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Wer hat Lust mitzumachen: Line-Array-Foren-LS als Ringtauschobjekte
#21
Danke, kannte ich tatsächlich noch nicht, aber ist auch nut Kolportierung der gängigen Theorie. Für Heimanwendungen nicht weiter sinnvoll
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#22
Gestern war es mir zu spät, jetzt ein wenig genauer um was geht.

Der Nahfeld-Fernfeld-Übergang bei einem Linearray (oder Linesource) ist der Punkt, an dem die Zylinder- in eine Kugelwelle übergeht (ist natürlich fließend). Bis dahin nimmt der Schalldruck mit 3 dB pro Entfernungsverdoppelung statt, danach mit 6 dB. Das ist natürlich für Beschallungen interessant, um den Pegel an einem bestimmten Ort zu bestimmen.

In Räumen gibt es auch einen Übergang, der gelegentlich so bezeichnet wird, nämlich der Abstand von der Schallquelle, ab dem der Diffusschall den Direktschall überwiegt. Dieser Abstand wird Hallradius genannt, und gilt eigentlich nur in großen Räumen, bei der man mit stochastischer Akustik rechnen kann.

Genau das gilt für übliche Hörräume nicht, denn die sind zu klein dazu. Da macht es mehr Sinn, mit geometrischer Akustik ("Raytracing") zu rechnen. Und da gilt dann (vereinfacht):
- die Tonalität wird zum größten Teil durch den Direktschall bestimmt (ich sage immer 70%)
- die Richtung wird ebenfalls durch den Direktschall bestimmt
- der Diffusschall verändert noch die Tonalität
- der Diffusschall verbessert die Stabilität der räumlichen Abbildung
(statt Diffusschall vielleicht besser Reflektionen verwenden)

Was hat das mit Linearrays zu tun? Ein Linearray verringert die Reflektionen in der Medianebene (oben/unten), während sie im Idealfall lateral so bleiben wie bisher. Dadurch wird die Tonalität noch mehr durch den Direktschall bestimmt, während die Stabilität in der Abbildung weitestgehend so bleibt. Also eigentlich erstmal gut.

Der Teufel liegt im Detail:
- ist das Array weder lang noch kurz dann wird man wegen der Bündelung in seiner Sitzhöhe gefangen gehalten. Kurze Arrays bündeln dazu nicht genug, bei langen Arrays ist der optimale Bereich "hoch" genug. Der kritische Bereich ist, aus meine Erfahrung, 30 bis 90 cm, also alles unter 30 cm und über 90 cm ist Ok, dazwischen muss man mit Shading arbeiten
- Bei horizontal nebeneinander angeordneten 2-Weg-Arrays muss man sehr auf die Trennung (möglichst tief, möglichst steil) achten, sonst wird der sweet spot sehr stark eingeschränkt. Wenn dann noch ein mittellanges Array verwendete wird muss man sich zum Hören festschnallen (für alle die es interessiert warum ich das weiß: T+A Solitaire CWT500; Katastrophe).
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#23
Hmm, angenommen 5cm Mittenabstand , Boden bis Decke macht 48 Chassis auf 2,4m... Dafür Gehäuse selber bauen , wäre für mich ein KO Kriterium.. Aber da gäb es doch was "fast fertiges"... Pro Seite unter 100€, je ca. 500cm² Membran und 2x500cm² Impulskompensierte PM....

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/show...nendspa%DF
[URL="http://www.igdh.eu"]
[IMGNR]http://www.igdh.eu/logo_igdh_mini.png[/IMGNR]
[/URL]
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#24
Hallo,

wie schaut es eigentlich bezüglich Pegel bei einer Line aus? Abfall mit 3dB wg. der Zylinderwelle ist klar, aber addieren sich die Leistungen der Treiber auch, oder nur sehr begrenzt, da man nur quasi mit denen auf gleicher Höhe rechnen kann?
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#25
Bizarre schrieb:Hmm, angenommen 5cm Mittenabstand , Boden bis Decke macht 48 Chassis auf 2,4m... Dafür Gehäuse selber bauen , wäre für mich ein KO Kriterium.. Aber da gäb es doch was "fast fertiges"... Pro Seite unter 100€, je ca. 500cm² Membran und 2x500cm² Impulskompensierte PM....

