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Hallo josh...
Ich kenne das auch nur allzugut

Um das zu ergründen muss man ja erstmal beschreiben was man "gehört" hat.
Mir hilft dann auch zu wissen was für diese Klangeindrücke alles "verantwortlich" ist ...und dazu hilft es eine Vorstellung zu haben wie diese Klangeindrücke im Gehör "entstehen" (warum höre ich bei manchen Anlagen das Glucksen und Klacken unter den Fingern und bei anderen Anlagen nicht...).
Warum kann ich das Klacksen und Klacken überhaupt aus all den anderen gleichzeitig am Ohr ankommenden Schallsignalen deutlich hören (bzw. dem Tastenanschlag des Klaviers zuordnen...)?
Wahrscheinlich erklärt sich dann auch der SHT.
@Franky: Der Raum in Verbindung mit der Aufstellung und dem Abstrahlverhalten wird da einen grossen Einfuss gehabt haben (ist ja mein Reden seit Langem) - deshal wären von Josh auch Infos hierrüber hilfreich.
Gruss Joachim
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Hi Franky!
Geb ich dir recht. Weiß was du meinst. Aber das habe ich hier jetzt nicht so wahrgenommen

alles positiv.
Wo ich grad beim schwärmen bin. Auch der Körper des Flügels, also die Grundtonresonanzen, kamen so frei von dröhnen, obwohl analog ohne Raumkorrektur. Raum mäßig bedampft. Teppich plus 4 absorber.
Das war das übliche Messegedöhns. Sogar unter Durchschnitt. Keine Diffusoren, normale Decke (Lochplatten) normaler Filzboden, ein dünner Persa in der Mitte. Seitenwände L/R ca 1 Meter Abstand und n Quadratmeter Absorber dran. Frontwand 2 Meter hinter den LS mit Fenster und großen Palmen. Ziemlich klassisch und vertrauenswürdig.
Aufstellung und Hörplatz auch absolut trivial. Ok bling bling und dicke 300b Monos mit Gartenschlauch gehören zum üblichen Messestandard dieser Preisklasse was sicher weniger daran beteiligt war.
Ich würde auch behaupten dass ich nach 17 Jahren mein Gehör ziemlich gut kalibriert habe.
Beispiel, bei der B&W 802D habe ich nach wenigen Minuten nur ungefähr bekannter Stücke sofort alle Verfärbungen gehört und mir einen Frequenzgang im Kopf gemalt, welcher zu meiner Überraschung haargenau so kurz drauf von Stereophile veröffentlicht wurde. Ziemlich unangenehmer Lautsprecher nebenbei :p
Gruß
Josh
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Hallo Josh,
die Röhrenendstufe dürfte auch ihren Teil dazu beigetragen haben - z. B. in Verbindung mit dem SHT (Harmonische der Röhre - die dann vom SHT auch wiedergegeben werden - könnten vorteilhaft für das Harmonizitätsprinzip sein.. was zu besserer Segregation führt und damit zu mehr Informationen über die einzelnen Schallquellen... eben das Klacksen und Klacken deutlicher "hören" lässt).
Um aber einen LS mit Röhren sinnvoll betreiben zu können müssen es schon Hörner sein - was einer der Gründe für diese Konstruktion sein dürfte...
Grüsse Joachim
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Hallo Joachim
Ja das würde mich ja auch reizen damit zu spielen.
Aber die Harmonischen werden doch in der Röhre selbst generiert und sterben dann im induktiven Ausgangsübertrager oder?
Die meisten fallen ja über 20k sehr steil ab...
Gruß
Josh
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Was ist eigentlich so gut daran, Dreckgeräusche wie Klacken und Knacksen zu hören, die bestimmt nie auf die Aufnahme sollten?
Als Geigenspieler finde ich das immer lustig, was in Hifi-Kreisen als "gut" empfunden wird. Z.B. soll der Zuhörer ganz viele Nebengeräusche beim Streichen gar nicht hören. Die werden einem regelrecht abtrainiert. Und trotzdem freuen sich Hifi-Freaks, wenn sie sie hören. Genauso wie das Separieren von Instrumenten in einem Sinfonieorchester. Es war nie gewollt, die einzeln herauszuhören. Sie sollen als eine Einheit spielen.
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Hallo Nils
Ich glaube es liegt einfach an unserer Zeit.
Heutzutage gibt es sehr gute Software die Instrumente simuliert.
Singe ich ne Oktave daneben, zieh ich das mit Melodyne wieder grade. Vergreifst du dich auf der Geige, stempelt man das in Audition wieder weg. Klingt Bushido nicht fett genug, komprimier ich alles auf 3dB Dynamik flach. Hat Rihanna nicht genug Titten, pump ich das mit Silikon voll, und den Hintern mit Photoshop.
Imperfektion ist ein Teil der Natur. Es wird Echt und Authentisch.
Natürlich nur ein bisschen. Ein Touch Makel im Meisterwerk wirkt human und sympathisch.
Und gerade weil jedes Medium, ob auditiv oder grafisch, seine Makel auf Auflösungsbeschrenkten Chinamassenprodukten nicht zeigen, ist das Erkennen ein Qualitätsmerkmal.
Ich liebe den Rest Isorauschen auf den Monochromabzügen unter der Lupe. Ein Zeichen unbegrenzter Auflösung.
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Reine Analytik ohne Spaß muß nicht sein. Ansonsten erlebe ich das beim Hören so, dass diese Details, Griffgeräusche etc., dann stören, wenn m.E. bei der Aufnahme extra per Mikrofonauswahl und -position nachgeholfen wurde. Wenn die Anlage das dann so störend abbildet ist es doch richtig.
Beim Musikerlebnis hab ich manchmal den Eindruck, dass kleine Unsauberkeiten usw. dann ok sind, wenn der Musiker zugleich einen Gegenwert bringt. Wenn ich bei Menuhin merke, dass er sich seine Qualität erarbeitet hat, wenn es nicht ganz so locker zu sein scheint, er dafür den Ton oder Timing oder was auch immer besser trifft, ist es für mich auch gut. Wenn ich dann im Vergleich dieselbe Passage von Mutter mit Karajan höre und die ganzen scheinbaren Unstimmigkeiten sind nicht da, aber zugleich scheinen einfach auch ein paar Noten oder Töne zu fehlen, dann ist mir Menuhin lieber.
Und bei alten Jazzaufnahmen ist es noch eindrucksvoller, wenn der Musiker jeden einzelnen Ton wichtig nimmt und spielt, solange das nicht zu pathetisch wird. Da möchte ich nicht unbedingt ein tolles Remastering, wonach Eigenheiten der Trompete oder des Klaviers ebenso verschwunden sind wie die individuelle Interpretation.