Beiträge: 14
Themen: 4
Registriert seit: 27.10.2015
[FONT="]Meine Frage ist, warum die Treiber von Podszus bzw. Görlich hier überhaupt keine Rolle spielen. Im Forum tummeln sich die Experten in Sachen Lautsprecherbau in Deutschland. Es gibt keinen "exotischen" Bauvorschlag, der nicht diskutiert wird. Komischerweise aber nichts zu diesen Treibern. Geht es diesen Chassis wie ihrem Entwickler Dr. Podszus - der Prophet gilt nichts im eigenen Vaterland?[/FONT]
[FONT="]Es gibt zu meiner Frage IMHO ein paar Parallelen zu den Kommentaren im thread "HobbyHifi 02/2016".[/FONT]
[FONT="]Dort wurde kritisch bemerkt,[/FONT]
[FONT="]- dass HH und K + T sich im Kreis drehen, immer wieder alte "Süppchen" aufkochen, die 100. "High-End-Mini-Box" vorstellen... aber ist das hier wirklich anders?[/FONT]
[FONT="]- [/FONT]
[FONT="]- dass moderne Treiber das meiste besser können als alte - trifft das auch auf die Podszus-Görlich zu?... die sind ebenfalls uralt.[/FONT]
[FONT="]- dass neuerdings alles billig sein muss... warum wird also kein Treiber (bzw. ein Lautsprecher damit) diskutiert, selbst wenn er so teuer ist wie diese Podszus?[/FONT]
[FONT="]
[/FONT]
[FONT="]Wenn ich die Preise von Fertiglautsprechern mit Görlichs sehe, wird mir schwindelig. Die "neuen" Podszus (bei der Münchener Firma mischt wohl ein Abkömmling mit, der die Namensrechte besitzt) kosten so um die 35.000 Euro! Die großen Expolinear [/FONT][FONT="][FONT="]aus Berlin [/FONT]mit Görlich und Bändchen liegen bei 14-16.000 Euro. Rolf Gemein von Symphonic Line verlangt für seine Kreation (Görlich T-MT, darüber ein AMT, also 2 Wege) unglaublich bescheidene 48.000 Euro.  [/FONT]
[FONT="]Da müsste es doch eine Herausforderung für jeden ambitionierten DIYler sein, einen mit Görlich bestückten Lautsprecher für ein Bruchteil des Preises hinzukriegen...[/FONT]
[FONT="]Bei diesen Gedanken setze ich voraus, dass diese Chassis tatsächlich gut sind. Und dass die überall beschriebenen "Einschränkungen" (der Bass geht unglaublicherweise nicht bis 20 Hz runter, und die Lautsprecher bespielen keinen Saal mit 102 dB:mad  nicht wirklich ernst genommen werden.[/FONT]
[FONT="]Ich bin nicht verwandt, beschwägert, verfeindet oder befreundet mit einem der genannten Anbieter. Ich wundere mich nur über das große Schweigen und wollte es in diesem Kreis zur Diskussion stellen.[/FONT]
[FONT="]Viele Grüße Soren
[/FONT]
Ich habe eine stattliche Sammlung von Görlich Chassis darunter sogar noch einige aus den 50er Jahren. Meine Klein+Hummel O92 sind auch Görlich bestückt und wenn man die hört fragt man sich sowieso warum man sich immer noch mit Lautsprecherentwicklungen die Zeit verschwendet.
Meine letzten Funde waren Pawel Ensemble Reference mit 5" Görlichen mit Gusskorb. Die Dinger sind der Hammer und ich habe Freunde die haben ihre Heco Statement gleich in Ebay entsorgt als sie die gehört haben.
Ich denke mal das das Ganze heute mit diesen Chassis etwas undurchsichtig ist. Da gibt es die Klassiker mit den Blechkörben und dann Microprecision mit modernen Gusskörben. Daneben hat der Enkel von Emil Podszus die Firma Zellaton wieder in s Leben gerufen.
Ich weiß das man auch heute noch diese Chassis nach eigenen Wünschen aufbauen lassen kann. Scheint aber nur noch Insider zu interessieren obwohl ich von der Klangqualität dieser Chassis absolut überzeugt bin.