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/show...nendspa%DF


Das wäre in der Tat doch mal ein spannendes Projekt.

Ich hätte sonst noch etwas hochpreisigeres schmales und längliches im Angebot:

http://www.newbdnc.com/speakers/fpspk/


https://audioxpress.com/article/test-ben...agm-woofer

Ist allerdings eher ein TMT als ein Breitbänder...
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#26
Micha_HK schrieb:wie schaut es eigentlich bezüglich Pegel bei einer Line aus? Abfall mit 3dB wg. der Zylinderwelle ist klar, aber addieren sich die Leistungen der Treiber auch, oder nur sehr begrenzt, da man nur quasi mit denen auf gleicher Höhe rechnen kann?

MMn wie bei Punktschallquelle +6 dB pro Verdoppelung der Treiber (+3 dB für je Verdoppelung der Membranfläche, +3 dB für die doppelte Leistungszufuhr), PLUS auf Distanz noch weniger Pegelabfall wegen Nahfelderweiterung.

Die Nahfelderweiterung fällt, wie bereits erwähnt bzw. bekannt, nach Frequenz unterschiedlich aus. Ich würde die Länge des Arrays idealerweise so wählen, dass die gesamte Raumlänge im gesamten Frequenzbereich im Nahfeld ist. Sonst hat zB der Direktschall am Hörplatz in Raummitte im Nahfeld den idealen Frequenzgang, aber die Reflektion von der Rückwand einen anderen, mit den entsprechenden tonalen Auswirkungen (wenn auch, wie bereits korrekt erwähnt, der Direktschall fürs Gehör das wichtigste ist).
Mit Mittelhochtonsektion 2m, plus den den angepeilten Tieftönern über die gesamte Raumhöhe, müsste das gehn - letzteres müsste durch die zwei zusätzlichen Raumwinkel essentiell eine unendliche Linie sein, und damit hast du auch den Bassbereich im ganzen Raum im Nahfeld. Die Tieftöner brauchst du dann natürlich nicht so nahe aneinanderquetschen wie die Hochtöner - wenn du 400 Hz Übergangsfrequenz wählst (untere Grenzfrequenz der Planartreiber) beträgt die Wellenlänge einen knappen Meter, und je nachdem welchen Anhaltspunkt man wählt (je nach Quelle sind entweder 1/2 oder 1/4 Lambda Abstand für Koppelung zwischen Schallquellen empfohlen) kann man da schon ganz schön Abstand lassen.

Wenn wir schon dabei sind, weil hier teilweise zwischen Heimanwendung und Public Address unterschieden wurde: muss / soll man nicht. Im PA gilt das gleiche: das gesamte Publikum soll sich im Nahfeld befinden. Dort liegen die Übergangsfrequenzen zu den Subs gerne mal bei 100 Hz oder niedriger - aber mit den entsprechenden Arraylängen geht das trotzdem. Bei einem 20m Array, was jetzt keine exotische Dimensionierung ist, reicht nach l² * f / 340 bei 100 Hz das Nahfeld über 100 Meter!
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#27
Hallo,

erst mal danke für euren Input. :prost:
Den GRS schon bei 400Hz anzubinden wird glaube ich schwierig, siehe:
https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/show...rfahrungen
Aktuell schweben mir je ein (nicht zu teurer) TMT links und rechts vor. Z.B:
https://reckhorn.com/lautsprecher/lautsp...echer-13cm
Die brauchen nicht so viel Volumen…
So wäre das kleinstmögliche Modul eben 20cm hoch mit "TMT, Planartreiber, TMT" und man könnte in eben solchen Schritten stapeln, hören und messen.
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#28
stoneeh schrieb:Die Nahfelderweiterung fällt, wie bereits erwähnt bzw. bekannt, nach Frequenz unterschiedlich aus. Ich würde die Länge des Arrays idealerweise so wählen, dass die gesamte Raumlänge im gesamten Frequenzbereich im Nahfeld ist. Sonst hat zB der Direktschall am Hörplatz in Raummitte im Nahfeld den idealen Frequenzgang, aber die Reflektion von der Rückwand einen anderen

Und wäre, in dieser vereinfachten Darstellung, vor allem deutlich lauter als wenn der Fernfeldübergang innerhalb des Raumes liegen würde (von wegen 3 dB pro Entfernungsverdoppelung). Außerdem: wendet man das Spiegelquellenprinzip an so müsste der Übergang bei mindestens der doppelten Raumlänge liegen, damit man auch bei der Reflexion im Nahfeld sitzt.

