Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Schalldämmung
#1
Bei der Schalldämmung von Gehäusewänden will ich meine nächsten Fullrangeboxen mit 9mm Birke Multiplex und 2 Schichten -Bitumen (Schweissbahn S4 beandet) ausführen.
Meine Frage lautet nun: Wie heißt der dafür geeignete Kleber bzw Bitumenanstrich zur Verbindung zwischen Holz und Bitumen bzw der beiden Bitumenschichten?

Im Baumarkt kam da nur Achselzucken, da es denen ja um Bekämpfung von Wasser schäden geht. Da gibt es nur einen recht dünnflüssigen Bitumenantrich im 10l-Eimer und einen Kleber in der 300ml-Kartusche.
Ich hätte kein Problem damit, das hier auch mal Produktnamen genannt werden...

Eismann
Zitieren

#2
Eismann schrieb:Wie heißt der dafür geeignete Kleber

Hitze!
Schau mal einem Dachdecker bei der Arbeit zu.....
Zitieren

#3
hitze..klar. :ok:
in meinem Keller mit einem Flammenwerfer habe ich mich noch nicht getraut. Offenbar reicht aber die Hitze eines Heisslüfters dazu nicht aus. Insbesondere die 2. Schicht hält nicht auf der ersten. Der Lüfter macht maximal 500°.

Bei der Frage spiele ich eigentlich auf die Info in http://www.picosound.de/D_gehmat.htm an, wo ein "hochelastischer Kleber" erwähnt wird.

Gruß Eismann
Zitieren

#4
Hi Eismann,

auf einer BitumenSCHWEISSbahn hält kein normaler Kleber, außer Bitumkenkaltkleber. Verarbeitung ist eben mit Flammenwerfer. Ein Heißluftgebläse reicht nur für sehr kleine Flächen, das Zeug muss quasi angeschmolzen werden.

Der hochelastische Kleber ist BÜFFEL Universalkleber, den gibt es aber leider nicht mehr im Baumarkt :-(

Gruß Pico
HiFi-Selbstbau, das Online-Magazin
Musik erLeben
www.hifi-selbstbau.de
Gewerblicher Teilnehmer
Zitieren

#5
Hallo,
Bitumen läßt sich auch wunderbar mit Pattex verkleben. Das Pattex löst das Bitumen etwas an und klebt (bei mir) einwandfrei.
Am besten Pattex Kompakt mit einem Zahnspachtel auftragen - das geht recht einfach. Stinkt nur gewaltig.....
Zitieren

#6
Hallo,
das mit dem Pattex als Lösungsmittel der Extraklasse für Bitumen kann ich bestätigen. Eismann hat sich besandetes Matrial besorgt, da könnte es knapp werden.

Eismann,
probier es doch mal mit Pattex - nur versuch macht kluch. ACHTUNG ein Leben ohne Drogen ist etwas anderes als die Arbeit mit dem verspachtelten Pattex.

ein Verfahren, daß bei mir funktioniert hat:
- Selbstklebe-Bitumenplatten 4 mm von Intertechnik
- MDF dünn grundieren und leicht anschleifen (=Haftgrund)
- Bitumen mit der 'eingebauten' Klebeschicht auf MDF aufbringen
- Schutzschicht von der anderen Seite des Bitumens abziehen
- Pattex mit Zahnspachtel auftragen
- Sperrholzbrett oben auf das Bitumen (=pico-Dämpfung)
- Mit Schraubzwinge und dickem Brett bis zum Aushärten pressen, dabei quillt das Bitumen teilweise flüssig aus.

Das Procedere erfolgt vor dem Verleimen der Box.
Grüße von sysiphus
Zitieren

#7
Hi Freunde,

ich versuche auch mal an dieser Stelle mit dem Unfug der Gehäusebedämpfung aufzuräumenBig Grin.

Hier sitzen alle gemeinsam einer völlig falschen Theorie auf, welche Timmermanns vor Jahren mit seiner Messung von Gehäusematerialien per Körperschallanregung und Schwingungsaufnehmer in die Welt gesetzt hat.

Ein Lautsprecherchassis regt aber das Gehäuse nicht über den Körperschall an!

Das berühmte "dumpfe Tock" was ein Fingerklopftest am Gehäuse bewirkt, ist ein gänzlich ungeeigneter Maßstab.

Das Chassis regt des Gehäuse durch die Änderungen des Luftdrucks im Gehäuseinneren an. ( Es will es quasi "aufpumpen"Big Grin)

Wenn das Gehäuse hinreichend stabil ist, wird es dem schwingungsfrei widerstehen.

Wenn es schwingt, ist es nicht richtig konstruiert/ dimensioniert.

