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Für Mausschubser - Breities entzerren mit DSP
#21
Hallo Michael,

gute Idee, die sicher viele interessiert und vielleicht kann ich das eine oder andere Beitragen, wenn gewünscht und die Zeit es mir zulässt. Hier schon mal das Erste:
Uibel schrieb:Die Vorgehensweise werde ich zunächst mit hifi-Akademie-DSP vorstellen, weil das schlicht und ergreifend der einzige (Hardware-) DSP ist, den ich derzeit habe. Mit HFA geht das ganz einfach, weil man ARTA-Messungen importieren kann und damit direkt ohne Nachmessen die Auswirkungen seiner Mausklicks am Bildschirm sieht. Ich kenne außer HFA derzeit keinen, der das ermöglicht.
Das kann auch der Filterdesigner des Hypex AS2.100, wie man z.B. hier sehen kann. Den Filterdesigner kann man hier downloaden. Wenn man weiß, welche Filtertypen Equalizer APO beherrscht, kann man sich auf diese beschränken und das im Filterdesigner entwickelte Filter relativ einfach in EQ APO nachbauen (siehe weitere Beiträge im oben verlinkten Thread).

Ich finde das prima, Michael, dass du das an einer Stelle mal richtig aufarbeiten willst - wenn man von vorne anfängt, muss man sich ganz schön lange durchwursteln (zumindest musste ich das und wurstle immer noch...).

Grüße und ich bleibe hier am Ball
Chalng

[SIZE=2]Alle selbst ernannten Götter werden dir zürnen, wenn du dich nicht von ihnen erlösen lässt.

[/SIZE]:dont_know:
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#22
' schrieb:Wenn du Interessiert und das nicht zu viel Aufwand für dich wäre, dann würde ich dir für die Zeit auch gerne einen miniDSP zur Parallelentwicklung zur Verfügung stellen.

Herzlichen Dank für das Angebot.

Die Vorgehensweise ist allerdings bei allen DSPs gleich, nur der Komfort unterscheidet sich von einer DSP-Software zur anderen. Während hifi-Akademie alles auf einem Bildschirm zeigt

   

benötigt minidsp viele Fenster.

Im folgenden sehen wir die minidsp 2x4 - Konfiguration (plugin 2way-advanced) für den gleichen Lautsprecher (Plutino) wie oben in der HFA-Software gezeigt.

Der obere Teil des Fensters zeigt die einzelnen Filterblöcke und Möglichkeiten des 2way-advanced-Plugins. Wir haben 2 Eingänge (Stereo halt ...) und 4 Ausgänge, die wir aber nicht alle nutzen müssen. Wir können mit diesem Plugin den minidsp für Einwegelautsprecher (Breitbänder oder passive Mehrwegelautsprecher) oder 2-Wege-Lautsprecher einsetzen. Für andere Anwendungen gibt es weitere minidsp-Plugins.

Im ersten Block "input-gain" können wir die "Balance" zwischen den Stereo-Kanälen einstellen. Wir beachten, daß wir nur absenken, aber nicht verstärken können. Das liegt einesfalls an der Technik des minidsp 2x4, welche keinen "Vorverstärker" beinhaltet und an der Anwendung. Setzt man den minidsp zwischen Tonquelle und Vorverstärker, dann kann man nämlich ziemlich schnell in der Übersteuerung landen, wenn man den Pegel im DSP noch erhöht. Ist der minidsp zwischen Vorverstärker und Endstufe stellt das kein Problem dar, da hier die Pegel geringer sind, schließlich ist ein Vorverstärker heutzutage eher ein "Vorabsenker" als ein Verstärker. Cool

An dieser Stelle möchte ich auch auf die max. 0,9 Volt Ausgangsspannung des minidsp 2x4 hinweisen - reicht nicht für jede Endstufe oder Sub-Modul aus. Wenn man den auf 2 Volt Eingangsspannung jumpert kommen trotzdem max. 0,9 Volt raus. Die 8 dB Unterschied werden intern abgesenkt. Wird der minidsp mit 0,9 Volt Eingangsempfindlichkeit betrieben erfolgt keine Absenkung.

