ich war ein wenig im Bastelkeller und habe mir ein paar Lautsprecher für den PC gebastelt.
Chassis:
HT: Monacor DT25N
MT: Dayton RS150S-8
Das ganze spielt geschlossen in ca. 6 Litern.
Hier erstmal ein paar Bilder vom Bau der Gehäuse:
Die Gehäuse wurden in Solid Works entworfen und eine Schablone ausgedruckt. Diese habe ich auf ein dünnes Brett gepaust und eine Schablone erstellt, an welcher ich mit dem Bündigfräser entlangfräsen konnte.
Innen habe ich nur mit einer Sticksäge ausgeschnitten. Insgesamt sind die Gehäuse aus je 16 Schichten 19mm MDF aufgebaut. 190mm breit, 220mm tief und 304mm hoch.
Was mich richtig ärgert ist, dass beim einschrauben der Chassis das MDF aufplatzt bei den restlichen Schrauben habe ich dann zwar vorgebohrt, aber ganz konnte ich das Einreißen nicht verhindern.
Lackiert wird das ganze noch mit Granit-Farbe carrara (Eberhard Faber).
Heute Abend werde ich die beiden erstmal auf meinem Schreibtisch positionieren und das Mikro dranhalten. Messungen folgen dann später.
Die LS spielen an einem Denon 3805 und einem Behringer DCX2496
nach unten werden sie bei 100Hz getrennt, wo dann die Tieftöner (Dayton RS225S-8) meiner Standlautsprecher einsetzen.
sieht klasse aus, die Chassiswahl gefällt mir auch sehr gut.
Willst du die DCX auch noch am PC dranlassen? Ein bisschen oversized fürn PC-Lautsprecher oder ?
ja, ein wenig groß sind sie eigentlich schon für den PC, aber ich habe genügend Platz auf dem Schreibtisch.
Die DCX hängt an meinem Denon 3805. Über den kann ich meine digitalen Quellen wählen (also auch meinen Onkyo 7355 benutzen). Da der Denon leider nur einen optischen Digitalausgang hat, habe ich noch einen Wandler dazwischen.
Um zwischen den großen und den kleinen LS umzuschalten habe ich mir ein kleines Umschaltkästchen gebaut:
Nach dem Umschalten muss ich in der DCX nur noch das andere Programm laden
nein, die Größe ist mir egal, jeder so wie er meint und Platz hat.
Ich meinte eher, dass eine Ansteuerung mit dem DCX oversized für den Einsatz am PC und auch generell für einen 2-Weger mit so preiswerten Chassis ist. Oder sollen die Bässe auch am PC dranbleiben und hörst du ausschließlich am PC Musik?
eh aktiv ansteuere ist es für mich günstiger einfach für die PC Lautsprecher auch die DCX zu nehmen als noch eine passive Weiche zu entwickeln. Und mit dem kleinen Umschaltkästchen kann man prima hin und her schalten. Es laufen ja immer nur die kleinen oder die großen.
So, ich mache mich mal auf den Weg nach Aachen in meine Wohnung und werde die kleinen mal ausprobieren.
henrik schrieb:PS: Hat einer einen Tipp, was ich wegen dem eingerissenen MDF an den Schrauben machen kann?
Hallo Henrik,
Chassis demontieren, Spalt mit z.B. einem Schraubenzieher aufdrücken und soweit es geht mit Holzleim füllen. Spalt zusammendrücken (z.B. Zwingen) und gut durchtrocknen lassen. Du kannst den ganzen rißgefährdeten Bereich mehrfach mit verdünntem Holzleim tränken.
Dann Löcher für die Schrauben relativ groß vorbohren, Loch mit Holzleim füllen und nach leichtem Antrocknen des Leims die Schraube schnell (Akkuschrauber) eindrehen. Durch die entstehende Hitze und Druck wird der Leim in das umgebende Holz gepresst und wird schneller fest.
Auf diese Weise halten Schrauben sogar in den Schnittflächen von Spanplatten.:dance:
Für die Schrauben hätte ich den Tipp das Du 10 mm vorbohrst und in die Löcher 10 mm Holzstäbe einleimst, gibts im Baumarkt. In diese Stäbe lassen sich problemlos Schrauben rein- und wieder rausdrehen.