Was nicht schwingt, braucht auch nicht bedämpft zu werden!

Die Energie, welche das Chassis abgibt, soll auschließlich die Luft anregen und nicht das Gehäuse um dort mühselig in nutzlose Wärme umgewndelt zu werden.

So, jetzt könnt ihr die Messer wetzenBig Grin

Ciao

Uwe
Zitieren

#8
Hallo Uwe,

>> Ein Lautsprecherchassis regt aber das Gehäuse nicht über den Körperschall an! <<

Die Membran erzeugt einen Wechseldruck der Luftsäule im Inneren des Gehäuses. Die Gehäusewände und die Membran sind diesem Druck ausgesetzt und schon ist aus dem Luftschall Körperschall geworden. Die Physik ist manchmal grausam.

>> Das berühmte "dumpfe Tock" was ein Fingerklopftest am Gehäuse bewirkt, ist ein gänzlich ungeeigneter Maßstab. <<

Das ist nicht richtig - Dieser Test ist ein sehr guter Indikator

>> Das Chassis regt des Gehäuse durch die Änderungen des Luftdrucks im Gehäuseinneren an. ( Es will es quasi "aufpumpen") <<

Das ist richtig und ist der Mechanismus für Körperschall – s.o.

>> Wenn das Gehäuse hinreichend stabil ist, wird es dem schwingungsfrei widerstehen.<<
>> Wenn es schwingt, ist es nicht richtig konstruiert/ dimensioniert. <<
>> Was nicht schwingt, braucht auch nicht bedämpft zu werden! <<

Jedes Gehäuse wird sich aufpumpen und auch in Schwingungen geraten. In Abhängigkeit von der Steifigkeit der Gehäusewände sind damit mehr oder weniger große Auslenkungen der Gehäusewände verbunden (=Schallabstrehlung über Gehäusewand). Tatsächlich ist die steife Konstruktion hier im Vorteil. Das Aufpumpen kann auch durch schwere Wände unterbunden werden. Der Wechseldruck der Luftsäule wird eine schwere Wand viel weniger bewegen als ein leichte.

Jedes Gehäuse hat eine große Anzahl von Eigenresonanzen. Mit höherer Steifigkeit werden die Eigenfrequenzen zu hohen Frequenzen hin verschoben. Mit hoher Masse gehen die Eigenfrequenzen wieder runter. Das Ganze ist nur schlecht kalkulierbar. Die vom Lautsprecherchassis abgestrahlten Frequenzen werden also immer eine Eigenfrequenz anregen.

Und hier setzt der Charm der Dämpfung ein: Die störenden Resonanzstellen werden mit Dämpfung nur sehr abgeschwächt auftreten, da sie in Wärme umgewandelt werden und man ist das Übel los. In dem von Dir beschriebenen Konzept kannst Du die Resonanzen nur verschieben.

>> Die Energie, welche das Chassis abgibt, soll auschließlich die Luft anregen und nicht das Gehäuse um dort mühselig in nutzlose Wärme umgewandelt zu werden.

Die Umwandlung in Wärme ist von großem Nutzen s.o. Man will den den rückwärtig abgestrahlten Schall ja loswerden. Auf der Ebene des Luftschall (Absorptionswatte) und beim Körperschall (Dämpfung). Nur Dipole lösen das Problem.


Ich hoffe, mit dieser Erklärung etwas Sachlichkeit in die Diskussion getragen zu haben. Für meinen Beitrag habe ich versucht, auf gewetzte Messer zu verzichten (gute Tradition im alten Hifi-Selbstbauforum) und vertraue auf das viel schärfere Schwert der sachlichen Argumente.
Grüße von sysiphus
Zitieren

#9
focal_93 schrieb:Hi Freunde,

ich versuche auch mal an dieser Stelle mit dem Unfug der Gehäusebedämpfung aufzuräumenBig Grin.
Ich muß jetzt mal Rosinen stuhlen: Die Terminologie sollte schon passen, in diesem Thread geht es nicht um Gehäusebedämpfung, sondern um Gehäusedämmung! Da gibt es graduelle Unterschiede...

Zitat:Hier sitzen alle gemeinsam einer völlig falschen Theorie auf, welche Timmermanns vor Jahren mit seiner Messung von Gehäusematerialien per Körperschallanregung und Schwingungsaufnehmer in die Welt gesetzt hat.

Ein Lautsprecherchassis regt aber das Gehäuse nicht über den Körperschall an!
Wie hat denn Bernd Timmermanns die verschiedenen getesteten Materialien zum schwingen angeregt? Richtig, mit einem Lautsprecherchassis, der auf ein Luftvolumen spielt! Also das hat ja nun wirklich überhaupt keine Ähnlichkeit mit einem Lautsprechergehäuse...