Beiträge: 832
Themen: 20
Registriert seit: 18.01.2010
Abend Soren,
Hast du schon mal Kisten mit den Teilen gebaut?
Grüße Michael
Member of
"Stuttgart audio expert group - an association/community of interest of engineers, scientists (acoustics, physics), and musicians"
Beiträge: 740
Themen: 26
Registriert seit: 05.05.2014
Soren schrieb:[FONT="]Meine Frage ist, warum die Treiber von Podszus bzw. Görlich hier überhaupt keine Rolle spielen. Im Forum tummeln sich die Experten in Sachen Lautsprecherbau in Deutschland. Es gibt keinen "exotischen" Bauvorschlag, der nicht diskutiert wird. Komischerweise aber nichts zu diesen Treibern... [/FONT][FONT="]
[/FONT] Tja, wenn das nicht alles sagt
Ich finde die Görliche mit ihrer zerknitterten Membran sehen mir für einen professionelles Produkt zu hemdsärmelig aus, zumindest im Jahre 2016.
Und auch die Messwerte machen mich nicht unbedingt neugierig.
Für den Preis gibt es eben viele andere interessante Chassis.
スピーカ ist japanisch und heißt Lautsprecher
Beiträge: 14
Themen: 4
Registriert seit: 27.10.2015
@Franky: Wenn z. B. Deine K + H nach wie vor so gut klingen, scheint meine Frage nicht unberechtigt zu sein, oder?
@Jörn: Man kann Fortschritte bei Autos nicht mit "Fortschritten" bei Lautsprechern vergleichen. Deshalb hinkt der Vergleich sehr, IMHO.
@Michael: Nein, dazu reichen meine Kenntnisse (noch) nicht. Ich stapfe noch meinem Vater hinterher, der große Fußabdrücke hinterlassen hat. Der hatte mal Schmacks-Hörner gebaut und später eine Kopie des Outsider-Systems (Sub mit Görlich und Bändchen, alles aktiv).
@スピーカ: Das ist das absurdeste von allen gängigen Totschlagargumenten: Die Görliche taugen nicht viel, was dadurch bewiesen wird, dass kaum über sie diskutiert wurde.
Im übrigen: Wenn es jetzt sogar ums knittrige Aussehen geht, dürften sich manche Leute nicht mal im Spiegel ansehen.
Viele Grüße, Soren
Beiträge: 1.271
Themen: 95
Registriert seit: 15.12.2008
Die Chassis sind für die Datenblätter, die sie produzieren viel zu teuer. Die Messwerte, die veröffentlicht werden, die Technologien, die in ihnen stecken, all das ist nichts besonderes, sondern eher im Gegenteil: wenig attraktiv. Und das sogar nicht nur in Anbetracht der hohen Preise.
Das muss nicht heißen, dass es keine Lautsprecher mit diesen Chassis gibt, die gut klingen, genauso wenig, dass man keine neuen Lautsprecher damit bauen könnte, die gut klingen. ABER warum sollte man es wagen, wenn andere Chassis, die einen Bruchteil kosten, auf dem Papier viel mehr her machen.
Jetzt kann man natürlich behaupten, dass Technologien und Messwerte das eine, die ganz eigene Magie der Chassis aber etwas ganz anderes sind. Aber wenn man dieser Magie erlegen ist, braucht man nicht diskutieren. Dann zählen die rationalen Argumente eh nichts mehr.
Beiträge: 3.775
Themen: 18
Registriert seit: 10.12.2012
schrottie schrieb:Die Chassis sind für die Datenblätter, die sie produzieren viel zu teuer.
Das ist der eigentliche Punkt.
Die Idee, leichter, evtl. sogar dämpfender, Kern mit steifer Außenhülle, ist ja eigentlich komplett richtig, und wird auch heute noch eingesetzt. Beispiele: Hexagon-Membranen von Eton, TiN-Komposit bei Eighteensound-Diaphragmen, aber im Grunde jede anodisierte Alumembran (die oxidierte Schicht ist steifer als das Alu), wobei es natürlich Unterschiede in Gewicht und Dämpfung gibt.
