スピーカ schrieb:Geregelte Netzteile reduzieren sog. bus pumping. Bei ungebrücktem Betrieb besteht die Gefahr, dass ein ungeregeltes Netzteil kaputt geht. Ließ das pdf noch mal sorgfältig zum Thema Netzteil durch, da wird das näher erläutert.
Genau das ist der Knackpunkt, und es geht nicht nur um Bus Pumping, sondern auch um Ripple und den Innenwiderstand des Netzteils.
Die übliche Emitterfolger-Ausgangsstufe in AB-Verstärkern ist nicht viel was anderes als ein einfacher Spannungsregler (Zenerdiode und Transistor als Emitterfolger geschaltet). Die Spannung am Emitter liegt immer um ca. 0,65 V unter der an der Basis. Dabei ist es weitgehend egal, was für eine (ungeregelte) Spannung am Kollektor anliegt. Die Nichtlinearität des Transistors als Funktion der Kollektor-Emitter-Spannung (Early-Effekt) ist bei > 10 V U_CE nur noch verschwindend. Die Eingangsstufe des AB-Verstärkers wird normalerweise durch eine Stromquelle gespeist, die Spannungsschwankungen um ca. den Faktor 1000 unterdrückt. Ebenso arbeitet die Spannungsverstärkerstufe (VAS) normalerweise gegen eine Stromquelle. Genau deshalb kann man AB-Verstärker ja auch ohne globale Gegenkopplung aufbauen, weil jede Stufe für sich schon eine sehr große Versorgungsspannungsunterdrückung hat. Und mit globaler Gegenkopplung wird das schnell noch einige 10 dB besser.
Gleiches gilt übrigens auch für Op-Amps. Die haben bei DC meist >100 dB Versorgungsspannungsunterdrückung und je nach Modell über das ganze Audioband noch > 60 dB. Die Aufgabe der Spannungsregler ist hier vor allem die Verhinderung von Überspannung. Rauschen oder Ripple ist praktisch egal.
Bei Class D ist das ganz anders. Der Ausgang wird zwischen den Versorgungsspannungen hin- und hergeschaltet, d.h. wenn die Versorgung in die Knie geht, übersetzt sich das 1:1 ins Ausgangssignal und es der Job der Gegenkopplung, das wieder geradezubiegen. Nun haben die meisten D-Verstärker nicht gerade üppige Schleifenverstärkung, d.h. da sind heftige Intermodulationen zu erwarten, wenn die Versorgung nicht aktiv geregelt ist.
Generell sind große EI-Trafos und Ringkerne hinsichtlich ohmschen und magnetischen Verlusten viel besser als die kleinen Dinger, die früher sogar per Magnetspalt oder dünner Drähte kurzschlussfest gemacht wurden, d.h. Leerlaufverluste und Wirkungsgrad sind gar nicht so schlecht. Ebenso gehen sie unter Last recht wenig in die Knie (geringer Ausgangswiderstand). Aber gegen Netzschwankungen können sie gar nichts machen.