Es gibt etliche Threads zu dem Thema. Dennoch benötige ich eure Hilfe, weil ich mich nicht recht entscheiden kann. Wo fange ich nur an ...
Ich möchte endlich Messequipment zu Hause haben, auf das ich mich messtechnisch verlassen kann und nicht bereits nach kürzester Zeit nach besserem schielen werde. Ich kaufe lieber einmal richtig
.
Dank eines Arbeitskollegen, habe ich seit etwa 4 Monaten folgendes Equipment:
- Behringer ECM 8000 (unkalibriert)
- Pegelmessgerät Digital Sound Level Meter AZ8922
- Mikrofonständer
- Alesis io2 Express (USB Audio Interface)
Als Verstärker nutze ich meinen S.M.S.L SA-50.
Meine Selbstbausucht hat vor etwa 7 Jahren begonnen und ist seit ich das Equipment habe exponentiell gestiegen
. Hat mich bspw. dazu gebracht im Verein hier Mitglied zu werden
.
Neben der Tatsache, dass ich das geliehene Equipment wieder zurückgeben möchte, stören mich mehrere Punkte, die ich gerne in meinem eigenen Equipment egalisieren würde.
Erster Punkt: TSP-Messungen
Ich habe es geschafft die alten Isophone PSL 203 Chassis meines Vaters per manuellem verdrahten und messen mit Messgerät (von der Arbeit) zu ermitteln und die Impedanzkurve mit Arta zu ermitteln. Als Vergleich, ob ich es richtig gemacht hatte, hielten meine SB Acoustics SB26STC Hochtöner und deren Datenblatt her.
Dennoch, der Aufwand der Verkabelung, Theorie, Praktikabilität etc. hat mich fast verrückt gemacht
. Die Anleitung mit der Soundkarte habe ich leider einfach nicht hinbekommen. Auch wäre ich dann stark an den Ort des PCs gebunden (meine Werkstatt ist aber im Keller).
Daher ist es mir mein Hobby an der Stelle Wert, Geld für eine "bequemere" und reproduzierbare Lösung auszugeben. Ich habe auch einige Chassis rumliegen, für die es einfach keine Werte zu finden gibt.
Dazu kommt, dass ich die ganze Verkabelung/Messung der Impedanz im fertigen Gehäuse so quasi noch gar nie vornehmen konnte. Gehäuseoptimierung fiel daher bei mir bisher in den eigenen Konstrukten sehr rudimentär aus und beschränkte sich bisher auf Closed-Box.
So bin ich auf das Dayton Audio Dats V3 aufmerksam geworden. Für ~160€ finde ich das eine faire Lösung. Besonderes Interesse habe ich eben auch daran fertige passive Frequenzweichen damit zu vergleichen oder einzelne Bauteile zu überprüfen (ich habe hier leider auch altes Material).
Bisher größter Minuspunkt, den ich noch nicht so ganz verstehe, ist folgender Thread:
https://www.diyaudio.com/forums/equipmen...ts-v3.html
Dort ist davon die Rede, dass die Ermittlung der TSP anhand der gemessenen Impedanzkurve gerade bei schmalbandigen hohen Peaks, wie bspw. SB Acoustics Chassis eine gewisse Ungenauigkeit hätten.
Versteht jemand von euch die Problematik vielleicht etwas besser, als ich Laie? Heißt das, wenn man die Impedanzmessung in ein anderes Programm wie z.B. JustOct? laden würde, dann findet eine bessere Annäherung statt? Ist das wirklich so gravierend?
Zweiter Punkt: Mikrofon
Eins vorweg, ich möchte, wenn möglich das Mikrofon sowohl für exakte Lautsprechermessung (0°), als auch zukünftig zur Raumakustikmessung für mein Heimkino (90°) verwenden können.
Das ein kalibriertes Mikrofon Pflicht ist verstehe ich. Das ausgeliehen Behringer ECM8000 hat zumindest den Eindruck gemacht, dass es trotz der für dieses Mikrofon bekannten großen Serienstreuung, relativ nah am kalibrierten Zustand zu sein scheint. Zumindest waren meine Chassis Hochtonmessungen fast 1:1 am Datenblatt. Die Messung meiner nachgebauten Quint Audio Micro Speaker waren mit dem ECM8000 und dem kalibrierten Sonarworks Set meines Vaters auch nahezu identisch. -> Dennoch: ich weiß es nicht 100%. Das stört mich ungemein (<- hier sitzt ein kleiner Perfektionist).