Ich habe die beiden großen Fallstricke beschrieben: das Array muss lang genug sein und, wenn man zwei oder mehr Wege horizontal anordnet, muss die Trennfrequenz so tief wie möglich liegen. Die Länge kann man noch so optimieren, dass die gesamte in den Raum abgegebene Schallleistung konstant ist (einfache Lösung: Länge = Raumhöhe, kompliziertere Lösung: Länge < Raumhöhe, Edit: angenäherte Zylinderwelle ab Trennfrequenz).
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#29
Hallo zusammen,

wir hatten bei Keele einiges für unsere Line Array OBs "abgeschaut". Hier ein Link:

https://www.linkwitzlab.com/Keele%20-%20...Arrays.pdf

Unsere aktuelle Variante sieht so aus:

[ATTACH=CONFIG]68696[/ATTACH]


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Machen ist wie Wollen – nur viel krasser

DIY Open Baffle auf www.octaaudio.de
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#30
Slaughthammer schrieb:... der Restpostenliste von Physical Lab gestern ein posten von 60 AuraSound NS35-255-4A verschwunden sind... Ich habe das etwas geplant.
Da bin ich ja schon mal gespannt wier ein Flitzebogen!

Ein raumhohes Wohnzimmer-LA mit 3,5"-BB hatte ich auch mal angedacht, es war mir dann aber zu teuer. Außerdem fangen 3,5-Zöller ab dem Präsenzbereich an immer stärker zu bündeln. Wie willst Du dem begegnen? Oder ist Dir das egal?
Grüße,
Wolfgang
Meine Website: www.wolfgangsphotos.de

leave nothing but footprints, take nothing but memories
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#31
wus schrieb:Da bin ich ja schon mal gespannt wier ein Flitzebogen!

Ein raumhohes Wohnzimmer-LA mit 3,5"-BB hatte ich auch mal angedacht, es war mir dann aber zu teuer. Außerdem fangen 3,5-Zöller ab dem Präsenzbereich an immer stärker zu bündeln. Wie willst Du dem begegnen? Oder ist Dir das egal?

Das werde ich noch ausprobieren müssen. Slot loading, Schallführung, oder eine Mischung aus beidem... Mein 3D-Drucker war in letzter Zeit auch eher unterbeschäftigt. Ich muss mir auch noch was für unter 300 Hz überlegen. Ich würde mit dem Array gerne unter die Boden/Deckenstehwelle kommen. Die sollte bei ~65 Hz liegen. Das schaffen die kleinen Auras auf keinen Fall. Viel mehr als nen halben Liter pro Chassis möchte ich da nicht einsetzen, das wird sonst bei 27 Stück pro Seite schnell unhandlich. Es wird bei Zeiten dann einen eigenen Thread dazu geben. Habe gerade noch andere Baustellen im Haus etc...

