Dass so ein virtuelles Bass Array nur ein Kompromiss gegenüber einem echten DBA ist, kann man hier (Nr. 10) schön sehen. Die Reflexion interferiert eben einmal mit dem Direktschall, das lässt sich mit nur einem Gitter nicht ändern. Das heißt, die Variation des Amplitudengangs in Längsrichtung ist immer noch recht groß. Aber immerhin verschwindet das lange Abklingen.
Nils,
ich weiß nicht genau, ob Deine Nummer 10 das gleiche ist was ich meine. Stell' Dir einen Bass Impuls vor - dieser wird einfach sozusagen 2mal gespielt mit dem Zeitlichen Abstand von Direktschall und Reflexion von der Rückwand am Hörplatz.
Der verdoppelte Impuls wird zunächst im Original gespielt und dann nach Delay noch einmal, aber so gefiltert, daß sich die Reflexion des Originalimpulses genau mit dem Echoimpuls auslöscht...
Die Filtercharakteristik muss man durch Versuche ermitteln - ich habe mit Tiefpassfiltern bei 150-200Hz/6db ganz gute Erfahrung gemacht. Leider wird das nie 100% klappen, aber erstaunlich ist, wie dicht man an die Totalauslöschung doch kommt...
Natürlich ist das Theorie, aber für die Grund-Mode der gegenüberliegenden (Rück-)wand funktioniert das recht gut und löscht sich tatsächlich ziemlich gut aus jedenfalls bei mir besser als mit simplem minimal Phase- EQ
Alle anderen Moden, die neben der Grundmode Front/Rückwand noch existieren kriegt man damit nicht in den Griff. Es ist einfach ein Experiment, was sich lohnt einmal zu probieren um die Längstmode wegzukriegen.
Es ist natürlich logisch das ein wirklich optimales Array, immer besser ist als eine "künstliche Krücke" - aber für gratis, sollte man es mal ausprobieren.
Inzwischen weiß ich ja auch, daß ein echtes DBA erzielt werden kann mit beiden Lautsprecherpaaren in Betrieb wie im Endausbau geplant...
Kannst du kurz aufzeichnen, wann (bzw. wo im Raum) genau der invertierte Impuls bei dir gefeuert wird? Nur, damit wir von demselben reden. Das wäre nett.
FoLLgoTT schrieb:Kannst du kurz aufzeichnen, wann (bzw. wo im Raum) genau der invertierte Impuls bei dir gefeuert wird? Nur, damit wir von demselben reden. Das wäre nett.
Nils, es ist ein super-simples Setup, und wird ausschliesslich durch Signalprocessing mit Acourate "erzeugt"
Lautsprecher gibt es nur die beiden Frontlautsprecher L und R:
In Acourate erzeugt man ein Vorfilter, womit die tiefste Raummode gecancelled wird - es gibt keine rückwärtigen Lautsprecher - das signal der imaginären rückwärtigen Lautsprecher wird von Acourate erzeugt und dem Originalsignal zugemischt (via vorfilter)
Es ist also ein Virtuelles Array, da eigentlich keine weiteren Lautsprecher mehr vorhanden sind... nur der Rechner arbeitet... keine physischen Lautsprecher...
Die Originalanleitung von Uli Bruggemann im Acourate forum kann ich nicht mehr finden, aber es gibt allerlei Links, wenn man nach "VBA mit Acourate" googled. z.B. das hier: http://digitalroomcorrection.hk/double-bass-array/
Uli_Bel schrieb:Nils, es ist ein super-simples Setup, und wird ausschliesslich durch Signalprocessing mit Acourate "erzeugt"
Lautsprecher gibt es nur die beiden Frontlautsprecher L und R:
Das ist mir alles klar. Ich kenne das Prinzip. Und genau das habe ich ja auch simuliert.
Ich wollte nur wissen, wo im Raum (und mit wieviel Reflexionen) Direktschall und Kompensationsimpuls aufeinandertreffen. So wie ich es bei Ulli Brüggemann lese, ist die Verzögerung genau wie bei mir, sie entspricht zwei mal der Raumlänge. Und genau das das funktioniert eben nicht richtig, weil eine Reflexion (nämlich die erste an der Rückwand) immer übrigbleibt und einen Kammfilter mit dem Direktschall erzeugt. Der ist stark sitzplatzabhängig und den zu kompensieren, bedeutet viel Hub zu verschwenden. Nur an der Rückwand bildet sich kein Kammfilter, weil dort Direktschall und Reflexion keine Laufzeitdifferenz besitzen. Diese Betrachtung fehlt komplett in Ullis Artikel.
Der andere Ansatz, ein invertiertes minimalphasiges Signal zu verwenden, funktioniert zwar theoretisch an einem Sitzplatz, aber es geht viel Hub dabei drauf. Wie man es dreht und wendet, ohne physikalische Schallquellen an der Rückwand (oder einen dicken Absorber) bekommt man die Moden nicht hundertprozentig in den Griff. Zumindest, wenn man den Anspruch hat, auch die Auslöschungen (welche im Bassbereich sehr breit sein können) zu eliminieren.
09.07.2018, 14:28 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.07.2018, 18:55 von xajas.)
Hi,
ich habe gerade die Frequenzgänge der eingeplanten Chassis übereinander gelegt, um zu sehen, wo die passenden Trennfrequenzen liegen.
Ich kann in dem DSP mehrere Varianten speichern und umschalten/vergleichen.
