26.04.2019, 21:52 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.04.2019, 10:49 von db7mk.)
In diesem Beitrag möchte ich meine Einsteigererfahrungen zum Thema Lautsprecherbau berichten. Ich beschreibe hier nicht wie ein Hai-Ent - Geräuschmacher entwickelt wird, sondern wie ich mich als Anfänger durch die Irrungen und Wirrungen der Praxis durchwühle und versuche die Technik zu verstehen.
Motivation Irgendwann kamm ich auf die dumme Idee zu überlegen, was ich alter Sack noch an Musik hören kann. In meinen Jugendjahren hatte ich einige Monate mit Lesen der seltsamen Fachzeitschrift mit Ohren und Hören von Lautsprechern verbracht. Die 80er vergingen, dann dat übliche Familie, Geld verdienen, Nest bauen usw. Jetzt hatte ich wieder ein wenig Zeit und der Nerd erwachte wieder in mir. Wat kann ich noch hören, wieso, weshalb warum. Zum Ausprobieren habe ich mir dann ein Paar Uralt IQ3140 gebraucht gekauft. Nach dem Aufbau habe ich erstmal 2 Stunden musikalisch die Jugendzeit durchlaufen (Pink Floyd, Supertramp, Queen). Es gab also doch noch eine Welt jenseits vom Autolautsprecher, JBL Control und Boombox.
Informationssammlung und Theorie Dank Internet und zahlreichen Foren gibt es doch recht viel Information ….. Dann kam ich auf eine dumme Idee und habe mir all you can read Abo gegönnt mit Zugriff auf die Klang und Ton Zeitschriften. Wie ein Jugendlicher habe ich die Bauanleitung studiert, aber wirklich lernen daraus tat man nicht. Wie misst man, wie legt man aus usw. In den ganz alten K&T waren da doch ein paar Hinweise eingestreut.
Tatsächlich hilft ein Buch zum Einstieg. https://www.amazon.de/Grundlagen-Lautsprecher-Wolfgang-Tenbusch/dp/3944185404 Man darf sich von den negativen Rezessionen auf Amazon nicht abschrecken lassen. Das Buch vermittelt die wesentlichen Grundlagen zum Verständnis der Lautsprechertechnik. Es erklärt nicht wie man einen Lautsprecher baut.
Operative Hektik ersetzt theroretisches Verständnis, Kenntnis der Werkzeuge und die Übertragung auf die Praxis
Nach dem Motto Krach kommt ja überall raus. Kehr mal den Keller aus, und schau was man da so findet.
Paar alte JBL control 1 Boxen mit defekten Sicken
alter 5.1 Receiver
Rhasberry Pi
7.1 usb billich Soundkarte
AKG 190D Mikrofon
5.1 Canton alu Movie Brüllwürfel
Ihr ahnt was kommt, das Drama nimmt seinen Lauf ……….
Canton Chassis in JBL Gehäuse (TSPs, Abstimmfrequenz sind was für schwache Theoretiker, neumodischer Schnickschnack, Töne kommen ja raus) Rhasberry PI 3 mit Ecasound nach der sehr guten von Taylor Anleitung (https://rtaylor.sites.tru.ca/) und der USB Soundkarte eingerichtet.
Mit REW habe ich dann auch irgendwas gemessen, war mir bewusst, bis auf den Bass und die Höhen und natürlich die Mitten, weiss ich eigentlich gar nicht ob dat so stimmt.
Die kleine Tatsache, dass der Rhasberry pi zwar von der Rechenleistung keine Probleme hat die aktive Trennung durchzuführen, aber …… die USB Schnittstelle nicht geeignet ist ohne DROPs (alle 2-3s) zu arbeiten ignoriert.
Was würde ich in Zukunft vermeiden:
Rhaspberri PI nur mit HDMI Schnittstelle (hatte keinen Wandler) für aktive Fequenzweiche geeignet
Irgendwelche Chassis in irgendwelche Gehäuse reinplanzen, sorgt zwar dafür das die Chassis nicht umfallen, aber klanglich eher bescheiden.
