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Monacor DT-25N im WG300
#1
Hallo,
heute habe ich endlich ein Monacor WG300 bekommen (sollten eigentlich 2 sein, der Händler hats wohl nicht so mit zählen) und konnte es nicht lassen, gleich mal ein paar Messungen anzufertigen Wink.

Leider kann ich mit keinerlei Fotos dienen, da meine Kamera derzeit in Reperatur ist...

Ich habe an das WG meine DT-25N gehängt - weil ich die halt schon da habe. Das sieht dann so aus:

[Bild: picture.php?albumid=611&pictureid=8340]
Blau in meinem vorigen Projekt (D'Appo mit 2x FE85), rot im WG300 in 28 cm breiter Schallwand.
Die -20dB-Linie sind so ca. 95 dB/W/m

Der Einbruch bei etwas über 2kHz ist eine Kantenreflexion (sieht man nacher im Sonogramm noch genauer), dachte nicht dass das so stark durchschlägt.
Ansonsten schaut das doch sehr vielversprechend aus wie ich finde.

Klirrtechnisch schauts folgendermaßen aus:
[Bild: picture.php?albumid=611&pictureid=8341]
gemessen wurde bei ca. 98 dB, also schon "serious business".

Interessanterweise ist die DT-25N ohne WG nur wenig schlechter:
[Bild: picture.php?albumid=570&pictureid=7747]
Zum Vergleich wiederum die Messung ohne WG im D'Appo-Gehäuse.

Ich habe außerdem wieder meinen Drehteller aus dem Regal geholt und Sonogramme erstellt. Alle Sonogramme sind auf 0° normiert.

[Bild: picture.php?albumid=611&pictureid=8343]
Als erster Versuch ohne zusätzliche Abdichtungsmaßnahmen, einfach die Kalotte hinter das WG montiert. Ist natürlich ein sehr "unsauberer" und undichter Übergang.

[Bild: picture.php?albumid=611&pictureid=8342]
Dann mit Knetmasse einen anständigen Übergang zwischen dem Kurzhorn der DT-25 und dem WG300 modelliert - schaut doch gleich viel schöner aus Wink.
Deutlich sichtbar hier die Kantenreflexion bei 2kHz, die einen Einbruch auf Achse verursacht. In der normierten Darstellung sieht das daher wie eine Aufweitung aus. Da muss ich noch was dagegen unternehmen.

"For reference" hier noch ein Sonogramm meines Visaton B200 in 28 cm breiter Schallwand (ACHTUNG andere Frequenzachse):
[Bild: picture.php?albumid=611&pictureid=8344]
Der soll nämlich schlussendlich als Mitteltöner eingesetzt werden.
Wenn man sich die Kantenreflexion beim DT25+WG wegdenkt könnte das glaube ich durchaus zusammenpassen.
Die Kombination werde ich aber erst erproben wenn ich das 2. WG habe und eine Lösung für die Kantenreflexion gefunden habe.

Ich halte euch auf dem Laufenden und liefere noch Bildmaterial wenn ich wieder eine Kamera habe.
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#2
Hi

Messungen am gekürzten WG300 mit dem gleichen HT gibt#s bereits hier im Forum:
http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showpost.php?p=7611

da fehlt allerdings die 2kHz Kerbe...

Zu einem 20er BB sollte so was gut passen.
Beste Grüße Smile
Jörn

what the bleep do we ... - listen to ?
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#3
Mein WG ist nicht gekürzt.

Interessant, dass bei der von dir verlinkten Messung die Kantenreflexion nicht sichtbar ist - Schallwandbreite wär ja fast die gleiche. Aber rein von der Logik dürfte das WG hier nicht mehr anständig laden, von daher wäre die Reflexion eigentlich durchaus zu erwarten und passt auch zu den Abmessungen...

Aber vielleicht bin ich da auch auf dem Holzweg, da werd ich noch ein wenig experimentieren.
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#4
Magst Du noch ein nicht normiertes Sono reinstellen? Ich finde, gerade wenn es Kanteneffekte gibt, verzerrt die Normierung die Darstellung ein wenig.

