Erstmal danke an alle!
Mad Bat schrieb:Wenns fertig ist, würde ich es sofort nachbauen.
Kannst du mal in etwa die kosten auflisten? (Nur, dass man mal weiß, in welcher Region sich das preislich bewegt)
Bisher war das teuerste eigentlich das Horn, ein Limmer 126. Das schlägt mit ca. 90€ pro Stück zu Buche. Der Rest ist ja bisher nichts Besonderes. 4"-Treiber von Tymphany (P830855) und ein Kompressionstreiber. Später hatte eine 19mm-Metallkalotte ans Horn geklebt, da mir der Klang auch bei gleicher Entzerrung weniger "scharf" und "rau" vorkommt.
Dazu kommt natürlich noch die aktive Elektronik, de ich aber schon besitze. Alles in allem also ein eher günstiges Experiment.
Verbessert lässt sich das alles sicherlich mit einem selbstentwickelten perforierten Waveguide, hinter dem die Mitteltöner angeordnet sind. Aber das wird dann wieder deutlich aufwändiger und teurer (CNC-fräsen usw.).
JFA schrieb:Ich habe da was von FIR-Filtern gelesen. Kamen die immer zum Einsatz?
Nein, erst ab Prototyp 6 habe ich damit angefangen. Ich habe mit Rephase 12 dB-Filter erstellt, die Nebenkeulen mit einem Brickwall-filter abgetrennt und den Überlappungsbereich mit linearphasigen PEQs so austariert, dass das Abstrahlverhalten am besten aussah.
Die Impulsantworten wurden mit einem VSTHost in Echtzeit gefaltet, also quasi eine temporäre FIR-Weiche auf der zweiten Soundkarte. So, dass ich darüber auch messen konnte.
Zitat: Ich ja ungern der A***h, aber ein 10" TT + HT-Horn, mit FIR steil getrennt, würde ungefähr das gleiche tun - vertikal als auch horizontal. Und, achja, auch diagonal.
Ungefähr, ja.

Der 10" bündelt etwas weniger untenrum als die Anordnung der Mitteltöner. Und der Übergangsbereich ist bei dem Quasikoax unkritischer, da hier eine Überlappung nicht zu destruktiven Interferenzen führt.
Schau mal
hier. Da haben wir einen 12" mit einem 75 x 45-Horn verheiratet. Die Bündelung ließ sich horizontal wunderbar anpassen. Vertikal weitet das horn dagegen oberhalb der Trennfrequenz stark auf (sieht man auch im Bündelungsmaß). Auch mit steilen FIR-Filtern lässt sich das nicht verbessern.
Und der Koax zerfällt selbst aus 50 cm Entfernung nicht in Einzelschallquellen, weil die Lokalisation immer aus der Mitte kommt. Aber das ist natürlich für einen so stark bündelnden Lautsprecher sowieso kein Argument, da man ihn in der Regel in größeren Abständen hört.
Ich gebe also zu, riesige vorteile hat der Koax nicht. Aber es ist schön zu sehen, dass es funktioniert und es hat nicht jeder. Ich sag es mal so: alle klanglichen Unterschiede, die ich bei dem Teil höre, kommen nicht von der koaxialen Anordnung, sondern schlicht von der außerordentlich hohen Bündelung. Das Ding hört sich auch aus der anderen Raumecke noch an wie ein Nahfeldmonitor in 1 m Abstand.
Zitat:Und die letzte Anordnung habe ich noch nicht so ganz verstanden, irgendwie Bahnhof oder Altgriechisch.
Hehe, da bin ich auch ein bisschen stolz drauf.
Mir ist aufgefallen, dass die horizontale und vertikale Dimension komplett losgelöst voneinander betrachtet werden können. Das heißt, man muss nur dafür sorgen, dass die Abstände der Treiberzentren gleich sind, wenn man die Anordnung auf eine Dimension reduziert. Genau das machen Prototyp 6 und 7.
Vielleicht wird das etwas klarer, wenn man ein Gitter durch die Treiberzentren legt. Misst man die Abstände in einer Dimension, so sind sie immer gleich.
Und, ganz wichtig(!), die Gewichtung ist immer gleich. Das heißt, es sind pro Linie immer gleich viele Treiber (in diesem Fall einer). Das Problem ist, dass die Nebenkeulen schlagartig nach unten wandern, wenn außen mehr Treiber pro Linie vorhanden sind als in der Mitte (also z.B. bei einer Kreisanordnung). Es ist nicht so einfach, das zu vermeiden. Daher diese spezielle, wunderlich anmutende Anordnung. Die funktioniert laut Simulation sogar diagonal noch erstaunlich gut (wenn auch schlechter). Und sie lässt sich ohne Nachteile verdoppeln, wenn der Maximalpegel nicht ausreicht.
Zitat:Interessant werden solche Spielchen übrigens dann, wenn man dadurch auch bei tieferen Frequenzen eine deutliche Bündelung erzielt.
Wenn sie im unteren Frequenzbereich noch stärker sein soll, muss die Ankopplung tiefer erfolgen. Das bringt aber wieder andere Probleme mit sich (Horn muss schon tief ankoppelbar sein). Ich werde daher den dritten Weg wählen. Das ist in Sachen Intermodulation auch besser und ändert am quasikoaxialen Verhalten nichts.