Irgendein Mikrofon ist nicht zum Messen geeignet, auch nicht ansatzweise,
super, so bin ich vor 10 Jahren als alter Sack auch wieder zum Lautsprecherbau gekommen, und sehr zum Leidwesen meiner Frau steht nun eine halbe Etage unserers Hauses voller Lautsprecher. Die Faszination des Hobby hat keinesfalls nachgelassen, im Gegenteil: mit jedem Lautsprecher stellt man sich neuen Herausforderungen.
BTW: in Deinem Heimatort kann Dich Marko in seiner Boxengasse mit allerlei Material versorgen, das weißt Du sicherlich schon.
auf dem Weg zu Deinem Ziel eines schicken 2-Wegerich lies mal meinen Beitrag
„ Mivoc-Fast oder der geschenkte Gaul“ im Unterforum Eigenentwicklungen nur so als Anregung. Die Chassis hatte Marko gesponsert.
um dem Raspberry HDMI-Mehrkanalfähigkeit zu geben, muss vermutlich immer noch der Kernel gepatcht werden. "The Alchemist" hat dazu vor einiger Zeit was geschrieben: http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showp...stcount=87
Zusammen mit brutefir, REW und rePhase und einem AV-Receiver gibt das interessante Möglichkeiten, um eine aktive Frequenzweiche mit einfachen Mitteln zu realisieren. Für Linux Anfänger allerdings nicht unbedingt geeignet.
ecasound und pulseaudio habe ich nicht vernünftig verheiratet bekommen, das mir, der ich mit einer der ersten slackware Linux Distributionen installiert hat (schnäuz,schnief).
Minmalrauschen und Brummen vorhanden, wenn der Lautstärkeregler auf maximal Lautstärke gedreht wird.
hi mit dem SWM68 liebäugle ich auch noch, da das wohl eins der wenigen Chassis unter 30€ ist, was wohl ein wenig Bass produziert im kleinen Volumen <15l.
27.04.2019, 10:16 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.04.2019, 10:26 von db7mk.)
Boxsim - die Lösung für alle Anfänger, ja aber ……
Ich wollte eine kleine Regalbox, die es schafft irgendwie Richtung 50-60Hz kommt und wenig kostet. Da landet man dann automatisch mindestens bei einem ws170s, ah ne, dann bin ich gleich wieder bei 25€ für ein Chassis …
Die Rettung für Geiz ist geil, war dann im Pollin Katalog Tieftöner 40-5000Hz 60Watt für 3,95€ und Westra Hochtöner im Zehnerpack für 0,75€.
Keine Ahnung von den TSPs, von der Gehäusegröße, Frequenzgang usw., aber ich bin ja mutig, kräftig und stark. Das hatten mir meine Kinder, bis sie 7Jahre alte waren, immer noch bestätigt.
Hm, wie muss denn das Gehäuse für diesen Lautsprecher aussehen. Also ran an das TSP messen.
Arta Handbuch und REW Handbuch erklären wie. Also flugs das schöne Interface mit Widerstand und Schutz der Eingänge (Zehnerdioden) zusammengeferkelt. Verdammt der wo waren der Lastwiderstand, den ich bestellt hatte. Der tummelt sich sich wahrscheinlich auf dem Planten mit den ganzen verschwundenen Kugelschreiben (Per Anhalter durch die Galaxis Leser wissen Bescheid). Also Grabbelkiste aufgemacht und tata, den kleinsten verstellbaren Lastwiderstand, den ich jemals gesehen hatte. Die Grabelkiste war aus dem Nachlass eines Funkamateurs. Siehe Bild
Dann alles angeschlossen, erste Impedanz Kurve aufgenommen. Ah jetzt das Gewicht drauf, Moment ich hatte mir Knete gekauft ……. Die hatte sich zu dem Widerstand verkrümmelt und war im Raumzeitkonitinuum verschwunden.
