prinzipiell alles korrekt. und daß man hier mit etwas konzentration arbeiten sollte, müsste jedem normal denkenden menschen bewusst sein...
...allerdings kannst du mit der methode mit nem 8er-schaft theoretisch auch nen 40er-radius fräsen...oder, sofern du eine entsprechende schablone herstellst und diese auf einer seite fixierst auch eine hornkontur
"Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd" (chinesisches Sprichwort)
03.09.2025, 14:46 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.09.2025, 10:34 von FF.)
Mathematisch ist die Form der Schablone gar nicht mal trivial.
Führt man die Oberfräse so über die Schablone, dass sie mit dem Tisch in Achse des Fräsers auf der Schablone liegt, muss die Schablone einfach nur um die Einstelltiefe des Fräsers gröser sein als die zu fräsende Kontur. Der Nachteil ist, dass die Fräse kippen kann, weil sie nur auf einer Linie aufliegt, nicht jedoch auf eine Fläche.
Soll die Fräse kippstabil geführt werden, braucht sie mind. einen Auflagerpunkt vor oder hinter dem Fräser, wie auf dem Foto des Biradialhorns mit der Stange des Parallelanschlags zu sehen. Es liegt nahe, dann einfach zwei Auflagerpunkte mit symmetrischem Abstand vor/hinterdem Fräser zu verwenden. Leider folgt die Fräserspitze dann einer Schleppkurve und nicht mehr exakt dem Verlauf der Schablone, insbesondere wenn es um eine Viertelkreis-Abrundung zwischen zwei rechtwinklig zueinander stehenden Flächen geht. Je größer der Abstand der Schablone zur geplanten Fertigkontur, desto größer die Abweichung.
Fiel mir nur gerade ein. Relevanz hat es eigentlich keine, weil trotzdem eine stetige Rundung herauskommt. Nur halt kein Viertelkreis.
Für einen echten Viertelkreis müsste die Schablone einfach einen scharfen rechten Winkel bilden. Die zwei Auflagerpunkte der Oberfräse bilden dann die Bewegung eines Ellipsenzirkels ab. Manchmal bin etwas nerdig... Edith ergänzt: Viertelkreis stimmt zwar, nur anders als gedacht, siehe unten...
Ich hab mir vor unzähligen Jahren extra für einen 38mm radius Fraser eine Hornbach eigenmarke Oberfräse gekauft die 12mm spannzange hat (wechselbar auf 8mm). Diese Oberfräse ist auch deutlich stärker als die Bosch pof 140 oder wie sie heißt und muss dann auf niedrigster Stufe betrieben werden. Nachdem der Fräser auch nicht durch die Bodenplatte passt hab ich drunter eine Holz Platte geschraubt mit einem großen runden Loch. Die größere Bodenplatte hilft auch mit der größeren Auflagefläche um gerade zu bleiben. Leider haut der Fräser extrem viel Material raus sodass man nach einem Meter Kante den ganzen Raum nicht mehr erkennt vor MDF Staub. Das bekommt auch kaum ein Staubsauger hin das abzusagen und ich muss leider in der Wohnung arbeiten. Hab dem Fräser daher eine Art halb-Gehäuse drum herum gebaut mit Absaugloch dran. Staub fliegt dennoch extrem viel davon.
So ähnlich stelle ich mir das vor. Und wie schon oben geschrieben, gibt es sogar große Abrundfräser - weit größere als mein vorhandener mit 16mm Radius - mit 8mm Schaft. Sehr vorsichtiges Arbeiten ist natürlich Pflicht!
Danke!
FF schrieb:Mathematisch ist die Form der Schablone gar nicht mal trivial.
Führt man die Oberfräse so über die Schablone, dass sie mit dem Tisch in Achse des Fräsers auf der Schablone liegt, muss die Schablone einfach nur um die Einstelltiefe des Fräsers gröser sein als die zu fräsende Kontur. Der Nachteil ist, dass die Fräse kippen kann, weil sie nur auf einer Linie aufliegt, nicht jedoch auf eine Fläche.
Soll die Fräse kippstabil geführt werden, braucht sie mind. einen Auflagerpunkt vor oder hinter dem Fräser, wie auf dem Foto des Biradialhorns mit der Stange des Parallelanschlags zu sehen. Es liegt nahe, dann einfach zwei Auflagerpunkte mit symmetrischem Abstand vor/hinterdem Fräser zu verwenden. Leider folgt die Fräserspitze dann einer Schleppkurve und nicht mehr exakt dem Verlauf der Schablone, insbesondere wenn es um eine Viertelkreis-Abrundung zwischen zwei rechtwinklig zueinander stehenden Flächen geht. Je größer der Abstand der Schablone zur geplanten Fertigkontur, desto größer die Abweichung.
Fiel mir nur gerade ein. Relevanz hat es eigentlich keine, weil trotzdem eine stetige Rundung herauskommt. Nur halt kein Viertelkreis.
