27.12.2023, 15:02 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.12.2023, 15:38 von Roul.)
Ich habe jetzt nicht überprüft, wie gefenstert war, sondern habe einfach nur deine aus REW exportierten Daten verwendet:
[ATTACH=CONFIG]72853[/ATTACH]
Die Weiche dazu sieht so aus:
[ATTACH=CONFIG]72852[/ATTACH]
Unter Berücksichtigung der Vorgabe, dass es günstig sein soll, kommen 0,7mm I-Kern-Spulen zum Einsatz. Die kleine Spule im HT-Zweig ist eine 0,7mm Luftspule. So halten sich die Kosten insgesamt im Rahmen und man kommt ohne wirklich große Dips und Peaks aus. Man kann auch noch ein bisschen was sparen, wenn man die Kondensatoren im HT-Zweig nicht als Folien, sondern Elkos ausführt. Auch müssen es im HT-Zweig keine MOX Widerstände sein, wobei der Unterschied im Centbereich liegt.
EDIT
Ein paar Cent lassen sich sparen, wenn man dem TMT nur ein 6dB Filter verpasst, 2 Widerstände entfernt und die restlichen Bauteile ein wenig anpasst:
[ATTACH=CONFIG]72855[/ATTACH]
[ATTACH=CONFIG]72854[/ATTACH]
Viele Grüße,
Rouven
Roul-DIY // Der Akustische Untergrund // Lautsprecherbau-Community
27.12.2023, 21:02 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.12.2023, 21:08 von NuSin.)
Vielen Dank Rouven! Das sieht doch wirklich gut aus. Mir fehlt bezüglich passiven Frequenzweichen einfach noch Erfahrung. Ich komme eher aus der aktiven Ecke. Insofern bin ich da für jede Hilfe dankbar!
Da der TMT noch im provisorisch zusammengeklebten und unbedämpften Gehäuse gemessen wurde, könnte das finale Konstrukt eventuell noch etwas anders aussehen. Mal schauen. Sobald ich Anfang Januar wieder im Lande bin, geht es weiter mit der Box.
Azrael schrieb:Das hört sich soweit gut an, sofern REW entsprechend korrekt konfiguriert ist und die Timing-Referenz-Schallquelle unter dem UMIK-Ständer auch auf ausrechende Art und Weise erfasst werden kann, denn wenn ich dich richtig verstehe, liegt die dann ja weit außerhalb der 0-Grad-Achse des Mikros.
Ich hatte mich für diese Anordnung entschieden, da ich so nichts störendes in der Nähe der zu messenden Box habe. Der AMT ist dermaßen laut, dass ich auch gar nicht viel näher an das Mikrofon kann, ohne selbigen mit einem Widerstand abzusenken..
Allerdings habe ich die ersten Messungen deutlich zu hektisch gemacht und vermutlich nicht den richtigen Kanal für das Referenzsignal ausgewählt.
Mit Bedämpfung wird das ein wenig anders aussehen. Und da zappelt noch so einiges in den Messungen. Kann ein falsch gesetztes Fenster sein oder aber um das Mic herum reflektiert was. Ist das Mic in dem mitgelieferten Mini-Tripod aufgebaut oder hast du einen Mikrofonständer mit Galgen. Letzterer ist deutlich besser für Messungen geeignet. Grad die Verzappelungen im HT Bereich deuten darauf hin, dass da irgendwelche Reflexionen reinspucken. Oder am provisorisch zusammengepappten Gehäuse rappelt irgendwas. Mach das Gehäuse bei Zeiten mal fertig und montiere alles fest. Dann schauen wir mal, was die neuen Messungen zeigen. Insgesamt denke ich, dass das am Ende was ordentliches werden könnte, auch ohne dass man für die Weiche so richtig viel ausgeben muss.
Viele Grüße,
Rouven
Roul-DIY // Der Akustische Untergrund // Lautsprecherbau-Community
Das Mikro hängt an einem provisorischen Galgen, der aber eher kurz ist. Insofern kann man das als Ursache für die Zappler nicht ausschließen.
Das zeigt sich dann, wenn ich die erste Box soweit fertig habe und draußen messen konnte
Das gesamte Unterfangen scheint aber nicht hoffnungslos zu sein. Das ist schonmal gut. Die Serienkonstanz der Hochtöner könnte aber ein Thema werden, mal schauen...
Du könntest von beiden HT mal die Impedanz messen. Sollten sich da schon Unterschiede zeigen, könnte das in der Tat ein Thema werden. Warum hast du dich eigentlich für den entschieden?