Kein Problem, als Student hatte man ja gelernt zu improvisieren. Was nicht klappte bei den Messungen einfach eine Schraube auf die Membran als Gewicht drauflegen. Da trotz meines mündlichen Verbotes noch das Gesetzt der Impulserhalten galt und die Schraube sich einfach mitbewegte. Die Lösung war dann blaue Zahnpasta.
Das ganze dann auf Kreppband, das Gewicht musste ja auch bestimmt werden. Tata, 2 Impedanzkurven aufgenommen. Die sahen so nicht schlecht aus.
Aber REW wollte mir verdammi noch mal keine vernünftigen TSP Werte berechnen. Es wollte dauernd, daß ich den RDc auf um die 0,23 Ohm setze.
Also hatte ich den Fehler in der Schutzschaltung vermutet und das ganze Ding wieder auseinander genommen.
Irgendwann nach Stunden kam ich auf die Idee, mir den Frequenzgang der Soundkarte anzuschauen. Siehe da, irgendwo bei um die 20Khz knickt das Ding ein.
Also Reduktion der Messungen auf eine vernünftige Bandbreite von 10K gesetzt. Siehe da, das Wunder geschach und ich hatte die ersten TSP meines Lebens gemessen. Den hübschen Draht-Schiebe-Widerstand, keine Schutzschaltung, Verstärker haben tatsächlich der Messung Genüge getan.
So schlecht ist der kleine Tieftöner gar nicht.
Thiele-Small parameters fs 48.3 Hz Qms 3.941 Qes 0.316 Qts 0.292 Fts 165.2 Mms 12.43 g Cms 0.875 mm/N Rms 0.957 kg/s Vas 25.37 litres Bl 6.167 Tm Eta 0.88 % Lp (1W/1m) 91.62 dB
Was habe ich gelernt ?
- Ordnung für die Bauteile hilft
- die gesamte Messkette überprüfen
- TSP Daten bestimmen.
wie hast Du denn die Zahnpasta abgewogen, bzw wieviel Gramm sind das?
Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten, sie fliehen vorbei, wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen. Es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei.
auf das Malerkreppband habe ich die Zahnpasta geschmiert und darein die Schraube gelegt.
Die Enden des Malerkreppbands gepackt und den Transport zwischen Briefwaage und Membran vorgenommen.
Kann man so machen, ...... muss man aber nicht.
Ich bin mir sicher Knete ist besser, aber riecht nicht so gut.
18,47g hatte ich damals gemessen (ungeichte kleine China Digital Briefwaage)
Ok, weil die Zahnpasta ja doch schneller fliesst als Dichtknete, darum hatte ich gefragt....
Ansonsten gibt es ja ganz viele Wege, die nach Rom führen :prost:
Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten, sie fliehen vorbei, wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen. Es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei.
Die TSP Werte für den Tieftöner flugs in Boxim in die Toolbox für die Auslegung eines Baßgehäuses eingetippt:
Volumen 11,1 Liter, Grenzfrequenz 70,8Hz, Abstimmfrequenz 61Hz
=> Länge des Bassrohrs: irgendwas zwischen 7cm bei einem Durchmesser von 7cm
Hier hat sich ein dicker Bock eingeschlichen.
Anstatt Abstimmfrequenz und Reflexrohr neu zu berechnen. hatte ich die Maße für Rohr und Reflexrohr gelassen (Im Frequenzschrieb meine ich das nachher sehen zu können).
Öffnung für das Bassreflexrohr unter dem Tieftöner. Tieftöner konnte aufgrund seines Plastikkorbs nur von hinten in die Frontplatte eingeklebt werden. Der Hochtöner wurde auch von hinten montiert.
