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Enviee-Breitbänder - Erfahrungen und Ratschläge
#1
Liebe Forumskollegen

Nach 25 Jahren Pause habe ich wieder mit dem Lautsprecherbau begonnen. Inspiriert haben mich Berichte über alte Breitbänder. Der erste Versuch mit Saba-Greencones (gemäss dem Buch von Willimzig aufgebaut) konnten mich jedoch nur teilweise überzeugen.

Die nächste Inspiration lieferte Klang + Ton mit dem Projet Breezer: auch wenn ich das Gehäuse individuell etwas anders aufgebaut und etwas gedämt habe, klang dies schon mit den Seas-Chasis sehr ansprechend. Das Korrekturglied habe ich nach ein paar Versuchen wieder entfernt.

Zufällig bin ich danach über ein paar Enviee-Breitbänder gestolpert, die ich zum reduzierten Preis erwerben konnte. Damit höre ich nun schon eine ganze Weile, bin aber noch nicht wirklich zufrieden damit. Was mir fehlt ist etwas Grundton und der Druck im Bass. So klingt ein Konzertflügel nicht ausgewogen sondern unten rum deutlich zu dünn. Dafür klingen Stimmen und akustische Gitarren grossartig.

Nun habe ich mir folgende Optionen überlegt:
1) Gehäuse unten verschliessen und mit Bassreflex-Kanal beatmen (mit welchen Parametern?).
2) Ein Korrekturglied zur Absenkung des Präsenz- und Hochtonbereichs vorschalten (mit welchen Parametern?).
3) Eine andere Gehäuse-Form wählen, die z.B. eine breitere Schallwand (ist aktuell nur etwas breiter als das 8-Zoll-Chasis) hat und den Grundton stärken soll (stimmt das?).
4) Ein Gehäuse-Konstruktion wählen mit TQWT-Prinzip (welches?).

Was ich ungern tun würde, wäre einen Subwoofer als Ergänzung einsetzen.

Nun wollte ich Euch fragen, welche Projekte Ihr mit den Enviee- oder vergleichbaren Breitbändern realisiert habt und was Ihr mir an dieser Stelle empfehlen würdet.

Vielen Dank für Eure Unterstützung!

Beste Grüsse aus der Schweiz
Damian
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#2
Hallo Damian Smile
Ich hab' den Enviee mal eben durch AJ-Horn geschoben. Der will in BR ca. 80 Liter sehen. Dann kann er gerade eben 50Hz. Ich würde den mal in einer TQWT versuchen. Mit 'nem Qt von 0,44 passt das prima. Wird zwar auch nicht viel kleiner, dürfte dafür aber an die 40Hz rankommen.

Gruß
Olli
[SIZE=2]"Die Tiefe ist rund" © Kaspie.[/SIZE]
[SIZE=2]
GLÜCK IST, WENN ES KEINE KATASTROPHE GIBT Big Grin
[/SIZE]

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#3
Hallo zusammen,

wenn es dieser ist Enviee basic

Dann ist der wohl für die Wiedergabe von tiefen Tönen eher nicht geeignet. 25 mm Swingspule, 1,5 mm Hub, was möchte man da erwarten?

Aus diesem Grund ist wohl auch ein Tieftöner auf der Seite von Enviee zu finden, der immerhin mit 4 mm Hub angegeben wird. Die 25er Spule bleibt, nicht unbedingt ein Beinbruch.

Bedenklich finde ich aber den steilen Abflug des basic ab ca 9 kHz, da dürfte mit auflösendem Hochtonbereich wohl NIX sein. Bei 14 kHz -10dB gegenüber angegebenem Normpegel, bedeutet in der Regel: Keine Hochtonwiedergabe.

