/ATTACH]
Dieses Chassis reagiert anscheinend besonders empfindlich auf stehende Wellen im Gehäuse. Durch die ovale Form wird die Längswelle gleich an mehreren Stellen angeregt.
Nun gut, viel mehr Watte passt nicht ins Gehäuse und Twaron möchte ich wegen des hohen Preises nicht nehmen.
Ich kann das Chassis jedoch auch unter diesen Bedingungen nutzen. Mit dem Seitenbass soll eine Unterstützung von Breitbändern erfolgen. Die Trennung liegt bei 150 Hz. Bisher war der Berg bei passiver Trennung auch über 150 Hz noch sichtbar. Nach dieser Änderung dürfte der Berg deutlich zurück gehen. Ein Saugkreis wäre dann immer noch möglich.
hast du schon mal eine Nahfeld-Messung in einer Art Normschallwand gemacht?
Anmerkung SB Acoustics: IEC baffle, mic. distance 31.6 cm, SPL shown for 2.83V/1m
Hallo Heinrich,
diese Messung habe ich mir eigentlich noch vorgenommen. Für die Messung benötige ich jedoch noch etwas Vorbereitungszeit. Infolge des ovalen Ausschnitts muss ich die passende Schallwand erst noch anfertigen.
Hallo,
mich beunruhigt immer noch die stehende Welle im Gehäuse. Mit 3 Beuteln Polyesterwatte in 30 Litern Volumen habe ich diese etwas in den Griff bekommen. Bei meiner letzten Messung musste ich allerdings feststellen, dass der Schalldruck darunter stark gelitten hat.
Nachdem ich nun im Forum zwei sehr interessante Artikel gelesen habe, werde ich mich heute mal an neue Versuche wagen.
IRR: wenn Du wegen der schlanken Bauform auf eine Röhre verzichten möchtest, kannst Du doch auch eine "eckige" Form wählen.
Z.B. als Dreieckskanal, indem Du ein Brett "diagonal" in eine Ecke montierst.
Hallo Wolfgang,
und wennste das "Brett" dann noch aus Holzdämmplatte baust, hast du gleichzeitig noch ein paar Fliegen zusätzlich mit erschlagen.
Jrooß Kalle
So, nun habe ich einige Messungen durchgeführt.
Mikrofonabstand - 10 cm,
Schallwand - ca. 1,5 m x 1,0 m,
Gehäuse - ca. 30 Liter Volumen,
Gating - 20 msek.,
Amplitude - nicht kalibriert.
Chassis auf der Schallwand:
[ATTACH=CONFIG]48024[/ATTACH]
Chassis im Gehäuse, 3 Beutel Visaton Polyesterwatte, gestopft:
[ATTACH=CONFIG]48025[/ATTACH]
Differenz Schallwand - Gehäuse, ca. 4 dB bei 100 Hz:
[ATTACH=CONFIG]48026[/ATTACH]
Chassis im leeren Gehäuse:
[ATTACH=CONFIG]48027[/ATTACH]
Das Einbringen eines IRR schlug leider fehl, da der IRR nicht durch die Chassisbohrung hindurch passte.
Nach mehreren weiteren Versuchen, die ich nicht im Detail als Grafik gespeichert habe, zeigte sich der beste Kompromiss bei lockerer Einbringung eines halben Beutels Polyesterwatte in den Bereich des Schnellemaximums.
Hallo,
sollte jemand an den TSP Werten des SB15SFCR Interesse haben:
MANUFACTURER SB
MODEL SB15SFCR39-8
DATE 02.03.2019
Fs 34.5766
Fs Added Mass 29.7415
Fs Known Vol 0.0000
Added Mass 8.0000
Known Vol 0.0000
Diameter 150.5400
ZMax 62.6278
ZMax Added Mass 55.1928
ZMax Known Vol 0.0000
Z F1F2 19.7051
Re 6.2000
Rms 1.2120
Qms 4.0790
Qes 0.4482
Qts 0.4038
Cms 0.9311
Mms 22.7548
BL 8.2697
VAS 41.1897
dBSPL 87.8196
L 1kHz 0.8685
L 10kHz 0.4193
CAS 2.949781E-0007
RAS 3825.5900
MAS 71.8266
RAT 38643.2400
SD 0.0178
LCES 63.6768
CMES 332.7316
RES 56.4278
MMD 21.4108
RMT 12.2422
eta 0.3647
Z Min 6.8908
Z AVG 24.3399
finde diesen ovalen Töner sehr interessant. Weiß jemand ob der einen demodulierten Antrieb hat? SB hat ja einige sehr vorzügliche und klirrarme Motoren, auch bei den günstigen Modellen (NAC)...
16.03.2019, 18:55 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.03.2019, 19:05 von Dausend Acoustics.)
Hallo zusammen,
Wolfgang war so nett und hat mir ein Sample zum Messen zur Verfügung gestellt. Gemessen wurde der woofer free air, senkrecht eingespannt, mit Laser, Mikro im Nahfeld, Edit: Messspannung bei den SPL-Messungen war 2.83V. Wenn ihr Fragen dazu habt, gerne, ansonsten, viel Spaß damit
Hallo,
in diesem Zusammenhang muss ich doch eine Frage loswerden. Ich habe den SB15SFCR39-8 in ein ziemlich schlankes Gehäuse eingebaut und war sehr erstaunt über die extrem starke Anregung der Stehwellen im Gehäuse. Mit einem schrägen Brett habe ich zwar ein wenig korrigiert, aber ganz weg bekommt man diese trotz Dämpfung nicht.
Wenn ich nun Andreas Messung betrachte, dann ist zwischen kurzer und langer Seite der Membran ein deutlicher Unterschied in der Hubbewegung. Könnte dies die Ursache für verstärkte Stehwellen sein?