Ist natürlich alles Ansichtssache, mir fällt es aber leichter einen Lautsprecher oder ein Chassis mit der nicht normierten Darstelung zu "lesen"

Gruß
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#5
[Bild: picture.php?albumid=611&pictureid=8345]

Das mit dem nicht-normieren war ein guter Tipp. Manches kann man so wirklich besser interpretieren.

Der Einbruch bei 2,5 kHz ist offensichtlich keine Kantenreflexion, die ist nämlich ziemlich genau bei den 2 kHz.
Und so stark ist die dann auch wieder nicht - zur Aufweitung des Abstrahlverhaltens trägt sie sicher bei, ist aber glaube ich nicht der einzige Grund. Hmmm...
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#6
Die Aufweitung um 3kHz macht auch die DT-300 im WG.

[Bild: dt300_wg300_winkelmessungen.gif]
Das scheint einfach das Richtverhalten des WG-300 zu sein.
Um 2kHz ist wohl der Schallwand zuzuordnen.
Probier doch mal Eine aus, die nur geringfügig breiter als das WG ist, mit ordentlicher Verrundung. Dann geht das WG praktisch in die Rundung über.

Gruß
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#7
Für die Waveguide ist der DT-28N vermutlich besser geeignet als der 25er.
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#8
probiert das doch einmal

http://www.speaker-online.de/download/DT254WG300.pdf

Problemlos ab 1500 Hz einsetzbar
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#9
Mir ist schon klar, dass das WG300 nicht für die DT-25N gemacht wurde, sondern eben für die DT-300. Aber die DT-25N ist nunmal vorhanden und mit der wollte ich erstmal ein wenig rumprobieren.

Wenn das von Anfang an katastrophal ausgesehen hätte, dann würde ich in Erwägung ziehen, evtl. einen anderen HT zu kaufen. Aber da die Messungen ja durchaus hoffen lassen, will ich schauen, ob ich nicht was Nettes mit der DT-25 basteln kann.

Ich habe mal ganz kühn Sonogramme komplett ohne Schallwand gemacht:

[Bild: picture.php?albumid=611&pictureid=8346]
[Bild: picture.php?albumid=611&pictureid=8347]

Die belegen für mich eindeutig, dass die Aufweitung tatsächlich ausschließlich auf die Kantenreflexionen zurückzuführen sind. Davon wären aber andere HTs genauso betroffen.

Ich werde mir also was überlegen, um das in den Griff zu bekommen. Vermutlich wirds auf sowas rauslaufen wie Alexander meinte.
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#10
Das WG-300 verkauft sich um den Faktor 10 bis 20 mal soviel wie die DT-300 Kalotte. Bin froh das ich den Einzelverkauf des WG-300 damals angeleiert habe. Wollte auch nicht jeder hier im Haus! Das damit auch Monacorfremde Produkte verbandelt werden freut mich übrigens. Andere Hersteller halten das ja anscheinend nicht für nötig. Wenn ich mir die Triple Play immer mal wieder anhöre weiß ich wozu das gut ist.
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#11
Wie versprochen gibts jetzt mal Bilder:

Mal einfach so "drangepappt":
[Bild: picture.php?albumid=611&pictureid=8526]

Professionelle Befestigung:
[Bild: picture.php?albumid=611&pictureid=8528]

[Bild: picture.php?albumid=611&pictureid=8527]

Übergang ohne...
[Bild: picture.php?albumid=611&pictureid=8529]

und mit Knetmasse (in schwarz hatte ich leider keine):
[Bild: picture.php?albumid=611&pictureid=8530]

Und im "Kontext":
[Bild: picture.php?albumid=611&pictureid=8531]

Und ja, wenn jetzt jemand sagt, die Kantenreflexion, die sich da so stark ausprägt wird dadurch begünstigt, dass es ja nicht nur eine 90°-Kante ist, sondern sogar eine 180°-Kante, dann hat der natürlich recht. Das ganze ist aber auch nur zum Erproben und herumspielen, das finale Gehäuse (sollte es einmal ein solches geben Wink ) wäre dann den Gegebenheiten angepasst (Verrundungen).
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#12
Noch ein paar Sonogramme. Ich habe leider versäumt auf einheitliche Skalierung zu achten, bitte aufpassen!
Jeweils normiert, da schlussendlich ja sowieso alles mit dem DSP glattgezogen wird.