Das Problem an den Membranen ist die Herstellung, die ist nämlich teuer. Görlich-Membrane lassen sich zur Not aus Bauschaum und Alufolie herstellen, die Materialien sind also billig. Aber Handarbeit kostet. Und wenn man stattdessen ein Stück Alublech abformen und dann durchs Säurebad ziehen kann, um hinterher ein wenigstens gleichwertiges Ergebnis zu erzielen, und das mit hoher Serienkonstanz und mehreren hundert Stück am Tag, dann dürfte die Angelegenheit doch klar sein, oder?
Der gemeine Selbstbauer muss ja seine Kröten auch zusammen halten, und wenn man mal eben ein paar hundert Euro für ein Chassis ausgibt, welches sich als dann als unwürdig heraus stellt, dann ist das äußerst ärgerlich. Der gewöhnlich HiFi-Hersteller hat dieses Problem nicht, er packt sich das dann in den Gift... äh Musterschrank und geht zum nächsten Kandidaten über. Der exklusive Highender hat da natürlich andere Möglichkeiten, denn er verkauft keine Technik, sondern Philosophie, und da ist es nicht ganz so wichtig, was das einzelne Chassis kostet, denn für den Kunden ist der Endpreis ja auch nur zweitrangig, also wird fröhlich ein sehr hoher Preis an die Kreation geschrieben.
Beiträge: 1.352
Themen: 21
Registriert seit: 18.04.2013
Hallo Soren,
bei mir laufen modifizierte O92 (je Seite 2x25cm und 1x13cm Görlich Studioklasse) in Wohn- und Arbeitszimmer.
Die klingen auch wirklich sehr ordentlich und können subjektiv durchaus mit Aktuellerem mithalten.
Trotzdem gibt es imO mittlerweile für weniger Geld Besseres.
So sind massive Gusskörbe, Polkernbohrungen und hinterlüftete Zentrierspinnen selbst bei günstigen Chassis selbstverständlich geworden.
Zellaton hat die Mebranbauweise ja jetzt wieder aufgefrischt, verkauft aber keine Einzelchassis und deren Lautsprecher kosten Mondpreise.
Wäre sicher interessant, so ein aktuelles Chassis mal vor das Messmikro zu bekommen und zu sehen, was das Alleinstellungsmerkmal "Görlichmembrane" ausmacht.
Gruß
Rainer
ton-feile schrieb:Wäre sicher interessant, so ein aktuelles Chassis mal vor das Messmikro zu bekommen und zu sehen, was das Alleinstellungsmerkmal "Görlichmembrane" ausmacht.
Gruß
Rainer
Vor ein paar Jahren noch hat Timmi welche vor dem Mikro gehabt.
Die KuT hatte doch auch vor einiger Zeit einen BV damit, da sollten doch Messungen zu finden sein? ( Ich kenne diese Messungen natürlich ;-))
Beiträge: 740
Themen: 26
Registriert seit: 05.05.2014
Soren schrieb:@スピーカ: Das ist das absurdeste von allen gängigen Totschlagargumenten: Die Görliche taugen nicht viel, was dadurch bewiesen wird, dass kaum über sie diskutiert wurde. Hast du das Augenzwinkern nicht gesehen?
Zitat:Im übrigen: Wenn es jetzt sogar ums knittrige Aussehen geht, dürften sich manche Leute nicht mal im Spiegel ansehen...
Zumindest mir geht es auch ums aussehen. Und es ist tatsächlich wie bei den Menschen, es ist egal wie du aussiehst, wenn du andere Werte hast, die wichtiger sind. Und genau die Werte vermisse ich beim Görlich.
Ansonsten finde ich deinen Vergleich ziemlich daneben.
スピーカ ist japanisch und heißt Lautsprecher
Beiträge: 1.352
Themen: 21
Registriert seit: 18.04.2013
Hi Markus,
die Messungen kenne ich auch, aber das waren -wenn ich mich recht erinnere- die Teile mit den Stahlblechkörben.
OK, an der Membranresonanz wird das auch nichts ändern, aber mit einem guten Motor sähe es evtl. bei den harmonischen Verzerrungen etwas anders aus...