Das einfachste Einsteiger rundum-sorglos-Paket bietet wohl das UMIK-1, mit 0° und 90° Kalibrierung für ~100€. Vorteil: USB-Mikrofon-> kein Vorverstärker oder ähnliches benötigt. Nachteil: eignet sich angeblich sehr schlecht für Klirr-Faktor Messungen. Auch wenn ich von der Materie noch wenig Ahnung habe, möchte ich mich aber in diesem Gebiet durch Experimentieren und Lernen auch weiterbilden.
Nach viel lesen und z.B. folgenden interessanten Zusammenfassungen (+ natürlich den etlichen Threads hier):
http://www.jobst-audio.de/techniktut/158...e-einstieg
https://docs.google.com/spreadsheets/d/1...edit#gid=0
... bin ich auf das Audix TM-1 gestoßen (~270€). Dieses soll gemessen am Preis exzellente Werte auch für Klirrmessungen bieten. Davon gibt es noch eine Plus Variante (~419€), wobei ich hier die Unterschiede noch nicht verglichen habe. Auch das ISEMcon EMM-13D082/H-P48/RM hört sich ganz interessant an (~240€)
Was mich bei dem Thema allgemein irritiert. In vielen Threads werden Mikrofone von 40-120€ empfohlen. Beim jobst-audio Artikel oder einigen wenigen Foren Threads, werden Mikrofone wie Earthworks etc. zur Lautsprecherentwicklung empfohlen, die weit über 1.000 € kosten. Was rechtfertigt hier diese enormen Preisunterschiede, zumal es viele gar nicht zu kümmern scheint?
Dritter Punkt: CLIO Pocket
Die eierlegende Wollmilchsau soll wohl CLIO Pocket bieten (~650€). Also TSP/Bauteilmessung + Mikrofon mit SPL usw.
Es gibt wohl Abstriche was Klirr und Mehrkanalmessungen angeht.
Interessanter Artikel zu CLIO Pocket:
http://www.audiomatica.com/wp/wp-content...er2015.pdf
Was mich an CLIO Pocket eigentlich am meisten stört ist, dass ich beim Kauf auf dieses System festgefahren wäre. Es gibt wohl keine Möglichkeit andere Messmikrofone zu verwenden (zumindest mit eigener Kalibrierdatei). Auch umgekehrt wird damit die Verwendung anderer Software wie REW oder ARTA etc. nicht möglich sein, da kein Kalibrierfile dabei liegt. Insgesamt ist das System auch schon eine Weile auf dem Markt, da habe ich immer das Gefühl ich kaufe etwas veraltetes
. Dennoch rational betrachtet, liefert es wohl das beste Preis-Leistungs-Paket für einen Hobby ambitionierten Lautsprecherentwickler.
Vierter Punkt: Entwicklung
Ich habe bisher viel mit Boxsim gearbeitet und ein bisschen mit XSim (stürzt aber leider dauernd ab). Wenn das eigene Equipment da ist, würde ich mir gerne das viel gelobte VituixCAD anschauen.
Auch wenn ich hier noch sehr Hobby-mäßig unterwegs bin, haben sich bei mir bereits etliche Frequenzweichenbauteile angesammelt. Gerade zu Beginn meiner Spaßprojekte fand ich es sehr erstaunlich wie stark kleine Änderungen von Bauteilen (vor allem auch qualitativ unterschiedliche Bauteile mit gleichen Werten) herauszuhören sind. Insbesondere meine Freundin hat hier ein ausgesprochen feinfühliges Gehör. Sie leistet mir oft Gesellschaft beim Feintuning
.
Daher habe ich mir überlegt, ob es in Zukunft nicht mehr Sinn macht, wenn ich mir ein DSP wie das miniDSP 2x4 HD hole, um damit in VituixCAD simulierte passive Frequenzweichen nachzustellen, zu messen und nach Gehör zu beurteilen, um irgendwann auf die finale passive Frequenzweiche zu kommen. Spricht irgendetwas gegen dieses Vorhaben? Ich weiß, nicht alle digitalen Filter lassen sich so in passive Teile ändern. Andersrum sollte es jedoch ohne weiteres möglich sein oder? Wie machen das die Profis? Haben die immer noch einen riesen Bauteilfundus oder wird hier auch aktiv entwickelt und passiv finalisiert?
Für mein Traumheimkino in wahrscheinlich nie erreichbarer Zukunft hätte ich gerne irgendwann vollaktive Lautsprecher, um die Frequenzweiche ganz dem Raum anzupassen. Ich merke, dass mein Audyssey, meines Marantz hier deutlich Luft nach oben hat. Bei diesem Anwendungsszenario kämen vermutlich ganze Verstärkermodule wie die Hypex Fusion F123 etc. in Frage, um sich auch dem Problem von separaten Endstufen bei hochwertigen Treibern zu entledigen.
