08.12.2020, 02:16
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.12.2020, 02:19 von Wolf.Im.Schafspelz.)
Hallo ihr Bastler,
zuletzt hatte ich angekündigt, einen günstigen Dreiweger bauen zu wollen. Irgendwie sind eine Haus-Kernsanierung und ein paar Kinder dazwischen gekommen.
Die angekündigten Chassis liegen im Keller.
Der günstige Lautsprecher wirds aber nicht...! Denn ich habe irgendwie
nach und nach (für meine Frau recht zufällig :engel
die folgenden Chassis für 1 Paar Lautsprecher beschafft:
Beyma 12LX60V2 (Danke an Olli für die SUB-Zeichnungen und den Test des großen Gehäuses, ich habe jetzt meine Pläne an deinen Bauplan angepasst.)
- ca. 80 Liter und 35Hz BR
Faital W8N8-200
- ca. 38 Liter geschlossen, spielt damit sehr tief, was auch schmale Standlautsprecher ermöglichen würde, in diesem Fall eine tiefe Trennung zum Beyma und Potential für später.
Das Thema Grundton und Trennfrequenz ist ja momentan aktiv - ich habe die Erfahrung mit den Dayton PS220 und Faital 15"ern auch gesammelt, die Dayton tiefer getrennt klang einfach besser.
Monacor AIRMT130 mit WG (Ich verfolge Frankys Fred regelmäßig, leider ist meinem Bruder noch kein 100% i.O. Druck mit einem optisch genialen Filament gelungen, dass Stofffasern enthält. Damit werden wir sobald es keine Ausgangssperre mehr gibt weiter testen. Er leiht mir dann seinen Drucker, für den wir jetzt ein Gehäuse gebaut haben um die Temperatur erhöhen zu können.)
Zurück zu meiner Frau. Sie hat sich inzwischen sehr daran gewöhnt dass ich wie ein Wilder am Haus baue. Deswegen sind nun fast alle notwendigen Rest-Baustellen erledigt. Es wurde also Zeit ihr zu verklickern, dass ich als nächstes Lautsprecher bauen werde... und habe mal einfach angefangen.
Als sie erfuhr dass ich ein neues Stereo-Paar fürs Wohnzimmer baue, sah sie mich entsetzt an und sagte: schon wieder?? Das hat doch überhaupt keinen Vorteil! Wenn dann musst du schon wenigstens 5 bauen. :eek: Darum habe ich sie geheiratet ... vier 80Liter Bässe sind auch schon genehmigt. :yahoo::built: Das restliche Material wid aber erst beschafft, wenn ein Pärchen geglückt ist.
Tja, was solls am Ende eigentlich werden? (Ziele)
- 100Hz bis 10kHz mit fallendem Frequenzgang
- eher starkes Bündelungsverhalten
- über 90dB
- horizontal recht gleichmäßige Abstrahlung
- passive weiche (Oje... ich habe ja noch keine Ahnung ... und werde mich mal an Vituix CAD versuchen.)
- Hoher WAF durch schmale Schallwände. (35cm)
Bis dahin bastle ich erstmal die Kisten. An den letzten Abenden war ich fleißig. :built:
Hier die ersten Bilder mit Baubericht:
Die Volumina der ovalen Platten sind mit Sketchup Make 2017 und dem Volume Calculator V2 ausgerechnet. So eine Box geht ziemlich schnell in Sketchup zu bauen. Zunächst habe ich alle Maße angezeichnet, dann den selbst gebauten 1m Fräszirkel mit der linken Hand in 1m Abstand gehalten und mit der rechten den Bleistift und Zirkel gedreht. Dann habe ich die Schablone ausgeschnitten und siehe da, alles ordentlich gleichschenklig. Dafür ist übrigens auch die innere Kontrollinie auf der Schablone da gewesen - Prüfung der Wiederholgenauigkeit.
[ATTACH=CONFIG]57455[/ATTACH]
Danach habe ich die Platten mit der Stichsäge ausgeschnitten. (Eine Materialschlacht.)
Ich empfehle eine ordentliche Stichsäge mit Pendelhub, die knabbert sich von allein durchs Material und die Schnitte werden perfekt winklig wenn man nicht wie wild nachschiebt. Die Präzision ist für die Kisten erstaunlich gut und der Kram muss nicht nachgeschliffen werden. Es kommt aber ohnehin noch eine Deckelplatte drauf. Danach habe ich die Reststücke genommen und die Innenspanten angezeichnet. Die Innenspanten sind mit der Fräse fürs Gewissen verrundet.
[ATTACH=CONFIG]57456[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]57457[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]57458[/ATTACH]
Die Rückwandplatten sind einfach mit der Einhandkreissäge und (verlängertem) Parallelanschlag geschnitten.