Zitat:Das berühmte "dumpfe Tock" was ein Fingerklopftest am Gehäuse bewirkt, ist ein gänzlich ungeeigneter Maßstab.
Also nach meinem Verständnis ist der Fingerklopftest ein (zugegebenrmaßen nicht ganz perfekter) Anregungsimpuls, der quasi alle Frequenzen gleichzeitig anregt (in verschiedenen Messystemen gibt es auch eine Impulsanregung). Warum soll dieser gänzlich ungeeignet sein? Ich bitte um Aufklärung!

Zitat:Das Chassis regt des Gehäuse durch die Änderungen des Luftdrucks im Gehäuseinneren an. ( Es will es quasi "aufpumpen"Big Grin)
und "zusammenziehen", liegt in der Natur der Sache bei WechseldrückenBig Grin

Zitat:Wenn das Gehäuse hinreichend stabil ist, wird es dem schwingungsfrei widerstehen.

Wenn es schwingt, ist es nicht richtig konstruiert/ dimensioniert.

Was nicht schwingt, braucht auch nicht bedämpft zu werden!

Die Energie, welche das Chassis abgibt, soll auschließlich die Luft anregen und nicht das Gehäuse um dort mühselig in nutzlose Wärme umgewndelt zu werden.
Ich glaube, ich bin in den letzten Jahren wirklich einem Irrtum aufgesessen, bis eben war ich der Meinung, genau um das geht es bei der DämmungConfused.


P.S:
War dein Beitrag ernst gemeint?

P.P.S:
sysiphus war schneller!
Dimebag isn't dead…
…in secret, he's teaching to Chuck Norris how to be a man!
Gaaaaanz viel Zeug zu verkaufen...
Zitieren

#10
Hallo Ihr zwei,

die gewetzten Messer waren natürlich ironisch gemeint.

@sysiphus:

In der Bauakustik wird zwischen Körperschall und Luftschallanregung sauber unterschieden, da dies zwei ganz verschiedene Arten der Energieübertragung sind, welche eben nicht ineinanderübergehen , wie Du schreibst. ( Genau hier liegt auch der Trugschluß)

( Richtig ist allerdings, " dass eine Anregung eines Bauteils durch Luft- oder Körperschall, eine Luftschallabstrahlung im Nachbarraum bewirkt")*

Warum sollte das beim Lautsprechergehäuse unterschiedlich sein?

Als hinkender Vergleich:

Klopfe mal mit dem Hammer an Deine Zimmerwand und drücke danach mehrfach kräftig mit dem ganzen Körpergewicht gegen die gleiche Wand.

Welchen Vorgang hört man auf der anderen Seite besser?

@chaomaniac,

ich meine es schon ernst...

zu den Rosinen etc.Big Grin: Du schreibst zwar dämmen, meinst aber dämpfen ( die Gehäuseschwingungen nämlich, die sonst Dein 9mm Gehäuse zum Rundumstrahler machen würden...)


Was Dämmung und Dämpfung bedeutet, wird unter Lautsprecherbastlern gern mal falsch verstanden....


Schalldämmung bezeichnet den Vorgang, bei dem die auf einer Seite eines Bauteils auftreffenden Schallenergie zu einem möglichst geringen Teil auf der anderen Seite wahrzunehmen ist.

Schalldämpfung bezeichnet den Vorgang, bei dem der Schall innerhalb eines Raumes durch bestimmte Maßnahmen abgeschwächt wird.

Zum Fingerklopftest: Wenn Du auf Filzplatte klopfst ist das "Tock" noch viel dumpfer ( besser). Ist Filz ein gutes Material um Lautsprechergehäuse zu bauen?

Nochmal: eine Druckschwankung der Luft ist mit einem Klopfen überhaupt nicht zu vergleichen!!!

Ciao

Uwe
Zitieren

#11
Hallo Freunde,

aus der vorgehenden Diskussion heraus aml der Versuch die Kräfte zu ermitteln die in so einem Lautsprechergehäuse werkeln....

Schaut mal ob die Rechnung schlüssig ist:

Es sei:

Ein 8" Chassis, hat 250 cm" Membranfläche und soll +/-5mm Hub ausführen können.

Uns interessiert im Moment nur die Bewegung nach innen:

Daraus folgt ein Verschiebevolumen von 125 cm³

Eingebaut sei dass Chassis in 35 ltr. CB, also 35000 cm³

125 sind rund 0,3 % von 35000.