Für die reine Lautsprecherentwicklung sehe ich jedoch das miniDSP als praktikabler an. Auch wenn mein Wunschtraum wäre irgendwann 3-Wege Lautsprecher zu entwickeln, habe ich durch meine eigenen Projekte und das immer tiefere Einlesen und Vergleichen festgestellt, dass dies einfach nochmal eine ganz andere Liga ist.
Btw. kennt ihr den Dunning-Kruger Effekt
? Ich befinde mich aktuell im Tal der Verzweiflung
.
![[Bild: 577px-Dunning%E2%80%93Kruger_Effekt.svg.png]](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/48/Dunning%E2%80%93Kruger_Effekt.svg/577px-Dunning%E2%80%93Kruger_Effekt.svg.png)
Fünfter Punkt: Audio Interface
Wenn ich kein CLIO Pocket oder UMIK-1 nehme, dann brauche ich wohl irgendeine Art Audio Interface. Bei Hifi-Selbstbau kann man ja Mikrofone kalibrieren lassen. Hier gibt es auch die Möglichkeit einen Vorverstärer mit zu kalibrieren. An meinem ausgeliehenen Alesis io2 USB-Audio Interface hat mir jedoch sehr gut gefallen, dass ich nicht noch extra auf eine Soundkarte angewiesen war. So konnte ich mit meinem Laptop egal wo messen gehen. Bei Hifi-Selbstbau werden jedoch explizit USB-Audiointerfaces von der kalibrierung ausgeschlossen.
Bei diesem Thema bin ich leider total lost. Wie stark ist dieser Einfluss eines nicht mitkalibrierten Vorverstärkers? Mache ich mir dadurch die Anschaffung eines teuren Mics wieder zunichte und könnte gleich wieder auf ein günstigeres, wie das UMIK-1 gehen? Falls der Einfluss vernachlässigbar ist, welche Interfaces könnt ihr empfehlen?
TL;DR:
Nach aktuellem Wissensstand würde ich daher folgendes Equipment kaufen:
- TSP-Messung: Dayton Audio Dats V3
- Mikrofon: Audix TM-1
- Entwicklung: miniDSP 2x4 HD
- Audio Interface: ?
Was sagt ihr zu meiner Auswahl? Es ist ein sehr langer Beitrag ich weiß. Ich freue mich aber über jeden Kommentar, der sich auch nur auf einen der Bereiche bezieht.
Ich möchte endlich Messequipment zu Hause haben, auf das ich mich messtechnisch verlassen kann und nicht bereits nach kürzester Zeit nach besserem schielen werde. Ich kaufe lieber einmal richtig
.Dank eines Arbeitskollegen, habe ich seit etwa 4 Monaten folgendes Equipment:
- Behringer ECM 8000 (unkalibriert)
- Pegelmessgerät Digital Sound Level Meter AZ8922
- Mikrofonständer
- Alesis io2 Express (USB Audio Interface)
Als Verstärker nutze ich meinen S.M.S.L SA-50.
Meine Selbstbausucht hat vor etwa 7 Jahren begonnen und ist seit ich das Equipment habe exponentiell gestiegen
. Hat mich bspw. dazu gebracht im Verein hier Mitglied zu werden
.Neben der Tatsache, dass ich das geliehene Equipment wieder zurückgeben möchte, stören mich mehrere Punkte, die ich gerne in meinem eigenen Equipment egalisieren würde.
Erster Punkt: TSP-Messungen
Ich habe es geschafft die alten Isophone PSL 203 Chassis meines Vaters per manuellem verdrahten und messen mit Messgerät (von der Arbeit) zu ermitteln und die Impedanzkurve mit Arta zu ermitteln. Als Vergleich, ob ich es richtig gemacht hatte, hielten meine SB Acoustics SB26STC Hochtöner und deren Datenblatt her.
Dennoch, der Aufwand der Verkabelung, Theorie, Praktikabilität etc. hat mich fast verrückt gemacht
. Die Anleitung mit der Soundkarte habe ich leider einfach nicht hinbekommen. Auch wäre ich dann stark an den Ort des PCs gebunden (meine Werkstatt ist aber im Keller).Daher ist es mir mein Hobby an der Stelle Wert, Geld für eine "bequemere" und reproduzierbare Lösung auszugeben. Ich habe auch einige Chassis rumliegen, für die es einfach keine Werte zu finden gibt.