Beides ohne Untersuchung auf Einfluss auf den Klang oder Messbarkeit. Der Hochtöner war ein WESTRA, der auch in der SIPPO schon Eingang gefunden hatte. Ich glaube da muss man nicht versuchen um jedes db Welligkeit zu kämpfen.
Beim Zuschneiden glaubte ich tatsächlich die Handkreissäge ohne Führung exakt führen zu können. Naja, so sind die Boxen halt ein wenig verschieden hoch geworden. Der Elektrohobel musste es richten (Die Axt im Haus ersetzt den Zimmermann).
Lackiert, quatsch ich meine bepinselt wurde die Box in einem schönen Kak i Braunfarbton. Die Farbdose konnte nicht fliehen, sie war noch da. Zum Schluß noch einmal mit einem Klarlack mit Glitzereffekt (war von Weihnachten übriggeblieben) besprüht.
Gedämpft wurde die Box innen mit 5mm Trittschalldämmung aufgekleppt und Füllung mit Kosmetikwatte.
Die Seiten wurden jeweils mit Silikon abgedichtet.
Deckel und Rückwand sind jeweils auf Leisten aufgeschraubt, dazwischen Fensterdichtgummi.
@Experten: Warum führt die Dämmung zu einem Anstieg des Basses (Strömmungsgeschwindigkeit gesentk => Vergrösserung des Volumens)?
Hier habe ich dann einen zweiten Bock geschossen, der meinen ersten Bock mit der falschen Berechnung des Volumens nahezu kompensiert hat. Die Dämpfung führt laut Boxsim zu Senkung der Grenzfrequenz (Da muss ich noch einmal Theorie stöbern).
Was werde ich beim nächsten Mal anders machen:
- Kreissäge nur mit Führungsschiene verwenden, es sei denn man schneidet Brennholz zu
- Elektrohobel sind gut, aber aufpassen wenn man an das Ende einer Tischlerplatte kommt, dort ganz langsam, sonst reisst das Ding ganze Stücke raus
- ein genauer Bauplan beim Bauen verhindert Verschnitt
- Berechnungen sorgfältiger aufschreiben
- Auch ein Bassreflexrohr kann nicht nur an 5mm festgeklebt werden, es braucht eine Halterung, würde dies bei einem Ablussrohr passieren, würde es irgendwann unangenehm riechen.....
Wenn ihr wissen wollt ob Euch Eure Harmonische liebt,dann stellt ihr diese Box ins Wohnzimmer ...........
(Anmerkungen: Messmikrofon ist ein MM2USB von hifi selbstbau kalibriert, nachdem ich gemerkt hab, dass die Eigenbauversuche lehrreich aber nicht hilfreich waren, dazu später mehr, vielen Dank an hifi selbbau von Bestellung bis Lieferung keine 19Stunden !!!!)
Messung auf meinem hochprofessionellen 5min Drehteller (Mit Winkelfehler, der Winkel sollte ja aus dem Schallentstehungszentrum gemessen werden und nicht von der Mitte der Box).
Daraus ergeben sich dann folgendes Bild vom TT (1/48 smooting), Standard Fenster von REW L-125ms,R- 500ms.
Für den HT folgendes Bild.
Dann habe ich mal ein wenig gefensterlt, ohne richtig zu verstehen was ich tue. Wenn ich mir dieses Bild anschaue, will mir schon die erste Kerbe sagen, trenn dich unter 1500Hz von dem Tieftöner. Mal schauen, was VituixCAD daraus macht.
In VituixCAD habe ich nach dem Import der Messungen, dann folgenden Filter eingefügt und den Optimierer drüber laufen lassen.
Diese Einstellungen habe ich dann für den Filter in T5 übernommen.
In Summe bestätigt mir aber die Simulation von VituixCAD, daß dieser Lautsprecher suboptimal von den Komponenten her ist:
Das ist der vorhergesagte Frequenzgang
Deutlicher wird aber das ganze im folgenden Bild, zwischen 1 und 2 KHz ist eine deutliche
Senke um irgendwas rund um 6-8db zu sehen.
