Was einen guten Anschluss an den Hochtöner anbetrifft würde mich auch noch interessieren, ob sich die hier erwähnten Chassis hinsichtlich Abstrahlbreite bei der geplanten Übernahmefrequenz nennenswert unterscheiden. Ich weiß, in erster Näherung hängt das vor allem vom Membrandurchmesser ab, aber natürlich spielen Form des Konus und der Kalotte auch noch eine Rolle.
Weiß man eigentlich wie diese "Kiemen" genau aufgebaut sind? Kann man das DIY problemlos nachbauen? In welchem Frequenzbereich genau wirkt das? Wieviel Pegel kostet das im ungünstigsten Fall, bei der kritischsten Frequenz?
Moin Wolfgang,
das ist kein Hexenwerk: Wandstärke (ich sag mal übliche 18-24m)......Gitter..und stopfen.....eher mehr als zu wenig.....ich habe mich auf https://www.baubedarf-spezialartikel.de/...-1436.html
eingeschossen....
...und BTW keine Mineral- oder Steinwolle Problematik....
wus schrieb:Weiß man eigentlich wie diese "Kiemen" genau aufgebaut sind?
Hier sind sie gut zu sehen: [URL="https://dutchdutch.com/wp-content/uploads/2018/07/Foto-houtwerk-1-1.png"]https://dutchdutch.com/wp-content/uploads/2018/07/Foto-houtwerk-1-1.png
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JFA schrieb:Hier sind sie gut zu sehen: [URL="https://dutchdutch.com/wp-content/uploads/2018/07/Foto-houtwerk-1-1.png"]https://dutchdutch.com/wp-content/uploads/2018/07/Foto-houtwerk-1-1.png
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fosti schrieb:Gitter..und stopfen.....eher mehr als zu wenig.....
Das klingt jetzt etwas vage... was mich zu der Frage bringt, wie würde man so eine Box bzw. den Effekt dieses Fließwiderstands (?) messen, wenn einem kein Klippel zur Verfügung steht?
Fällt mir jetzt gerade nicht ein.....hatte ich schon früher mal verlinkt .....ist im Prinzip das, was Grimm mit der LS-1 neu aufgelegt. hat.....stattdessen werden hier im Forum BG-20 "beschnitten"..... super innovativ.....
wus schrieb:Das klingt jetzt etwas vage... was mich zu der Frage bringt, wie würde man so eine Box bzw. den Effekt dieses Fließwiderstands (?) messen, wenn einem kein Klippel zur Verfügung steht?
Wieso sollten dafür Klippel-Gerätschaften nötig sein? Der Effekt, den solche Kiemen haben, sollte sich doch schon mit ganz normalen horizontalen Winkelmessungen nachweisen lassen. Einziges Problem könnte sein, dass man nicht lange genug fenstern kann, wenn die Platzverhältnisse am Messort zu beengt sind, aber das Problem hat man ja immer mal wieder mal.
Die Kiemen bilden mit dem Volumen einen Helmholtzresonator mit ziemlich hoher Resonanzfrequenz. Den muss man durch einen Fließwiderstand zähmen, sonst wird das ziemlich hässlich.
Die Kiemen bilden mit dem Volumen einen Helmholtzresonator mit ziemlich hoher Resonanzfrequenz. Den muss man durch einen Fließwiderstand zähmen, sonst wird das ziemlich hässlich.
Genau so isses......der Fließwiderstand sorgt aber nicht nur für eine Zähmung sondern auch für die passende Phasenverschiebung.......... bei der 8C sind die Kiemen weiter vorn auf den Seitenwänden und näher an der Front, weil sie im Tiefbass nicht gebraucht werden und bei den MEGs weiter hinten oder auf der Rückwand, weil die Niere hier zu tieferen Frequenzen ausgedehnt werden soll. Mit etwas Fingerspitzengefühl lässt sich das sogar mit Boxsim oder durch Überlagerung von Punktschallquellen (siehe linkwitzlab.com) in einem Mathematiksoftware nachvollziehen. Reicht für einige schon wieder was in den "Mich nervt...." Thread was zu kritzeln, aber da hat jeder seine eigene Betrachtungsweise. Ich interessiere mich eben eher für passive Kardiode als IHAs, IRRs, Kastration von Schwirrkonen etc........aber dafür wird man gleich wieder gescholten.....egal, ich habe da ein dickes Fell!
