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Swinger Club (Dipol-Entwicklung)
#41
"Hier baut sich die akustische Bühne 2 m hinter dem Durchgang auf dem Esstisch auf."

.. it´s not a bug , it is a feature!

lol
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#42
Zitat:Der schwarzglänzende enganliegende Vollkörperstretch aus einer Antidröhnmatte reduziert die Störgeräusche deutlich messbar

Den ausgesprochen positiven Effekt durch eine Bedämpfung dünner Blechkorbstreben kann ich aufgrund meiner eigenen Erfahrung mit (vergleichsweise großen) Eminence Alpha 15A bestätigen. Waren diese in meiner offenen Schallwand zunächst der qualitative Schwachpunkt, gewannen sie nach "Ausgießen" der Innenseiten der Bleche mit mächtig viel Heißkleber und Bedeckung mit dichtem, hartem Industrie-Nadelfilz deutlich an Präzision und Kontour.


Gruß,
Till
[URL="http://www.diy-hifi-forum.de/forum/forumdisplay.php?f=9"]
[/URL]
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#43
Während unsere Jungs im Osten gemeinsam an ihren Bällchen fummeln – und dabei so richtig Spaß haben – geht’s hier wieder an die Substanz. Der User THWO hatte sich in einem anderen Forum tief in den Magnetostaten B&G Neo3 reingekniet (rein bildlich natürlich) und versucht, diesem Hochtöner Manieren beizubringen, indem er ihm die verschiedensten Überzieher verpasste. http://www.hifi-forum.de/index.php?actio...stID=93#93

Als bekennender Vertreter der unverhüllten Wahrheit konnte ich nicht anders, als endlich nachzuprüfen, ob das besagte Viereck nicht nur quadratisch und praktisch, sondern auch gut ist. Schließlich war hier bereits am Ende von post #13 http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showp...stcount=13 die Rede vom B&G Neo3 als dem „Superkandidat“ für den Swinger Club.

Ein erster Blick auf das „Gehänge“, das diesmal einen echten "Doppel-Swinger“ bildet:
[Bild: picture.php?albumid=642&pictureid=8771] [Bild: picture.php?albumid=642&pictureid=8769]

Es ist ja nicht so, als ob ich nicht auch was mit „Mäntelchen“ probiert hätte:
[Bild: picture.php?albumid=642&pictureid=8770]

Vom Basotect-Rahmen wurde nach und nach Material weggenommen, ohne dass sich die Sache in eine vernünftige Richtung bewegt hätte. Ich erspare mir meine wenigen Versuche, die sich im Endergebnis nicht von dem unterscheiden, was Till festgestellt hat: Man kann den Neo3 auf alle möglichen Arten verkleiden - aber dass es tatsächlich besser wäre als pur …?

Aber wie sieht es denn nun „pur aus? So:
[Bild: picture.php?albumid=642&pictureid=8757]

Gemessen von 0-90° in 10°-Schritten, ohne irgendwelches EQ außer einem Hochpass bei 1 kHz. Das sähe super aus, wenn da nicht dieser Durchhänger um 7 kHz wäre :mad:. Setzen wir noch einen ordentlichen Hochpass bei 2 kHz, um den gewünschten (und passenden) Einsatzbereich zu definieren:
[Bild: picture.php?albumid=642&pictureid=8758]

Noch immer ohne irgendwelche weitergehende Manipulation am Frequenzgang. Man schaue auf die rosa 30°-Kurve (vierte von oben) – besser geht’s doch nicht.

Das Sonogramm ergibt in diesem Zustand dieses Bild:
[Bild: picture.php?albumid=642&pictureid=8751]
Man sieht, wie der Schalldruckverlauf außerhalb der Achse immer gleichmäßiger wird und insgesamt recht breit bleibt. Man könnte jetzt denken „Lass uns einfach dieses Loch bei 7 kHz stopfen“ und den Neo3 auf einen linearen Frequenzgang bei 0° entzerren:
[Bild: picture.php?albumid=642&pictureid=8752]
Schlimmer geht’s nimmer! :thumbdown: Vor allem, weil sich zwischen 5 und 10 kHz die „Sibilanten“ verstecken – das Zischeln bei S-, sch- und Z-Lauten. In diesem Zustand wäre der Hochton praktisch unerträglich.

