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Wie viele nichtlineare Verzerrungen und IMD sind ok?
Seit dem letzten Beitrag ist zwar schon etwas Zeit vergangen, aber trotzdem ist der der Hinweis zu der Multitone-Erweiterung in ARTA vielleicht noch für einige Interessierte nützlich.

Ab der Version 1.9.4 ist im SPA-Mode ein neues Multitone-Feature integriert. Möglich sind nun Multitone-Signale mit 3 bis 12 Linien per Oktave mit vorgegebener oder beliebiger Filterung.

Gruß
Heinrich

.[ATTACH=CONFIG]61585[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]61586[/ATTACH]

[ATTACH=CONFIG]61587[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]61588[/ATTACH].


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Hallo Heinrich,

vielen Dank! Sehr schön, dass das geklappt hat.

Ich greife das auf, sobald ich ein ein wenig Zeit habe.

Grüße,
Christoph
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ente schrieb:Ab der Version 1.9.4 ist im SPA-Mode ein neues Multitone-Feature integriert. Möglich sind nun Multitone-Signale mit 3 bis 12 Linien per Oktave mit vorgegebener oder beliebiger Filterung.

Ich wollte mich hier schon länger mal einklinken; wenn nur mit dem Hinweis, dass die Funktionalität auch jemand nutzt. Anbei Multiton, 12 / Oct., 200-2000 Hz (entsprechend einem Einsatz als reinem Mitteltöner), von zwei La Voce 6Zöllern in je 6l CB, bei je 11,32 Vrms (@ 8 Ohm) Verstärkerspannung, Freifeld, Fernfeld:

[ATTACH=CONFIG]67032[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]67033[/ATTACH]

Das TD&N macht die Auswertung in Zahlenwerten schwierig, wenn man nicht grade Referenzmesstechnik mit idealer Gainstruktur in klinischer Umgebung nutzt. Bischen Noise aus der Kette oder Umgebung, und schon erhöht rein das N empfindlich den Gesamtwert. Könnte man ggfalls. durch Nahfeldmessungen umgehen / verbessern, aber bei denen weiß man wieder nicht wieviel IMD das Mikro hinzufügt.

Ebenfalls teilt uns "TD", Total Distortion, nicht mit, welcher Ordnung die ermittelten Klirr und IMD sind.

Wenn man den Zahlenwert vernachlässigt erhält man wohl immer noch durch den Graphen selbst wertvolle Information - dadurch, in welcher Verteilung (nach Frequenz) und Ausprägung Klirr und IMD mit steigendem Pegel aus dem Noisefloor heraustreten.

Insgesamt wie bei allen Messungen, akustisch oder anderwärtig: (korrekte) Durchführung & Interpretation ist das A&O. "Einfach mal messen", und dadurch ein Ergebnis erhalten, mit dem man was anfängt, gibt's nicht.


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stoneeh schrieb:Ebenfalls teilt uns "TD", Total Distortion, nicht mit, welcher Ordnung die ermittelten Klirr und IMD sind.

Die Idee ist nicht schlecht.

Ich habe mal in den Quellcode von meinem IMD-Tool geschaut, und tatsächlich habe ich das zumindest im Ansatz vorgesehen: ich beschränke jetzt schon die Auswertung der IMD auf Ordnung 3 und Klirr auf 5 (warum ich das mache? Keine Ahnung, ist zu lange her). Das dürfte jetzt nicht allzuviel Aufwand sein, das gezielter einzusetzen. Ansonsten hatte ich immer mal die Idee, dort eine Bewertung entsprechend der Maskierung nach Zwicker einzubauen. Aber beides bedeutet viel Zeit, letzteres wahrscheinlich noch mehr.
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Hallo Stoneeh,

Zitat:Ich wollte mich hier schon länger mal einklinken; wenn nur mit dem Hinweis, dass die Funktionalität auch jemand nutzt. Anbei Multiton, 12 / Oct., 200-2000 Hz (entsprechend einem Einsatz als reinem Mitteltöner), von zwei La Voce 6Zöllern in je 6l CB, bei je 11,32 Vrms (@ 8 Ohm) Verstärkerspannung, Freifeld, Fernfeld:

Schön, das Du den Thread wieder hoch holst. Ich nehme das zum Anlaß, zum gegebenen Zeitpunkt IMD-Mesungen meiner aktuellen Entwicklung durchzuführen und deren Auswertung/Interpretation ggf. hier zu diskutieren.

Gruß,
Christoph
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JFA schrieb:Ansonsten hatte ich immer mal die Idee, dort eine Bewertung entsprechend der Maskierung nach Zwicker einzubauen. Aber beides bedeutet viel Zeit, letzteres wahrscheinlich noch mehr.

Die Umsetzung habe ich im Ansatz hier beschrieben: https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/show...post340007

Das Bildchen muss man so lesen, dass alles was unterhalb der punktgestrichelten Linie liegt maskiert, also nicht wahrnehmbar, ist.
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Hallo Jochen,

vielen Dank!

Zitat:Und mal zu den IMD-Messungen von Erin. Ich hatte ja neulich schonmal darauf hingewiesen, dass ich in meine kleine Messsuite die Einblendung von Maskierungen eingebaut habe. Da habe ich mal repräsentativ zwei Zweitöne aus Erins normaler Reihe (30 Hz + 200 Hz ... 6 kHz, ich habe 200 Hz und 2 kHz genommen) erzeugt. Die Maskierung ist die punktgestrichelte Linie.