Dazu kommt, dass ich die ganze Verkabelung/Messung der Impedanz im fertigen Gehäuse so quasi noch gar nie vornehmen konnte. Gehäuseoptimierung fiel daher bei mir bisher in den eigenen Konstrukten sehr rudimentär aus und beschränkte sich bisher auf Closed-Box.
So bin ich auf das Dayton Audio Dats V3 aufmerksam geworden. Für ~160€ finde ich das eine faire Lösung. Besonderes Interesse habe ich eben auch daran fertige passive Frequenzweichen damit zu vergleichen oder einzelne Bauteile zu überprüfen (ich habe hier leider auch altes Material).
Bisher größter Minuspunkt, den ich noch nicht so ganz verstehe, ist folgender Thread:
https://www.diyaudio.com/forums/equipmen...ts-v3.html
Dort ist davon die Rede, dass die Ermittlung der TSP anhand der gemessenen Impedanzkurve gerade bei schmalbandigen hohen Peaks, wie bspw. SB Acoustics Chassis eine gewisse Ungenauigkeit hätten.
Versteht jemand von euch die Problematik vielleicht etwas besser, als ich Laie? Heißt das, wenn man die Impedanzmessung in ein anderes Programm wie z.B. JustOct? laden würde, dann findet eine bessere Annäherung statt? Ist das wirklich so gravierend?
Zweiter Punkt: Mikrofon
Eins vorweg, ich möchte, wenn möglich das Mikrofon sowohl für exakte Lautsprechermessung (0°), als auch zukünftig zur Raumakustikmessung für mein Heimkino (90°) verwenden können.
Das ein kalibriertes Mikrofon Pflicht ist verstehe ich. Das ausgeliehen Behringer ECM8000 hat zumindest den Eindruck gemacht, dass es trotz der für dieses Mikrofon bekannten großen Serienstreuung, relativ nah am kalibrierten Zustand zu sein scheint. Zumindest waren meine Chassis Hochtonmessungen fast 1:1 am Datenblatt. Die Messung meiner nachgebauten Quint Audio Micro Speaker waren mit dem ECM8000 und dem kalibrierten Sonarworks Set meines Vaters auch nahezu identisch. -> Dennoch: ich weiß es nicht 100%. Das stört mich ungemein (<- hier sitzt ein kleiner Perfektionist).
Das einfachste Einsteiger rundum-sorglos-Paket bietet wohl das UMIK-1, mit 0° und 90° Kalibrierung für ~100€. Vorteil: USB-Mikrofon-> kein Vorverstärker oder ähnliches benötigt. Nachteil: eignet sich angeblich sehr schlecht für Klirr-Faktor Messungen. Auch wenn ich von der Materie noch wenig Ahnung habe, möchte ich mich aber in diesem Gebiet durch Experimentieren und Lernen auch weiterbilden.
Nach viel lesen und z.B. folgenden interessanten Zusammenfassungen (+ natürlich den etlichen Threads hier):
http://www.jobst-audio.de/techniktut/158...e-einstieg
https://docs.google.com/spreadsheets/d/1...edit#gid=0
... bin ich auf das Audix TM-1 gestoßen (~270€). Dieses soll gemessen am Preis exzellente Werte auch für Klirrmessungen bieten. Davon gibt es noch eine Plus Variante (~419€), wobei ich hier die Unterschiede noch nicht verglichen habe. Auch das ISEMcon EMM-13D082/H-P48/RM hört sich ganz interessant an (~240€)
Was mich bei dem Thema allgemein irritiert. In vielen Threads werden Mikrofone von 40-120€ empfohlen. Beim jobst-audio Artikel oder einigen wenigen Foren Threads, werden Mikrofone wie Earthworks etc. zur Lautsprecherentwicklung empfohlen, die weit über 1.000 € kosten. Was rechtfertigt hier diese enormen Preisunterschiede, zumal es viele gar nicht zu kümmern scheint?
Dritter Punkt: CLIO Pocket
Die eierlegende Wollmilchsau soll wohl CLIO Pocket bieten (~650€). Also TSP/Bauteilmessung + Mikrofon mit SPL usw.
Es gibt wohl Abstriche was Klirr und Mehrkanalmessungen angeht.