Munter bleiben......bald ist Weihnachten :prost:
Hmm, ich verstehe das so, dass der Fließwiderstand die Güte des akustischen Tiefpassfilters einstellt, wodurch sich die passende GLZ aka Verzögerung ergibt
JFA schrieb:Hmm, ich verstehe das so, dass der Fließwiderstand die Güte des akustischen Tiefpassfilters einstellt, wodurch sich die passende GLZ aka Verzögerung ergibt
Jepp, das Problem oder Geschick ist, das über einen möglichst breiten Frequenzbereich aufrecht erhalten zu können.....GLZ und Phase sind ja fest miteinander verknüpft und haben denselben Informationsgehalt: GLZ = negative Ableitung der Phase nach der Kreis(!)frequenz...aber wem erzähle ich das
fosti schrieb:der Fließwiderstand sorgt aber nicht nur für eine Zähmung sondern auch für die passende Phasenverschiebung.......... bei der 8C sind die Kiemen weiter vorn auf den Seitenwänden und näher an der Front, weil sie im Tiefbass nicht gebraucht werden und bei den MEGs weiter hinten oder auf der Rückwand, weil die Niere hier zu tieferen Frequenzen ausgedehnt werden soll.
JFA schrieb:Hmm, ich verstehe das so, dass der Fließwiderstand die Güte des akustischen Tiefpassfilters einstellt, wodurch sich die passende GLZ aka Verzögerung ergibt
Okay, langsam verfestigt sich bei mir die Vorstellung wie das funktioniert.
Dafür vielen Dank!
Laienhaft gesagt braucht man also einen Tiefpass mit so niedriger Güte, dass ein Übergang über einen so breiten Frequenzbereich erzeugt wird, der einerseits im Bass die gewünscht cardioide Abstrahlung erzeugt, bis zu der Frequenz, bei der die Membran anfängt überwiegend gerichtet nur noch nach vorne abzustrahlen.
Kann man das so sagen?
Mit Boxsim kenne ich mich nicht aus, von Mathesoftware ganz zu schweigen. Da wird es wohl sehr schwierig für mich, so ein Gehäuse zu entwerfen.
Allerdings frage ich mich sowieso ob es überhaupt Sinn macht, wenn man nicht den Platz hat, die Box 50 oder 80cm vor die Wand zu stellen.
Meine Kardioden stehen 20cm vor der Rückwand....die Theorie sagt: Geht nicht......
Schick mir mal Deine Email....dann zeige ich Dir das in Boxsim :prost:
...kann ich auch hier machen...nur nicht mehr heute Nacht!
fosti schrieb:Jepp, das Problem oder Geschick ist, das über einen möglichst breiten Frequenzbereich aufrecht erhalten zu können
Wobei ich da das Problem nicht so ganz verstehe. Sicherlich, um die passende Güte einzustellen muss man ein wenig herumprobieren. Aber die korrekte Filtercharakteristik kann ich mir aus der Literatur entnehmen bzw. berechnen. Dann versucht man, da möglichst nahe heranzukommen.
14.12.2021, 07:24 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.12.2021, 07:37 von fosti.)
TIW200XS in 25 Liter: gestrichelt CB, durchgezogen BR @100Hz, Öffnung auf der Rückseite Gehäuse und Rohr bedämpft ---> 3dB Richtwirkung im Bass (das ist schon in Richtung Halbraumstrahler!)
[ATTACH=CONFIG]63253[/ATTACH]
Polarplot für den Kardioid bei 50Hz:
[ATTACH=CONFIG]63254[/ATTACH]
Und erwartungsgemäß für CB bei 50Hz:
[ATTACH=CONFIG]63255[/ATTACH]
Der Nachteil des Kardioiden ist auch zu sehen: weniger Wirkungsgrad!
Wobei es im Maxpegel nicht so schlimm aussieht:
[ATTACH=CONFIG]63256[/ATTACH]
Also immer schön auf Sd und Hub achten.....
EDIT: Ach ja, die BR Öffnung sollte etwa Sd entsprechen......dann liegt die "Rohrlänge" auch etwa in Wandstärke
Der Max.-Pegel hatte mich jetzt ein wenig verwirrt, weil eigentlich der Unterschied größer sein müsste. Aber Boxsim rechnet da die elektrische Belastbarkeit mit rein, oder?