Ich habe dann BR Kanal sperat gemessen und in die Überalles Messung reingemerged. Ich bezweifle momentan, daß ich dass richtig gemacht habe. Genauso muss ich mich wohl noch mal mit dem Thema Phase beschäftigen.
Generell sieht man dass im Bereich um 1,5KHz seltsame Dinge tun
Phase juckelt
Amplitude juckelt
Sonogramm oben zeigt dies auch noch mal
Dort wäre dann der Bereich in dem ich noch einmal versuchen werden zu optimieren.
Was würde ich anders im Vorgehen machen ?
Da fällt mir jetzt ausnahmsweise mal nicht so viel ein.
Was habe gelernt ?
Simulation und Messungen haben einen Zusammenhang auf dem man vertrauen kann in der Entwicklung
Der Aufwand für diese Phase war positiv erschreckend gering. Die Tools funktionierten.
Erschreckend für mich war dagegen, wieviel ich noch nicht durchdrungen habe in der Theorie
Fensterln will gelernt sein, damit man auch die richtigen Problemstellen in dem Messungen ohne Aktustikreinstraum interpretieren kann.
In dem Zusammenhang muss ich auch noch ergründen, was kann man aus dem Zeitbreich heraus besser interpretieren
Wieso macht es Sinn auch unsymetrisch zu trennen ?
Wie verstehe und interpretiere ich die Phase richtig ?
Ach ja, der Pappkamerad mit den Pappmembramen hat mir mit den vorgeschlagenen Einstellungen von VituxCAD richtig gut gefallen. Ich hatte zuvor mit einer wilden Trennung bei 2300Hz für beide Filter gehört gehabt, ging so. Nach der Umstellung auf unterschiedliche Trennfrequenzen waren Stimmen und Gesang besser.
Generell bin ich erstaunt, was aus 10€Material und Holz (ala 257er) für Klang rauskommt. Für das kleine Arbeitszimmer reicht der Bass mehr als gedacht aus. Sprache und Stimmen haben mir sehr gut gefallen und ausserdem eigene Kinder sind nie hässlich.
Die Boxen werden langfristig in meine kleine Werkstatt im Heizungsraum wandern (2x4m).
Als Lernprojekt bin ich 120% damit zufrieden.
juckel die beiden Chassis mal jeweils ohne das andere aber mit den Filtern durch. Also jeweils mal einfach eins abklemmen und messen. Mal gucken, was dann noch juckelt.
Viele Grüße,
Christoph
EDIT: Was hast Du denn für einen HT? Habe ich beim überfliegen nicht gefunden....ist der nach hinten offen?
ich versuche mal da ein bisschen System reinzubringen...
db7mk schrieb:Messung auf meinem hochprofessionellen 5min Drehteller (Mit Winkelfehler, der Winkel sollte ja aus dem Schallentstehungszentrum gemessen werden und nicht von der Mitte der Box).
Dann habe ich mal ein wenig gefensterlt, ohne richtig zu verstehen was ich tue.
Wenn ich mir dieses Bild anschaue, will mir schon die erste Kerbe sagen, trenn dich unter 1500Hz von dem Tieftöner.
Der Zusammenhang zwischen der Messumgebung und dem Messfenster kennst du aber? Der Drehteller sieht für mich nach einer ziemliche Reflexionsquelle aus, was die Kerben im Frequnezgang erklären würde. Das sieht für mich eher nach Kammfilter als nach Resonanzen aus.
db7mk schrieb:In Summe bestätigt mir aber die Simulation von VituixCAD, daß dieser Lautsprecher suboptimal von den Komponenten her ist [...] Deutlicher wird aber das ganze im folgenden Bild, zwischen 1 und 2 KHz ist eine deutliche Senke um irgendwas rund um 6-8db zu sehen.