Also, den Tieftöner darunter und einen Höchsttöner drüber......, dann könnte das eine leckere Kombi sein. Ich weiß, dass wolltest Du nicht lesen, aber die Fakten sprechen diese Sprache. Als Breitbänder im Sinne von Fullrange, ist das Chassis nur sehr bedingt geeignet!
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#4
Nanu,

hab' ich jetzt was verpasst? Den enviee gibts auch
mit Hochtonkegel - der braucht imho nur einen
Subwoofer.
???

Mat
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#5
Hallo,

ja, da scheint es noch mehr zu geben, die Seite ist sche....... Grenzt ja fast an einen Zufall das man das richtige Datenblatt trifft. Aber welchen hat Damian denn jetzt?
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#6
Hallo

Danke für Eure Beiträge.

Habe die Breitbandvariante mit Hochton-Kegel. Diese hört auf den Namen Enviee (ohne Basic oder Bass). Die Daten findet Ihr hier:

http://enviee.de/daten.html

ImpedanzZ8 Ohm
MembranflächeSD233 cm²
Impedanz 10 KhzZ9 Ohm
Mechan. Wid.Rms0,39 Kg/s
Gleichstromwid.RDC6,5 Ohm
Schwingsp. Durchm.d25 mm
Schwingsp. Indukt.LCV0,22 mH
Schwingsp.HöheH11 mm
Resonanzfrequenzfs51,2 Hz
LuftspalthöheHE8 mmBewegte
MasseMMD 10,8 g
FlussdichteB1,2 T
Mech.Nachg.CMS0,9 mm/N
KraftfaktorBL7,8 mT
Äquivalenzvol.VAS70,2 L
WirkungsgradSo2,58 %
Mech. GüteQMS 7,2
NennschalldruckSPL95,2 dB
Elektr. GüteQES 0,36
BelastbarkeitP50 W
Gesamte GüteQTS 0,34
Gewichtm1,7 Kg

Für die Berechnung eines TQWT habe ich einen Rechner gefunden:

http://www.mh-audio.nl/TQWT.asp?c=y#ready

Taugt der was?

Beste Grüsse
Damian

PS: Bitte entschuldigt die langen Antwortzeiten. Bin gerade auf Urlaub in Asien und nicht immer am Internet...
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#7
Danke Alex. Welche Art von Horn würdest Du empfehlen?

Beste Grüsse
Damian
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#8
Danke Alex. Und was spricht gegen ein simples Bassreflex-Gehäuse?
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#9
Hallo Alex

Glück gehabt: gehöre ganz klar zu den Leisetretern Smile

Gibt es im Internet einen guten Rechner für ein Bassreflex-Gehäuse?

Beste Grüsse
Damian
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#10
Danke Alex.

Beste Grüsse aus Indonesien
Damian
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#11
Auch mit BR ist, wenn man mit WinLSD simuliert, bei knapp 62 Hz Schluss.

Das bedeutet, den Flügel hörst Du weder laut noch leise so wie Du ihn haben möchtest.

Die HP von enviee find ich auch interessant, da findet man die Kosten für die Reparatur des Schwingsystem (85€); zumindest für den Bass, schon aufgeführt.

Vermutlich haben da schon mehrere Leute versucht aus den Chassis so etwas ähnliches wie Bass zu zaubern.

Kurzum überdenke dein Konzept; Du kannst ein anderes Gehäuse bauen aber dein Ziel erreichst Du nicht.

Ein Subwoofer, das gesamte System mit MiniDSP oder ähnlichem aktiviert, wäre mein Vorschlag.

