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Vorschlag zu einer Frequenzweichenentwicklungsanleitung für eine Mehrwegebox - SNT - 13.11.2015 Hallo zusammen, unser LarsNL versucht schon die ganze Zeit das nahezu 'unmögliche', nämlich eine Zweiwegebox mikt dem STIC Messystem zu entwickeln (http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?t=11874) Dabei ist mir aufgefallen, dass es zwar eine Menge Informationen darüber gibt wie man z.B den Frequenzgang eines Lautsprechers in einem Gehäuse oder in der Normschallwand vermisst, wie man eine bestehende Laustsprecherbox vemisst (Port und Lautsprecher vermessen Nah- Fernfeld fügen etc.) und wie man den Raum vermisst in dem man Musik hören will aber imho kaum Informationen darüber findet, wie man denn z.B eine einfache Frequenzweiche einer Zweiwegebox entwickelt. Da ja das reine Messen bei den Newbies bald einigermaßen korrekt mit dem Messystem STIC funktionieren wird oder bereits generell Erfahrungen mit Messsystemem gesammelt wurde, stellt sich jetzt die Frage, ob man jetzt erst mal an bestehenden Lautsprechern rummessen soll, um Erfahrungen zu sammeln , bevor man seine eigene Box entwickelt oder sofort selber an eine Entwicklung rangeht. Die Antwort kann ich mir gleich hier selber geben. Natürlich will 'jeder' gleich was eigenes entwickeln, da wir ja hier bei DIY sind und wenn man sich gleich eine komplett fertige Box kauft ist es wohl eher erst mal unüblich, dem Teil mit dem Schraubendreher zu Leibe zu rücken. Und jetzt kommt als nächstes die Frage 'Wo kann ich nachlesen wie man eine Mehrwegebox entwickelt?' und ich (Depp) hab in allen Messdokus die ich so kenne (aber ich kenne nicht viele...) eigentlich absolut nix gefunden - keine Empfehlung, kein Leitfaden eigentlich nix womit ein Anfänger was anfangen kann. Daher schlage ich vor - ähnlich dem spitzenmäßigen 'Breitbandlautsprechersperrkreisentwicklungsthread' von ich glaube Chlang :ok:, einen Tread aufzumachen, in dem die messunterstützte Weichenentwicklung einer Zweiwegebox beispielhaft beschrieben wird. Zweiwegebox deshalb weil damit wohl die meisten Newbies anfangen und weil das noch überschaubar ist. Nun entwickelt wohl jeder seine Box anders und hat auch eine andere Herangehensweise bzw. Methodik. Der eine frickelt und misst, der andere hätte am liebsten erst mal alles in einer Boxsim Simu. Grundsätzlich dürfte aber die Herangehensweise grundsätzlich sehr ähnlich sein. Man dürfte sich zumindest einigen können welche Herangehensweise denn für einen Newbie Sinn macht und dann eine Anleitung dazu zu erarbeiten. Leider bin ich selber kein erfahrener Laustprecherentwickler. Aber, da fällt mir ein, dass wir doch hier generell massives KnowHow haben. Da haben wir zum Beipsiel unsere Experten von der IGDH, einer wie der andere erfahrene Entwickler oder andere Forumsmiglieder die schon jahrelange Erfahrungen haben und Ihr Entwicklungen hier vorstellen. Es wäre prima wenn sich hier jemand oder sogar ein Team finden würde, der/das eine Entwicklungsanleitung für eine Mehrwegebox aufbaut oder zumindest den roten Faden dazu legt. Dabei wäre nicht die Erwartungshaltung dass jetzt jeder eine Superbox bauen kann sondern das Ganze wäre eher als Einstiegshilfe gedacht. Was hält Ihr davon? Gruß von Sven Vorschlag zu einer Frequenzweichenentwicklungsanleitung für eine Mehrwegebox - LarsNL - 13.11.2015 Wo ist der "Gefällt mir"-Button?!? ![]() Du beschreibst sehr gut, vor welchen Problemen ich gerade so stehe. Ich hatte mir sowieso auch schon vorgenommen, meine Erfahrungen rund um die erste (forenunterstützte) Eigenentwicklung in einem separaten Thread zusammenzufassen um so vielleicht einige Einstiegshürden ausräumen zu können. Der Breitbänderthread von Gazza (gibt es auch noch einen von Chlang?) war auf jeden Fall schon mal eine grosse Hilfe, sowas in der Art für Zweiweger wäre schon klasse. Ich fürchte, ich werde (noch) nicht allzuviel dazu beitragen können, würde mich aber gerne bereit erklären, alle Infos, die hier so zusammenkommen in einer Art Tutorial zusammenzufassen. Ich finde es jedenfalls eine sehr gute Idee! Gruss, Lars Vorschlag zu einer Frequenzweichenentwicklungsanleitung für eine Mehrwegebox - newmir - 13.11.2015 Ich finde, wenn man messen gelernt und dann noch den Thread von Gazza: http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?t=8562 durch hat, dann wird es deutlich leichter. Der Schritt zur Mehrwegeweiche in Boxsim ist dann nicht mehr das Ding. Dann gibt es noch so ein paar Tricks ..... aber im Thread von Gazza gibt es ja schon den Hinweis auf die Sachen von Hifi-Selbstbau, die da auch eingies aufzeigen. Und ich find unser LarsNL schlaegt sich doch wacker. Ja .... umsonst ist der Tod .....alles andere ist Blut, Schweiss und Traenen . Und Lars wollte es halt auf die harte Tour und hat gleich mit zwei Wegen angefangen. Nur die Harten kommen in den Garten .