Viele Grüße,
Rouven
Roul-DIY // Der Akustische Untergrund // Lautsprecherbau-Community
Kleines Update. Die Impedanz der beiden Hochtöner hatte ich bereits gemessen (beide im Waveguide):
Dieser Hochtöner war ein Spontankauf. Billig, gut von der Verfügbarkeit her und zum andocken eines Waveguides gut gemacht (die Sicke der Kalotte ist verdeckt, die Fase der Frontplatte geht direkt im 45° Winkel bis zum Rand der Kalotte.
Habe heute mal ein wenig weiter gemacht. Die Verstärkung der Rückwand sieht jetzt so aus:
[ATTACH=CONFIG]72861[/ATTACH]
Ab das jetzt wirklich so schlau war wie gedacht, muss sich noch zeigen.
Im Normalfall würde ich Rückwand und Seitenwände mit Alubutyl und Teppich belegen. Das hat sich bei mir so bewährt. Für das konkrete Projekt wäre es ideal wenn man nur mir gedruckten Teilen und einem geschlachteten IKEA Kissen auskommt, damit der Aufwand für den Nachbau minimiert wird. Ich bin skeptisch ob das aufgeht. Aber einen Versuch ist es wert...
Bassreflexrohr und Füße für die Kiste sind in Arbeit. Ich werde die Kabel der Chassis nach unten herausführen. Die Weiche kommt nach draußen. Die Box ist so schon eigentlich zu klein.
31.12.2023, 08:50 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.12.2023, 09:05 von Roul.)
Das sieht zwar fancy aus, von der Wirkung her dürften aber einfache T-Streben besser / stabiler sein:
[ATTACH=CONFIG]72866[/ATTACH]
Damit schlägst du gleich 2 Fliegen mit 1 Klappe: die Wände der Kiste sind auch nicht gerade die dicksten und mit einer oder gar zwei T-Streben stabilisierst du das ganze Konstrukt nicht nur zur Rückwand hin, sondern auch zu den Seiten. Alternativ kann man auch über eine Kreuzstrebe nachdenken, die dann auch zur Schallwand hin nochmal stabilisiert. Halte ich aber für unnötig, da so ne 3D-gedruckte Schallwand mehr als stabil genug ist.
EDIT:
Die Wahl des Hochtöners würde ich tatsächlich nochmal infrage stellen. Du möchtest, dass ein Nachbauer die Kiste möglichst günstig und einfach aufbauen kann. Dann solltest du auch schauen, dass Hochtöner und Tiefmitteltöner zusammen bestellt werden können. Spart Versandkosten (nicht jeder hat Amazon Prime und damit kostenlose Lieferung) und ist einfacher, da man nicht 2 Bestellungen absetzen muss. Davon aber mal abgesehen, sind von dem HT auf Amazon im Moment nur noch 3 verfügbar. Man weiß nicht, was danach passiert.
Zum Hochtöner: Da bin ich voll bei Dir. Ich wollte nur einfach mal beginnen und da war der Beifang im großen Fluss finanziell jetzt relativ schmerzarm.
Ich würde die Dayton TD20-F4 oder die HiVi T20-8 favorisieren, da vom Design her ähnlich meines Billigheimers (wenn sie nicht sogar vom gleichen Band fallen...).
Zum Thema Verstärkung: Das ist etwas, was ich noch nicht so vollständig durchdrungen habe. Mein Ziel ist es ja nicht nur die Kiste stabiler zu machen (das verschiebt bei gleicher Dämpfung ja die Resonanzen einfach nur nach oben. Ich will ja gleichzeitig etwas Dämpfen (das verwendete Filament ist relativ zäh) und die Kiste nicht in neue symmetrische Flächen zerlegen, die dann munter auf einer höheren Frequenz resonieren. Daher die Idee das etwas organischer zu gestalten.
Die T-Stücke greife ich gerne auf, allerdings stört hier dann leider das BR Rohr, welches ich durch die obere Öffnung der Kiste führe. Das geht mit einer leichten Kurve nach hinten in die Kiste (und es muss leider ziemlich lang sein). Weiterhin ist die Maßhaltigkeit der Kiste ein Thema für sich. Was immer man Druckt muss 1-2mm in jede Richtung flexibel sein. Das habe ich beim Einbaurahmen für die Front zu spüren bekommen. Was man auch immer als Kleber nutzt: Der muss Spalte gut überbrücken können. Ich bin aktuell bei UHU MAx Repair Power, der ist sehr fest und dennoch zäh-elastisch und hinreichend spaltfüllend.
31.12.2023, 12:27 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.12.2023, 12:43 von Roul.)
Du willst aber auch, dass die relativ dünnen Wände nicht "flattern" - das machst du mit den T- oder Kreuzstreben. Wenn du die Resonanzfrequenz der Wände runterziehen willst, dann nimm Alubutyl. Mit flexiblem Filament erreichst du das nicht.