Gruß
La vida es no ponyhof :bye:
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#12
Hallo zusammen,

stimmt, die Frage nach dem Superhochtöner hat sich erledigt. Die Frage nach Tieftonunterstützung allerdings nicht. Die meisten Fostex-Chassis zeigen das Phänomen ja in aller Deutlichkeit. Sobald der lineare Bereich der Schwingspule verlassen wird, verzerrt es deutlichst. Wenn Musik mit "linearem" Soundlevel gehört wird (Strings, Synthesizer) ist alles im grünen Bereich. Sobald man es mit dynamikbehafteter Musik zu tun hat, wird es eng.
Meiner Meinung nach muss auch dieses Chassis im Tief-Grundtonbereich entlastet werden. Der Hub von 1.5 mm bleibt das Problem, um ernsthaft eine ausgewachsenen Wiedergabe mit dem Chassis zu erreichen.
Leider sind die "Tieftöner des Herstellers auch sehr teuer, sonst wäre alles ganz einfach. Das könnte eine wirklich gute Kombi werden.
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#13
Das gilt eigentlich für alle Breitbänder... wenn ein BB eine dicke Sspule (50mm wegen mir) und viel Hub schafft, klappts meistens nicht mit dem Hochton uswusw. Immer ein Kompromiß. Eigentlich lang aber oft schon ein Heimkinoreceiver, der zB bei 80Hz dicht macht und den Rest zum Subwoofer schickt, um einen guten Klang aus dem BB zu holen. Subs gibt es wie Sand am Meer. Geschlossene würde ich hierfür für Musik bevorzugen aber das ist Geschmackssache...
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#14
The Alchemist schrieb:Auch mit BR ist, wenn man mit WinLSD simuliert, bei knapp 62 Hz Schluss.

Das bedeutet, den Flügel hörst Du weder laut noch leise so wie Du ihn haben möchtest.

Die HP von enviee find ich auch interessant, da findet man die Kosten für die Reparatur des Schwingsystem (85€); zumindest für den Bass, schon aufgeführt.

Vermutlich haben da schon mehrere Leute versucht aus den Chassis so etwas ähnliches wie Bass zu zaubern.

Kurzum überdenke dein Konzept; Du kannst ein anderes Gehäuse bauen aber dein Ziel erreichst Du nicht.

Ein Subwoofer, das gesamte System mit MiniDSP oder ähnlichem aktiviert, wäre mein Vorschlag.

Gruß

Hallo

Darf ich fragen, mit welchem Gehäusevolumen und BR-Port Du die 62 Hz in der Simulation erreicht hast? Danke.

Beste Grüsse
Damian
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#15
Theo.W schrieb:Hallo zusammen,
Meiner Meinung nach muss auch dieses Chassis im Tief-Grundtonbereich entlastet werden. Der Hub von 1.5 mm bleibt das Problem, um ernsthaft eine ausgewachsenen Wiedergabe mit dem Chassis zu erreichen.
Leider sind die "Tieftöner des Herstellers auch sehr teuer, sonst wäre alles ganz einfach. Das könnte eine wirklich gute Kombi werden.

Hallo Theo

An den Enviee Bass Tieftöner habe ich auch schon gedacht. Allerdings ist der Preis schon saftig. Zudem komme ich mit den angegebenen Parametern der Bass-Version (fs=45.9Hz, Vas=65,1l, Qts=0,27) bei meinen Berechnung auf keine wirklich tiefere Grenzfrequenz. Was mache ich falsch?

Alternativen: Kennst Du ähnlich 8- oder 10-Zoll Treiber mit einer Impedanz von 8 Ohm, die den Breitbänder bis max. 100 Hz passend unterstützen könnten und zu empfehlen sind?

PS: Der passende Wirkungsgrad wäre vermutlich eher bei etwa 92dB/1W/1m, da sich die Hersteller-Angabe auf 0.3m Entfernung bezieht.

Beste Grüsse
Damian
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#16
Damian schrieb:An den Enviee Bass Tieftöner habe ich auch schon gedacht. Allerdings ist der Preis schon saftig. Zudem komme ich mit den angegebenen Parametern der Bass-Version (fs=45.9Hz, Vas=65,1l, Qts=0,27) bei meinen Berechnung auf keine wirklich tiefere Grenzfrequenz. Was mache ich falsch?