Für einen echten Viertelkreis müsste die Schablone einfach einen scharfen rechten Winkel bilden. Die zwei Auflagerpunkte der Oberfräse bilden dann die Bewegung eines Ellipsenzirkels ab. Manchmal bin etwas nerdig...
Das ist eigentlich schon interessant, aber ohne Skizzen schwer nachzuvollziehen. Magst Du Dich zufällig mal austoben?
Die Schablone wird 2cm parallel zur Zielkurve ausgebildet. Damit der Fräser in den ebenen Flächen noch nicht einsinkt, muss er auf 2cm Tiefe eingestellt werden. Siehe die obere Darstellung der Line mit den 2 Kreisen (Auflagerpunkte) und dem Fräser (Pfeilspitze).
Setzt man jetzt die Fräse auf die Schabline und fräst entlang der Schablone, entsteht leider nicht die gewünschte Zielkurve, sondern die rote Linie. Die rote Line folgt den Pfeilspitzen = Frästerspitze.
04.09.2025, 16:16 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.09.2025, 10:44 von FF.)
Meine o.g. Überlegung, dass mit einer rechtwinkligen Schablone ohne Abrundung eine Kreiskontur entsteht, war falsch. Die Ellipsen- bzw. Kreisform ergibt sich nur, wenn der Zeichenpunkt außerhalb der beiden Stütz-/Auflagepunkte liegt. Liegt der Zeichenpunkt zwischen den Stützpunkten, ergibt das eine Astroide.
Edith 1: Hier sollte eine GIF aus Wikipedia hin, das hat offenbar nicht geklappt. Da ich nicht weiß, ob ich das Bild direkt hochladen darf wegen Urheberrechten, hier der Link zum Wiki-Artikel. Es ging mir um das zweite Bild von oben, das die Hüllkurve darstellt, das "Karo" https://de.wikipedia.org/wiki/Astroide
Edith 2: Lustigerweise war meine ursprüngliche Annahme einer Kreiskontur doch richtig. Denn die Astroide entspricht nicht der Fräskontur, weil sie nicht durch den Mittelpunkt der "wandernden" Strecke gebildete wird, wie es bei der Oberfräse der Fall ist. Es ergibt sich also tatsächlich Viertelkreis, nur leider der "falsche" - siehe rote Linie in meiner Skizze :doh:
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Das Arbeiten mit großen Abrundfräsern in handgeführten Oberfräsen ist schon recht mutig ...
Der hier gemachte Vorschlag mit einem Nutfräser funktioniert - selbst mit einfacher Linienauflage - recht gut. Hab es gerade spaßeshalber mit einem 40er Radius ausprobiert ...
Bitte entschuldige, aber als gelernter "Holzwurm" würde ich von dieser Arbeitsweise abraten, weil eine sichere Führung der Maschine nicht gegeben ist. Die Maschine liegt nur auf einer Linie in Achse des Fräsers auf, weswegen der ganze Tisch tangential zur Schablonenkontur kippen kann. In Längs- und Querrichtung wird die Maschine gar nicht geführt, sondern nur durch den Benutzer gehalten. Jeder, der schonmal versucht hat, mit der Oberfräse frei zu fräsen, weiß, wie schnell die Fräse dann plötzlich unkontrolliert übers Werkstück fahren kann. Dazu muss der Fräser bei dieser Art Schablone extrem weit vorstehen, was im Fall des Abrutschens eine erhöhte Verletzungsgefahr mit sich bringt. Und nicht zuletzt wird der Acrylunterbau ein Stück weit durchbiegen und damit die Tiefeneinstellung variieren.
Florian, ich will das gar nicht verteidigen. Mir ist klar, dass ist eine Krücke.
Normalerweise ist das eine Arbeit für den Frästisch.
Deine Kritikpunkte sind insofern alle berechtigt: Wenn ich noch einmal eine Vorrichtung bauen sollte, wären die Stege nicht so hoch, der Fräser würde nicht so weit vorstehen, die Grundplatte der Oberfräse wäre stabiler, hätte eine Führungsnut und ich würde in mehreren Durchgängen fräsen.......
FF schrieb:Meine o.g. Überlegung, dass mit einer rechtwinkligen Schablone ohne Abrundung eine Kreiskontur entsteht, war falsch. Die Ellipsen- bzw. Kreisform ergibt sich nur, wenn der Zeichenpunkt außerhalb der beiden Stütz-/Auflagepunkte liegt. Liegt der Zeichenpunkt zwischen den Stützpunkten, ergibt das eine Astroide.
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Der Anhang ist leider ungültig, was immer das heißt.
capslock schrieb:Der Anhang ist leider ungültig, was immer das heißt.
Da hat ein Wiki-Link nicht funktioniert, sorry. Dein Hinweis war sogar doppelt hilfreich, denn ich hatte immer noch einen Fehler in meinen Gedanken und habe ihn oben korrigiert.