Zum Schluss der Betrachtung des Neo3 solo noch ein Blick auf das Polardiagramm 0-90°:
[Bild: picture.php?albumid=642&pictureid=8763]

Der Bereich über 5 kHz ist nicht dargestellt, weil die aktuelle Arta-Version den „Durchhänger“ nicht richtig abbilden kann. Aber unterhalb davon ergibt sich eine SEHR kontrollierte Bündelung. Wäre schade, wenn man das nicht nutzen könnte.

Ein Swinger Club trüge seinen Namen zu Unrecht, wenn es nicht irgendwann auch zur Paarung käme. Ich will hier nicht in die Details der Anbandelung gehen – die oben eingestellten Bildchen des Neo3 zusammen mit dem schon bekannten Peerless sind explizit genug. :o Ich komme lieber zügig zu den Einzelheiten des Miteinanders – ist ja auch spannender für den Spanner – äh, Leser. Cool

Zuerst ein Bild des verbundenen Frequenzgangs (0-90°) in seiner aktuellen Form:
[Bild: picture.php?albumid=642&pictureid=8761]
Unter 500 Hz übernimmt der H-Frame, der hier aber keine Rolle spielt. Zu weiteren Details dieses Frequenzgangs komme ich später. Für die Gesamtsituation interessanter ist diese Rundum-Messung der Paarung:
[Bild: picture.php?albumid=642&pictureid=8764]

Es fehlen hier wieder die Messkurven um 7 kHz, aber es ist auch das Rundstrahlverhalten bei 10 kHz da. Eine Zunahme der Bündelung erfolgt erst oberhalb von 10 kHz. Die Sonogramme (1/3 okt geglättet) nach vorn (oben) und hinten (unten) sind nicht völlig gleich, zeigen aber hohe Ähnlichkeit:
[Bild: picture.php?albumid=642&pictureid=8748]
Schauen wir uns die Vorderseite noch etwas genauer an (1/6 okt geglättet):
[Bild: picture.php?albumid=642&pictureid=8749]
Trotz aller Unruhe auf Achse zeigt sich entlang von 30° ein ausgewogener Verlauf. Wenn man vielleicht auf 30° entzerren würde – was wäre wohl dann?
[Bild: picture.php?albumid=642&pictureid=8750]
Selbst bei 20° sieht es noch sehr ordentlich aus – wenn man denn eine Vorstellung davon hätte, was da eigentlich im Raum passiert. Deshalb lasse ich das verschlungene Pärchen noch ein wenig im Raum rotieren. Zuerst auf 0° entzerrt:
[Bild: picture.php?albumid=642&pictureid=8765]

Hier sind auch die Kurven bei 6,3 und 8 kHz enthalten, wenn auch der Einbruch bei 0° nicht exakt dargestellt wird (bekannter (derzeitiger) Fehler von Arta). Nun drehen wir den Dipol um 30° nach links:
[Bild: picture.php?albumid=642&pictureid=8766]

Und entzerren dann auf die neue 0°-Position:
[Bild: picture.php?albumid=642&pictureid=8767]

Vielleicht ist zu erkennen, dass die Schalldruckvariation insgesamt gesunken ist. Wo vorher zwischen den verschiedenen Frequenzen bis zu 5 dB Unterschied bei einem bestimmten Winkel waren, sind es jetzt weniger. Allerdings ist jetzt der Schalldruck außerhalb der 0°-Hörachse zur einen Seite deutlich höher. Wer dort eine nahe Seitenwand hat, kann diese Strategie wahrscheinlich nicht anwenden.

Die sinnvolle Strategie für den B&G Neo3 wird also darin bestehen, den Frequenzgang bei 20-30° zu entzerren und außerhalb der 0°-Achse des Dipols zu hören. Ein paar weitere Details/Überlegungen dazu werde ich noch nachliefern.

Aber nicht heute. Da schaue ich lieber den Jungs aus Frankreich und Spanien beim Rumeiern zu. Wink Big Grin

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#44
Wir kommen zurück auf den früher gezeigten tiefen Einbruch im +/-15°-Frequenzgang bei 7 kHz. Wir haben bereits gesehen, dass ein aktives Anheben dieser Senke gefährlich wäre. Es besteht aber auch gar kein Anlass dazu, wenn man sich etwa weiter von der Messposition entfernt. Wir schauen einfach mal, was am Hörplatz geschieht:
[Bild: picture.php?albumid=642&pictureid=8768]

Die oberste (grüne) Kurve zeigt, dass sich der Einbruch bereits unter einem Winkel von 18° und praktisch im Direktschall erheblich gemildert hat. Es gibt nur noch eine breitere Senke von 3-5 dB. Wenn wir auch die frühen Raumreflexionen noch mit ins Bild nehmen, kommen wir zur blauen Kurve, die nur noch eine Senke von 2-3 dB über lässt. Aus Interesse hatte ich auch mal im Nahfeld die Senke an der tiefsten Stelle (-8 dB) um 4 dB angehoben. Das ergab am Hörplatz sofort eine Anhebung über den Normalpegel hinaus (braun). Im praktischen Einsatz ist der tiefe Einbruch nur direkt auf Achse und nah vor dem Neo3 hörbar.