Nichts. Mit den Parametern kommt man einfach nicht sehr tief runter (außer vielleicht im Horn). Der Qts ist zu niedrig oder anders herum die Fs zu hoch.
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#17
Hallo,
Zitat:Kennst Du ähnlich 8- oder 10-Zoll Treiber mit einer Impedanz von 8 Ohm, die den Breitbänder bis max. 100 Hz passend unterstützen könnten und zu empfehlen sind?
Das ist ein echtes Problem das auch andere schon hatten. Wir haben es seiner Zeit mit zwei weiteren Breitbändern zu lösen versucht. Die TwoAndOne kam immerhin bis ca42 Hz runter, ist aber auch ein riesen Trümmer. Alternativ würde ich heute einen 12 Zöller, wie den SP-30/200NEO, verwenden den wir in unserer LittleWatt haben. Das wäre dann quasi eine OneAndOne.
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#18
Hier gibt es eine wirklich sehr gute Einführung in Winlsd:

http://www.hifi-selbstbau.de/index.php?o...&Itemid=66

Der Vorteil, wenn du es selbst simulierst liegt darin , dass Du den Port selbst ein wenig variieren kannst.

Wenn ich dir sage das Volumen liegt bei 43,4 l und der Port hat einen Durchmesser von 102 mm bei einer Länge von 82 mm, suchst Du entweder ein Rohr , das Du auf dieses Maß bringst oder Du fängst an wild umzurechnen, das kann aber Winlsd ganz einfach für dich erledigen.

Die Einarbeitung in dieses Programm dauert keine 5 Minuten und da Du jetzt Bässe suchst, für dich sehr lohnenswert.

Der Vorschlag das System zu aktivieren und mit DSP ggf. zu entzerren verschafft dir einfach sehr viel mehr Möglichkeiten bei der Auswahl der Tieftonabteilung.

Der MiniDSP kostet in NL rund 130€ mit Versand und ist wiederverwendbar.

Der Preis für TQWT und Hornkonstruktionen erreicht u.U schnell ähnlich Dimensionen und ist am Ende nur was für den Kamin.

Natürlich wollen wir nicht verschweigen, das mit Zimmerecken, Wänden im Rücken und zusätzlich angeregten Raummoden Bass suggeriert werden kann, das wird dir genauso solange reichen , bis Du feststellst, dass die Basswiedergabe alles andere als sauber ist.

Danach fängst Du dann von vorn an, fragst nach der Berechnung von passiven Filtern für Sub und Breitbandeinheit und legst dir einen Vorrat an passiven Bauteilen in die Bastelkiste, der auch nicht Umsonst ist.

Und weil es immer weiter geht, gefällt dir irgendetwas nicht mit der Wiedergabe deines Breitbänders und Du fragst im nächsten Schritt nach einem "Sperrkreis" der dein Problem lösen soll......


All diese absehbaren "Probleme" lassen sich mit DSP einfacher (und auch für Einsteiger frustfreier, (meine Meinung) )in den Griff bekommen.

(Wobei ich jetzt noch nicht einmal die noch kostengüstigere Variante eines DSP auf Linux Basis erwähnt habe.....Big Grin.)

Gruß

Elmar
La vida es no ponyhof :bye:
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#19
Moin,

der Enviee ist in der KT 5/11 getestet. Auch die Variante mit Hochtonkegel macht übrigens wenig Hochton Wink

Ich finde Experimente mit zusätzlichen Bässen und Hochtönern inkonsequent. Da kann man gleich 3-Wege bauen, dann aber richtig.

Breitbänder sollte man auch als solche einsetzen. Sie leben davon einen speziellen Charakter zu haben. Wenn einem der nicht gefällt, sollte man sich besser trennen...

Gruß, Christoph
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#20
Geschmackssache. Ein nur ganz oben und unten ergänzter Großbreitbänder kann klanglich auch was haben.

Die Chassis sind bereits vorhanden und gefallen dem Besitzer klanglich grundsätzlich ja schon sehr. Daher würde ich den Versuch auf jeden Fall wagen.

Gruß
Christian
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