Geringe Verzerrung bekommt man durch hohe Betriebsspannung und Verwendung als Source-Folger hin. Das verlinkte Teil benutzt auch keinen Differenzdrucksensor (wie u.a. B+M), und ich sehe den großen Vorteil des Differenzdrucksensors wie gesagt noch nicht.
Wenn man ein ausreichend genaues Modell vom Treiberverhalten und keinen zu hohen Parameterdrift durch z.B. Alterung hat, dann braucht man nicht zwangsweise eine Regelung mit Zustandsrückführung sondern es reichen auch feedforward control Ansätze um nichtlinearitäten zu reduzieren, Samsung (die ja Harman gekauft haben) nutzen sowas um die Verzerrung bei den kleinen Treibern ihrer aktuellen top Soundbars zu reduzieren, nennen sie distortion cancelling.
roomcurve schrieb:braucht man nicht zwangsweise eine Regelung mit Zustandsrückführung sondern es reichen auch feedforward control
Moin,
so sehe ich das auch und das geht auch notfalls analog. An anderer Stelle wird hier über Heimhörstärken philosophiert, allgemein hört man hier mit 70 bis ausnahmsweise mal 85db, das sind keine Lautstärken, bei denen bei der Bassansteuerung auf 100°C heiße Spulen Rücksicht genommen werden müsste. Dazu kommt, das die meisten Hörräume mangels passender Gestaltung und Dämmung akustisch sowieso über 80 db "zu" sind.
Natürlich ist die Bassmembranregelung reizvoll, wenn man aus der Steuerungs- und Regelungstechnik kommt und passende "Werkzeuge" aus der beruflichen Erfahrung kennt. Wie wäre denn die Nutzung eines Beschleunigungsaufnehmers? Die 3 Gramm machen die Schwingeinheit auch nicht gerade fett.
Jrooß Kalle
Kalle schrieb:Wie wäre denn die Nutzung eines Beschleunigungsaufnehmers? Die 3 Gramm machen die Schwingeinheit auch nicht gerade fett.
Als eben das arbeitet der Sensor unter der Dustcap der Philips-MFB-Chassis. Habe da einen uralten Artikel aus der wireless world (1981), wo ein paar Belgier eine Tandem-Bestückung aus zwei 8-Zöllern von 20% THD bei ca. 30 Hz auf 4% THD mit geschlossener MFB-Gegenkopplungsschleife glattziehen.
Gruß Klaus
Meinen tut der, der zum Wissen zu faul und zum Glauben zu schwach ist (Lisa Eckart)
Hallo Arnim,
mein Telefon hat so ein Ding, mit dem ich mir auf der Rennstrecke Längs- und Querdynamik anzeigen lassen kann.
Alte Androids zum Schlachten müssten doch zu Hauf in den Schubläden liegen.
Umsetzen kann ich das nicht mehr, nah bin ich mittlerweile auf Tasten angewiesen.
Jrooß Kalle
elektor hat damit mal gespielt und Chassis mit Piezos aus geschlachteten ebensolchen Hochtönern ausgerüstet. Die Entwicklung der zum modifizierten Chassis passenden Elektronik war (und ist) mir definitiv zu komplex :o. Ich habe gerade am WOE versucht, zwei alte MFB-Chassis mit der passenden Komparator-Elektronik wieder zum Leben zu erwecken (die Kombi habe ich lange gehört, FAST mit Philips 8" MFB und Fostex FE 83), aber da kommen seltsame Dinge raus - Alterung der Piezo-Elemente ?
Gruß Klaus
Meinen tut der, der zum Wissen zu faul und zum Glauben zu schwach ist (Lisa Eckart)
Bis zum Musik hören bin ich gar nicht gekommen ! Es sollte eigentlich der Überschwinger des 9 Liter-Gehäuses glatt gezogen werden, real gibt die Schaltung aber 12dB breitbandig drauf und bei Erhöhung der Schleifen-Verstärkung nochmal 15dB auf der Resonanzfrequenz. Habe vorhandenes neu aufgebaut, nachdem der Kram seit Ende der 90er eingelagert war. Also Philips-Messschaltung aufbauen und schauen, ob das Sensorsignal noch so kommt wie in der Spezifikation ...
P. S. Habe vor kurzem günstig eine Antiquität (1976) zum Thema in der Bucht geschossen und generalüberholt (alle Elkos & Trimmer). Die JAMO MFB 90 Aktivbox - des Bastlers feuchter Traum, mit Schaltplan, Bestückungsplan und detaillierter BOM!
Ein Thema was mir auch immer wieder durch den Kopf geht. Insbesondere finde ich die Reduktion der nichtlinearen Verzerrungen interessant.
Nach dem (sehr schnellen) Überfliegen der verlinkten Veröffentlichungen (vielen Dank dafür!) will man meinen, dass da was möglich ist.
Vermutlich wird die Vorbereitung des Wissens für den Einsatz im DIY den Umfang einer sehr motivierten Diplom/Masterarbeit haben. Aber sowas soll es ja geben - wer hat Zugang zu Studierenden?
roomcurve schrieb:Wenn man ein ausreichend genaues Modell vom Treiberverhalten und keinen zu hohen Parameterdrift durch z.B. Alterung hat, dann braucht man nicht zwangsweise eine Regelung mit Zustandsrückführung sondern es reichen auch feedforward control Ansätze um nichtlinearitäten zu reduzieren, Samsung (die ja Harman gekauft haben) nutzen sowas um die Verzerrung bei den kleinen Treibern ihrer aktuellen top Soundbars zu reduzieren, nennen sie distortion cancelling.
oha - am Literaturverzeichnis wird es nicht mangeln.
@Klaus: Auf die Diskussion freue ich mich, aber in einem anderen Medium.
Naiver unreflektierter Ansatz:
Ich befestige einen Beschleunigungsensor auf der Membran von einem Visaton W130X (verbaut CB ~9l). Anschließend vergleiche ich mit ARTA-STEPS die nichtlinearen Verzerrungen einmal aufgenommen mit dem Beschleunigungssensor und einmal im Nahfeld. Erkenne ich im Bassbereich eine Korrelation?
Kalle schrieb:Hallo Arnim,
mein Telefon hat so ein Ding, mit dem ich mir auf der Rennstrecke Längs- und Querdynamik anzeigen lassen kann.
Alte Androids zum Schlachten müssten doch zu Hauf in den Schubläden liegen.
Umsetzen kann ich das nicht mehr, nah bin ich mittlerweile auf Tasten angewiesen.
Jrooß Kalle
Hallo Kalle!
Im Handy ist ein Kreisel. Das geht in diesem Fall nicht.
Gruß
Arnim
Gruß
Arnim
Wenn Aliens die Erde retten wollen, wird es langsam Zeit für sie zu handeln.
Ein freundliches guten Morgen an alle Mitdiskuonkels,
zwar geht die Reglung per Sensor leicht am Thema vorbei, aber es soll mich nicht weiter stören, denn ich bin soweit erst mal mit Informationen versorgt, nochmals Danke dafür. Außerdem habe ich das Glück mit Charles auch jemanden mit praktischen Erfahrungen in Sachen ACE im Forum zu haben.
Zum Thema Sensoren: Könnte man nicht einen kleinen runden Neodym-Magneten nehmen, ihn mit einer Wicklung versehen und einfach an den Lautsprechermagneten heften? Der Vorteil wäre, dass man den Lautsprecher nicht 'modifizieren' muss.