[Bild: attachment.php?attachmentid=71137&d=1690953178&thumb=1]

Die Maskierung fällt "nach unten" schwächer aus als "nach oben", daher ist das der interessante Bereich. Ich kann die genauen Werte leider noch nicht auslesen (wäre was für die Zukunft), aber so garnz grob kann man folgende Grenzwerte ablesen:
f2 = 200 Hz, 1. Differenzton (170 Hz), bezogen auf Pegel bei f2: -8 dB
2. Differenzton (140 Hz): -16 dB
3. Differenzton (110 Hz): -12 dB (hier maskiert schon f1)

f2 = 2 khz, 1. Differenzton (1970 Hz): - 3 dB
2. Differenzton (1940 Hz): -5 dB
3. Differenzton (1910 Hz): -8 dB

Sofern ich da keinen Bock drin habe und die Berechnung stimmt, ist der ScanSpeak auf jeden Fall über jeden Zweifel erhaben. Der Purifi hat doch deutlich erhöhte IMD um 2 kHz herum, und je nachdem was da in den Grafiken mit Ld2 und Ld3 benannt ist (ich habs nicht rausfinden können) könnte es sein, dass der an den obigen Grenzwerten kratzt.

Du hattest mal eine Link zu Deinem Messprogramm offen gemacht. Kannst Du das für Deine aktuelle Version auch/nochmal machen. Ich wäre sehr daran interessiert.

Gruß,
Christoph
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Ist mir im Moment zum Veröffentlichen zu buggy. Ich habe da in den letzten Monaten so viel dran rumgeschraubt, das muss ich selber erstmal gerade biegen.

Achso, ergänzend zu den Maskierungskurven: die Maskierung beruht darauf, dass ein Maskierer (Ton/Rauschen) in einem kritischen Band auch die benachbarten kritischen Bänder anregt. Die kritischen Bänder muss man sich als Filterbank vorstellen, die teilweise überlappen. So wie sich bei Frequenzweichen die Filterflanken überlappen. Ein Ton in dem benachbarten kritischen Band muss daher so laut werden, dass er die Anregung durch den Maskierer überschreitet. So weit verständlich?
Im Fall der blauen Kurve oben liegen zwei Maskierer vor, und beide regen ihre benachbarten kritischen Bänder zwischen ihnen gemeinsam an. Korrekt wäre wohl, wenn ich die Literatur dazu richtig verstehe, dass ich die beiden Maskierungskurven in dem Bereich addieren müsste. Die Maskierung wäre also noch stärker. Ich bin da auf Nummer Vorsichtig gegangen und nehme den jeweils höheren Wert der beiden Kurven.

So sähe das dann übrigens mit einem Multiton aus:

[ATTACH=CONFIG]71204[/ATTACH]


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Wieder mal nach oben; Nachtrag zu Post #123:

Wie manche mitbekommen haben werden, habe ich innerhalb eines vergangenen Entwicklungsberichts anhand eines neutralen Testobjekts die Messung von nichtlinearen Verzerrungen, konkret Max. SPL @ THD und Multitonverzerrungen, via der ARTA Suite & meiner Isemcon Hardware, als Freifeld-GPM, mit denen des Fachmagazins Production Partner, Software "Monkey Forest", verglichen. Die Übereinstimmung war sehr gut. Siehe QSC CP8 Stoneeh vs. PP.

Seitdem hab ich zB auch noch das Doppel-12" Horntop TW Audio T24N auf ähnliche Weise vermessen / verglichen. Der Production Partner Test findet sich hier. Anbei meine entsprechende Multitonmessung (60 Einzeltöne, EIA-426B Spektrum, 132 dB SPL Peak @ 1m 4pi = 120 dB RMS bei 12 dB CF):

[ATTACH=CONFIG]72090[/ATTACH]

Deckt sich wiederum ganz gut - der Schnitt der nichtlinearen Verzerrungen liegt bei ~50 dB, die Problemstelle bei ~1 kHz ist in beiden Messungen zu erkennen, und der Gesamtverzerrungsgrad von 2,77 vs 3,85% liegt imo nahe genug beinander. Die verbleibenden Differenzen könnten schon alleine durch Serientoleranzen oder Nutzung (PP hatte wohl Neuware vorliegen, mein Exemplar kommt aus dem Verleih und hat viele Jahre & Veranstaltungen hinter sich) erklärt sein; plus decken sich natürlich zwischen zwei Messsessions die Umgebungsvariablen nie zu 100%, was immer zmd. einen minimalen Einfluss hat.

Multitonverzerrungen mit REW hatte ich übrigens auch mal kurz probiert. Ergebnisse waren essentiell ident zu ARTA.


Long story short: man kann (ohne es herunterspielen zu wollen - trivial ist wenig an der Methodik) "mit Hausmitteln" ausreichend gut / genug die Messserien der Fachpresse nachbilden, und so eigene Lautsprecher objektiv mit der großen Anzahl von der Fachpresse getesteten vergleichen. Ich verweise zu dem Zweck insb. auf die Publikationen, für die Anselm Goertz tätig ist, bzw. die Übersicht deren frei verfügbarer Lautsprechertests:

Test | Production Partner (production-partner.de)
Kategorie Lautsprecher Messungen - FIDELITY online (fidelity-online.de)
Studiomonitore | SOUND & RECORDING (soundandrecording.de)


Ah ja, und dieses Jahr hab ich während einer Messung auch kurz mal die Handycam hingehalten - wer also noch nie eine Multiton-Verzerrungsmessung durchgeführt oder gesehen hat, so sieht's aus bzw. hört sich an (ja, wie ne Kirchenorgel wenn man alle Tasten gleichzeitig drückt Smile) -> Multitone distortion measurement in ARTA, quick demonstration


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