Beiträge: 2.577
Themen: 251
Registriert seit: 18.02.2014
Ich muss gestehen, dass bei der Beachtung aller Faktoren der Kopf langsam das rauchen anfängt (ein Gedanke ist fertig, dann komm schon der nächste Einwand der anderen Gehirnhälfte)
Würdest du dieser Aussage zustimmen: Die Schallenergie im Inneren des Gehäuses darf nicht nach Außen und muss deswegen in Wärme umgewandelt werden?
Beiträge: 1.178
Themen: 17
Registriert seit: 03.12.2013
EMP schrieb:Die Schallenergie im Inneren des Gehäuses darf nicht nach Außen und muss deswegen in Wärme umgewandelt werden?
Genau auf den Punkt gebracht :ok:
[URL="http://www.igdh.eu"]
[IMGNR]http://www.igdh.eu/logo_igdh_mini.png[/IMGNR]
[/URL]
Beiträge: 2.577
Themen: 251
Registriert seit: 18.02.2014
Gut, dass heißt die äußerste Schicht nicht schwingen, bzw. umso weniger die äußere Schicht schwingt, desto besser ist das Konstrukt.
Als ersten Schritt hätte ich mal die Eigenfrequenzen von verschiedenen Konstrukten ermittelt um zu sehen in welchem Bereich wir uns tendenziell bewegen.
Beiträge: 1.766
Themen: 13
Registriert seit: 15.10.2009
Ja - machma erstmal einfach. Grundlagen. Komplizierter geht's dann immer noch.
Doch trotzdem kurz dazu: Es geht weniger darum, den Schall daran zu hindern, durch die Wand zu gelangen (die dünnen Wände haben da kaum eine Chance gegen verhältnismässig lange Wellen). Es geht eher darum, keine zusätzlich schwingenden Gehäusewände als Passivmembrane zu haben.
Beste Grüße,
Andreas
"Don't you think if I were wrong I'd know it" - Dr. Sheldon Lee Cooper
Das ist Hobby - und kein Spaß!!!
Beiträge: 2.577
Themen: 251
Registriert seit: 18.02.2014
15.04.2017, 14:52
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.04.2017, 15:17 von EMP.)
Aber macht das auch Sinn? Weil was mir natürlich fehlt ist die Erfahrung und daher bin ich über Einwände jeder Art dankbar
Zu den tiefen Frequenzen: Wenn die Wände Luftdicht sind und nicht mitschwingen, dann geht m.W.n. auch kein Schall durch
Und zur Anregung: Es gilt doch auch f ist m mal a. Das heißt, dass bei einer hohen Masse eine hohe Kraft benötigt wird um die Masse zu beschleunigen
Die Reso sagt ja nur aus, dass das system bei dieser Frequenz am wenigsten Energie braucht zum Schwingen. Aber f ist m mal gilt ja trotzdem noch. Oder hab ich da einen Denkfehler?
(Wegen meiner Anmerkung zur Massenträgheit vorher)
Beiträge: 5.774
Themen: 350
Registriert seit: 19.11.2008
Hatte nicht domii das in seinem thread über sein gestacktrs Hornsystem schon mal gemacht?
Viele Grüße, Thomas
Es ist genug, wenn es genug ist.
Beiträge: 1.766
Themen: 13
Registriert seit: 15.10.2009
Ähem,
gehe mal davon aus, dass wenn eine Gehäusewand eine Masse und eine Steifigkeit hat, sie immer mit ihrer Grundresonanz schwingt, wenn sie angeregt wird.
Diese Anregung geschieht über einen Kraftschluss mit entweder:
- der Befestigung des Chassis am Korbrand und/oder
- über die Luftmoleküle im Gehäuse.
Ob das Gehäuse dicht oder undicht ist, spielt dabei keine Rolle.
Es geht hierbei auch nicht um stehende Wellen innerhalb des Gehäuses zwischen den parallelen Wänden. Das ist ein anderes Thema.
Und auch nicht um Schalldurchtritt an den Wänden.
Mache doch einfach mal folgende Untersuchung an einem Subwoofergehäuse: Die unterschiedlichen Wände mal dick, mal dünn, mal versteift und mal nicht.
Damit guckst du die per Analyse die Resos an und du wirst dann entscheiden können, wie du weitergehst.
Ziel bei dieser Analyse ist es, die Resonanzen insgesamt so weit nach oben zu heben, dass sie nicht im Übertragungsbereich des Tieftöners liegen und damit praktisch nicht angeregt werden.
Beste Grüße,
Andreas
"Don't you think if I were wrong I'd know it" - Dr. Sheldon Lee Cooper
Das ist Hobby - und kein Spaß!!!
Beiträge: 1.766
Themen: 13
Registriert seit: 15.10.2009
Zitat:Und zur Anregung: Es gilt doch auch f ist m mal a. Das heißt, dass bei einer hohen Masse eine hohe Kraft benötigt wird um die Masse zu beschleunigen
... - ja, aber: Resonanz: Masse und Steifigkeit heben sich auf. Die Kraft spielt keine Rolle, Dämpfung hingegen schon.