Das Maß nimmt man, indem man einfach die Säge an die Platten hält und den Winkel der Säge von vorn draufschauend justiert. Das funktioniert einwandfrei.
[ATTACH=CONFIG]57459[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]57460[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]57461[/ATTACH]
Kleine Überstände werden vor dem verleimen der Seitenwände noch plan geschliffen. Ich habe die Platten bewusst etwas länger gelassen um nachher perfekte Stöße mt 40er Papier und Exzenterschleifer herausschleifen zu können. Eine Seite habe ich nah an der Kante angeleimt und auf der gegenüberliegenden später erst den Überstand abgesägt.
Aus der Erfahrung heraus kann ich sagen, dass das verleimen der Seitenwände in einer kleinen Katastrophe enden kann. Aus diesem Grund habe ich vorhin eine Pressbox gebaut.
Ohne würde ich bei der Menge an Lautsprechern verzweifeln. (Immerhin 9 Kisten!)
Dabei habe ich darauf geachtet, dass umlaufend auf der zu verleimenden Seite Anschläge gegen das verrutschen vorhanden sind. Da die Seitenteile mit Überstand auf die Spanten geleimt werden, sollte der entsprechende Abstand mit eingeplant werden. Auf der gegenüberliegenden Seite habe ich im entsprechenden Winkel für den Halt der Schraubzwingen zusätzlich ein paar Senken eingeschnitten.
Die Seitenwände werden aus 5mm sehr hochwertigem HDF zusammengeleimt. Durch die Materialqualität und damit enorme Dichte / enormes Gewicht werde ich nur 3 Platten verwenden, das sollte mitsamt Versteifung ausreichen. Die Wände werden mit 40x60mm Dachlatten angepresst. Für die jeweils andere Seite wird der Lautsprecher einfach auf den Kopf gestellt. Die jeweilige Unterseite sollte man beim verleimen mit Frischhaltefolie abdecken, damit der Leim nicht die Pressbox mit dem Lautsprecher verbindet. :doh:
Das Material der Kiste ist recycelt, Baustufen, OSB vom Dachaufbau, Dachlatten.
Die Pressbox und ich werden noch eine enge Beziehung eingehen, da wir die nächsten Tage miteinander verbringen.
[ATTACH=CONFIG]57462[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]57463[/ATTACH]
Dann wünsche ich euch ebenso frohes basteln!
Christian
zuletzt hatte ich angekündigt, einen günstigen Dreiweger bauen zu wollen. Irgendwie sind eine Haus-Kernsanierung und ein paar Kinder dazwischen gekommen.
Die angekündigten Chassis liegen im Keller.Der günstige Lautsprecher wirds aber nicht...! Denn ich habe irgendwie
nach und nach (für meine Frau recht zufällig :engel
die folgenden Chassis für 1 Paar Lautsprecher beschafft:Beyma 12LX60V2 (Danke an Olli für die SUB-Zeichnungen und den Test des großen Gehäuses, ich habe jetzt meine Pläne an deinen Bauplan angepasst.)
- ca. 80 Liter und 35Hz BR
Faital W8N8-200
- ca. 38 Liter geschlossen, spielt damit sehr tief, was auch schmale Standlautsprecher ermöglichen würde, in diesem Fall eine tiefe Trennung zum Beyma und Potential für später.
Das Thema Grundton und Trennfrequenz ist ja momentan aktiv - ich habe die Erfahrung mit den Dayton PS220 und Faital 15"ern auch gesammelt, die Dayton tiefer getrennt klang einfach besser. Monacor AIRMT130 mit WG (Ich verfolge Frankys Fred regelmäßig, leider ist meinem Bruder noch kein 100% i.O. Druck mit einem optisch genialen Filament gelungen, dass Stofffasern enthält. Damit werden wir sobald es keine Ausgangssperre mehr gibt weiter testen. Er leiht mir dann seinen Drucker, für den wir jetzt ein Gehäuse gebaut haben um die Temperatur erhöhen zu können.)
Zurück zu meiner Frau. Sie hat sich inzwischen sehr daran gewöhnt dass ich wie ein Wilder am Haus baue. Deswegen sind nun fast alle notwendigen Rest-Baustellen erledigt. Es wurde also Zeit ihr zu verklickern, dass ich als nächstes Lautsprecher bauen werde... und habe mal einfach angefangen.
Als sie erfuhr dass ich ein neues Stereo-Paar fürs Wohnzimmer baue, sah sie mich entsetzt an und sagte: schon wieder?? Das hat doch überhaupt keinen Vorteil! Wenn dann musst du schon wenigstens 5 bauen. :eek: Darum habe ich sie geheiratet ... vier 80Liter Bässe sind auch schon genehmigt. :yahoo::built: Das restliche Material wid aber erst beschafft, wenn ein Pärchen geglückt ist.