Nochmal die DT-25N im WG:
90°:
[Bild: picture.php?albumid=611&pictureid=8534]
180°:
[Bild: picture.php?albumid=611&pictureid=8535]

Und bei 2 kHz an den B200 angekoppelt:
90°:
[Bild: picture.php?albumid=611&pictureid=8532]
180°:
[Bild: picture.php?albumid=611&pictureid=8533]

Da schlägt die Kantenreflexion nicht mehr ganz so stark durch wie bei der DT-25N alleine, weil ja bei 2 kHz dann der B200 auch schon die Hälfte des Pegels übernimmt. Den B200 interessiert die Kante trotz gleicher Schallwandbreite kein bisschen.
Evtl. liegt das daran, dass der Schallentsehungsort des B200 einfach geometrisch größer ist als bei der Kalotte und sich dadurch Kanteneffekte ein wenig verteilen/ausmitteln?

Alles in allem schaut das aber doch schon ganz nett aus wie ich finde.

Und wie klingts? Erstmal die banale Antwort: Wie es soll. Das ganze macht in meinen Ohren erstmal nichts falsch. Direkter als mein breitstrahlendes D'Appo aus FE85 und DT-25N und deutlich homogener als der B200 alleine. Nachdem ich den B200 jetzt mit HT im WG gehört habe, möchte ich ihn eigentlich nicht mehr alleine hören.

Nur eine Sache stört mich momentan ein wenig: Die Schallentstehungsorte von Hoch- und Mittelton liegen doch immerhin ca. 20-25 cm auseinander - wo ich ja eigentlich nur Quasi-Punktschallquellen (BB und D'Appo) gewohnt bin, fällt mir das momentan ein wenig auf (Hörabstand ist ca. 2,5 m). Mal sehn ob mich das auf lange Frist stört.
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#13
Violoncello schrieb:N Den B200 interessiert die Kante trotz gleicher Schallwandbreite kein bisschen.
Evtl. liegt das daran, dass der Schallentsehungsort des B200 einfach geometrisch größer ist als bei der Kalotte und sich dadurch Kanteneffekte ein wenig verteilen/ausmitteln?

Nein. Das Chassis bündelt bei dieser Frequenz schon so stark, dass es die Kanten nicht mehr ausreichend "beschallt".
Das gilt übrigens für alle Schallwände, die genauso breit wie das Chassis sind.

Gruß, Christoph
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#14
Generell klingt diese Erklärung schon logisch, das war auch zunächst meine Vermutung warum der B200 die Kanten kaum sieht.

Aber die DT-25N im Waveguide bündelt ja an sich bei 2kHz in etwa genauso stark wie der B200... Die "sieht" aber die Kante offenbar sehr wohl.

Offenbar gibt es einen Unterschied zwischen Bündelung durch Schallführung und Bündelung durch Membranfläche.
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#15
Violoncello schrieb:Offenbar gibt es einen Unterschied zwischen Bündelung durch Schallführung und Bündelung durch Membranfläche.
Das sollte so sein. Smile Die Bündelung eines WG ist idealerweise konstant - also frequenzunabhängig. Die Bündelung durch Membranfläche ist aber progressiv - wird mit höherer Frequenz immer enger. Wenn beide Bündelungen bei 2 kHz noch gleich sind, klafft eine Oktave höher schon die Riesenlücke. Vielleicht kommt daher der "gefühlte" Unterschied.
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#16
Das ist mir schon klar, Rudolf. Es ging mir in meinen letzten Post auch ausschließlich um die Kantenreflexion, nicht um einen Höreindruck. Dass der sich deutlich unterscheiden wird war mir klar (und auch ein Stück weit mein Ziel Wink ).

