Es handelt sich um ein Chassis als Dipol gemessen. Alle Messungen unter gleichen Bedingungen. Es besitzt eine Resonanz bei ca. 1,2 kHz und Überlagert zwei Resonanzen bei ca. 3 kHz. Bei Modifikation durch Wegnahme der Dustcap ergibt sich ein Wegfall der Resonanz bei 1,2 kHz und eine Senkung der Resonanz bei 3 kHz. Daraus resultiert eine starke Reduktion des K3 bei 400 Hz und moderate Reduktion bei 1 kHz.
Ausschwingen, 0°, mit Dustcap:
[ATTACH=CONFIG]50454[/ATTACH]
Ausschwingen, 0°, ohne Dustcap:
[ATTACH=CONFIG]50455[/ATTACH]
Klirr, 0°, mit Dustcap:
[ATTACH=CONFIG]50456[/ATTACH]
Klirr, 0°, ohne Dustcap:
[ATTACH=CONFIG]50457[/ATTACH]
Zu erkennen ist ganz klar eine Abnahme von K3 durch Wegnahme des langen Ausschwingens.
siehe auch Messungen von Christoph Gebhard in einem früheren Thread von 2011 hier (Beiträge #21-#24).
Zitat:Versuchsobjekt ist der Omnes Audio BB4.AL, eigentlich ein Breitbänder, aber für den Versuch aufgrund seiner harten Alumembran sehr gut geeignet. Er bricht bei 8kHz heftig auf und hat darüber noch mehrere kleine Resonanzen.
...
Zitat:Wenn ich jetzt die Anregungsfrequenzen oberhalb von 6,3kHz kappe (also ähnlich wie bei einem sehr steilflankigen Filter)...
...bleiben die von der Membranreso hervorgerufenen Störkomponenten unterhalb von 8kHz trotzdem stehen.
Auch wenn die Resonanz elektrisch nicht angeregt wird, treibt sie trotzdem noch ihr Unwesen, einfach weil sie im "System" Chassis noch existent ist.
Das war bei den Messungen übrigens auch herauszuhören. Das Chassis klang "glockenförmig", obwohl die schrille Spitze bei 8kHz nicht mehr zu hören war.
Erst wenn man die Anregungsfrequenzen oberhalb von 2,5kHz kappt, ist Ruhe im Karton.
...
Zitat:Solche Ergebnisse habe ich bei IMD-Messungen schon öfters gemacht. Kritisch ist meist der Bereich 1,5 Oktaven um die Störstelle herum.
Auch Timmis Aussage, eine per Entzerrung unterdrückte Resonanz, sei klanglich unschädlich, wenn sie in Amplitude und Ausschwingen nicht mehr auffindbar ist, kann damit in Frage gestellt werden.
Ich wette, an diesen Stellen gibt es IMMER erhöhten IMD. Ich habe noch kein Chassis vor dem Mikro gehabt, dass in Resonanzbereichen keine Auffälligkeiten gezeigt hat.
Zitat:Zu erkennen ist ganz klar eine Abnahme von K3 durch Wegnahme des langen Ausschwingens.
Wäre auch schlimm wenn man durch "mechanische Veränderung" des Chassis die HD nicht beeinflussen könnte
Sehe da keinen Widerspruch zum bisher gesagten, da das Chassis verändert wird und dadurch die Membranreso bei 1.2kHz eliminiert wird, folglich sollte der K3 bei 400Hz fallen.
Ist natürlich trotzdem ziemlich eindrucksvoll
Jetzt fehlt noch die Betrachtung was passiert wenn du beim Chassis mit Dustcap einen Saugkreis auf die 1.2kHz Resonanz setzt. Damit würde sich der FG und das Ausschwingverhalten ebenfalls erheblich verbessern, aber der K3 bei 400Hz würde sich nicht ändern.
Danke für die hilfreichen Beiträge, übrigens kann man nichlineare Verzerrungen auch elektrisch reduzieren, in dem man sie im Ansteuerungssignal gegenkompensiert (eine Art Vorsteuerung, wobei Regelung geht auch, hat aber andere Nachteile), wie Harman/Samsung das bei den neuen Soundbars tut, wie im anderen Thread zu sehen war.
Klippel hat das zu seiner JBL/Harman Zeit mit den großen Hörnern gemacht. Durch die hohen Schalldrücke kam es durch die adiabatische Kompression zu Schwankungen in der Schallgeschwindigkeit und damit zu nichtlinearen Verzerrungen. Hier hat er dann eine Vorsteuerung eingesetzt um dem entgegen zu wirken.
Zitat:...übrigens kann man nichlineare Verzerrungen auch elektrisch reduzieren, in dem man sie im Ansteuerungssignal gegenkompensiert (eine Art Vorsteuerung, wobei Regelung geht auch, hat aber andere Nachteile), wie Harman/Samsung das bei den neuen Soundbars tut, wie im anderen Thread zu sehen war.
Hat sich die Kompensation von HD nicht auf den Tieftonbereich des Chassis beschränkt, indem Fehler des Antriebssystem "gegenkompensiert" wurden? Wurden da auch ("auf der anderen Seite des Frequenzspektrum des Chassis") Membran- und Sickenresonanzen kompensiert?