Zum BR-Rohr: du hast die Länge simuliert, jedoch kann das in der Realität meist wesentlich kürzer ausfallen. Die "ersimulierte" Länge wird nicht passen. Die Strebe im Rohr könnte was Strömungsgeräusche angeht problematisch werden. Wenn du das Rohr schon druckst, kannst du es bestenfalls auf beiden Seiten Trompetenförmig gestalten. Damit das Rohr nicht zu lang werden muss, würde ich es näher an einer Wand oder dem Deckel entlang laufen lassen. Das verlängert das Rohr virtuell und es kann damit nochmal wesentlich kürzer ausfallen. Vergiss auch nicht, dass ein großer Port viel Volumen verschlingt und dir für den TMT dann weniger übrig bleibt.
Als Montagekleber habe ich bei meiner gedruckten Schallwand UHU Poly Max verwendet - der ist dauerelastisch. Auch bei der LYC hab ich die Streben "schwimmend" mit Poly Max verklebt. Das klappt wunderbar. Ich kenne deinen Kleber nicht, daher kann ich dazu nichts sagen.
Viele Grüße,
Rouven
Roul-DIY // Der Akustische Untergrund // Lautsprecherbau-Community
Zitat:Die T-Stücke greife ich gerne auf, allerdings stört hier dann leider das BR Rohr, welches ich durch die obere Öffnung der Kiste führe. Das geht mit einer leichten Kurve nach hinten in die Kiste (und es muss leider ziemlich lang sein).
Da Du das BR-Rohr druckst, hast Du da Optimierungspotential - falls Du Lust drauf hast.
Ich verweise mal auf den Thead 'Investigating port resonance absorbers' im DIY Audio Forum hier. Strömungsgeräusche verhindern durch 'Trompetenform'. Wobei ich vermute, dass das bei der Portfläche und dem kleinen TMT eher ein untergeordnetes Thema sein wird.
Außerdem hier im Forum die Ansätze die Port-Resonanz bei langen Ports durch eine gedämpfte Öffnung auf halber Länge zu unterdrücken: Zum Beispiel hier. Das könnte wirklich was bringen. Und da Du eh druckst....
Grüße,
Christoph
PS:
Zitat:Wenn du das Rohr schon druckst, kannst du es bestenfalls auf beiden Seiten Trompetenförmig gestalten.
Roul schrieb:Du willst aber auch, dass die relativ dünnen Wände nicht "flattern" - das machst du mit den T- oder Kreuzstreben. Wenn du die Resonanzfrequenz der Wände runterziehen willst, dann nimm Alubutyl. Mit flexiblem Filament erreichst du das nicht.
Danke! Verstehe ich und Platz für Optimierungen ist in dem Projekt noch hinreichend vorhanden.
Zitat:Zum BR-Rohr: du hast die Länge simuliert, jedoch kann das in der Realität meist wesentlich kürzer ausfallen. Die "ersimulierte" Länge wird nicht passen.
Nun, ich habe da pauschal schon eine virtuelle Verlängerung angenommen. Wird aber vermutlich dennoch zu lang sein. Das macht aber nix, da ich in dem Rohr grob 700 Sollbruchstellen für eine mögliche Kürzung habe
Zitat:Die Strebe im Rohr könnte was Strömungsgeräusche angeht problematisch werden.
Diese Sorge teile ich. Ohne Strebe war es aber einfach nicht stabil genug. Mal schauen wie sich das auswirkt.
Zitat:Wenn du das Rohr schon druckst, kannst du es bestenfalls auf beiden Seiten Trompetenförmig gestalten. Damit das Rohr nicht zu lang werden muss, würde ich es näher an einer Wand oder dem Deckel entlang laufen lassen. Das verlängert das Rohr virtuell und es kann damit nochmal wesentlich kürzer ausfallen. Vergiss auch nicht, dass ein großer Port viel Volumen verschlingt und dir für den TMT dann weniger übrig bleibt.
Im richtig. Allerdings müsste das Rohr dann mehrteilig werden. Ich versuche zunächst mit dem einfachst möglichen Ansatz ran zu gehen. Wenn das nicht taugt, wird optimiert.
Es mangelt meistens einfach an Zeit. Heute nehme ich mir diese mal
Zitat:Ich verweise mal auf den Thead 'Investigating port resonance absorbers' im DIY Audio Forum hier. Strömungsgeräusche verhindern durch 'Trompetenform'. Wobei ich vermute, dass das bei der Portfläche und dem kleinen TMT eher ein untergeordnetes Thema sein wird.
Danke, das ist sehr interessant für mich. Und wird spätestens bei meinem nächsten Projekt umgesetzt. Bei der IKEA Box spricht die gewählte Öffnung leider ein wenig dagegen.
