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Wie hören sich Resonanzen an?
#1
Ich vergleiche gerade meinen fertigen Lautsprecher mit dem Testgehäuse. Der fertige LS hat einen IHA für die tiefste Stehwelle (Boden-Deckel) und Fibsorb/Basotect um die Stehwellen zwischen den Gehäusewänden zu unterdrücken. Das Testgehäuse ist innen komplett leer, die Stehwellen sind also voll da.

Ich höre aber im A/B-Vergleich keinen Unterschied. Ich habe mit Musik, Rosa Rauschen, Sinus Sweep und reinem Sinus getestet. Klingt für mich alles gleich.

Wie hören sich denn bei Euch Resonanzen durch Stehwellen an? Bei welcher Art von Signal müsste ich die hören können?

Tom
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#2
Hallo Tom,

ich empfehle eine Impedanzmessung. Daran kannst Du Störungen erkennen und auch sehen, ob und was Deine internen Absorber bewirken.

Grüße Hartmut
’’Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen. ‘‘ George Orwell

Man muss nicht Alles bauen, was nicht bei 3 weglaufen kann :denk:
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#3
Hi Tom,

teste mal mit Kontrabassstücken oder tiefen Männerstimmen (Klassiker: The Fairfield Four - These Bones).

Gruß, Christoph
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#4
Hallo Hartmut,

die Messtechnik ist mir klar, damit habe ich ja den IHA abgestimmt. Jetzt würde ich gerne das gemessene auch hören.
Ich brauche die Bestätigung, dass sich der Aufwand gelohnt hat.


Hallo Christoph,

das werde ich mal testen, hatte ich bisher nicht dabei.


Tom
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#5
Das nenne ich mal einen rationalen Ansatz:
wenn man im direkte A/B-Hörvergleich keinen Unterschied ausmachen kann, dann ist diese Maßnahme wohl bein nächsten Projekt überflüssig, egal ob sich jetzt Meßtechnisch etwas ändert.
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#6
Das längere aufschwingen / nachschwingen hört sich mMn genau so an - "aufgedickt / wummernd" an der Frequenz in Frage. Da Resonanzen hoher Güte sehr schmalbandig sind, ist es mitunter schwierig sie überhaupt anzuregen - wird bei vielen Musikstücken gar nicht (in relevantem Maße) passieren.
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#7
Ich höre die Resonanzen bei Musik, bevorzugt Klassik/Orchester. Da sind meiste ganz viele unrterschiedliche Töne und Öbertöne zu hören und die Wahrscheinlichkeit, dass die Stehwelle irgendwann getroffen wird recht gut. Das kann dann sehr unfein klingen. Ansonsten, das hat weniger mit Stehwellen zu tun, als mit dem Sekundärschall, der durch die Membran findet: die Durchhörbarkeit komplexer Aufnahmen steigt bei besserer Bedämpfung. Das sollte hörbar sein... Sad

Manchmal kann man auch ein wenig Glück oder Geschick bei der Gehäusedimensionierung und Treiberposition gehabt haben. Mehr kann ich dazu so natürlich nicht sagen Wink

Mit A/B Vergleichen muss man vorsichtig sein. Manchmal bringen sie gar nichts. Damit bin ich z.B. häufig nicht in der Lage Abstimmungsentscheidungen zu treffen, selbst wenn sie messtechnisch deutlich sein sollte. Was ich bei A/B höre sind irgendwelche Cache-Daten des Gehirns - die leider keinen Timestamp haben. Mit A/B Vergleichen kann man sich vor allem gut kirre machen. Das einzige was hilft ist Zeit und Geduld. Es hilft dabei auch sehr die Lautsprecher viel im Hintergrund laufen zu lassen und die Aufmerksamkeit auf andere Dinge zu lenken. Gerade wenn man dem Gehör beibringen will etwas wahrzunehmen, wo man noch nicht weiß was es ist, ist weniger Fokus manchmal mehr. Der "Suchscheinwerfer" hat dann mehr Spiel und über Zeit die Chance neue Phänomene zu entdecken.
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#8
mtthsmyr schrieb:Ansonsten, das hat weniger mit Stehwellen zu tun, als mit dem Sekundärschall, der durch die Membran findet...

Insbesondere bei CB kommen die Stehwellen ja im wesentlichen so aus der Kiste. Und ja, ist dann ein kurzes, mehr oder weniger schnell abklingendes auf- und ab im Frequenzgang das eben nur wenn angeregt "blääh" macht. Das kann bei 100 Musiktiteln nicht auffallen - und dann macht es "blääh" Smile ...
Gruß Klaus

Meinen tut der, der zum Wissen zu faul und zum Glauben zu schwach ist (Lisa Eckart)
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#9
phantastix schrieb:Das Testgehäuse ist innen komplett leer, die Stehwellen sind also voll da.

Ich höre aber im A/B-Vergleich keinen Unterschied.

Da wirfst Du eine sehr wichtige Frage auf Big Grin
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#10
Moin,
manchmal braucht man auch dem guten alten Gleitsinus, um das Scheppern😅 zu erkennen. Hilft auch bei Schranktüren und Regalbrettern.
Jrooß Kalle
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#11
Gehäusemaße in Raumresonanzen-Rechner eingeben und messen: Impedanz, Frequenzgang und Wasserfall mit und ohne Resonator.

Dann Hörtest mit Sinustönen, die rund im die berechneten Moden auf die Box gegeben werden. Ist hier ein Unterschied zu hören, lohnt sich der Aufwand.
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#12
"Scheppern" ist aber etwas anderes als Gehäusresonanzen (also die in dem Sinne des Threadstarters)
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#13
Gehäusebedämpfung also völlig überbewertet.....? :eek:

Viele Grüße,
Michael
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#14
Jein.