:-) Theo
HiFi-Selbstbau, das Online-Magazin
Musik erLeben www.hifi-selbstbau.de
Gewerblicher Teilnehmer
inzwischen habe ich nochmal ein meinen kleinen etwas gearbeitet. Ich habe etwas weiter aufgebohrt und die Risse und die Bohrungen mit Leim getränkt.
Grundiert wurde mit Volltonfarbe 4 Schichten ohne Zwischenschliff. Danach habe ich zweimal mit Eberhard Faber Granitlack erst aufgepinselt, dann glatt gerollt. Hier das Ergebnis:
Insgesamt habe ich 3,5 Töpfchen (350ml) von dem Zeug verbraucht.
Ich bin noch nicht 100% zufrieden, da noch einige Unregelmäßigkeiten zu erkennen sind.
ich hätte nicht gedacht, dass der Granitlack
so gut aussehen kann...
Was ich mag, sind die weichen Kanten die du erzeugt hast.
Viel Spass dir damit :-)
Da ich neugierig bin habe ich mir mal 2 Stück davon bestellt. Zufällig haben diese auch einen Durchmesser von 66mm, sodass ich sie probehalter anstatt der DT25N einzubauen versuche (sind wohl etwas dicker und werden einen mm überstehen, aber das macht erstmal nichts). Wenn alles klappt werde ich euch nächste Woche berichten, wie sich die Dinger anhören.
henrik schrieb:Wenn alles klappt werde ich euch nächste Woche berichten, wie sich die Dinger anhören.
Ja, das mach mal. Mir ist die auch schon aufgefallen. Was mich noch ein bisschen abschreckz sind die 4 Ohm, die einen bei der Weiche etwas einschränken.
Oh ja, ein paar Worte zu der Kalotte wären prima! Ich finds nämlich immer wieder erstaunlich, wie gut die TB-Chassis messtechnisch aussehen. Viele die ich bisher gehört habe halten ihr Versprechen auch im Klang und preislich sind die Teile allemale interessant.
Mal vollkommen off-Topic ... ist das ne MadCat auf dem Fernseher?
seit Sonntag sind die Tangband Hochtöner eingebaut und seit dem waren sie jeden Tag in Betrieb. Hier erstmal ein paar Bilder:
Messungen vom Hochtöner:
Tangband 25-1719 in ca 50cm Entfernung:
Tangband 25-1719 Serienstreuung:
PC Lautsprecher gesamt Winkel, Mikroabstand 50cm höhe HT, Trennung 2500Hz mit But18:
Die Hochtöner benötigen einige Zeit zum einspielen. Am Anfang klangen sie etwas hart, haben genervt und die Abbildung was nicht das wahre.
Inzwischen bin ich überglücklich mit den kleinen Dingern. Sie sind meiner Meinung nach ihr Geld mehr als Wert, spielen wunderbar klar mit schöner Auflösung und was bei mir immer ein Kriterium ist: sie nerven nicht. Da ich nicht gut in Klangbeschreibungen bin lasse ich es hierbei.
Was auffällig ist: Sie streuen ein wenig!
Wer zum Hören vorbeikommen will ist herzlich eingeladen!
Der Wirkungsgrad ist etwa 3,5 dB geringer als bei den DT25N, was bei mir aber egal ist, da ich auch die Tangband um 4,5dB absenken muss.
Welche Messungen interessieren Euch noch von den Hochtönern?
Mir wurde von Blue Planet Acoustic empfohlen den Hochtöner außermittig anzuordnen. Leider sind die Gehäuse ja schon vorhanden und diese Option ist somit nicht mehr gegeben. Aber ich finde sie passen optisch auch sehr gut zu den Lautsprechern. Einziges Problem ist, dass die Frontplatte ca 1mm dicker ist als die des DT25N, sodaß er geringfügig übersteht.
von außermittigen Montagen halte ich nicht so viel.
Meist ist der Einfluß der Kantendiffraktion noch schlimmer, weil breitbandiger.