Zitat:Außerdem hier im Forum die Ansätze die Port-Resonanz bei langen Ports durch eine gedämpfte Öffnung auf halber Länge zu unterdrücken: Zum Beispiel hier. Das könnte wirklich was bringen. Und da Du eh druckst....
Das würde im vorliegenden Projekt sich geradezu anbieten und bleibt daher im Hinterkopf. Vielen Dank!
Zitat:Zum Hochtöner: Da bin ich voll bei Dir. Ich wollte nur einfach mal beginnen und da war der Beifang im großen Fluss finanziell jetzt relativ schmerzarm.
Ich würde die Dayton TD20-F4 oder die HiVi T20-8 favorisieren, da vom Design her ähnlich meines Billigheimers (wenn sie nicht sogar vom gleichen Band fallen...).
Falls Du das Hochtöner-Faß nochmal aufmachst, würde ich die beiden HTs mit in's Rennen werfen:
Habe die Box jetzt mal unbedämpft einer Impedanzmessung unterzogen. Ich würde sagen die BR Abstimmung passt ziemlich gut. Ich habe das Rohr ~2cm kürzer gemacht als es die Simulation vorgeschlagen hatte.
Man sieht noch etwas Gezappel was wohl Resonanzen sein könnten. Leider habe ich die Freiluftmessung vom TMT versehentlich gelöscht .
Akustische Messungen gibt es, wenn es draußen wieder leiser wird. Jetzt liegen die Prioritäten eher beim Jahreswechsel. In diesem Sinne: Guten Rutsch!
Sooo, ich habe heute zur Belustigung der Nachbarn mal draußen gemessen.
Messentfernung 1m und versucht auf 2,83V am Ausgang einzupegeln.
Die letzte Messung hatte ich mir selbst ruiniert. Ich musste vom Laptop auf den Desktop wechseln. Das brachte nicht nur reichlich Verlängerungskabel mit sich, ich hatte auch vergessen Equalizer APO zu deaktivieren. Daher waren da einige Korrekturen im Frequenzgang drin.
Das ist jetzt nicht mehr der Fall. Beim Hochtöner sieht man jetzt bei 4,5 bis 5kHz eine leichte Aufweitung und zwischen 10 und 12kHz eine ziemlich große Aufweitung. Bei 0°C Außentemperatur würde ich dem jetzt erstmal noch nicht zu viel Bedeutung beimessen. Der TMT sieht dafür jetzt deutlich besser aus. Allerdings ist der Frequenzgang für mich unter Winkeln noch nicht ganz plausibel, da die Bündelung noch immer verdammt früh einsetzt (für einen 4 Zöller). Der Drehpunkt lag dieses Mal aber definiiv auf der Schallwand.
Auf Basis der Messungen und der ersten Weichenversion von Rouven habe ich daraus mal eine angepasste (und leicht vereinfachte) Weiche gestrickt. Ich glaube das würde ich dann mal real umsetzen und schauen ob das taugt.
Ich bin zwei Erkenntnisse weiter: Kalottenhochtöner mit Soft Dome reagieren wohl durch mitunter kräftigen Resonanzen im Arbeitsbereich, wenn sie zu kalt laufen. Das würde das Gezappel zwischen 10Khz und 12kHz erklären.
Dann bräuchte ich mal Hilfe bei der Dimensionieren der Widerstände. VituixCAD hat ja das Tool "Power-Dissipation". Was für ein Signal soll ich denn da als Anregungssignal auswählen, damit etwas für Musik relevantes raus kommt?
Ich würde die Widerstände gerne so klein wie sinnvoll möglich wählen. Kostet weniger und braucht weniger Platz. Der aktuelle Warenkorb an Weichenbauteilen liegt schon bei ~50€, obwohl ich Kernspulen nehme und im Hochtonzweig den großen Kondensator als Elko und nicht als Folie...
Ich werde in den kommenden Tagen Box Nr. 2 fertig machen. Hätte hier jemand Lust dazu die zu vermessen? Dank der geringen Größe ist die ja problemlos zu versenden.
Klar kann man da drüber messen. Wenn du aber evtl. den HT noch tauschen möchtest, wäre es vllt sinnvoller, erst dann Messungen anzustellen, wenn alles fix ist. Auch wenn der HT nicht schlecht läuft, würde ich ihn nicht einsetzen. Gründe habe ich ja schon genannt.
Und: du hast immer noch Reflexionen in den Messungen, die nicht ausgefenstert sind. Damit zu simulieren ergibt auch relativ wenig Sinn.
Viele Grüße,
Rouven
Roul-DIY // Der Akustische Untergrund // Lautsprecherbau-Community