Es wunderte mich lediglich, dass der HT im WG so stark für die Kantenreflexion anfällig ist, während die den B200 kein bisschen interessiert. Obwohl die bei 2 kHz ziemlich ähnlich bündeln.
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#17
Hallo Cello,

ich habe selbst einige DT-25N und WG300, deshalb interessiere ich mich lebhaft für dein Tun.Smile

Aber egal, was ich mir hier zusammensimuliere - ich bekomme (mit Edge) sofort die Senken bei 2,3 und knapp unter 4 kHz wie in deinem ersten post und dem ersten nicht normierten Sono sichtbar. Aber ich erreiche nie eine Kantenauslöschung/reflexion bei 2 kHz. Und nie eine bei knapp unter 6 kHz für den puren WG. Allerdings sehe ich die 5-6 kHz Anomalie auch in Winkelmessungen von einem WG300 mit Vifa Ringstrahler, die ich hier habe. Deshalb denke ich, dass es eher um Eigenschaften innerhalb des WG geht als um Äußeres. Vielleicht lässt sich in einem Haufen Winkelfrequenzgänge besser entdecken, was los ist, als auf normierten Sonogrammen.

Gruß
Rudolf
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#18
Ich habe mal Winkelfrequenzgänge gemacht (die Daten sind ja da). 10°-Schritte:
[Bild: picture.php?albumid=611&pictureid=8588]

Nicht direkt mit dem Sonogramm aus dem ersten Beitrag vergleichbar, da ich den Knetmasse-Übergang nochmal neu gemacht habe und das ganze etwas glatter geworden ist. Jedoch mit dem Sonogramm aus #12 direkt vergleichbar (gibt sich aber insgesamt nicht viel).

Aber generell finde ich nicht, dass uns das großartig viel Neues erzählt... um 2 kHz ist der Einbruch auf Achse, der sogar unter die 40°-Linie geht... im normierten Sono schaut das dann wie eine Aufweitung aus.
Der Dip bei knapp unter 4 kHz ist in allen Winkeln vorhanden und kommt somit vermutlich vom Treiber. Verschwindet bei Normierung/Entzerung.

Zitat:Aber egal, was ich mir hier zusammensimuliere - ich bekomme (mit Edge) sofort die Senken bei 2,3 und knapp unter 4 kHz wie in deinem ersten post und dem ersten nicht normierten Sono sichtbar. Aber ich erreiche nie eine Kantenauslöschung/reflexion bei 2 kHz.
Ich verstehe nicht? Eine Senke auf Achse bedeutet ja nichts weiter als eine Aufweitung im normierten Sonogramm?

Aber wo du es erwähnt hast, habe ich auch mal ein wenig mit Edge herumgespielt. Und dabei ist mir glaube ich klar geworden warum
Zitat:Offenbar gibt es einen Unterschied zwischen Bündelung durch Schallführung und Bündelung durch Membranfläche.
das so ist. Nicht umsonst kann man in Edge die Größe der Membran einstellen. Edge verteilt dann Punktschallquellen über die Membran. Liegen die weiter auseinander (bei einer größeren Membran) ist es meiner Meinung nach tatsächlich so, wie ich weiter oben mal gemutmaßt hatte:

Zitat:Evtl. liegt das daran, dass der Schallentsehungsort des B200 einfach geometrisch größer ist als bei der Kalotte und sich dadurch Kanteneffekte ein wenig verteilen/ausmitteln?
Der B200 ist wohl bei 2 kHz kein vollständiger Kolbenstrahler mehr. Aber offenbar ist die abstrahlende Membranfläche immer noch so groß, dass die Kanteneffekte sich wirksam ausmitteln.
Bei der DT-25N im WG hingegen kommt jeglicher Schall von der 25mm-Kalotte - die im Vergleich zur Schallwandbreite tatsächlich fast nur ein "Punkt" ist.

Ansonsten konnte ich mit Edge meine Messungen teilweise nachvollziehen, teilweise auch nicht. Aber bei der Simulation eines WGs stößt man glaube ich schon auch an die Grenzen dieses Tools.
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