Bei der Einwärtsbewegung vermindert sich also das Boxenvolumen um 0,3 %. Der Innendruck steigt dadurch ebenfalls um diese 0,3 % also um
0,03 N/cm².

Innenfläche der 35 ltr. Box: (30cm Breite, 39 cm Höhe, 30 cm Tiefe) .
2*(30*38) + 4(30*30) = 5880 cm²

Jetzt 5880 cm² * 0,03 N/ cm² = 176, 40 N

176 N das Äquivalent zu 17,6kg

Big Grin

Ciao

Uwe
Zitieren

#12
focal_93 schrieb:In der Bauakustik wird zwischen Körperschall und Luftschallanregung sauber unterschieden
Das ist richtig, denn das "Ergebnis" einer Körperschallanregung ist stark davon abhängig, an welcher Stelle ein Körper (oder Fläche) angeregt wird. Wie in der Raumakustik muß man zwischen Moden (die an verschiedenen Stellen des Körpers auch unterschiedlich angeregt werden) und "Hall"(im gesamten Körper recht gleichmäßig verteilt) unterscheiden. Eine Luftschallanregung ist nur selten punktuell, sondern meist recht großflächig, was zwar zu einer Anregung des "Halls" im Material bewirkt, aber nicht zu einer ausgeprägten Modenanregung.
Zitat:..., da dies zwei ganz verschiedene Arten der Energieübertragung sind, welche eben nicht ineinanderübergehen , wie Du schreibst. ( Genau hier liegt auch der Trugschluß)
Warst Du schon mal auf einem großen Rockkonzert?
Zitat:( Richtig ist allerdings, " dass eine Anregung eines Bauteils durch Luft- oder Körperschall, eine Luftschallabstrahlung im Nachbarraum bewirkt")*

Warum sollte das beim Lautsprechergehäuse unterschiedlich sein?
Ist es das? Ich denke nicht.
Zitat:Als hinkender Vergleich:

Klopfe mal mit dem Hammer an Deine Zimmerwand und drücke danach mehrfach kräftig mit dem ganzen Körpergewicht gegen die gleiche Wand.

Welchen Vorgang hört man auf der anderen Seite besser?
Der Vergleich hinkt wirklich. Auch wenn die aufgewendete Energie dieselbe wäre, die erzeugten Schwingungen meines Körpergewichtes würden durch die anatomischen Gegebenheiten (also eine weiche Hülle) ein schlagartiges auftreffen der Gesamtenergie verhindern, durch die längere "Verweildauer am Objekt" und die Massenträgheit würden hohe Frequenzen stark bedämpft. Ausserdem entsteht beim Aufprall des Hammers weiterer Schall, der einerseits im Material des Hammers entsteht (und dann durch Luftschallanregung im Mauerwerk auf die andere Seite übertragen wird), sowie direkt an der Oberfläche der Wand durch kompression der Oberflächenstruktur. Die Modenausprägung dürfte bei der Hammeranregung auch deutlich stärker ausfallen.
Mein Fazit des hinkenden Vergleichs: der durch die Mauer übertragene Schall auf die andere Seite dürfte abgesehen von den bereits erwähnten Unterschieden ziemlich derselbe sein.
Zitat:@chaomaniac,

ich meine es schon ernst...
Irgendwie zweifle ich immer noch...
Zitat:zu den Rosinen etc.Big Grin: Du schreibst zwar dämmen, meinst aber dämpfen ( die Gehäuseschwingungen nämlich, die sonst Dein 9mm Gehäuse zum Rundumstrahler machen würden...)
Nein, ich meine definitiv dämmen. Auch handelt es sich nicht um eine Wandstärke von 9mm, sondern um etwa 13mm (angenommen eine Bitumenschweissbahn hat ca. 2mm). Ich unterstelle dem Threadsteller jetzt mal, daß er eine möglichst gute Dämmung bezogen auf die Gesamtgehäusewandstärke erzielen will und eine Konstruktion aus 9mm Multiplex mit 2 Schichten Bitumenschweissbahn einem Gehäuse aus 12mm MDF aus diesem Grunde vorzieht. Durch die zusätzlichen schwingungsdämpfenden Eigenschaften des Bitumens wird ein langes Nachschwingen der angeregten Gehäusewände (was grundsätzlich definitiv unvermeidbar ist) vermindert. Ist das nicht toll?
Zitat:Was Dämmung und Dämpfung bedeutet, wird unter Lautsprecherbastlern gern mal falsch verstanden....
Laufend!
Zitat:Schalldämmung bezeichnet den Vorgang, bei dem die auf einer Seite eines Bauteils auftreffenden Schallenergie zu einem möglichst geringen Teil auf der anderen Seite wahrzunehmen ist.