Beste Grüße,
Andreas
"Don't you think if I were wrong I'd know it" - Dr. Sheldon Lee Cooper
Das ist Hobby - und kein Spaß!!!
Beiträge: 327
Themen: 26
Registriert seit: 08.03.2013
16.04.2017, 19:57
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.04.2017, 20:13 von incoggnito2.)
interessantes Thema, klinke mich hier mal mit ein...
Verbünde würde ich nun nicht unbedingt als Einstieg und nebenher im Studium simulieren ... da würde ich dann eher mit experimenteller Modalanalyse arbeiten.
Feder-Masse-Tilger sollten sich doch in Ansys anbieten....
auch wenn der Subwoofer dann bei hohen Resonanzfrequenzen wie ein Stachelschwein aussehen dürfte
Zum Thema Spuranpassung fände ich die Auswirkung einer Versteifungsmatrix interessant.
Grüße Inco
Beiträge: 7.975
Themen: 234
Registriert seit: 01.11.2010
incoggnito2 schrieb:... da würde ich dann eher mit experimenteller Modalanalyse arbeiten.... Andreas (a.j.h.) hat den EMP schon auf die richtige Spur gebracht.....experimentielle Modalanalyse mit einem Impulshammer könnte hier nicht der richtige Weg sein. Impuls auf das Chassis schon eher...
Viele Grüße,
Christoph
Beiträge: 327
Themen: 26
Registriert seit: 08.03.2013
Zitat: Andreas (a.j.h.) hat den EMP schon auf die richtige Spur gebracht...
stimmt, hatte dass überlesen:
Zitat:Mache doch einfach mal folgende Untersuchung an einem Subwoofergehäuse: Die unterschiedlichen Wände mal dick, mal dünn, mal versteift und mal nicht.
Damit guckst du die per Analyse die Resos an und du wirst dann entscheiden können, wie du weitergehst.
Ziel bei dieser Analyse ist es, die Resonanzen insgesamt so weit nach oben zu heben, dass sie nicht im Übertragungsbereich des Tieftöners liegen und damit praktisch nicht angeregt werden.
Wieso nicht, in der Impulsanregung ist doch alles drin was man braucht?
Beiträge: 1.006
Themen: 33
Registriert seit: 21.07.2015
Hallo Michi,
ich habe gerade einen Beitrag im Thread "Schalldämmung von Gehäusen" gepostet. Mir geht es um etwas Griffiges für den Fall 2, d.h. wenn die Reso des Gehäuses im Arbeitsfrequenzbereich des Chassis liegt. Dann benötigt man eine hohe Dämpfung, wie sie z.B. durch einen ein-schichtigen Dämpfungsbelag richtiger Dimensionierung erreicht werden kann (Sandwich, aber bitte ohne Sand  ). Hier spielen die E-Module der beteiligten Schichten und das Schubmodul des Dämpfungsbelags sowie Material und Dicke der beteiligten Schichten eine wichtige Rolle.
Schön wäre es für einen Aufbau mit bekannten Materialien wie MDF, Bitumen und Alu eine Dimensionierungsanweisung zu erhalten oder zumindest einen Trend. Das habe ich mit meinem Post hier im Thread erklären wollen.
Viele Grüße
Thomas
Beiträge: 2.577
Themen: 251
Registriert seit: 18.02.2014
Hi Thomas,
ah jetzt hab ich es verstanden
Ok, das wäre auch sinnvoll.
Aber als ersten Schritt werde ich mir mal einen Überblick mit Hilfe der Modalanalyse verschaffen, im welchem Eigenfrequenzbereich wir uns überhaupt bewegen. Das sollte denke ich ein guter erster Schritt sein :bye:
Beiträge: 49
Themen: 3
Registriert seit: 27.01.2011
Guten Morgen zusammen!
Dieser Thread hat mich neugierig gemacht, daher hab ich mir gedacht, ich nutze mal die Frühstückspause sinnvoll:
1. Eigenfrequenz 119Hz
2. Eigenfrequenz 129Hz
3. Eigenfrequenz 149Hz
Würfel Kantenlänge l=500mm
Öffnung Subwoofer d=300mm
Wanddicke 19mm
E-Modul: 15.000 MPa
Ich hätte nicht gedacht, dass die Eigenfrequenzen so niedrig liegen.
Nun ja, letztlich ist das nur ein buntes Bildchen, da ich ein simples Material (E-Modul 15.000 Mpa, nue=0,3) verwendet habe.
Ich glaube, wenn man belastbare Ergebnisse erzielen will, muss man tief in die Materie (Materialmodell usw.) einsteigen.
Als Anfangsprojekt ziemlich ambitioniert.  Ich würde es nicht hinbekommen.
