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Kombination IRR+Passivmembran
#1
Hallo liebe Selbstbauer,

ich finde gerade keinen richtigen Anfass, wie ich die Stehwelle meines Rundstrahlers (Rohrkonstruktion) am besten bekämpfe.

Ich habe den Thread von Hoschibill gelesen, wie er das mit 2 HT-Rohren (halbe Gehäuselänge) als IRR erreicht.
Kann man auch nur ein (gleich langes) Rohr mit größerem Durchmesser zu nehmen?
Macht es einen Unterschied (welchen), ob ich die IRR nur locker oder stärker mit Polyesterwatte fülle und ob ich stattdessen Basotect nehme? Das hätte ich im Keller rumliegen...

Und vor allem: Macht es beim Einsatz einer IRR einen Unterschied, ob ich statt BR meine Seas Passivmembran am unteren Ende des Rohrs einsetze?

Viele Grüße aus Kölle
Paco
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#2
Ja

Ja (die Dichte und Beschaffenheit des Dämmmaterial beeinflussen die Wirkung des IRR)

Nein

Smile
Es ist einfacher die Leute zu täuschen,
als sie davon zu überzeugen,
dass sie getäuscht wurden. (Mark Twain)

Audioviele Grüße,
Matthias
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#3
Paco, um das hinzubekommen, mußt du zumindest den Impedanzgang messen können.. Selbst dann wirds ein ziemlich langes "trial-and-error", glaub mir ..

Deine Röhre mit der PM ist hinsichtlich Stehwellenbekämpfung beim Schwierigkeitsgrad kaum zu überbieten.....
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#4
Hallo Bizarre,

den Impedanzgang werd ich mit Eismann aus diesem Forum messen.
Vielleicht treibe ich die Boxen auch mit DSP + 4-Kanal-Endstufe an.
Dann könnte ich die Stehwelle durch einen Notchfilter geradebügeln...

Grüße aus Kölle
Paco
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#5
Filter ist Filter
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#6
Es ist ein Missverständnis, dass man mechanische oder akustische Resonanzen nur durch mechanische oder akustische Filter beseitigen kann. Zum Beispiel sind Membranresonanzen mechanisch, werden aber regelmäßig durch elektrische Filter beseitigt.

Gehäuseresonanzen sind genauso durch elektrische Filter bekämpfbar wie alle anderen auch. Und das kann sogar sinnvoll sein, wenn man sonst, wie in Bassreflex, durch akustische Bedämpfung eine andere Funktion beeinträchtigt.
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#7
JFA hat vollkommen Recht. Selbst Raummoden sind minimalphasig komplett elektrisch kompensierbar. Das gilt auch für den Zeitbereich.

Allerdings ist das nur für die Überhöhung sinnvoll und nicht für die Auslöschung.
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#8
Zitat:dann resoniert das Gehäuse doch trotzdem bei jeglicher Anregung auf 300 Hz weiter...
Das schon, aber nach dem Filtern ist ja nichts mehr von den 300Hz da, was anregen könnte.
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#9
[quote=JFA]Es ist ein Missverständnis, dass man mechanische oder akustische Resonanzen nur durch mechanische oder akustische Filter beseitigen kann. Zum Beispiel sind Membranresonanzen mechanisch, werden aber regelmäßig durch elektrische Filter beseitigt.

Das sehe ich auch so. Wenn das nicht möglich wäre, möchte ich den ein oder anderen Bauvorschlag mit Metall- oder Keramikchassis lieber mal nicht anhören Wink

Allerdings wäre es mir natürlich immer noch lieber, einen Weg zu finden wie ich die Stehwellen optimal innerhalb des Gehäuses vermeiden kann.

Der Ansatz von Hoschibill sieht wirklich gut aus, ich werde das ausprobieren und den Impedanzgang davor- und danach messen.

Grüße aus Kölle
Paco
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#10
paco de colonia schrieb:...
Allerdings wäre es mir natürlich immer noch lieber, einen Weg zu finden wie ich die Stehwellen optimal innerhalb des Gehäuses vermeiden kann....

Nichts einfacher als das: halte die inneren Gehäuseabmessungen klein gegen die Wellenlänge der höchsten Frequenz!
Also reine Druckkammerverhältnisse in der Box. Idea Big Grin
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#11
Moin Jörn,

klar, einen Tod stirbt man immer.

Viele Grüße,
Christoph :prost:
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#12
paco de colonia schrieb:Allerdings wäre es mir natürlich immer noch lieber, einen Weg zu finden wie ich die Stehwellen optimal innerhalb des Gehäuses vermeiden kann.

Über die gesamte Länge ein Dämpfungsmaterial mittlerer Dichte (Standardzeug, Tyrotex z. B., aber kein Basotect!*) an der Wand in die Runde legen.
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#13
Hallo JFA,

Zitat:Standardzeug, Tyrotex z. B., aber kein Basotect!*
Kein Basotect, weil...? Du hattest das kürzlich irgendwo schon einmal erklärt, aber ich find's nicht im Moment.