Schalldämpfung bezeichnet den Vorgang, bei dem der Schall innerhalb eines Raumes durch bestimmte Maßnahmen abgeschwächt wird.
Dem ist nicht viel hinzuzufügen, deshalb lass ich das auch.
Zitat:Zum Fingerklopftest: Wenn Du auf Filzplatte klopfst ist das "Tock" noch viel dumpfer ( besser). Ist Filz ein gutes Material um Lautsprechergehäuse zu bauen?
Warum sollte ich auf eine Filzplatte klopfen? Auch wenn Filz zur Dämmung eingesetzt werden sollte, z.B. durch flächiges aufkleben auf ein Brett, bringt es nur wenig auf die Seite mit dem Filz zu klopfen. Filz hat durch seine geringe Festigkeit, hohe Flexibilität und innere Reibung eine hohe innere Dämpfung. Der erzeugte Schall durch Klopfen auf die Filzseite eines beklebten Brettes wäre deshalb äusserst gering, bzw. der Energieaufwand wäre ziemlich hoch, um deutlich etwas zu hören (Aua!). Alleine das zusätzlich erzeugte Schallereignis durch die Oberflächenverformung und eventuelle Reibungsgeräusche wäre fast so laut wie der gesamte Körperschall. Da die Holzseite aber über eine eher geringe Dämpfung verfügt, ist dort ein Anklopfen viel besser geeignet, um die ganze Konstruktion in Schwingung zu versetzen (mikroskopisch betrachtet gerät dabei natürlich nicht die ganze Konstrukion mit gleicher Amplitude in Schwingung, die Massenträgheit und unvermeidlich vorhandene Energiespeichereffekte und Dämpfungseigenschaften verhindern dies).
Insgesamt ist ein Fingerknöchel ein recht gutes Werkzeug, um eine Gehäusewand versuchsweise anzuregen. Er ist für beinahe jedermann leicht zu bedienen, um auch mehrmals an unterschiedlichen Stellen zu klopfen (wegen der unterschiedlichen Modenanregung ist eine Anregung an verschiedenen Stellen hilfreich, um einen durchschnittlichen Überblick über die Gesamtkonstruktion zu erlangen), sein dünner dämpfender Überzug aus Haut, Bindegewebe und noch so einigen Sachen verhindert recht gut die Bildung eines Nebenschallereignisses (auch wenn durch die dämpfende Schicht die obere Grenzfrequenz des Beurteilungsspektrums herabsetzt:o)
Zitat:Nochmal: eine Druckschwankung der Luft ist mit einem Klopfen überhaupt nicht zu vergleichen!!!
Abgesehen von den erwähnten Unterschieden schon!

So, nun bin ich gespannt auf eure gewetzten MesserBig Grin


Edit: Hab unterm Verfassen den letzten Post verpasst.
focal_93 schrieb:dem Äquivalent zu 180 kg Masse.

Da muss man schon kräftig pochen Big Grin
Muss ich wirklich die gesamte Kraft auf einmal aufbringen, oder reicht nicht auch ein anklopfen mit der Intensität der Druckschwankung?
Ausserdem, muss es überhaupt mit der selben Energie geschehen? Klar, auch bei Gehäusewänden gibt es Kompressionseffekte durch die Bewegungseinschränkung des Materials, aber das Anklöpfen ist kein Anregungssignal für eine Präzisionsmessung, sondern soll zur Beurteilung des Erfolgs/Misserfolgs dienen...
Dimebag isn't dead…
…in secret, he's teaching to Chuck Norris how to be a man!
Gaaaaanz viel Zeug zu verkaufen...
Zitieren

#13
Hallo Chaomaniac, ( hast Du auch einen bürgerlichen Vornamen?, so kann man doch niemanden anredenBig Grin)

irgendwie habe ich den Eindruck das sich unsere Positionen ähneln...

Wenn Du nur die Kurve kriegen würdest und eine Körperschallanregung nicht mit einer Luftschallanregung gleichsetzen würdest!!!:prost:


Mein hinkender Vergleich sollte aussagen, dass das Pochen viel lauter zu hören ist als das " Drücken an der Wand", selbst wenn die Energie dabei noch viel höher wäre.


Chaomaniac schrieb:Durch die zusätzlichen schwingungsdämpfenden Eigenschaften des Bitumens wird ein langes Nachschwingen der angeregten Gehäusewände (was grundsätzlich definitiv unvermeidbar ist) vermindert. Ist das nicht toll?

Noch toller wäre es, die Wand so zu bauen, dass sie gar nicht erst schwingt und mühsam bedämpft werden muss.

Chaomaniac schrieb:Warum sollte ich auf eine Filzplatte klopfen?