Gruß,
Christian
Beiträge: 327
Themen: 26
Registriert seit: 08.03.2013
19.04.2017, 08:44
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.04.2017, 09:10 von incoggnito2.)
Das kommt mir nun auch etwas zu tief vor... rechnerisch komme ich auf die selben Werte wie du, allerdings wenn ich von einer gelenkig gelagerten Platte ausgehe (also näherungsweise freischwingend). Hier meine Schätzungsgrundlage als Matlabcode.
Code: %Werkstoffeigenschaften
E=2000*10^6; %Nm^2
rho=770; %kg/m^3
querk=0.1;
%Plattengeometrie
a = 0.5; %m
b = 0.5; %m
d= 0.019; %m
%Plattensteifigkeit
B=(E*d^3)/(12-querk^2);%Nm
for m=1:10
for n=1:4
omega(m,n)= pi^2*((m/a)^2+(n/b)^2)*sqrt(B/(rho*d));
%EK 1/m^2*Wurzel(kg*m*m*m^3/kg*m*s^2)=1/s
f(m,n)=omega(m,n)./(2*pi);
end
end
Schau dir nochmal deine Randbedingungen in Ansys an.
Hier das Ergebnis für die Eigenfrequenzen
111 Hz
278 Hz
556 Hz
945 Hz
PS: Da eine MDF Platte aber halt nicht homogen ist, kann das nur eine sehr grobe Schätzung sein.
Ich kram nochmal nach einer Überschlagsrechnung für die eingespannte Platte.
Beiträge: 1.178
Themen: 17
Registriert seit: 03.12.2013
Sandmaennchen schrieb:1. Eigenfrequenz 119Hz
2. Eigenfrequenz 129Hz
3. Eigenfrequenz 149Hz
Würfel Kantenlänge l=500mm
Öffnung Subwoofer d=300mm
Wanddicke 19mm
E-Modul: 15.000 MPa
Ich hätte nicht gedacht, dass die Eigenfrequenzen so niedrig liegen.
Hmm, da scheint mir irgendwo der Wurm drin... Da der (Biege)E-modul von MDF ca. 3 GPA beträgt, müßten die Eigenfrequenzen ja noch wesentlich niedriger liegen.  . Was man schön erkennt : ne Kreuzaussteifung würde schon völlig reichen..
LG, Manfred
[URL="http://www.igdh.eu"]
[IMGNR]http://www.igdh.eu/logo_igdh_mini.png[/IMGNR]
[/URL]
Beiträge: 327
Themen: 26
Registriert seit: 08.03.2013
Für eine eingespannte Platte, mit den vorgeschlagenen 3 Giga Pascal und angepasster Dichte:
Code: %Werkstoffeigenschaften
E=3000*10^6; %Nm^2
rho=550; %kg/m^3
querk=0.1;
%Plattengeometrie
a = 0.5; %m
b = 0.5; %m
d= 0.019; %m
%Plattensteifigkeit
B=(E*d^3)/(12-querk^2);%Nm
%eingespannte Platte (Quelle: J.K. IVERSON; JAES)
f2 = (E*d^2/(12*rho*(1-querk^2))*(3.5/a^4+2/(a*b)^2+3.5/b^4))^0.5*6/pi;
f2 = 295 Hz
Wiederum nicht homogen, daher nur eine grobe Schätzung!
VG Inco
Beiträge: 49
Themen: 3
Registriert seit: 27.01.2011
Moin!
Also die Berechnung hat keinerlei Anspruch auf Richtigkeit. Das war nur in 15min aus der Hüfte geschossen.
Ich habe einfach ein strukturmechanisches Material aus der Datenbank genommen und das E-Modul auf 15GPa (Quelle Wikipedia für Holz) gesetzt, sowie einen Würfel mit linearen Shell Elementen der Dicke 19mm vernetzt.
Die berechneten Eigenfrequenzen sind die Frequenzen der einzelnen Wände, daher liegen die auch so nahe beieinander.
Randbedingungen gibt es keine, die 6 Starrkörpermoden habe ich euch verschwiegen. ;o) Die höheren Moden ebenso.
Christian
Edit: Die Dichte ist falsch... 7850kg/m^3 ist ziemlich schwer. ;o)
Beiträge: 49
Themen: 3
Registriert seit: 27.01.2011
So:
1. EF 194
2. EF 209
3. EF 242
4. EF 269
5. EF 394
6. EF 433
7. EF 437
Dichte: 550 kg/m^3
E-Modul: 3000 MPa
Querkontraktion: 0,1
Jetzt sind wir genauso schlau wie vorher.
Beiträge: 327
Themen: 26
Registriert seit: 08.03.2013
Immer das gleiche mit diesen nerdigen Berechnungen ... da kommt nie dass raus was man sehen möchte
Werde mir demnächst mein billig Modalanalyse Messsystem für zu Hause zusammenwasteln, da weiß ich dann zumindest die ungefähre Richtung
|