Gruß,
Christoph
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#14
Weil der Strömungswiderstand zu hoch ist: http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showp...stcount=63
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#15
Genau, das war's - vielen Dank!

Ich muss mich doch noch in die elektrischen Ersatzschaltbilder einarbeiten, ist einfach immer wieder nützlich.

Gruß,
Christoph
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#16
Und was ist jetzt genau das Problem damit das IRR halb so lang zu machen?

Zitat:Kann man auch nur ein (gleich langes) Rohr mit größerem Durchmesser zu nehmen?

Die Rohrlänge bestimmt die Resonanzfrequenz des Absorbers und die soll genau auf der Störstelle liegen. Deshalb muß sie genau halb so lang wie die Gehäuseabmessung sein.
Du kannst aber einen Deckel in die Mitte bauen und so quasi 2 Rohre daraus machen.
Viele Grüße

Bernd
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#17
Moin,

bee schrieb:Deshalb muß sie genau halb so lang wie die Gehäuseabmessung sein.
das stimmt so leider nicht.Smile

LG

Karsten
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#18
Der Durchmesser des IRR ist relativ egal, zwei kleine Rohre kann man halt besser verteilen.

Relevant ist die Länge und die Menge des eingebrachten Dämpfungsmaterials. Allerdings ist die tatsächliche Gehäuseresonanz oftmals nicht da, wo die berechnete liegt. D.h. halbe Gehäuselänge für das Rohr passt eher nicht.

hier in Beitrag 11 gefunden:
Zitat:Den Nachteil der RR möchte ich nicht verschweigen - man kann sie erst in der Box genau abstimmen da sie sensibel auf weiteres Dämmaterial etc. in der Box reagieren
und sehr exakt abgestimmt werden müssen.
Ein Voraus-Einbau empfiehlt sich also eher nicht da sich kürzen oder verlängern des R. schwierig gestalten könnte.
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#19
Der IRR ist im Grunde eine Stichleitung (Stub), bekannt aus der Hochfrequenztechnik. Dort wie hier wird er zu einer Impedanztransformation bzw. -anpassung benutzt.

Auf das Innere eines Gehäuses bezogen: die Wände stellen eine sehr hohe Impedanz dar (HF-Technik: offene Leitung), dadurch wird die die Welle reflektiert. Weil man das bei ganz bestimmten Frequenzen (den Moden) nicht will, muss man die diese hohe Impedanz entweder transformieren oder eine Anpassung erzeugen. Aber nicht gleichmäßig, weil dann das Gehäuse "zu groß" wird, sondern schmalbandig. Also wird ein Stub eingesetzt, der an der Stelle eine niedrigere (und wenn möglich reelle) Impedanz bietet.

phantastix schrieb:Der Durchmesser des IRR ist relativ egal, zwei kleine Rohre kann man halt besser verteilen.

Die Flussimpedanz in einem Rohr ist umgekehrt proportional zur Fläche, also ist sie nicht völlig egal. Aber: das zu verwendende bzw. die Menge des Dämpfungsmaterial(s) ist abhängig von der Flussimpedanz, also kann hiermit gespielt werden.

Zitat:Allerdings ist die tatsächliche Gehäuseresonanz oftmals nicht da, wo die berechnete liegt. D.h. halbe Gehäuselänge für das Rohr passt eher nicht.

Genau. Nochmal auf die ersten beiden Absätze zurück: man geht bei der Berechnung der Moden davon aus, dass das Gehäuse (also die Leitung) am Ende schallhart geschlossen ist. Und das Gehäuse unbedämpft ist (verlustfreie Leitung). Beides ist nicht der Fall, und beides verändert die Frequenz der Mode. In dieser Anwendung, wo an dem einen Ende auch noch eine Passivmembran sitzt, trifft das ganz besonders zu. Die PM ist definitiv leichter als eine Wand, und gleichzeitig auch noch weicher eingespannt. Ich würde erstmal schätzen, dass die Mode um einiges tiefer als gedacht liegt.

Also hilft in diesem Fall nur eine Impedanzmessung, um die genaue Lage der Resonanz zu finden.
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#20
phantastix schrieb:Allerdings ist die tatsächliche Gehäuseresonanz oftmals nicht da, wo die berechnete liegt. D.h. halbe Gehäuselänge für das Rohr passt eher nicht.

Genau. Ich hatte mal mit IRRs bei meinen Aras Standboxen rumgespielt... Innenhöhe 90cm, Stehwelle rechnerisch bei 190Hz... Nach der üblichen Basisbedämpfung lag die dann bei 140Hz... Ein wirksamer IRR (DN50 HT Rohr) war dann 50cm lang..
Zur Optimierung sind Impedanzmessungen zu empfehlen, da exakter wiederholbare Erebnisse verglichen mit Nahfeld FG. Rohr etwas länger lassen, und einen verschiebbaren Stopfen zur Längenänderung...

LG, Manfred
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