km22 schrieb:Was passiert da eigentlich genau in einer Endstufe?
Bei normalem Betrieb hast du eine Ausgangsspannung gegen Masse (-). D.h. an den Lautsprecherklemmen (+) liegt die Wechselspannung in Form des Musiksignals gegen den - an.
Eine Spannung wird ja immer zwischen 2 Punkten angegeben. Also normal eben + gegen - (Masse).
Beim Brücken nutzt man 2 Kanäle. Da ist dann der 2te Kanal invertiert zum ersten. Stellt man sich nun das Signal vor, gibt es ja immer positive und negative Anteile (Wechselspannung eben).
Nimmt man einen Zeitpunkt x, wo die Spannung an Kanal 1 gerade positiv ist, also z.B. 10 Volt gegen Masse, hat der zweite Kanal, da er invertiert ist, in dem Moment -10 Volt.
Da die Spannung immer zwischen 2 Punkten "zählt", hat man nun nicht mehr 10 Volt, sondern an beiden + (Rechts und links) insgesamt 20 Volt Differenz.
Wird ein Verstärker z.B. mit 2x30 Volt betrieben (1 Kanal), kann die Ausgangsspannung eben nie grösser als diese 30 Volt werden (eine Halbwelle).
Brückt man 2 Kanäle, kann die maximale Spannung am Ausgang +30V gegen -30V betragen, also insgesamt 60 Volt.
Theoretisch also die 4-fache Leistung. Das Problem ist allerdings, das auch der Strom sich mit der Spannung erhöht. D.h. der Verstärker muss auch fähig sein den Strom zu liefern und die erhöhte Verlustleistung abzuführen.
Deshalb findet man auch oft den Hinweis, das ein Verstärker mit 4 oder 8 Ohm zurechtkommt, aber gebrückt nur noch 8 OHm zulässig ist, da an 4 Ohm der Strom zu hoch für diesen Verstärker wäre.
Edit: Das gilt für "normale", also klassische Verstärkerschaltungen (Gegentakt), wie man sie in 95% der Geräte findet.