   


Im nächsten Block "parametric Equalizer" können wir für jeden Eingang "Frequenzgangverbieger" setzen. Diese wirken sich auf beide zugehörigen Ausgänge aus, was aber relativ ist, denn wenn ich hier eine Bassentzerrung (Anhebung) mache "sieht" der Hochtöner davon trotzdem nichts, da ich diesen im nächsten Block "Crossover" mit einem Hochpass beschalte.

Wir sehen, daß wir in vorliegendem Fall nichts sehen, weil ich diesen Block für die Plutino nicht nutze.

   

Im nächsten Block "Crossover" können wir Hoch- und Tiefpässe für jeweils 2 Ausgangskanäle setzen. Auch hier sehen wir - nichts! Ich erkläre gleich warum.

   

Die Crux an der minidsp-Software ist nämlich, daß man nie die ganze zu erwartende (Ausgangs-) Kurve sieht, sondern nur den Teil, welcher durch die Filter des jeweiligen Blocks resultiert.


Jetzt kommen wir zu weiteren zwei Blocks "Parametric Equalizer" - einen für jeden der beiden Ausgangskanäle (, die einem Eingangskanal, d.h. z.B. links oder rechts zugeordnet sind).

Bass der Plutino:

   

Hochton der Plutino:

   

Vergleichen wir die angezeigten Kurven mit HFA

   

dann sehen wir die Übereinstimmung. Die einzige Differenz ist, daß ich in die minidsp-Abstimmung noch einen Hochpass eingefügt habe. Die war für den Käufer meiner ersten Plutino-Gehäuse, der starke 30 Jahre jünger als ich ist. In dem Alter fährt man ggf. höhere Pegel als ich und das soll der kleine Bass überleben. Cool

Aus den Bildern ist auch ersichtlich, daß ich den "advanced-Modus" verwendet habe. Dadurch konnte ich Hoch- und Tiefpässe im Equalizer-Block verwenden und sehe die ganze, einem Ausgang zugedachte, Kurve in einem Fenster.

Mit dem advanced-Modus kann ich die biquads selbst programmieren, bin demnach nicht mehr an die "Interpretation" von minidsp gebunden, denn - auch das ist eine Crux, die aber nichts mit minidsp zu tun hat: Anscheinend interpretiert jeder DSP-Hersteller die Auswirkungen von Filtern anders.

Z.B. führt die Angabe Equalizer 500 Hz q=0,7 +5 dB auf verschiedenen DSPs zu unterschiedlichen Ausgangskurven.

Deshalb kann man DSP-Einstellungen nicht einfach "abtippen", wenn diese nicht für den eigenen DSP erstellt wurden.

Bemerkenswerterweise kann ich das mit der direkten Programmierung über biquads abstellen. Das scheint wieder "korrekt" interpretiert zu werden. Ich hatte im vorliegenden Fall die Plutino-Parameter aus meiner HFA-Konfiguration abgeschrieben, die biquad-Parameter dazu berechnet und dann hat es gepasst. HFA ist halt doch "amtlich"! Big Grin

Das erscheint kompliziert, ist es aber dank eines von der minidsp-Community erstellten spreadsheets (EXCEL-Datei) nicht. Mit Hilfe dessen kann man dem minidsp auch Funktionen beibringen, die er von Haus aus nicht hat - z.B. den Linkwitzentzerrer.

Guckst du hier: http://www.minidsp.com/applications/adva...transform/

Im Zusammenhang mit der Nutzung des spreadsheets ist es wichtig, die korrekte (minidsp-) Samplingfrequenz einzugeben, denn davon sind die errechneten Werte abhängig. Man kann z.B. für minidsp 2x4 erstellte biquads nicht ohne Neuberechnung auf minidsp pwr ice übernehmen, da zweiterer mit der doppelten Sampling-Frequenz arbeitet.

Kommen wir zum letzten Block "Delay/Gain ...". Hier können wir für jeden Ausgang ein Delay (Zeitverzögerung) setzen und den Pegel absenken.

   

Ein Delay verwendet man z.B. um einen Hochtöner "akustisch etwas auf der Schallwand nach hinten zu versetzen". Das mechanische Pendant dazu wäre eine gestufte Schallwand, auf der der Tieftöner dem User näher als der Hochtöner ist.

Linkwitz verwendet das z.B. bei der Pluto um den Hochtöner möglichst weit nach vorne setzen zu können. Man könnte diesen zwar auch zentrisch über dem Bass plazieren, aber dann "sähe" der Hochtöner mehr vom Bass als angrenzende Fläche und würde nicht so rund strahlen.