Tja, was solls am Ende eigentlich werden? (Ziele)
- 100Hz bis 10kHz mit fallendem Frequenzgang
- eher starkes Bündelungsverhalten
- über 90dB
- horizontal recht gleichmäßige Abstrahlung
- passive weiche (Oje... ich habe ja noch keine Ahnung ... und werde mich mal an Vituix CAD versuchen.)
- Hoher WAF durch schmale Schallwände. (35cm)
Bis dahin bastle ich erstmal die Kisten. An den letzten Abenden war ich fleißig. :built:
Hier die ersten Bilder mit Baubericht:
Die Volumina der ovalen Platten sind mit Sketchup Make 2017 und dem Volume Calculator V2 ausgerechnet. So eine Box geht ziemlich schnell in Sketchup zu bauen. Zunächst habe ich alle Maße angezeichnet, dann den selbst gebauten 1m Fräszirkel mit der linken Hand in 1m Abstand gehalten und mit der rechten den Bleistift und Zirkel gedreht. Dann habe ich die Schablone ausgeschnitten und siehe da, alles ordentlich gleichschenklig. Dafür ist übrigens auch die innere Kontrollinie auf der Schablone da gewesen - Prüfung der Wiederholgenauigkeit.
[ATTACH=CONFIG]57455[/ATTACH]
Danach habe ich die Platten mit der Stichsäge ausgeschnitten. (Eine Materialschlacht.)
Ich empfehle eine ordentliche Stichsäge mit Pendelhub, die knabbert sich von allein durchs Material und die Schnitte werden perfekt winklig wenn man nicht wie wild nachschiebt. Die Präzision ist für die Kisten erstaunlich gut und der Kram muss nicht nachgeschliffen werden. Es kommt aber ohnehin noch eine Deckelplatte drauf. Danach habe ich die Reststücke genommen und die Innenspanten angezeichnet. Die Innenspanten sind mit der Fräse fürs Gewissen verrundet.
[ATTACH=CONFIG]57456[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]57457[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]57458[/ATTACH]
Die Rückwandplatten sind einfach mit der Einhandkreissäge und (verlängertem) Parallelanschlag geschnitten.
Das Maß nimmt man, indem man einfach die Säge an die Platten hält und den Winkel der Säge von vorn draufschauend justiert. Das funktioniert einwandfrei.
[ATTACH=CONFIG]57459[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]57460[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]57461[/ATTACH]
Kleine Überstände werden vor dem verleimen der Seitenwände noch plan geschliffen. Ich habe die Platten bewusst etwas länger gelassen um nachher perfekte Stöße mt 40er Papier und Exzenterschleifer herausschleifen zu können. Eine Seite habe ich nah an der Kante angeleimt und auf der gegenüberliegenden später erst den Überstand abgesägt.
Aus der Erfahrung heraus kann ich sagen, dass das verleimen der Seitenwände in einer kleinen Katastrophe enden kann. Aus diesem Grund habe ich vorhin eine Pressbox gebaut.
Ohne würde ich bei der Menge an Lautsprechern verzweifeln. (Immerhin 9 Kisten!) Dabei habe ich darauf geachtet, dass umlaufend auf der zu verleimenden Seite Anschläge gegen das verrutschen vorhanden sind. Da die Seitenteile mit Überstand auf die Spanten geleimt werden, sollte der entsprechende Abstand mit eingeplant werden. Auf der gegenüberliegenden Seite habe ich im entsprechenden Winkel für den Halt der Schraubzwingen zusätzlich ein paar Senken eingeschnitten.
Die Seitenwände werden aus 5mm sehr hochwertigem HDF zusammengeleimt. Durch die Materialqualität und damit enorme Dichte / enormes Gewicht werde ich nur 3 Platten verwenden, das sollte mitsamt Versteifung ausreichen. Die Wände werden mit 40x60mm Dachlatten angepresst. Für die jeweils andere Seite wird der Lautsprecher einfach auf den Kopf gestellt. Die jeweilige Unterseite sollte man beim verleimen mit Frischhaltefolie abdecken, damit der Leim nicht die Pressbox mit dem Lautsprecher verbindet. :doh:
Das Material der Kiste ist recycelt, Baustufen, OSB vom Dachaufbau, Dachlatten.

Die Pressbox und ich werden noch eine enge Beziehung eingehen, da wir die nächsten Tage miteinander verbringen.
[ATTACH=CONFIG]57462[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]57463[/ATTACH]
Dann wünsche ich euch ebenso frohes basteln!
Christian