Ich habe an 80Hz und 800Hz gedacht. Zweite Alternative wäre 80Hz und 1,8kHz
800hz ist das ziemlich untere Ende des HTs, 1,8khz dagegen eher das obere Ende des MTs. Warum nicht dazwischen? Dann betreibst du beide Treiber weit von ihrer Grenze entfernt. Zum Vergleich - ich trenne meinen HT bei 800hz. Dieser ist aber ein 1,5" Treiber mit 4" Spule. Moderne 1"er würde ich nicht so tief ziehen. Nach Gefühl würde ich 1,2khz mal anpeilen. Da du aktiv fährst kannst du das ganze ja ohne großen Aufwand testen.
Ansonsten würde ich die Trennfrequenz dahin legen, wo der 12" MT und HT Horn gleich breit abstrahlen.
Bei mir war der Umstieg auf jeden Fall ein Schritt nach vorne :prost:
Sehr gute Erfahrungen habe ich bei Thomann mit B-Stock Ware gemacht.
Leider war die 828es damals neu raus gekommen - somit hatte ich keine Chance ein Schapper zu machen und ich war auch zu ungeduldig.
Ich habe gerade gesehen das es wieder ein Update gab - lade ich mir dieses Wochenende runter.
Hallo,
Offenbar hast Du ja auch das 12Zoll Mitteltonchassis inzwischen eingebaut.
Wieviel volumen hat der 12zöller bekommen ? Welcher Typ ist das jetzt genau ?
Gibt es neue (ungefensterte) Messungen vom 12Zoll und BMS4550/Hochtonhorn aus dem Garten ?
Ich glaube von dem12Zoll Mitteltöner hast Du noch keine Messungen veröffentlicht ?!
Du siehst, mich interessiert Dein Projekt, weil ich mir sehr hochwertige Widergabe davon verspreche, wenn mal alles fertig ist.
Vielleicht auch eine Möglichkeit für mich, wenn ich nach dem Hausumbau mit der neuen Einrichtung beginne... (einen 46er im CB oder BR, um die grossen Basshörner zu ersetzen ...)
Freifeldmessungen habe ich noch nicht. Die werde ich machen, wenn ich auf ein Audio Interface + die fehlenden Hypex Endstufen umsteige und alles per Acourate einstelle.
Zwischenzeitlich kann ich Dir Nahfeldmessungen in dem raum für alle drei (TT/MT/HT) machen (mit REW).
Die MT-Kiste ist 40x40x40cm groß, also ca. 45L netto
[ATTACH=CONFIG]44655[/ATTACH]
Das MT Chassis ist 12Nd830 in 4 Ohm.
Solltest Du in der Gegend sein (Erlangen) bist Du immer herzlich willkommen, dann kannst Du das alles selbst "befingern"
Danke für das Angebot eines Besuches... gerne würde ich darauf zurückkommen - aber die Anreise wäre eine sehr stramme Tagesreise von gut 800km - das ist leider außer Reichweite...
Xajas,
Ich erinnere mich, daß Du die Frontabdeckung der Lautsprecher sehr schick mit Magneten gelöst hast?...
Könntest Du hierzu ein paar Details/Fotos geben - dann könnte ich versuchen meine Gehäuse ähnlich aufzubauen....finde das eine prima Idee ...
Wo kriegt man geeignete Magnete/Gegenstücke?
Ich sehe, ich habe schon lange kein Update geposted. Und es hat sich wieder etwas getan.
Die Lautsprecher selbst sind unverändert geblieben, aber die Aktivierung hat sich geändert. Endlich konnte ich zu "Etappe 3" übergehen und den Ersatz-DSP durch ein Audio-Interface Focusrite 18i20 ersetzen. Damit steht einer Vollaktivierung mittels Acourate nichts mehr im Wege. Die engültigen Endstufen fehlen noch, daher muß ich ein Mix aus alten Technics-Vollverstärker und Hypex-Endstufen (verpackt im Technics Gehäuse) nutzen, aber das funz WUNDERBAR!!!
Hier die aktuelle Etappe 3
[ATTACH=CONFIG]46690[/ATTACH]
und hier mein kleines "Tower of Power" :-))
[ATTACH=CONFIG]46691[/ATTACH]
Da bin ich gespannt, was da noch kommt, wenn man das Focusrite AI durch ein hochwertiges ersetzt und die Endstufen vollständig mit Hypex besetzt :-)
xajas schrieb:Da bin ich gespannt, was da noch kommt, wenn man das Focusrite AI durch ein hochwertiges ersetzt und die Endstufen vollständig mit Hypex besetzt :-)
Moin,
das würde ich mir schwer überlegen den Horntreiber an einen Hypex UcD zu hängen.
Ich habe ein Paar Hypex UcD180HG, erst nach der Ausrüstung auf HxR ist er an meiner Hornkombi passiv halbwegs anhörbar, aktiv am Horn ist das für mich klanglich zu harsch. Ganz klar, für eine Fêtewäre, also PA-Nutzung, wäre die Hypex für mich erste Wahl. Für den heimischen Klangenuss würde ich hier bei ClassAB bzw. vielleicht sogar bei ClassA bleiben oder nach einem anderen ClassD gucken. Beim letzteren ist es aber schwer einen zu finden, der direkt an einem 110db-Treiber nicht rauscht.
Weiterhin viel Spaß und Erfolg!
Jrooß Kalle