Weil Du aus der "Klopfantwort" zu erkennen meinst , ob das Gehäuse gut ist oder schlecht. ( Zumindest habe ich dass Deinen Worten so entnommen) Demzufolge müsste ein Gehäuse aus reinem Filz das Bestmögliche sein...

Chaomaniac schrieb:Insgesamt ist ein Fingerknöchel ein recht gutes Werkzeug, um eine Gehäusewand versuchsweise anzuregen.

Aber eben leider gar nicht damit zu vergleichen, wie das Chassis das Gehäuse anregt...

Wie erkläre ichs nur Confused Confused Confused:

Das eine ist wie ein kurzer Schlag mit dem Stick auf die Trommel, das andere ist, wie wenn Du ein großes Kissen auf die Trommel fallen lässt...

Naja klingt auch nicht überzeugend...

Ciao

Uwe
Zitieren

#14
focal_93 schrieb:Hallo Chaomaniac, ( hast Du auch einen bürgerlichen Vornamen?, so kann man doch niemanden anredenBig Grin)
Nenn mich Egon, mein Name ist Markus :bye: (näheres hier).
Zitat:irgendwie habe ich den Eindruck das sich unsere Positionen ähneln...
Ich eigendlich auch, aber es fängt gerade an Spaß zu machen:p!
Zitat:Wenn Du nur die Kurve kriegen würdest und eine Körperschallanregung nicht mit einer Luftschallanregung gleichsetzen würdest!!!

Mein hinkender Vergleich sollte aussagen, dass das Pochen viel lauter zu hören ist als das " Drücken an der Wand", selbst wenn die Energie dabei noch viel höher wäre.
Hab ich oben schon geschrieben, ich der bin Meinung daß die Unterschiede eigentlich nur durch unterschiedliche Modenanregung und die Frequenzgangbeschneidung durch die Körperweichteildämpfung, sowie der deutlich längeren Signalanstiegszeit begündet ist. Und ich finde es nicht störend wenn der klopftest lauter ist, als die wirkliche Anregung im Lautsprechereinsatz. Es ist doch von Vorteil, wenn man die subjektive Beurteilung bei einem gut verwertbaren Pegel durchführen kann!
Zitat:Noch toller wäre es, die Wand so zu bauen, dass sie gar nicht erst schwingt und mühsam bedämpft werden muss.
Daß ein Gehäuse schwingt kann man mit praktikablen Wandstärken sowieso nicht verhindern. Besonders bei sehr kleinen Gehäusen soll aus kosmetischen Gründen meist die Wandstärke eher gering ausfallen, damit das Gehäuse insgesamt auch klein bleibt (ich mutmaße mal, daß es bei dem Projekt des Threadstellers so der Fall ist). Wenn man es genau betrachtet, ist eine Gehäusewand mit z.B. 19mm Wandstärke auch eine Dämmung, nur daß es selten so bezeichnet wird. Im Sprachgebrauch nennt man erst zusätzliche Maßnahmen "Dämmung", obwohl bereits das nackte Brett den Schall in der Box eindämmt. Du sprichst davon, daß ein Gehäuse gleich so gestaltet werden sollte, daß es von sich auss stabil genug ist. So wie ich dich verstehe, meinst Du damit eine Kiste, die ohne zusätzliche Dämmungs- und/oder Dämpfungsmaßnahmen auskommt. Dazu gehört auch die richtige Materialwahl. Dies ist im Threadprojekt durch die Auswahl einer Materialmixkonstruktion geschehen (gute Dämm- und Dämpfungseigenschaften bei vorgegebener geringer Wandstärke)! Ich sehe da eigentlich keinerlei Unterschied zu deiner Herangehensweise!
Zitat:Weil Du aus der "Klopfantwort" zu erkennen meinst , ob das Gehäuse gut ist oder schlecht. ( Zumindest habe ich dass Deinen Worten so entnommen)
Das hast Du richtig verstanden! Es gibt Lautsprechergehäuse (meine vor Jahren gebauten Partysubwoofer gehören z.B. zu dieser Sorte, aber auch etliche "gute" zum Teil hochpreisige Industrielautsprecher), bei denen deutlich hörbarer Luftschalldurchtritt durch die, während des Klopftestes entstandenen, Resonanzen und Reflexionen provoziert werden kann. Ich würde das dann nicht mehr als gutes Gehäuse bezeichnen. Wenn man dagegen ein solide (oder gut gedämmtes, egel wie man es nennt) Gehäuse "beklopft", hat das entstehende Geräusch ja ein deutlich anderes Spektrum bzw. Frequenzgang, und das mit stark verringertem Pegel. Dadurch gelangt weniger Schall ins Gehäuseinnere. In die andere Richtung ist es dann genauso, oder?
Zitat:Demzufolge müsste ein Gehäuse aus reinem Filz das Bestmögliche sein...
Müsste es. Nur ist Filz nicht gerade dafür bekannt, daß es dicht hält. Wenn die Luft durchzirkulieren kann, ist die Körperschallanregung nicht mehr vorrangig, da das Schallübertragende Medium nicht gewechselt wird! In diesem Fall überwiegt eindeutig der dämpfende Effekt. Gesetzt dem Falle, daß ein Lautsprecherchassis nicht auf die Resonanzunterstützung durch eine Druckkammer angewiesen ist (z.B. ein Mitteltöner, der erst 2-3 Oktaven über seiner Freiluftresonanzfrequenz eingesetzt wird oder ein Chasis mit hohem Qts) und die Wandstärke des Filzes so gewählt wird, daß an der "Gehäuseoberfläche" die schallbedingte Luftgeschwindigkeit gleich null ist und der Filz durch die innere Dämpfung ruhig bleibt...
Ein reizvoller Gedanke!