[Bild: 060.jpg]

So - das war jetzt das minidsp-plugin 2way-advanced. Kompliziert, unübersichtlich, aber trotzdem brauchbar, wenn man sich mal eingefuchst hat.
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#23
Kommen wir zum Mercedes, oder besser zum AUDI (Vorsprung durch Technik! Smile ), obwohl hifiakademie wohl einer der ältesten sich am Markt befindlichen DSPs darstellt. Ich hatte meine 2008 gekauft. Ob die Technik besser als die der Konkurrenz ist kann ich nicht beurteilen, aber die Software ist es auf jeden Fall. Das scheint Hubert's wahre Stärke zu sein - gescheite "Weichware" zu schreiben!

Ich träume von einem minidsp mit HFA-ähnlicher Software. Dazu habe ich Nick Baur in diesem Forum schon mal "konstruktiv ans Bein gepinkelt", damit er auf minidsp einwirkt und die endlich mal eine gescheite Software schreiben - vielleicht wirds ja was.

Zurück zu HFA:

Der HFA-DSP hat 2 Eingänge und auch nur zwei Ausgänge, da dieser für den Einsatz in HFA-Stereo-Endstufen konzipiert ist. Es gibt den HFA-DSP zwar auch in einem eigenen Gehäuse, allerdings nur zu einem absolut prohibitiven Preis. Hubert will halt Endstufen dazu verkaufen. Rolleyes

Hier wählen wir die Eingänge. Steuern wir mit einer Endstufe einen 2-Wege-Lautsprecher an, dann wählen wir für beide Ausgänge denselben Eingang und sparen uns damit ein Y-Cinch-Kabel.

Rechts neben der roten Markierung können wir ein Delay setzen, die Phase invertieren (am Treiber Plus mit Minus tauschen) und den Pegel verändern. Im Gegensatz zum minidsp 2x4 kann HFA auch den Pegel erhöhen. Das sollte man aber aus Gründen der Übersteuerungsfestigkeit nicht nutzen, damit man nicht, ggf. zusammen mit anderen Filtern (z.B. Bass-Boost), ins Clipping läuft.

   

In dem Bereich setzen wir unsere Filter - bis zu 16 pro Kanal. Wem das nicht reicht, der sollte sein Konzept überdenken. Sad

   

Mit der der Scrolleiste kommen wir an die Filter 8 - 16. Durch Klick auf das Pulldown-Menü wählen wir den jeweils gewünschten Filtertyp.

   

Im Pulldown-Menü wählen wir, was im Diagramm angezeigt werden soll. Rechts daneben können wir die Kurve glätten lassen und die Schaltfläche "Anzeigen" aktualisiert die Kurven, wenn man zuvor nicht schon die Eingabetaste betätigt hat, denn dann geht das automatisch.

   

Einfach, übersichtlich - soweit so gut. Wäre OK, wenn es das wäre, aber jetzt kommt der Clou!



... weiter gehts

Ich importiere die ARTA-Messung meines Breities.

   

Durch setzen des Offests plaziere ich die Kurve wie gewünscht, damit meine Zielfunktion (in diesem Fall 80 dB) in der Diagrammitte auf 0 dB liegt.

   

Jetzt kann ich mit der Entzerrung anfangen. Allen Breities im schmalen Gehäuse ist gemein, daß diese im Mittel-Hochtonbereich "zu laut" werden. Dem begegne ich mit einem Höhenregler. Ich gebe einfach mal ein paar Startwerte ein und klicke auf "Anzeigen".

   

Besser, aber nicht gut. Ich mache mal etwas leiser, dazu klicke ich auf den Pfeil neben dem Pegel. Bei jedem Klick ändert sich der Pegel um 0,1 dB und die Kurve wird sofort angezeigt.

   

Der Bereich zwischen 2 und 5 Khz stimmt jetzt einigermaßen. Jetzt drehe ich an der Frequenz.

   

Das sieht ja schonmal nicht schlecht aus.



... weiter gehts

Ich habe bei ca. 9 KHz noch eine deutliche Überhöhung. Hier kann ich keinen weiteren Höhenregler einsetzen, weil sonst der Bereich über 10 KHz zu leise würde. Ich nehme den guten alten Equalizer und starte wieder mit "Hausnummern".