Vorschlag zu einer Frequenzweichenentwicklungsanleitung für eine Mehrwegebox - holly65_MKII - 13.11.2015 Moin Sven, SNT schrieb:....aber imho kaum Informationen darüber findet, wie man denn z.B eine einfache Frequenzweiche einer Zweiwegebox entwickelt.von meiner Warte aus - gibt es nicht, wirst du so nicht finden weil das Zusammenspiel der Chassis (Impedanzgang, Parameter), FW Bauteile, Schallwandgeometrie etc. pp. einfach zu komplex ist um das in einen allgemein gültigen Artikel / how to zu packen. Zum Entwickeln braucht es imho neben der Beherrschung der Messtechnik praktische Erfahrung und einen Arsxx voll Bauteile.Bedeutet - Gehäuse klöppeln, Chassis rein und Bauteile davorklemmen, messen, Bauteil tauschen, messen, Bauteil tauschen, messen,........ ..... und daraus Erfahrungen gewinnen. Und lernen das bei einem anderen Konzept (Chasis, Schallwand...) wieder Alles komplett anders sein kann. So nach der Dritten / Vierten Box merkst du dann so langsam wie der Hase läuft....:p Just my 5ct. ![]() Edith meint das ich hier noch erwähnen sollte das ich direkte Weichenentwicklung meine - also nicht mittels Simu Programmen. LG Karsten Vorschlag zu einer Frequenzweichenentwicklungsanleitung für eine Mehrwegebox - Tobias - 13.11.2015 Super Sven! Ich finde den weg über Boxsim super. Da gibt es gleich die Hilfen zu Frequenzweiche und Impedanzkorrektur. Auserdem ist es kostenlos. Da am Beginn des Hobbys unglaubliche Ausgaben anstehen. Stichsäge, Lötstation, Tischkreissäge, ordentliche und lage Zwingen, Akkuschrauber, scharfe Bohrer, Deltaschleifer, Excenterschleifer, Heisluftpistole, Oberfräse, ein schicker Satz Fräser, Crimpzangen, ein Eimer voll Spulen, Kondis und Widerständen. Und dann möchte man ja auch mal noch nen amp bauen und was mit dsp.... Gut wäre wenn diese Doku beim datenexport bei Arta und REW beginnt, über das einlesen in Boxsim, xover, etc bis zum erstellen von Saug- und Sperrkreisen. Gerne auch als pdf
Vorschlag zu einer Frequenzweichenentwicklungsanleitung für eine Mehrwegebox - a.j.h. - 13.11.2015 Moin, die Sache wird insofern kompliziert, wenn man es nicht schafft irgendwelche "Vorlieben" und Dogmen herauszuhalten. Es gibt ja nun leider (oder zum Glück?) nicht den einen Weg, einen Lautsprecher zu entwerfen. Die unterschiedlichsten Herangehensweisen, die jede für sich richtig sind, aber für einen selbst genauso falsch sein können. Das fängt schon bei der Konzeptfindung an. Ich denke daher, dass es Grundlagen auf technischer Ebene gibt und es keinen Leitfaden geben kann. Wer sich die Grundlagen erarbeitet, sollte auch einen Lautsprecher bauen können, ohne einen doofen Leitfaden zu haben. Es wird hierbei ein "Tutorial" enstehen. Ich bin da eher skeptisch, aber macht ma' Vorschlag zu einer Frequenzweichenentwicklungsanleitung für eine Mehrwegebox - LarsNL - 13.11.2015 Andreas, ich denke mal jede Herangehensweise wird ihre eigenen Problem und Fallstricke mit sich bringen. Gleichzeitig gibt es aber bestimmt auch eine Menge Schritte, die bei allen Entwicklungsmethoden ähnlich oder gleich sein werden. Ein eventuell entstehendes Tutorial muss ja nicht sofort alle Methoden behandeln, kann aber doch jederzeit entsprechend erweitert werden. Gazza hat es ja in dem Breiti-Thread auch sehr gut geschafft, einen möglichen Weg zu beschreiben. Das schliesst ja andere Wege nicht aus, aber bietet dem Anfänger jedenfalls erstmal einige Anhaltspunkte. Mir persönlich geht es so, dass ich mir theoretisches Wissen viel besser aneignen kann, wenn ich das Ganze auch gleich praktisch anwenden kann. Ich