"Ja": was manche da für einen Aufwand treiben um die Resonanzen völlig auszumerzen halte ich für völlig übertrieben

"Nein": sie mit vertretbarem Aufwand klein zu halten halte ich für ein sinnvolles Vorgehen

Die Subjektivität dieser Aussagen soll nochmal betont werden. Wo wir bei Subjektivität sind: mir ist aus dem Stegreif keine Literatur dazu bekannt, die sich gezielt mit der Hörbarkeit von Hohlraumresonanzen befasst. Ich erinnere mich lediglich an eine Arbeit, die sich mit Peaks und Dips und deren Hörbarkeit befasst (in kurz: die Fläche unter dem Peak zählt, Dips sind weniger hörbar). Ich bin mir nicht sicher, ob die direkt auf Hohlraumresonanzen übertragbar sind, weil die eine periodische Abfolge von Peaks und Dips sind.
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#15
JFA schrieb:"Scheppern" ist aber etwas anderes als Gehäusresonanzen

Moin,
du kommst aus OWL, dir sei deine kleinkarierte Wortauslegung verziehen.🤔🤗
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#16
Wenn man Messen will: Sinusgenerator - Verstärker - LS- Mikro (Ohr). Das hört und misst man deutlich - wobei manchmal auch eine Raumreso auftaucht. So ging es mir, als meine LS für den PC bei 130 Hz eine Überhöhung beim Messen und hören hatten (mit PEQ jetzt weg).

Bei Musik hört man es manchmal - wie schon geschrieben wurde - und dann hört man es oft raus als störend.
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#17
JFA schrieb:Jein.

"Ja": was manche da für einen Aufwand treiben um die Resonanzen völlig auszumerzen halte ich für völlig übertrieben

"Nein": sie mit vertretbarem Aufwand klein zu halten halte ich für ein sinnvolles Vorgehen

Die Subjektivität dieser Aussagen soll nochmal betont werden. Wo wir bei Subjektivität sind: mir ist aus dem Stegreif keine Literatur dazu bekannt, die sich gezielt mit der Hörbarkeit von Hohlraumresonanzen befasst. Ich erinnere mich lediglich an eine Arbeit, die sich mit Peaks und Dips und deren Hörbarkeit befasst (in kurz: die Fläche unter dem Peak zählt, Dips sind weniger hörbar). Ich bin mir nicht sicher, ob die direkt auf Hohlraumresonanzen übertragbar sind, weil die eine periodische Abfolge von Peaks und Dips sind.

Was betreiben denn manche für einen Aufwand? Ein paar € Dämmwolle rein, und das Wasserfalldiagramm ist sauber.

MMn ist kaum was deutlicher hörbar als eine unbedämpfte Gehäuseresonanz im Übertragungsband.. d.h. eine, die auch angeregt wird. Insb. im Bassbereich, was tbh nur bei großen Gehäusen (Standboxen, große Subwoofer) der Fall ist. Unbedämpft klingt's aufgedunsen und dröhnig, bedämpft sauber und knackig. Hört sich auch genau so an wie die technische Grundlage, ein aufschwingen / nachschwingen. Das ist alles recht unmissverständlich, und ich frag mich grad recht warum da was unklar ist und diskutiert werden muss Big Grin


Edit; die einzige legitime Frage ist die hier:

phantastix schrieb:Wie hören sich denn bei Euch Resonanzen durch Stehwellen an? Bei welcher Art von Signal müsste ich die hören können?

Eh klar, die Resonanz die nicht angeregt wird hört man nicht. Aber die Frage wurde ja im Threadverlauf bereits beantwortet.
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#18
stoneeh schrieb:Was betreiben denn manche für einen Aufwand? Ein paar € Dämmwolle rein, und das Wasserfalldiagramm ist sauber.

Das ist mein Punkt unter "nein".

"Ja" (also Aufwand) ist eher sowas wie IHR, IRR, XYZR.
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#19
Moin Tom,

Christoph Gebhard schrieb:teste mal mit Kontrabassstücken oder tiefen Männerstimmen....
das wäre auch meine Empfehlung.

Wobei....stimmt schon, bei 99 Musikstücken fällt es vermutlich nicht auf da der Bereich nicht angeregt wird.....Big Grin
Ich höre auch gern mal großorchestrale Filmmusiken à la "Master And Commander", "The Last Samurai" oder "Der Letzte Mohikaner",
da fällt das doch hier und da mal auf.

Ich setze (bei Standboxen) sehr gerne IRR ein da ich ihre Wirkung positiv höre.
Empfinde das auch nicht als Aufwand - dafür ist es Hobby und macht (mir) Spaß.Smile
Gruß Karsten

Wer den Blick immer nur stramm auf den Horizont gerichtet hat, stürzt über die Ruinen der Vergangenheit.
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#20
So nebenbei, wer gerade kein unbedämpftes Gehäuse zur Hand hat, aber sowas mal probehören will, kann sich eine Gehäuseresonanz nachbilden.. Übertragungsfunktion ist ja die eines PEQs hoher Güte.

Anbei Wasserfalldiagramm, links Freifeld akustisch gemessen eines Lautsprechers mit unbedämpfter Gehäuseresonanz @ ~300 Hz, rechts einer Loopbackmessung einer Soundkarte mit PEQ mit Q 10 bei dieser Frequenz:

[ATTACH=CONFIG]69695[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]69696[/ATTACH]

Man kann also jedem Lautsprecher das Verhalten einer Gehäuseresonanz nachträglich elektrisch via Filter hinzufügen.


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