Interessanter Artikel zu CLIO Pocket:
http://www.audiomatica.com/wp/wp-content...er2015.pdf
Was mich an CLIO Pocket eigentlich am meisten stört ist, dass ich beim Kauf auf dieses System festgefahren wäre. Es gibt wohl keine Möglichkeit andere Messmikrofone zu verwenden (zumindest mit eigener Kalibrierdatei). Auch umgekehrt wird damit die Verwendung anderer Software wie REW oder ARTA etc. nicht möglich sein, da kein Kalibrierfile dabei liegt. Insgesamt ist das System auch schon eine Weile auf dem Markt, da habe ich immer das Gefühl ich kaufe etwas veraltetes
. Dennoch rational betrachtet, liefert es wohl das beste Preis-Leistungs-Paket für einen Hobby ambitionierten Lautsprecherentwickler.Vierter Punkt: Entwicklung
Ich habe bisher viel mit Boxsim gearbeitet und ein bisschen mit XSim (stürzt aber leider dauernd ab). Wenn das eigene Equipment da ist, würde ich mir gerne das viel gelobte VituixCAD anschauen.
Auch wenn ich hier noch sehr Hobby-mäßig unterwegs bin, haben sich bei mir bereits etliche Frequenzweichenbauteile angesammelt. Gerade zu Beginn meiner Spaßprojekte fand ich es sehr erstaunlich wie stark kleine Änderungen von Bauteilen (vor allem auch qualitativ unterschiedliche Bauteile mit gleichen Werten) herauszuhören sind. Insbesondere meine Freundin hat hier ein ausgesprochen feinfühliges Gehör. Sie leistet mir oft Gesellschaft beim Feintuning
.Daher habe ich mir überlegt, ob es in Zukunft nicht mehr Sinn macht, wenn ich mir ein DSP wie das miniDSP 2x4 HD hole, um damit in VituixCAD simulierte passive Frequenzweichen nachzustellen, zu messen und nach Gehör zu beurteilen, um irgendwann auf die finale passive Frequenzweiche zu kommen. Spricht irgendetwas gegen dieses Vorhaben? Ich weiß, nicht alle digitalen Filter lassen sich so in passive Teile ändern. Andersrum sollte es jedoch ohne weiteres möglich sein oder? Wie machen das die Profis? Haben die immer noch einen riesen Bauteilfundus oder wird hier auch aktiv entwickelt und passiv finalisiert?
Für mein Traumheimkino in wahrscheinlich nie erreichbarer Zukunft hätte ich gerne irgendwann vollaktive Lautsprecher, um die Frequenzweiche ganz dem Raum anzupassen. Ich merke, dass mein Audyssey, meines Marantz hier deutlich Luft nach oben hat. Bei diesem Anwendungsszenario kämen vermutlich ganze Verstärkermodule wie die Hypex Fusion F123 etc. in Frage, um sich auch dem Problem von separaten Endstufen bei hochwertigen Treibern zu entledigen.
Für die reine Lautsprecherentwicklung sehe ich jedoch das miniDSP als praktikabler an. Auch wenn mein Wunschtraum wäre irgendwann 3-Wege Lautsprecher zu entwickeln, habe ich durch meine eigenen Projekte und das immer tiefere Einlesen und Vergleichen festgestellt, dass dies einfach nochmal eine ganz andere Liga ist.
Btw. kennt ihr den Dunning-Kruger Effekt
? Ich befinde mich aktuell im Tal der Verzweiflung
.Fünfter Punkt: Audio Interface
Wenn ich kein CLIO Pocket oder UMIK-1 nehme, dann brauche ich wohl irgendeine Art Audio Interface. Bei Hifi-Selbstbau kann man ja Mikrofone kalibrieren lassen. Hier gibt es auch die Möglichkeit einen Vorverstärer mit zu kalibrieren. An meinem ausgeliehenen Alesis io2 USB-Audio Interface hat mir jedoch sehr gut gefallen, dass ich nicht noch extra auf eine Soundkarte angewiesen war. So konnte ich mit meinem Laptop egal wo messen gehen. Bei Hifi-Selbstbau werden jedoch explizit USB-Audiointerfaces von der kalibrierung ausgeschlossen.
Bei diesem Thema bin ich leider total lost. Wie stark ist dieser Einfluss eines nicht mitkalibrierten Vorverstärkers? Mache ich mir dadurch die Anschaffung eines teuren Mics wieder zunichte und könnte gleich wieder auf ein günstigeres, wie das UMIK-1 gehen? Falls der Einfluss vernachlässigbar ist, welche Interfaces könnt ihr empfehlen?
TL;DR:
Nach aktuellem Wissensstand würde ich daher folgendes Equipment kaufen:
- TSP-Messung: Dayton Audio Dats V3
- Mikrofon: Audix TM-1
- Entwicklung: miniDSP 2x4 HD
- Audio Interface: ?
Was sagt ihr zu meiner Auswahl? Es ist ein sehr langer Beitrag ich weiß. Ich freue mich aber über jeden Kommentar, der sich auch nur auf einen der Bereiche bezieht.