Überhaupt muss man bei Dipolen mit der Begradigung kleiner „Fehler“ im Frequenzgang vorsichtig sein. Versuchsweise hatte ich bei 5-6 kHz einen kleinen Buckel im 0°-Frequenzgang eingeebnet:

[Bild: picture.php?albumid=642&pictureid=8759]

Prompt gibt es bei fast allen anderen Winkeln einen kleinen Einbruch :o

Im obigen Diagramm sieht man auch gut, wie der Peerless HDS von 1 auf 2 kHz bereits unter größeren Winkeln bündelt, weil er über die Dipolspitze hinaus betrieben wird. Die Winkelfrequenzgänge spreizen auf. Oberhalb von 2 kHz nimmt die Bündelung mit Einsatz des Neo3 wieder ab.


Zuletzt noch die gleiche Situation, aber von hinten (90-180°) betrachtet:

[Bild: picture.php?albumid=642&pictureid=8760]

Auch hier gibt es den Einbruch bei 7 kHz, jedoch leicht gemildert. Ebenfalls vorhanden ist die „Korrektur“ bei 5-6 kHz. Völlig fehlt das Aufspreizen des Peerless vor 2 kHz. Dafür fällt dort nach hinten eine Delle im Frequenzgang über alle Winkel auf. Der Übergang zwischen Konus-Mittelton und Planar-Hochton gelingt auch in diesem Fall nicht völlig fehlerfrei, ist aber für eine 3-Weg-Kombination schon ziemlich gut.
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#45
Hallo Rudolf , vielen Dank für deine Informativen und Lustig zu lesenden Beiträge hier ! Auch der Link zum Projekt im Hifi Forum war sehr Spannend . Mein Aktuelles ,,großes'' Projekt wird ganz unten einen 18 Zoll Dipol Sub Bekommen und On Top ebenfalls den Neo3 als Dipol, insofern ist das alles sehr Aufregend/Anregend für mich . Ich will deinen Thread jetzt nun nicht Hijacken , aber ich hätte da noch so 2 bis 5 Fragen .....Solln wir evtl. Besser mal PN'en ??
Liebe Grüße ,Holger
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#46
Rudolf schrieb:Wir kommen zurück auf den früher gezeigten tiefen Einbruch im +/-15°-Frequenzgang bei 7 kHz. Wir haben bereits gesehen, dass ein aktives Anheben dieser Senke gefährlich wäre. Es besteht aber auch gar kein Anlass dazu, wenn man sich etwa weiter von der Messposition entfernt. Wir schauen einfach mal, was am Hörplatz geschieht:
[Bild: picture.php?albumid=642&pictureid=8768]

Die oberste (grüne) Kurve zeigt, dass sich der Einbruch bereits unter einem Winkel von 18° und praktisch im Direktschall erheblich gemildert hat. Es gibt nur noch eine breitere Senke von 3-5 dB. Wenn wir auch die frühen Raumreflexionen noch mit ins Bild nehmen, kommen wir zur blauen Kurve, die nur noch eine Senke von 2-3 dB über lässt.


Hallo Rudolf,

die gleichen Erfahrungen habe ich bei meinen Versuchen mit dem Selbstbau-Koax gemacht. Dort habe ich mir auch verschiedene Abstimmungen angehört, die die Senke bei 6kHz begradigen bzw. belassen und unter Winkel linear sind.

Obwohl ich der ersten Wellenfront sehr viel Bedeutung beimesse und eine sehr niedrige Nachhallzeit in meinem Raum habe, war doch die Abstimmung mit linearem Diffusschall und Senke im Abhörwinkel tonal "richtiger" (wenn auch etwas "gefärbt").

Mein Fazit: Überhöhungen sind immer gefährlich, egal ob unter Winkel oder auf Achse. Im Zweifel muss man mit Senken leben.

Gruß, Christoph
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