Das ist IMHO nach den gezeigten Messungen kaum zu treffende Aussage. Die Messdaten sind dazu einfach nicht aussagekräftig genug. Was man hier aber sieht, is dass eine Entzerrung nicht vorhanden ist. Eine Weiche muss ja nicht nur weichen, sondern auch entzerren. Dazu später noch mehr.
db7mk schrieb:Anmerkungen: Messmikrofon ist ein MM2USB von hifi selbstbau kalibriert
[...]
Genauso muss ich mich wohl noch mal mit dem Thema Phase beschäftigen.
Und da fangen die Probleme an: Mit dem USB-Mikro kannst du nicht mit absolutem Phasenbezug messen. REW wird immer einfach den stärksten Ausschlag in der Impulsantwort als Nullpunkt definieren. Das schwankt natürlich über die verschiedenen Messwinkel und zwischen HT und TMT.
db7mk schrieb:Wieso macht es Sinn auch unsymetrisch zu trennen ?
Ach ja, der Pappkamerad mit den Pappmembramen hat mir mit den vorgeschlagenen Einstellungen von VituxCAD richtig gut gefallen. Ich hatte zuvor mit einer wilden Trennung bei 2300Hz für beide Filter gehört gehabt, ging so. Nach der Umstellung auf unterschiedliche Trennfrequenzen waren Stimmen und Gesang besser.
Weil du die Treiber nicht vorher linearisiert hast. Im Optimalfall verlaufen die Frequnezgänge min. eine Oktave über die Trennfrequnz hinaus linear, Phasengänge liegen einigermaßen aufeinander. Wenn man dann die LR4 Filter mit identischer Eckfrequenz setzt, passt die Trennung auch perfekt. Dadurch, dass deine Treiber im Übernahmebereich schon deutlich von einem linearen Frequnezgang abweichen, kann es durchaus sein, dass etwas verschobene Trennfrequenzen zu einem besseren Ergebnis führen.
1) Messung der Einzelfrequenzgänge
Nach Christophs Hinweis mal nur die Chassis mit Filter zu messen. habe ich dies getan.
[ATTACH=CONFIG]48863[/ATTACH]
Da konnte man sehen, dass die Trennung von den Filtern in Ordnung war (rote und grüne Kurve).
Also habe ich mal auf Verdacht die Polarität des Hochtöners geändert.
Netterweise folgt die Simulation in VirtuixCAD diesem Ergebnis. Invertiere ich die Daten (Häckchen bei Invert), dann sieht das gleich viel besser aus.
Und hätte ich genau in die Simulation von VirtuixCAD geschaut, dann hätte mir die Resonanz bei 2KHz geradezu in die Iris stechen müssen, um mich darauf aufmerksam zu machen.
2) Phase & USB Mikrofon
@Onno
Nachdem ich das USB Mikrofon gekauft hatte bin ich auch auf diesen Punkt im VituixCAD Handbuch gestossen. Für diesen Lautsprecher werde ich erstmal damit leben müssen.
Das Geruckel und Gezuckel in der Kennlinie rund um +-3db war auch nicht so meine Sorge (Kammfiltereffekte). Auch der Zusammenhang mit meiner nicht idealen Testumgebung war mir klar. Dass dies mit Fenstern der Messerergebnisse einzugrenzen ist, war mir auch klar.
Ich hab halt noch kein Gefühl dafür wie ich am besten fensterl.
Problempunkt waren das unstete Sonogramm und die Phasen.
Genauso steht jetzt bei mir auf dem Programm noch eine Lösung abseits des USB Mikrofons zu bauen und zu finden, mit der wieder die Phase mit Loopback gemessen werden kann.
3) Nächste Optimierungsschleife mit Linerarisierung der Treiber vor Trennung
- Linearisierung der Treiber mit den EQ
- Aufnahme der Kennlinien mit aktiven EQ
- Neuberechnung des Filters in VituixCAD
- Update Filter und Messen
- noch einmal ein wenig Theorie zum fensterln wälzen