hab wirklich viel gelesen zu dem Thema in letzter Zeit, aber das meiste hat mich nicht wirklich weitergebracht. Das mag natürlich an meiner Begriffsstutzigkeit liegen, aber ich vermute mal, dass ich da nicht der einzige sein werde... und wer's auch ohne Leitfaden versteht, kann ja so weiter machen... ![]() Gruss, Lars Vorschlag zu einer Frequenzweichenentwicklungsanleitung für eine Mehrwegebox - a.j.h. - 13.11.2015 Hi Lars, ich kann dich voll verstehen und nachvollziehen, was du hiermit erreichen möchtest. Ich möchte jetzt auch gar nicht der "Bedenkenträger" sein. Ich denke nur, dass ein Lernprozess auch über eigene Erfahrungen stattfinden muss. Ich mache das Ganze zurzeit beim Thema Röhrenvertärker durch. Und da kann man sich eine ganze Reihe von "Leitfäden" ansehen, aber eigentlich nützen die nix ohne Grundlagen. Und wenn man die Grundlagen hat, braucht man auch schon keinen Leitfaden mehr. Man erkennt dann an unterschiedlichen Konzepten, was für einen selbst geht oder eher nicht. Aber so unterschiedlich sind die Herangehensweisen manchmal. Vorschlag zu einer Frequenzweichenentwicklungsanleitung für eine Mehrwegebox - tiefton - 13.11.2015 Das kann man auvh alles virtuell mit xover machen, ich bin dafür und ich denke das wir das als Verein machen können. Vorschlag zu einer Frequenzweichenentwicklungsanleitung für eine Mehrwegebox - Alexander - 13.11.2015 Hola holly65_MKII schrieb:... und einen Arsxx Ja, so kann man das machen ... Erheblich einfacher, ohne Bauteilefuhrpark und der Möglichkeit den Lautsprecher gleich unter allen möglichen Winkeln zu optimieren, geht das so:
Ich werde aber vermutlich nicht die Zeit dafür finden. Und für Alle "Simulationsanzweifler": Messung/Xover2.04a/BoxSim Vorschlag zu einer Frequenzweichenentwicklungsanleitung für eine Mehrwegebox - Kripston - 13.11.2015 Hallo, leider ist es ja nicht so einfach, einen allgemeingültigen Leitfaden "Lausprecherentwicklung / Weichenentwicklung für Dummies" auf die Beine zu stellen. Dafür sind schon die Ansprüche an das fertige Konstrukt zu unterschiedlich, der eine will Neutralität, der andere will "Lifehaftigkeit", andere wieder einen speziellen "Sound" etc. Das ist schwer unter einen Hut zu bekommen. Genaugenommen beginnt Lautsprecherentwicklung mit einem weissen Blatt Papier, auf dem dann das Anforderungsprofil / das Pflichtenheft entsteht dabei unter der Berücksichtigung der individuellen Raum/Aufstellsituation. Danach richten sich dann Schallwandmaße (Bafflestep), Treiberbestückung (Wunschpegel dabei beachten) und Anzahl der Wege (dabei Abstrahlverhalten / Energieverhalten beachten). Daraus ergeben sich dann sinnvolle Übergangsfrequenzen / Flankensteilheiten etc. Hat man all das geklärt, kann man sich an Treiberkauf und Gehäusedimensionierung / -bau machen. Nun habe ich für einen Vortrag in unserer HSG genau das Thema Lautsprecherentwicklung in gemächlicher Vorbereitung und werde dann aus dem ganzen ein PDF oder/und einen neuen Thread hier machen. Wer sich also noch gedulden kann..... Schon bei Messungen kann Einiges danebengehen, als Denkanstoß mal dieses Post von mir: http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showpost.php?p=69888&postcount=1 Noch eine Anmerkung zu Messungen und der sinnvollen Verwendung von Frequenzweichensimulationsprogrammen: Meist macht man ja die Messungen so in 1 m Entfernung mit einer Mikrofonposition aller Zweige, will die Box aber z.B. in 3 m Enfernung anhören. Kann man aus dem verlinkten Post entnehmen, dass die Programme (bei guten Messungen) exakt das Ergebnis