   

Wir sehen, daß die Güte (1) hier zu gering ist, denn der Equalizer wirkt zu breitbandig. Der Bereich unterhalb 9 KHz wird zu leise.

Merke

- Hohe Güte: schmalbandiger Filter
- Niederige Güte: breitbandiger Filter

Aber zuerst reduziere ich die Pegelabsenkung etwas.

   

Passt sich der Zielfunktion (0 bzw. 80 dB) besser an, ist aber unterhalb 9 KHz noch zu leise. Ich reduziere die Bandbreite des Equalizers durch Erhöhung der Güte.

   

Das sieht jetzt schonmal nicht schlecht aus. Mit nur 2 Filtern haben wir unseren Breitie ziemlich glattgebügelt. Wir könnten mehr machen. Ich tendiere aber eher dazu, es erst mal so zu lassen, den Lautsprecher wieder unter verschiedenen Winkeln zu messen und mal ein Ohr zu riskieren.

Vor dem Probehören muß noch der Bassbereich aufgepeppt werden, denn es handelt sich um diesen Bonsai-Lautsprecher:

[Bild: sakpc_g.jpg]

Angesichts der fortgeschrittenen Stunde gibts die Bassentzerrung später.



Mit einem anderen (mini-) DSP geht das genauso, nur deutlich zeitaufwendiger, weil man die Auswirkungen seiner Filter nicht direkt am Bildschirm sieht, sondern jedesmal messen muß.


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#24
Ich habe das gestern mal mit dem Hypex Filter designer probiert.
Irgendwie war das ganze aber falsch skaliert. war immer zu laut im Filterdesigner.
Allerdings waren das aber Messungen die ich mit rew und dem Umik 1 durchgeführt habe.

Ich bleib bei REW. Ich bekomm so die besten Ergebnisse hin. Mit ein wenig erfahrung weiß man dann auch wie man am besten vorgeht.
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#25
Hi,

wenn das mit REW gut geht, warum nicht? Sieht man in REW auch gleich den Effekt eines Filters ohne nachzumessen?
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#26
In REW wird zu den EQs ein Bild dargestellt in denen die Filterwirkung gezeigt wird und auch der verbesserte Frequenzgang ist damit ersichtlich.
Ich habe gerade gestern wegen meinen Schreibtischquäken mal wieder ein wenig mit REW rumgespielt und muss sagen, dass sie anscheinend auch an dem Algorithmus für die Filter was geschraubt haben müssen seit den letzten 2 Updates. Die sind jetzt nicht mehr ganz so aggressiv und die Abstimmung gestern passte sogar recht gut.
Ist alles nicht ganz so schön wie im Hifi-Akademie und auch ein wenig unübersichtlich, aber inzwischen gibt es für einige gängige DSPs auch Exportfunktionen für die Filter. Allerdings gibts noch immer keine gute Lösung um die Biquads vom miniDSP zu nutzen. Gerade die Bassentzerrung a la Linkwitz wäre schon fein...

Aber dafür kosten die Hifi-Akademie ja auch ne gute Stange Geld...
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#27
Ja den sieht man auch. Das einzige was ich noch nicht rausgefunden habe ist z.B wie ich z.B hochton und Tiefton gleichzeitig sehe.

Also ich mach das so:

Ich messe erst die einzelnen Zweige auf Achse und unter verschiedenen Winkeln.
Dann geh ich auf all SPL und mach auf Average einen gemittelten Frequenzgang. Jeweils für jeden Zweig einzeln.
Anhand von dem gemitteltem Frequenzgang bestimme ich eine Trennfrequenz.
Die setzte ich dann schonmal im Minidsp.
Dann kommen nocheinmal Messungen auf Achse und Winkel.

Wenn das soweit passt geh ich auf EQ und dort kann ich als DSP Mini Dsp auswählen.
Dann sag ich z.B Bassreduziert 12db Abfall und die Trennfrequenz und von wo bis wo entzehrt werden soll. ( z.B. 800 - 20000 Hz ) Als nächstes setze ich das Level auf das entzehrt werden soll.
Nun wenn ich automatisch berechnen lasse wird der Frequenzgang glatt gezogen unter Berücksichtigung der Trennfrequenz.

Dann gibt es weiter unten Filter exportieren. Diese speichere ich und kann sie direkt ins Minidsp importieren als Biquads.