Gruß
Rainer
Beiträge: 7.975
Themen: 234
Registriert seit: 01.11.2010
JFA schrieb:Das ist der eigentliche Punkt.
Die Idee, leichter, evtl. sogar dämpfender, Kern mit steifer Außenhülle, ist ja eigentlich komplett richtig, und wird auch heute noch eingesetzt. Beispiele: Hexagon-Membranen von Eton, TiN-Komposit bei Eighteensound-Diaphragmen, aber im Grunde jede anodisierte Alumembran (die oxidierte Schicht ist steifer als das Alu), wobei es natürlich Unterschiede in Gewicht und Dämpfung gibt.
Das Problem an den Membranen ist die Herstellung, die ist nämlich teuer. Görlich-Membrane lassen sich zur Not aus Bauschaum und Alufolie herstellen, die Materialien sind also billig. Aber Handarbeit kostet. Und wenn man stattdessen ein Stück Alublech abformen und dann durchs Säurebad ziehen kann, um hinterher ein wenigstens gleichwertiges Ergebnis zu erzielen, und das mit hoher Serienkonstanz und mehreren hundert Stück am Tag, dann dürfte die Angelegenheit doch klar sein, oder?
Der gemeine Selbstbauer muss ja seine Kröten auch zusammen halten, und wenn man mal eben ein paar hundert Euro für ein Chassis ausgibt, welches sich als dann als unwürdig heraus stellt, dann ist das äußerst ärgerlich. Der gewöhnlich HiFi-Hersteller hat dieses Problem nicht, er packt sich das dann in den Gift... äh Musterschrank und geht zum nächsten Kandidaten über. Der exklusive Highender hat da natürlich andere Möglichkeiten, denn er verkauft keine Technik, sondern Philosophie, und da ist es nicht ganz so wichtig, was das einzelne Chassis kostet, denn für den Kunden ist der Endpreis ja auch nur zweitrangig, also wird fröhlich ein sehr hoher Preis an die Kreation geschrieben.
Jepp und der Görlich TT 245 G ist eins der besten 10" TT....
Beiträge: 244
Themen: 3
Registriert seit: 11.02.2015
Moin,
fosti schrieb:Jepp und der Görlich TT 245 G ist eins der besten 10" TT.... für €600 das Stück sollte er das auch sein.
Viele Grüße,
Ralf
Beiträge: 7.975
Themen: 234
Registriert seit: 01.11.2010
Ja das ist der VK und das Wissen um die Handarbeit wird wohl leider nicht in die nächste Generation vererbt....
Was macht ihn denn so gut?
Beiträge: 244
Themen: 3
Registriert seit: 11.02.2015
Moin,
fosti schrieb:Ja das ist der VK und das Wissen um die Handarbeit wird wohl leider nicht in die nächste Generation vererbt.... Naja, nur weils Handarbeit ist wirds keiner kaufen wenn das Ergebnis nicht stimmt und der VK ist leider nunmal das was mich als Enduser interessiert. Aber der Preis könnte auch zumindest teiweise erklären warum es mit dem Dingern nur wenig bis keine Boxenvorschläge gibt, der Trend ist ja eher so wenig wie nur irgendwie möglich áuszugeben.
Viele Grüße,
Ralf
Beiträge: 7.975
Themen: 234
Registriert seit: 01.11.2010
Mh, wie sag ichs....
Ich glaub dir das, aber ich unterscheide da zwischen subjektiv und objektiv.
Da ergeben sich mir dann die typischen Eckpunkte, die für mich erfüllt sein müssten, um 600ED in die Hand zu nehmen.
Beiträge: 7.975
Themen: 234
Registriert seit: 01.11.2010
Hi Markus,
ohne Frage gegen z.B. 6-8 W2504 von Visaton wird es auch so ein Superchassis schwer haben :prost:
Also beziehst du deine Aussage auf verzerrungsfreien Pegel?
Oder sind wir jetzt bei den Leidenswegen zum Netzwerkplayer?
Im Ernst, wenns keine objektiven Maßstäbe zu diesen Aussagen gibt, komme ich damit gut klar, aber ich würde das dann auch so aussprechen wollen und nicht drumherumdrucksen.
|