Jetzt kommt ich mal zur Elektronik:
Der TV ist ein Sony KD65ZD9, ein LCD mit Zone dimming. Ausgewählt habe ich ihn weil er a) einen sehr hellen Bildschirm hat - Spitzenhelligkeit bis 1800 cd/m[SUP]2[/SUP] -, b) wollte ich einen TV, der auch 3D anzeigen kann. Es war wohl eins der letzten noch erhältlichen Exemplare als ich ihn vor ca. 2 Jahren gekauft habe. Zu der Zeit konnte schon keins der neu herausgekommenen TVs noch 3D, als 3D-Fan - der auch selber 3D-Fotos macht - bin ich echt froh noch ein solches Gerät ergattert zu haben.
Der AVR ist ein Denon AVR-X4500H, der alle 3 Surround-Verfahren Dolby, DTS und Auro beherrscht, und auch alle Upmixer an Bord hat. Er hat 9 x 200W Endstufen eingebaut, der Prozessor kann aber bis zu 11 Kanäle decodieren bzw. simulieren, je nach gewählten Verfahren 7.1.4 oder 5.1.5. Bei Auro 5.1.5 ist der 5. Lautsprecher ein Deckenlautsprecher in der Mitte über der Hörposition, auch bekannt als Voice of God (VOG). Da ich nicht je nach aktuell verwendeten Mehrkanal-Verfahren Lautsprecher umpositionieren will habe ich mir den Luxus von 12 Satelliten geleistet, von denen aber wegen der Beschränkung des Prozessors immer nur maximal 11 + Subwoofer gleichzeitig angesteuert werden können.
Folglich brauchte ich noch 3 externe Endstufen, plus die für meine passiven Subwoofer. Da kam mir der 4-kanalige Thomann t-amp 4-1300 gerade recht. Mit 1670 Watt pro Kanal geht ihm die Puste so schnell nicht aus
Die Audyssey XT32 Einmessautomatik im X4500H funktioniert hervorragend und kann mit der MultEQ App vom Smartphone aus gesteuert werden. Man kann sich verschiedene Einmessung abspeichern und bei Bedarf ruck-zuck per WLAN in den AVR laden, was angesichts meiner verschiedenen Hörpositionen auch nötig ist. Und man kann nach erfolgter Einmessung noch auf etliche Parameter Einfluss nehmen, so gibt es z.B. einen parametrischen EQ - getrennt pro LS-Gruppe - mit grafischem UI am Smartphone.
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Hier habe ich mir z.B. eine Bassanhebung eingestellt, für die Betriebsart 3.0, "Hintergrundmusik am Computer", wo ich den Subwoofer-Amp ausgeschaltet lasse. Da die Satelliten im Frequenzgang unter ca. 100Hz abfallen gleiche ich das mit dem kleinen Peak bei 70Hz ein Stück weit aus. Solange keine großen Lautstärken gefordert sind und ich nicht ausgesprochen tiefbasslastige Musik höre ist der Sound damit ganz o.k., und ich spare mir den Stromverbrauch des SW-Amps (ca. 50 Watt im Leerlauf). Das ist der erste DSP-Preset, einer der beiden für die Hörposition am Computer. Die andere ist dann 3.1, also mit Subwoofer.
Für die TV-Positionen vor der Couch habe 3 DSP-Presets eingemessen, die immer alle 12 Satelliten und den Subwoofer umfassen. Einmal für "Couch an der Wand" (Seiten-LS nach hinten geschwenkt), einmal für "Couch vor der Wand" (Seiten-LS nach vorne geschwenkt), und dann noch eine für Stehen vor dem TV, also mit höheren Hörpositionen.
Insgesamt also 5 Presets,
wie oben schon angekündigt.
Die Satelliten sind allesamt vom gleichen Typ, Thomann the box pro achat 204. Als ich anfing das Heimkino zu planen hatte ich überlegt, auch die Satelliten selbst zu bauen, aber da meine handwerklichen Fähigkeiten beschränkt sind hätten die nicht so gut ausgesehen, außerdem wäre es ein Mega-Aufwand, 12 kleine Boxen selbst zu bauen. Also habe ich gesucht und mich dann auf die achat pro eingeschossen, die kompakt sind, ganz gut klingen, relativ guten Wirkungsgrad haben und einigermaßen hoch belastbar sind. Ihr wirklich günstiger Preis kam mir natürlich auch sehr entgegen. Das sind gewiss keine Highend-Teile, aber für ihren Preis erstaunlich gut. Und sie profitieren ja auch von der Einmessung mit Audyssey XT32.
