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Interpretationen zu Horn und Waveguide
#21
Kaspie schrieb:[ Die Simulation entspricht der Theorie, meine künstlerische Begabung eher der Praxis.
Du wirst genau deswegen in der Praxis gelegentlich nicht verstehen, warum bestimmte Probleme auftreten (Ist es die Konstruktion des Horns selbst oder ist es nur eine "künstlerische" Abweichung des praktischen Aufbaus). Natürlich hat das alles was mit Perfektionierung zu tun. Wenn man, so wie Du halbwegs weiss was man tut, fallen auch so schon wohltuende Töne raus. Sonst könnte es ja keine uralten Lautsprecher geben, die schon halbwegs brauchbar klangen und es gäbe keine Verrückten, die sowas sammeln Big Grin.
Herzliche Gruesse
Michael
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#22
Offtopic: Die Frage die sich mir aufdrängtist die, ob den ultimatven Konsenzlautsprecher überhaupt einer haben will, weil es dann ja langweilig wäre. Auch im Bezug auf die Klangeigenschaften. Weil, es geht hier um Religion.
Gruß
Arnim

Wenn Aliens die Erde retten wollen, wird es langsam Zeit für sie zu handeln.
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#23
ich tät ihn schon gern haben wollen - bei allen religiösen wahnvorstellungen bin ich doch letztendlich pragmatiker.
gruß reinhard
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#24
Um Himmels Willen (!!!) es geht doch doch niemals bei LS um Religion.....der passendste LS für die jeweilige Abhörsituation trifft es wohl eher......mMn
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#25
Kaspie schrieb:Je länger das Horn, desto tiefer kann es spielen. Das gleiche gilt für die Fläche; je größer diese ist desto tiefer spielt das Horn.
Ist eines dieser "Größen" unterschiedlich, gilt das Kleinere als Maßstab- unter der die Frequenz FU nicht wiedergegeben werden kann
Als Beispiel; Liegt die Länge (Hornkonstante) bei 300Hz und die Hornmundfläche bei 500 Hz, ist die 500 Hz maßgeblich.
Liegt die Länge bei 800Hz und die Hornmundfläche bei 500Hz ist es 800Hz.

Diese Vorstellung ist gar nicht so verkehrt, trifft es allerdings nicht richtig.

Ein Horn ist ein akustischer Impedanztransformator, d. h. die akustische Impedanz (Zak) des Hornmundes wird auf Zak des Hornhalses abgebildet. Aus der anderen Richtung gesehen wird ein Treiber, montiert am Hornhals, mit der Zak des Hornmundes belastet. In ungefähren Zahlen: ein kreisförmige Kolbenmembran hat bei Wellenlänge = Umfang (ka=1) ungefähr die halbe Schallkennimpedanz (Z0) als reellen Strahlungswiderstand (in den Realteil wird die Schallleistung abgegeben, deswegen ist der interessant). Montiert man ein Horn, dessen Hornmund den doppelten Umfang der Membran hat, vor diese Kolbenmembran, dann ist bei der gleichen Wellenlänge der Strahlungswiderstand doppelt so hoch, d. h. die Leistungsabgabe verdoppelt sich ebenfalls. Man könnte auch sagen, durch das Horn vergrößert man die Membran.
Das gilt unter 2 Bedingungen:
1.) Der Hornhals hat den gleichen Strahlungswiderstand wie die Membran
2.) Die Wellenausbreitung kann als eben angenommen werden

Beide Bedingungen sind bei einem sehr kurzen Horn (z. B. ein sehr kurzes, dafür aber mit großem Hornmund ausgestattes konische Horn; aber auch der Baffle Step) nicht mehr erfüllt, die lassen sich dann nicht mehr so vereinfacht beschreiben wie ich es jetzt hier tue.

Wichtig: wenn man den Hornmund immer weiter vergrößert so senkt man nur die untere Grenzfrequenz, aber nicht (!) die maximal abgestrahlte Leistung. Und unterhalb der Grenzfrequenz steigert sich die abgegebene Schallleistung ebenfalls, genauso wie es eine größere Membran auch tun würde.

Soweit der Hornmunde, kommen wir zur Hornlänge.

Es gibt noch eine weitere Form der Impedanzanpassung, nämlich durch Resonanz. Ein Horn ist ein Rohr, also bekommt man wie auch bei einer TML lambda/4-Resonanzen. Jede einzelne Resonanz erhöht den Strahlungswiderstand am Hornhals, also kann man diese zur weiteren Leistungssteigerung verwenden.

So eine Resonanz entsteht durch Fehlanpassung am Hornmund: je kleiner dessen Zak gegenüber Z0 ist, umso stärker ist die Reflektion. Das heißt auch, dass oberhalb von ~ka=2, wenn Zak~=Z0 ist, keine Resonanz mehr stattfindet. Also legt man die Länge des Horns idealerweise so aus, dass die erste und einzige (!) Resonanz knapp unterhalb von ka=2 liegt. Dann erhält man da nochmals etwas Verstärkung, und hat nicht mit weiteren Reflektionen unterhalb oder oberhalb zu rechnen.

Von daher ist das mit Hornmundfläche und Hornkonstante nicht verkehrt, aber die Hintergründe sind etwas komplexer.