Ich würde mich freuen, wenn sich auch noch andere an der Diskussion beteiligen würden! Vielleicht liegen wir ja beide daneben? Bin jedenfalls offen für alles, wenn es so erklärt wird daß ich es verstehe!!
Dimebag isn't dead…
…in secret, he's teaching to Chuck Norris how to be a man!
Gaaaaanz viel Zeug zu verkaufen...
Zitieren

#15
Ein allgemein bekanntes Mittel zur Bedämpfung ist die Strebe zwischen gegenüberliegenden Flächen. Besenstiel zum Beispiel. Da kann man dann auch gleich Dämmmaterial drumwickeln.
Zitieren

#16
Hallo Markus


Zitat:Ich eigendlich auch, aber es fängt gerade an Spaß zu machen:p!
Mir auch:joke:


Zitat:
Daß ein Gehäuse schwingt kann man mit praktikablen Wandstärken sowieso nicht verhindern.

Das sehe ich etwas anders, vernünftige Wandstärken und sinnvoll platzierte Verstrebungen machen Gehäuseschwingungen relativ zügig den Garaus. Zumindest werden diese so schwach, dass es keinerlei Einfluss auf das Musiksignal hat.

Bei meinem SBA aus 30mm er Multiplex kann ich bei Volllast Big Grin die Hand auflegen und da vibriert nix.

Zitat:
Wenn man es genau betrachtet, ist eine Gehäusewand mit z.B. 19mm Wandstärke auch eine Dämmung...

Sehr richtig!


Zitat:
Du sprichst davon, daß ein Gehäuse gleich so gestaltet werden sollte, daß es von sich auss stabil genug ist. So wie ich dich verstehe, meinst Du damit eine Kiste, die ohne zusätzliche Dämmungs- und/oder Dämpfungsmaßnahmen auskommt. Dazu gehört auch die richtige Materialwahl. Dies ist im Threadprojekt durch die Auswahl einer Materialmixkonstruktion geschehen (gute Dämm- und Dämpfungseigenschaften bei vorgegebener geringer Wandstärke)! Ich sehe da eigentlich keinerlei Unterschied zu deiner Herangehensweise!

Doch! Ich versuche so zu bauen, dass ich nicht schon von vornherein weiß, dass das Ergebnis auf einer Fehlkonstruktion beruht ( biegeweiche Wände) , welche ich dann mit viel Mühe und Geld aufpimpen Big Grin ( Bitumen, teurer Kleber ) muss.


Zitat:

Ich würde mich freuen, wenn sich auch noch andere an der Diskussion beteiligen würden! Vielleicht liegen wir ja beide daneben? Bin jedenfalls offen für alles, wenn es so erklärt wird daß ich es verstehe!!

Ich auch!

Ciao

Uwe
Zitieren

#17
focal_93 schrieb:...
vernünftige Wandstärken und sinnvoll platzierte Verstrebungen machen Gehäuseschwingungen relativ zügig den Garaus. Zumindest werden diese so schwach, dass es keinerlei Einfluss auf das Musiksignal hat.
Vollkommene Zustimmung! Jedoch fallen "sinnvoll platzierte Verstrebungen" eindeutig unter zusätzliche Dämm-MaßnahmenSmile

