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Dynamik
#1
Moin,

aus dem Manger-MSW-Thread habe ich dieses Thema mal entliehen.

Koaxfan schrieb:Gerade die großen PA finde ich gute Beispiele für viel Pegel mit sehr überschaubarer Dynamik.

Den obigen Satz habe ich mal als Beispiel zitiert.

Der Begriff -Dynamik- wird im Hifibereich gerne gebraucht, aber gerne werden damit zwei (oder mehr?) verschiedene Dinge beschrieben.

Die einen beschreiben damit Lautheit bzw. einen Lautheitsunterschied und im Sinne des Dynamikumfangs die Differenz zwischen dem leisesten und dem lautesten wiedergebbaren Schallleistungspegel.

Die anderen beschreiben einen Höreindruck im Sinne von agiler, leichtfüßiger, anspringender Wiedergabe.
Den Eindruck, dass der Lautsprecher jedem noch so schnellem und heftigem Impuls (z.B. Snare) mühelos folgen kann.
Dynamik im Sinne von Beweglichkeit (Dynamische Jugendliche vs. bewegungsfaule alte Säcke - Ja, ja, ich weiß, daß das nicht immer zutrifft Big Grin).

Habe ich es soweit getroffen?

www.spektrum.de gibt folgende Definition für "Dynamik":
"Dynamik, vom griechischen Wort dýnamis für "Kraft". 1) Physik allgemein: Lehre von den Bewegungen, also den Zustandsänderungen physikalischer Systeme unter dem Einfluß äußerer oder innerer Kräfte bzw. Wechselwirkungen.

Diese Definition lässt mMn. beide Anwendungsweisen dieses Begriffes zu, man sollte mMn. aber die Verwendung in der klanglichen Beschreibung präzisieren um Missverständnissen vorzubeugen, z.B. "dynamische Spielweise/Wiedergabe" oder "dynamischen Klangeindruck" etc..

Was meint ihr dazu?
Gruß

Jesse Cool Good Vibration




Die Realität ist in Wirklichkeit etwas komplizierter.
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#2
Passt - wobei sich die beiden Definitionen einzeln eigentlich die Extreme beschreiben und sich häufig überlappen (der das eine kann, kann oft auch das andere).

Ich würde auch nicht den Lautsprecher dabei alleine stehen lassen, der möchte manchmal beide "Dynamik-Varianten" zeigen, ungeeignete bzw. zu schwache Elektronik davor verhindert das aber. Also Dymamik der Kette Rolleyes ?

Ach ja, und die aktuellen PA-Anlagen (kürzlich bei drei Open Air´s mal wieder verifiziert) sind meist viel zu klein um auch noch Dynamik abzubilden. Viel Effizienz und irre Verstärkerleistungen machen die zwar erstmal laut, aber die Ankopplung kleine Summen-Membranfläche an großes Stadion / Burghof ist meilenweit von den Lautsprechertürmen der Urzeit entfernt.
Gruß Klaus

Meinen tut der, der zum Wissen zu faul und zum Glauben zu schwach ist (Lisa Eckart)
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#3
Moin,

ich betrachte das gern bezogen auf Musikmaterial das ein LS wiedergeben können soll.
Dynamik bedeutet da für mich die lauteste vs. die leiseste Stelle im Musikstück.
Zitat:Lautheit bzw. einen Lautheitsunterschied
Da kommt es dann imho darauf an mit welchem Pegel man das Musikstück abhören möchte...
....Zimmerlautstärke vs. Konzertpegel.

Ich kenne noch die Formulierung/Begriff "Feindynamik" - bezieht sich wohl auf die Fähigkeit des LS
feine/geringe Lautstärke Veränderungen sauber/präzise wiederzugeben.....
....irgendwo las ich vorhin das Beispiel mit dem Besen auf dem Becken....

Zitat:jedem noch so schnellem und heftigem Impuls (z.B. Snare) mühelos folgen
Das hängt imho davon ab wie viel "headroom" der LS (bei nominal gespieltem Pegel) in seiner
"Dynamikfähigkeit" nach oben (wo er noch "sauber" spielt) noch hat.
Gruß Karsten

Wer den Blick immer nur stramm auf den Horizont gerichtet hat, stürzt über die Ruinen der Vergangenheit.
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#4
Hallo,

Dynamik im physikalischen Sinne (also die Fähigkeit schnell auf Änderungskräfte zu reagieren) ist nicht das gleiche wie elektrische Dynamik (maximaler Pegel vs Rauschen) , die sich eher auf den genannten 'headroom' bezieht. In welchen Zusammenhang die Akustik das Wort Dynamik verwendet, da tippe ich eher in die Nähe der elektrischen Dynamik also maximaler Schalldruck vs 'Losbrechmoment'. Und umgangssprachlich gibt's bestimmt noch einiges mehr....

Gruß von Sven
AUDIY LIFE auf YT
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#5
Jesse schrieb:.....
Die anderen beschreiben einen Höreindruck im Sinne von agiler, leichtfüßiger, anspringender Wiedergabe.
Den Eindruck, dass der Lautsprecher jedem noch so schnellem und heftigem Impuls (z.B. Snare) mühelos folgen kann.
Dynamik im Sinne von Beweglichkeit (Dynamische Jugendliche vs. bewegungsfaule alte Säcke - Ja, ja, ich weiß, daß das nicht immer zutrifft Big Grin).

Habe ich es soweit getroffen?....
Nein....ich hatte es im von Dir erwähnten Beitrag im MSW Thema beschrieben.
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#6
Moin,
Dynamik mit maximaler Lautstärke gleichzusetzen halte ich für ..........:doh: ....... sagen wir mal falschRolleyes.
"Elektrische" Dynamik ist in etwa gleichzusetzen mit dem Störabstand. Das ist der Bereich in dem saubere Signale übertragen werden können. Klar, jeder weiß, dass durch die notwendige und unnötige Kompression davon in der Signalquelle kaum was übrigbleibt, um den Störabstand nur in etwa zu nutzen. Trotzdem sollte er so groß wie möglich sein, um keine unnötigen Artefakte noch hinzu zu fügen.
Wenn ich das jetzt auf einen Schallwandler übertrage brauche ich die Definition Dynamik für den Übertragungsbereich zwischen dem "Losbrechmoment" und der maximalen unverzerrten Laustärke in einem Peak.
Hier jetzt Heimlautsprecher mit PA-Lautsprechern in der Lautstärke zu vergleichen halte ich für unsinnig.
Wenn ich taube Nuss laut zu Hause höre sind das im Mittel 85dbA am Hörplatz.
Bei normaler Lautstärke mit etwa 70 dbA am Hörplatz sind Folien- und Hornlautsprecher gegenüber konventionellen Schallwandlern klar im Vorteil, da ihre " Losbrechmomente" marginal sind.
Um das zu beschreiben verwende ich bisher den Begriff Dynamik, das ließe sich auch einfach bei den verschiedenen Lautstärken durch ein gutes Messmikro und ein Zweikanalscope aufzeigen.
Das erinnert mich an die Verstärkertests in der grauen VorzeitWink mit der Darstellung der Rechtecksignale.
Jrooß Kalle
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