Ich hoffe, es ist ungefähr klar geworden, was ich meine.
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#26
newmir schrieb:.....Sonst könnte es ja keine uralten Lautsprecher geben, die schon halbwegs brauchbar klangen und es gäbe keine Verrückten, die sowas sammeln Big Grin.
Obwohl ich beim Sammeln jetzt eher bei Flugzeugmodellen angekommen bin. In Verbindung mit den Dokus von Welt/ntv/n24 empfinde ich bei einem Joe Sutter, dem "Vater" der 747, den Entwicklung einer SR-71 Blackbird oder einer Antonov An-225 ziemlichen Respekt vor diesen Ingenieurleistungen.
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#27
newmir schrieb:Du wirst genau deswegen in der Praxis gelegentlich nicht verstehen, warum bestimmte Probleme auftreten (Ist es die Konstruktion des Horns selbst oder ist es nur eine "künstlerische" Abweichung des praktischen Aufbaus). Natürlich hat das alles was mit Perfektionierung zu tun. Wenn man, so wie Du halbwegs weiss was man tut, fallen auch so schon wohltuende Töne raus. Sonst könnte es ja keine uralten Lautsprecher geben, die schon halbwegs brauchbar klangen und es gäbe keine Verrückten, die sowas sammeln Big Grin.

Mit der Aussage kann ich gut leben. Sie ist richtig.Auch die letzte Aussage. Ich fühle mich angesprochenBig Grin

@Arnim
Zitat: Die Frage die sich mir aufdrängt ist die, ob den ultimatven Konsenzlautsprecher überhaupt einer haben will, weil es dann ja langweilig wäre
Eine Annäherung wäre aus theoretischer Sicht nicht übel. Perfektionierung werde ich mit meiner Methode nicht hinbekommen- Ob das Ganze praktisch umzusetzen ist, hängt von vielen kleine Parametern ab, die man festlegen müsste und die auch physikalisch machbar sind. Auch die Kompromisse müsste man aufzählen. Langweilig wäre das nicht, da schon jeder seine eigenen Vorstellungen und Ideen hat.
Ich bin wieder da
LG
Kay
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#28
Hallo JFA,
die Komplexität eines Hornes kann man nur sehr vage mit den Formeln beschreiben. Wie Du schon geschrieben hast,

Zitat:ein kreisförmige Kolbenmembran
Die Wellenausbreitung kann als eben angenommen werden
usw. machen ein Hörnchen unberechenbar.
Aber,die Formeln helfen grob, etwas abzuschätzen. Selbst, wenn ich einen Fehler um die 50 % auf FU annehme, passt es immer noch sehr gut.

Zitat:So eine Resonanz entsteht durch Fehlanpassung am Hornmund: je kleiner dessen Zak gegenüber Z0 ist, umso stärker ist die Reflektion. Das heißt auch, dass oberhalb von ~ka=2, wenn Zak~=Z0 ist, keine Resonanz mehr stattfindet. Also legt man die Länge des Horns idealerweise so aus, dass die erste und einzige (!) Resonanz knapp unterhalb von ka=2 liegt. Dann erhält man da nochmals etwas Verstärkung, und hat nicht mit weiteren Reflektionen unterhalb oder oberhalb zu rechnen.
So, die Theorie, die aber in der Praxis kaum umgesetzt wird, wenn es sich um Mitteltonhörner handelt. BL Hörner sind dafür aber ein Paradebeispiel.
Da es nur sehr wenige Mitteltonhörner gibt, die unbeschaltet mit einem Mitteltontreiber betrieben wurden ( Western Electric und Ihre Töchter in Europa. WE 12,13 und 15A- Treiber WE555, Racon ....)
Ich bin ein Freund davon, den Hornmund größer zu gestalten, als es die Konstante zulässt. Der Größenfaktor liegt bei mir ungefähr bei Wurzel 2 (1:1,44). Passt immer (irgendwie )Big Grin
Liegt der Hornmund unter der Konstante, lege ich die Trennfrequenz um diesen Faktor höher.
Wenn es nicht passt, explodiert aber zum Glück nichtsWink
Und die Fehler ergeben nur einen höheren Aufwand in der Frequenzweiche.
Weitere Fehlerquellen liegen an der Form des Hornes , die geometrischen Formen, die man auf der Längsachse X alle so hinbekommen kannSmile
Wenn ich ein Horn mit all seinen mathematischen Unzulänglichkeiten simulieren möchte, muss ich wirklich an der Membran anfangen. Ab hier koppelt über die Druckkammer und Phaseplug das Horn (Hornhals) an. Also, Treiber auseinander nehmen, nachmessen und nachrechnen. Akademisch gesehen, ein Leckerbissen.
Auch hier würde ich nur den Hornhals bis zur Ankopplung an dem "Resthorn " bis zur gewünschten Frequenz simulieren. Siehe als Beispiel JBL 2344 oder AL H511B in Verbindung 806-8A (konischer Verlauf des Treibers).

Gehe ich mit meinem Halbwissen an diese Materie, kann ich trotz der Komplexität wenig falsch machen.
Ich bin wieder da
LG
Kay
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