Die Verkabelung des ganzen war eine Herausforderung, für die ich einigen Aufwand treiben musste. Auf den ersten Blick sieht das Zimmer halbwegs aufgeräumt aus (wenn man von den zahllosen Zetteln an den diversen Pinwänden mal absieht - aber das ist eine andere Geschichte), wenn man genauer hin- oder dahinter schaut fällt allerdings schon auf was für Massen von Kabeln aller Art da verlegt werden mussten.
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Das flache Gerät unten ist ein 4-fach Symmetrierer, der nötig wurde, weil der t-amp symmetrische Eingänge hat. Man kann zwar auch unsymmetrische Signale auf symmetrische Eingänge legen, das habe ich anfangs auch versucht. Aber der t-amp hat einen Lüfter, den ich im Hörraum nicht hören wollte, darum habe ich ihn in die benachbarte Ankleide verbannt. Um nicht jedesmal nach nebenan gehen zu müssen um ihn einzuschalten, habe ich ein Signalkabel von den Schaltausgängen des AVR (12V / 100mA) nach nebenan gelegt, wo ein Relais den Netzstrom für die t-amp Endstufe einschaltet.
Für den SW und die 3 extern zu verstärkenden Rear Height und VOG waren dann rund 15m Signalkabel nötig (und ein Loch in der Wand :eek

, die - für Teile der Strecke - zusammen mit Netzkabel verlegt werden mussten. Und da haben sie sich einigen Brumm eingefangen. Also habe ich mir diesen 4-fach Symmetrier besorgt. Um nicht 4 - relativ dicke und in der erforderlichen Länge auch nicht ganz billige - symmetrische Audio-Kabel mit XLR-Steckern durch das enge Loch zwängen zu müssen habe ich ein LAN-Kabel für die 4 symmetrischen Signale aufgesplittet und nach Durchführung des nackten Kabels durch das Loch auf beiden Seiten mit XLR-Steckern versehen. Das ist eins der beiden unteren von den 3 orangen LAN-Kabeln die ihr im Foto seht. Es ist vom Typ PIMF (Paare in Metall-Folie, also paarweise mit Alu-Folie abgeschirmte Leitungspaare), ein perfektes, einfaches Multicore. Perfekt auch deshalb, weil die Paare mit unterschiedlichen Schlagzahlen verdrillt sind, und sich so magnetisch induziertes Übersprechen - das Alufolie bei niedrigen Frequenzen durchaus durchdringen kann - über die Länge des Kabel aufhebt.
Auch mein altes Twin-Tapedeck habe ich mit so einem Kabel angeschlossen. Es steht in dem Rack rechts vom Computer, wo früher die ganze Anlage drin stand.
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Dahinter sieht es auf den ersten Blick aufgeräumt aus - bis man um die Ecke schaut:
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In der hohen Bodenleiste verlaufen die Kabel zu dem Loch, durch das es zum t-amp im Nebenraum geht. Vor dem Loch zweigen außerdem die LS-Leitungen zu den Seiten- und Rear-LS, 2 USB-Kabel zum darüber stehenden A3+ Fotodrucker, diverse LAN-Kabel u.a. zum dort angebrachten WLAN-AP, ein serielles und diverse Netzkabel nach rechts ab, wo sie hinter dem Schrank versteckt verlaufen.
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Unter dem Schreib- und Leuchttisch musste ich mir regelrechte Kabelpritschen hinbauen ...
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... um die Kabel halbwegs unsichtbar zu verlegen. Dort liegt auch das Netzteil für die Notebook-Dockingstation. Wie ihr seht ist der Tisch um einen soliden Stahlrahmen gebaut.
Ganz hinten unter dem Tisch, wo u.a. der Switch und die TV-Sat-Signal-Verteilung liegt, habe ich mir dann nicht mehr die Mühe gemacht das Chaos aufzuräumen - dort sieht normalerweise aber auch kaum jemand hin.
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