Zudem hast du so ein asymmetrisches Abstrahlverhalten und du kannst die Phasenlage bei der Übergangsfrequenz nur zu einer Seite optimieren. Zur anderen Seite hast du so - neben dem abweichenden Frequenzgang durch die veränderten Schallwandabmessungen - noch Probleme mit der richtigen Schalladdition.
Die funktioniert dann zwar an einem vertikal (nach oben oder unten) verschobenen Punkt richtig, ich denke aber schon, dass es sich lohnt, wenn man den frühen Reflektionen auf Ohrhöhe (Spiegelschallquelle) etwas mehr Beachtung schenkt. Und die werden nunmal vom vertikalen 0°-Frequenzgang "beschallt".
Ansonsten Glückwunsch zu den neuen Tweetern...Keramik reizt auch mich...sind vorgemerkt
Christoph Gebhard schrieb:von außermittigen Montagen halte ich nicht so viel.
Meist ist der Einfluß der Kantendiffraktion noch schlimmer, weil breitbandiger.
Zudem hast du so ein asymmetrisches Abstrahlverhalten und du kannst die Phasenlage bei der Übergangsfrequenz nur zu einer Seite optimieren. Zur anderen Seite hast du so - neben dem abweichenden Frequenzgang durch die veränderten Schallwandabmessungen - noch Probleme mit der richtigen Schalladdition.
Die funktioniert dann zwar an einem vertikal (nach oben oder unten) verschobenen Punkt richtig, ich denke aber schon, dass es sich lohnt, wenn man den frühen Reflektionen auf Ohrhöhe (Spiegelschallquelle) etwas mehr Beachtung schenkt. Und die werden nunmal vom vertikalen 0°-Frequenzgang "beschallt".
Hallo Christoph,
Simulation, sowie auch alle unseren praktischen Erfahrungen (Lahl, Trio, MA1, MA2, Red......) kommen zu einem anderen Schluss und zwar das die Vorteile die Nachteile mehr als deutlich überwiegen.
Zitat:Mir wurde von Blue Planet Acoustic empfohlen den Hochtöner außermittig anzuordnen.
Dort scheinen sich wohl ähnliche Erfahrungen manifestiert zu heben.
:-) Theo
HiFi-Selbstbau, das Online-Magazin
Musik erLeben www.hifi-selbstbau.de
Gewerblicher Teilnehmer
06.02.2009, 11:15 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.02.2009, 12:44 von Christoph Gebhard.)
Hallo Theo,
ich kenne euren Bericht.
Er ist aber aus leicht ersichtlichen Gründen nicht auf Henriks Lautsprecher übertragbar
Zudem finde ich es sehr einseitg, nur den Frequenzgang auf Achse zu betrachten.
Ich habe bis jetzt zwei Kompkatboxen in Henriks Größtenklasse mit asymmetrischen Hochtöner gebaut und konnte beide Male keine Vorteile des "Verschmierens" der Kantenbrechungseinbrüche erkennen, sondern im Gegenteil verstärkte sich das Problem eher noch, da der Einbruch zwar weniger tief, aber breitbandig ausfiel. Hinzu kommen sie schon oben erwähnten Probleme unter Winkel, sowohl was den Einfluß der unterschiedlichen Schallwandabmessungen auf den Frequenzgang des Hochtöners als auch die Laufzeitverschiebungen angeht.
Edit: Hab mal auf die Schnelle ein paar Messungen gemacht:
Es handelt sich um diese Box von mir aus dem Jahre 2002:
Peerless HDS 152 und Seas No Ferro 12, Übergangsfrequenz irgendwo zwischen 3 und 3,5 kHz, Breite 17cm, Abstand des Hochtöners zu den Kanten 6,5 cm, 8 cm und 10,5 cm
Frequenzgang 0°(blau), 45° zur langen Seite (rot), 45° zur kurzen Seite (grün):
Die Weiche ist zur langen Seite optimiert, zur kurzen Seite passt die Phasenlage überhaupt nicht mehr. Auf Achse sind trotz asymmetrischer Montage die Einbrüche durch die Kantenbrechung breitbandig zwischen 3 und 6kHz zu erkennen.