Zitat:Bei meinem SBA aus 30mm er Multiplex kann ich bei Volllast Big Grin die Hand auflegen und da vibriert nix.
:eekBig Grinaher weht der WindBig GrinBig Grin
30mm Wandstärke sind auf jeden Fall seeehr gut geeignet (besonders in Verbindung mit Streben) ein Gehäuse ruhig zu gestalten! Bei deiner Art, wie Du deine SBA beschreibst, kommt mir aber so der Verdacht, daß es für die optische Größe des Gehäuses relativ Metzgerware ist, obs jetzt 12er, 22er oder 30er Plattenstärke is:denk:.
Zitat:Ich versuche so zu bauen, dass ich nicht schon von vornherein weiß, dass das Ergebnis auf einer Fehlkonstruktion beruht ( biegeweiche Wände) , welche ich dann mit viel Mühe und Geld aufpimpen Big Grin ( Bitumen, teurer Kleber ) muss.
Hmm, das ist einfach Denken in einer anderen Größenordnung! Bei Kleinstgehäusen ist oft eine Wandstärke von 19mm für das gewünschte optische Erscheinungsbild schon zuviel. Eine Strebe zwischen den beiden größten Flächen (meist wohl die Seitenwände), wie ometa es beschreibt (auch wenn Dämmung und Bedämpfung wieder verdreht wurden), stellt in der PC-Boxenklasse (in Verbindung mit z.B. Bitumen) die wohl optimalste Lösung dar.
Eine Fehlkonstruktion würde ich den Materialmix (oder ähnliche Bauformen) nicht nennen. Es ist wohl eher ein an die eng gesteckten Rahmenbedingungen optimierter Kompromiss! Der finanzielle Aufwand dafür dürfte einer Konstruktion mit 30er Multiplex nahe kommen, die von dir angesprochene Mühe fällt eindeutig unter die Kategorien "Hobby" und "Experimentierfreude".

So. Und was jetzt? Wo wir beide uns mittlerweile fast einig sind (oder bist Du´s nur leid mir etwas erklären zu wollen, was ich sowieso nicht kapiereCool?), kommt wahrscheinlich jemand und erklärt uns die Welt von NeuemSad
Dimebag isn't dead…
…in secret, he's teaching to Chuck Norris how to be a man!
Gaaaaanz viel Zeug zu verkaufen...
Zitieren

#18
Hallo Markus,


Zitat:So. Und was jetzt? Wo wir beide uns mittlerweile fast einig sind

Das ist fein:thumbup:

Zitat:(oder bist Du´s nur leid mir etwas erklären zu wollen, was ich sowieso nicht kapiereCool?)
niemals!!!


Zitat:, kommt wahrscheinlich jemand und erklärt uns die Welt von NeuemSad[

Dem werden wir schon helfen:built:

Gute Nacht und bis morgen!

Uwe
Zitieren

#19
focal_93 schrieb:Gute Nacht und bis morgen!
Jawoll!!



[SIZE="1"]Ab hier ist der Beitrag editiert bzw. ergänzt:[/SIZE]
focal_93 schrieb:Schaut mal ob die Rechnung schlüssig ist:

...
Ich muß gestehen, ich habs anfangs überlesen...
Zitat:...
Bei der Einwärtsbewegung vermindert sich also das Boxenvolumen um 0,3 %. Der Innendruck steigt dadurch ebenfalls um diese 0,3 % also um
3 N/cm².
In Physik und Mathe war ich noch nie so der König. Bitte erklär mir das nochmal!
Von welchem Umgebungsdruck gehst Du aus? Mir war irgendwie so ca. 1bar in Erinnerung, also 10N/cm². 0,3% von 10N/cm² sind das nicht 0,03N/cm² ??
Dann noch: 18kN sind umgerechnet 180kg? Wurde in der letzten Zeit der Umrechnungsfaktor geändert?:eek:
Dimebag isn't dead…
…in secret, he's teaching to Chuck Norris how to be a man!
Gaaaaanz viel Zeug zu verkaufen...
Zitieren

#20
Chaomaniac schrieb:...auch wenn Dämmung und Bedämpfung wieder vedreht wurden...

Ja Kruzisakra! Herrgottshölle! Is mir als sonst klug-haufenmachender inzwischen egal. Erst kommt`s Bitumen auf die Wand und dann die Wolle - und nicht andersrum!
Rundholz zwischen die Wände, wenns zu gross is und gut.
Wolle drum und gut.
Was gibt es da zu diskutieren?
Jeder weiss, dass Wände aus Beton besser sind, als welche aus Filz. Warum das so ist, muss man nicht verstehen, nur wissen.
Zitieren



Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Schalldämmung von Gehäusen JFA 70 60.414 13.03.2018, 12:03
Letzter Beitrag: BiGKahuunaBob

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen:
1 Gast/Gäste

Deutsche Übersetzung: MyBB.de, Powered by MyBB, © 2002-2025 Melroy van den Berg.