Gruß, Onno
wissen ist macht. nicht wissen macht auch nichts.
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#32
Hallo zusammen,
also wenn jemand einen etwas speziellen Line Array Lautsprecher anhören will, kann er das gerne bei mir im nördlichen Oberfranken machen.
Das spart den Aufwand für den Bau eines für stets sitzende Hörer meiner Meinung nach suboptimalen gestreckten Arrays, welches hier angedacht wird.
Wenn schon ein Array als Ringtausch Objekt, dann bitte ein focussierendes! Da würde ich mich zumindestens mit Bautips daran beteiligen. Wenn die Leute natürlich gerne beim Musikhören abwechselnd stehen und und dann wieder flach auf dem Boden liegen wollen ist das nichts für sie.
Ich hab es ja schon mit eigenen Ohren verglichen: Die gestreckten Arrays können Transienten einfach nicht wirklich gut darstellen. Das sieht man ja auch in der Sprungantwort. Es klingt immer etwas lahm, gesoftet, und verschmiert, um nicht zu sagen langweilig.
Da hilft mir es dann auch nichts, wenn ich an unterschiedlichen Hörpositionen zwar einen doch sehr ähnlichen, aber eben nicht wirklich hochaufgelösten Klang habe. Und vieleicht erkennt der eine oder andere auch, wie genial Breitbandsysteme klingen können, wenn sie richtig angesteuert werden.
Materialkosten zusammen ca. 800,€.(Ohne Eckhorn)


https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/show...ne-Eckhorn

Nach mittlerweile erfolgten weiteren Optimierungen der Filter zeigen die Messungen eine Sprungantwort ohne Vorschwinger, paargleiche Gruppenlaufzeiten und eine untere Grenzfrequenz von 20 Hz.


[Bild: p1040695jek8y.jpg]

Viele Grüße

Martin
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#33
Hi!

Wenn jemand mal in der Nähe von Ludwigshafen deckenhohe Lines hören möchte, kann er sich bei mir melden.

[ATTACH=CONFIG]68940[/ATTACH]

[ATTACH=CONFIG]68941[/ATTACH]

Gruß, Henrik


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#34
Henrick,
deine Lines sind auf jeden Fall eine Reise wert!
Ich würde mich freuen, wenn sich hier noch mehr Line- Besitzer bereiterklärten ihre Konstruktionen dem geneigten Besucher aus dem DIY-Hifi-Forum vorzuführen. Nur das Hören mit den eigenen Ohren lässt uns letztlich erkennen, welche (messtechnischen) Eigenschaften eines Lautsprechers wirklich relevant sind. Oder was einem im Vergleich persönlich wichtig ist.
Falls genügend Hörmöglichkeiten zusammenkommen, würde ich eine Rundreise durch die Republik unternehmen. Erste Station: Ludwigshafen.:prost:

Grüße
Martin
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#35
cornoalto schrieb:Hallo zusammen,
also wenn jemand einen etwas speziellen Line Array Lautsprecher anhören will, kann er das gerne bei mir im nördlichen Oberfranken machen.
Das spart den Aufwand für den Bau eines für stets sitzende Hörer meiner Meinung nach suboptimalen gestreckten Arrays, welches hier angedacht wird.
Wenn schon ein Array als Ringtausch Objekt, dann bitte ein focussierendes! Da würde ich mich zumindestens mit Bautips daran beteiligen. Wenn die Leute natürlich gerne beim Musikhören abwechselnd stehen und und dann wieder flach auf dem Boden liegen wollen ist das nichts für sie.
Ich hab es ja schon mit eigenen Ohren verglichen: Die gestreckten Arrays können Transienten einfach nicht wirklich gut darstellen. Das sieht man ja auch in der Sprungantwort. Es klingt immer etwas lahm, gesoftet, und verschmiert, um nicht zu sagen langweilig.
Da hilft mir es dann auch nichts, wenn ich an unterschiedlichen Hörpositionen zwar einen doch sehr ähnlichen, aber eben nicht wirklich hochaufgelösten Klang habe. Und vieleicht erkennt der eine oder andere auch, wie genial Breitbandsysteme klingen können, wenn sie richtig angesteuert werden.
Materialkosten zusammen ca. 800,€.(Ohne Eckhorn)


https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/show...ne-Eckhorn

Nach mittlerweile erfolgten weiteren Optimierungen der Filter zeigen die Messungen eine Sprungantwort ohne Vorschwinger, paargleiche Gruppenlaufzeiten und eine untere Grenzfrequenz von 20 Hz.


[Bild: p1040695jek8y.jpg]

Viele Grüße

Martin

Moin Martin,

das nenne ich mal eine amtliche Umsetzung!
Extrem gut dazu noch mit Acourate (bin auch dran :-)!

Toll!

Gruß Hauke
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