Das ganze dann noch einmal für den Tieftonzweig machen und schon kann man nachmessen.

den Hochtöner gegebenfalls invertieren und dann habe ich schon mal ein gutes Grundsetup.

Eingangsseitig habe ich dann pro Seite noch 5 EQ frei, die ich dann verwenden kann um das etwas an meine Vorlieben anzupassen.

Durch den gemittelten Frequenzgang kann ich auch gut auf den Energiefrequenzgang achten.

Hoffe das ist soweit verständlich geschrieben
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#28
Blaubeere85 schrieb:Ich habe das gestern mal mit dem Hypex Filter designer probiert.
Irgendwie war das ganze aber falsch skaliert. war immer zu laut im Filterdesigner.
Ich bin halt Hypex-Filterdesigner gewohnt und finde ihn auch übersichtlicher als REW - aber jedem das Seine! Die Graphen kann man im Filterdesigner mit einem Rechtsklick der Maus anfassen und im Anzeigefenster nach Gusto verschieben.

Grüße
Chlang

[SIZE=2]Alle selbst ernannten Götter werden dir zürnen, wenn du dich nicht von ihnen erlösen lässt.

[/SIZE]:dont_know:
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#29
Ja ich finde das mit REW auch ein wenig fummelig. Aber der automatische Modus ist halt schon ziehmlich gut wie ich finde.
Den Filter designer wollte ich halt mal testen, da ich glaube die Trennfrequenz so stressfreier zu ermitteln.

Das mit dem Skalieren werde ich heute mal versuchen. Den dann glaube ich könnte man sich da auch schon wieder etwas Arbeit ersparen.

Danke für den Tip
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#30
Wie wäre es denn eigentlich, wenn wir zu den Alternativen dann einen passenden Thread aufmachen und da dann die alternativen Wege zeigen und dem Michael hier nicht den Thread zu"müllen". Also vielleicht ist das ja auch so erwünscht, aber für die Übersichtlichkeit wäre es wohl besser das zu trennen. Da die kleine Kiste, an der der Michael uns das alles zeigt ja auch spottbillig ist, könnte man ja sogar alles mit einem Lautsprecher zeigen...
Sobald ich mein Messequipment endlich komplett da hab (mir fehlt immer noch ein vernünftiger aber bezahlbarer Mikrofonständer und Lautsprecherständer) würde ich das dann für REW auch gerne übernehmen.
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#31
Hi zusammen,

hier die versprochene Anleitung für die Bassentzerrung:




Zunächst mache ich mit ARTA eine Nahfeldmessung des Treibers.

   

Diese speichere ich im .pir-Format.

Im nächsten Schritt mache ich eine Nahfeldmessung des Baßreflexkanals.

   

Auch diese speichere ich im .pir-Format.

Da der Baßreflexkanal üblicherweise eine kleinere Fläche als der Treiber hat muß diese Messung entsprechend des Flächenverhaltnisses Treiber/BRK skaliert werden.

   

Die Formel lautet:

(<Fläche BRK>/<Fläche Treiber>)^0.5

Im Beispiel hat der BRK die Fläche 9.621 cm2. Dem Datenblatt des Treibers entnehme ich für SD (wirksame Membranfläche) den Wert 36,6 cm2. Mein Korrekturterm lautet:

(9.621/36.6)^0.5

   

Ich lade die Nahfeldmessung des Treibers und summiere diese zur korrigierten Nahfeldmessung des Baßreflexkanals.

   



Ich stelle den Frequenzgang (FR = Frequency response) dar.

   

Diesen speichere ich als ASCII-Datei, welche ich in die hifi-Akademie-Software laden kann.

   

Ich lade die ASCII-Datei als Lautsprecherdaten in meine HFA-Software.

   

Hier setze ich den Offset, damit die Kurve auf 0 dB liegt.

   

Damit sind die Vorbereitungen abgeschlossen und ich kann mich an die Bassentzerrung machen.



Hier muß ich zunächst Entscheidungen treffen, die von der jeweiligen Treiber-Gehäuse-Kombination abhängen, denn man kann dem Bass auf verschiedene Arten "auf die Sprünge" helfen, aber ein so kleiner Treiber würde es nicht lange überleben, wenn ich hier den Bass mit einem Equalizer "aufblasen" würde. Das Mittel meiner Wahl ist deshalb ein überschwingender Hochpass. Dieser schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Der Baßbereich, den die Treiber-Gehäuse-Kombi "kann" kommt zur Geltung und gleichzeitig wird der Treiber von tiefen Frequenzen, die er nicht vertragen würde entlastet.

