Ich habe mir heute viele Dinge über Fasen und Kantendiffraktion gelesen und hätte eine Frage:
Inwieweit sieht ein 8cm Breitbandlautsprecher die Kanten. Ich baue gerade ein Gehäuse mit 19,5cm Breite. Der BB hat 1 Liter Volumen zu Verfügung.
Ich frage mich ob Fasen mit 25-30 Grad Sinn machen oder nicht.
Das Chassis habe ich im Gehäuse ohne Fasen gemessen (gefensterte Messung aus ca 70cm).
Vielen Dank im Voraus!
Bitte Entschuldigung, ich habe das gerade glaube ich in der falschen Kategorie gepostet. Vielleicht könnte das ein Moderator verschieben.
Zitat:...Kleinstradien und -fasen zeigen ... keine zufriedenstellende Wirkung: Mindestens über 7,5 Prozent der Schallwandbreite sollte jede Kante abgetragen werden. ...
Bei 19,5 cm Breite demnach mindestens jeweils 1,5cm - was mir aber eher sparsam erscheint.
Einen Vergleich von verschiedenen Simulationen zur Kantendiffraktion und Messungen kannst Du z.B. hier und in den Beiträgen drumrum finden.
die "Problematik" müsste sich wohl entsprechend dem Verhältnis der Membrandurchmesser ( 60-65mm bei dem 3" Breiti vs ner 25mm Kalotte ) im Frequenzbereich nach unten verlagern.
Schallwandbreite vs Membrandurchmesser spielt aber sicher auch noch ne Rolle.
Erstmal vielen Dank für eure Antworten.
Ich habe gerade ein paar Messungen gemacht.
Zuerst habe ich den BB in das vorgesehen Gehäuse eingebaut und Winkelmessungen von 0-60 Grad in 15 Grad Schritten gemacht.
Als nächstes habe ich mir überlegt, wie ich das Chassis möglichst ohne seitlichen Schallwandeinfluss messen könnte. Ich habe dazu das Chassis in die Öffnung eines HT DN 75 Abflussrohr gesteckt und mit Plastikfermit abgedichtet. Danach habe ich einfach das Rohr auf das Gehäuse oben drauf gelegt - quasi wie ein aufgesetzter Hochtöner. Danach wieder gemessen.
Was meint ihr?
Ach ja, ich habe noch gar nirgends geschrieben um welchen BB es sich handelt. Es ist ein Visaton FRS8 -8 Ohm.
sehr schön. Es ist gut zu sehen, wie die Schallwand den SPL unter 2 kHz erhöht und die Kantendiffraktion um 3-4 kHz.
Du könntest jetzt in einer Simu (EDGE, BoxSim, ABEC, etc) schauen, was Fasen an den Gehäusekanten bringen, oder provisorisch Fasen (aus Pappe) an das Gehäuse basteln und nochmal messen. Ich hatte das auch so im LB2-Thread mit einem Wabeguide gemacht.
Oder Du überlegst Dir, wie das Abstrahlverhalten im Übernahmebereich sein soll, bzw. welche Unterstützung durch die Sachallwand Du benötigst und machst ein entsprechendes 'Aufsatzgehäuse'. Oder noch einfacher, Du schiebst den Breitbänder in EDGE auf der Front (bestehende Schallwand) hin und her (asymmetrischer Einbau) und schaust, wie sich das auf die Kantendiffraktion auswirkt.
Vielen Dank für den Tipp mit dem Karton!!! Auf die Idee wäre ich echt nicht gekommen. Ich habe dies gleich getestet.
Dazu wurde der BB wieder in das HT Rohr verbaut und mit Karton die Schallwand nachgebildet.
So der Versuchsaufbau aus. Nicht 100% genau, aber ich denke ausreichend.
Ich habe zu Beginn mit gerade (Papp)Schallwand gemessen:
Die Kurve stimmt nicht 100% genau mit der Messkurve im Gehäuse, aber doch ausreichend genau.
Die Fasen hatten vorne eine Breite von 6 cm und liefen nach unten auf 21cm aus.
20 Grad Fase:
30 Grad Fase:
40 Grad Fase:
Ich versuchte dann noch an der Oberseite eine kleine 45 Grad Fase zu machen. Das brachte aber keine weitere Verbesserung.
Zwischen 20 und 30 Grad ist noch eine Verbesserung zu erkennen. Von 30 auf 40 sieht man eigentlich fast nur noch bei höherer Auflösung ein Verbesserung.
Zwischen den Messungen liegen einige Jahre und deswegen weiß ich auch nicht mehr ob der Messabstand ähnlich war und ob es sich um die gleiche Kalotte handelt (ich habe ja zwei davon). Zudem ist einmal eine hervorstehende Mittelton-Kalotte und einmal ein inverser Konus "benachbart". Deswegen sind die Messungen vermutlich nicht 100%ig direkt vergleichbar.
Trotzdem ist unverkennbar, dass gerade bei kurzen Wellenlängen (also im Hochton) schräge Fasen nur die zweitbeste Lösung sind. Am besten sind immer runde Lösungen ohne jegliche Kanten, die sich einer Kugel annähern.