Ich fange einfach mit einem 60 Hz Hochpass an.

   

Ich setze noch einen zweiten Hochpass dazu.

   

Hier stört mich die Überhöhung um 150 Hz. Ich setze einen Equalizer. Um die Einsatzfrequenz und die Flanken zu erkennen wähle ich eine viel zu hohe Güte.

   

Da die Flanken nicht symetrisch sind erhöhe ich die Frequenz.

   

Jetzt arbeite ich an der Güte und am Pegel.

   

Wer mit dem etwas schlankeren Bass zufrieden ist kann jetzt aufhören.



Ich mag es etwas "bässer".

   

Der Vorher-Nachher-Vergleich zeigt das Ergebnis der Bemühungen.

   


Da ich den Pegel ergeblich abgesenkt habe passt die zuvor ermittelte Linearisierung des Frequenzbereichs größer 1 KHz nicht mehr. Da muss ich nochmals ran.
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#32
Schön erklärt.
Wo liegt die tuning frequenz.
Kann man die formel auch für passivmembranen verwenden?
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#33
Die Tuningfrequenz liegt um die 75 Hz. Theoretisch müßte die Formel auch für Passivmembrane funktionieren. Ich habe das aber noch nicht probiert.

' schrieb:Sobald ich mein Messequipment endlich komplett da hab (mir fehlt immer noch ein vernünftiger aber bezahlbarer Mikrofonständer und Lautsprecherständer) ...

Hi Lars,

schau dir mal den an:

[Bild: roehrich1.jpg]

Deckel, Boden und zwei Senkrechte V-förmig verleimt. Kostet so gut wie nichts und ist schnell gebaut.
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#34
Hallo,

Chlang schrieb:Das kann auch der Filterdesigner des Hypex AS2.100, wie man z.B. hier sehen kann.

bisher, habe ich Messungen (Arta) und Einstellungen (APO) direkt gemacht. Etwas umständlich da man nach jeder Änderung neu messen muss, aber das geht eigentlich ganz gut.

mit dem Filterdesigner von Hypex wäre das etwas komfortabler, aber ich scheitere schon am Datenexport mit Arta (V. 1.83)

ist dazu die Arta-Vollversion erforderlich ? ... eigentlich hatte ich was anderes gelesen

Grüße Udo
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#35
Pfeffermühle schrieb:ist dazu die Arta-Vollversion erforderlich ? ... eigentlich hatte ich was anderes gelesen

Grüße Udo

Datenexport nur mit der Vollversion :ok:
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#36
ah ok,

ich hatte dies hier gelesen:
https://www.hifi-selbstbau.de/testberich...pex-as2100
Zitat:Ein eigenes Messprogramm wird allerdings nicht mitgeliefert. Als Eingangsdaten wird die Impulsantwort des eingebauten Chassis erwartet, die man z.B. mit ARTA messen kann (dazu reicht bereits die Demo-Version).

Grüße Udo
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#37
Das ist jetzt in der Tat komisch?

Von der Arta-Homepage hab ich das:
Zitat:The demo mode of programs is fully functional except loading and saving of files.
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#38
eltipo schrieb:Das ist jetzt in der Tat komisch?

finde ich auch Sad ... zumal der Datenexport für BoxSim funktionert, allerdings erwartet der Filterdesigner ein anderes Format (Impulsantwort) und da stehe ich im Moment etwas auf dem Schlauch ....

Grüße Udo
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#39
Bei Arta geht der Export in der Demo,auch das Speichern und Laden von ARTAfiles (pir), Overlays, IMP dateien, etc. geht nur mit Vollversion.

Aber da würde es sich lohnen beim COntest mitzumachen, da steht das auf der PreiselisteBig Grin
Viele Grüße, Thomas

Es ist genug, wenn es genug ist.

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#40
tiefton schrieb:.....,[SIZE="5"]auch[/SIZE] das Speichern und Laden von ARTAfiles (pir), Overlays, IMP dateien, etc. geht nur mit Vollversion.

Äh...Confused
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