am Messpunkt simulieren, aber in Entfernung 1 + X m passt es dann leider nicht mehr. Das ist eher umgekehrt das Problem z.B. mit Boxsim, wenn man Weichen mit Visatonmessungen entwickelt. Boxsim simuliert im Unendlichen (also immer mit der 0 Grad - Achse der Visatonmessung) und skaliert den Pegel auf 1 m zurück. Will man dann eine mit Boxsim entwickelte Weiche an einem Punkt in 1 m Entfernung nachmessen, passt dann u.U. gar nichts mehr. Je größer man den Messabstand aber nimmt, desto ähnlicher werden die Nachmessungen dann der Simulation. Schon wieder zu viel geschrieben.....:built: Gruß Peter Krips Vorschlag zu einer Frequenzweichenentwicklungsanleitung für eine Mehrwegebox - LarsNL - 13.11.2015 Hallo Peter, ich bewundere ja die Akribie, mit der Du und auch viele andere hier an die Sache herangehen, aber ich frage mich ganz ehrlich manchmal, ob Ihr alle auch so angefangen habt. Oder anders gesagt: ändert sich das Anforderungsprofil nicht mit jeder weiteren Entwicklung? Für den durchschnittlichen Anfänger vermute ich jetzt mal, dass irgendetwas wie "soll besser klingen als meine 10 Euro-Plastiktröten vom Aldi" die Hauptmotivation für die ersten Gehversuche ist. Es wird kaum jemand erwarten, mit der ersten Kreation gleich den perfekt abgestimmten Lautsprecher zu erschaffen, weder was die Chassisauswahl oder Weiche betrifft, noch die Aufstellsituation oder ähnliches. Wenn ich mal von mir ausgehe: ich habe diverse Bauvorschläge nachgebaut, wo ich hochwertigen Klang wollte, habe ich auch entsprechend hochwertige Bausätze ausgesucht. Dabei habe ich Blut geleckt und wollte auch gerne mal etwas mehr oder weniger eigenes auf die Beine stellen. Der erste Versuch ist mit relativ billigen Chassis bestückt und wird irgendwann mal das Gartenhäuschen beschallen. Da steht bisher ein Boxenpaar aus einer 80er-Jahre Kompaktanlage. Ganz ehrlich: schon unbeschaltet klingt meine Versuchsbox nur unwesentlich schlechter als die Dinger. Ich erwarte also, dieses recht niedrige Level doch deutlich zu übertreffen - aber keinesfalls "echte" HiFi-Qualitäten. Beim nächsten Projekt würde ich dann diesen Anspruch schon etwas nach oben schrauben, versuchen aus den gemachten Fehlern zu lernen und bei diesem und jedem weiteren Projekt nicht nur von den Erfahrungen von anderen, sondern auch von den eigenen profitieren zu können. Wer mit der Erwartung ran geht, dass einem alles zufliegt und gleich das erste Projekt der neue Lautsprecher-Meilenstein wird, dem ist wohl nicht zu helfen. Aber von jedem Einsteiger gleich einen streng wissenschaftlichen Ansatz zu erwarten, schreckt glaube ich viele eher ab. Es wirkt manchmal so, als sei es leichter einen funktionierenden Atomreaktor zu bauen, als ein paar annehmbar klingende Boxen. Und annehmbar ist in dem Zusammenhang wohl ein sehr dehnbarer Begriff, der Stolz über die ersten "Eigenen" lässt einen bestimmt den einen oder anderen Fehler überhören. Ich fände es klasse, wenn sich ein Mittelweg zwischen "Boxen für Dummies" und "Boxen für Einstein" finden ließe. So kommt man vielleicht auch als Anfänger etwas schneller zu brauchbaren Erfahrungswerten - und das ist doch letzten Endes das, was irgendwann mal einen guten Lautsprecher ausmacht. Ich finde den Leitfaden jedenfalls eine sehr gute Idee. Nicht zuletzt auch, weil die erfahrenen Entwickler sich bestimmt eine Menge ewig wiederkehrender Fragen ersparen könnten... ich versuche zwar eigentlich immer erstmal zu suchen, ob meine Frage nicht schon irgendwo beantwortet ist, aber dabei überseh ich bestimmt auch viel - und so einzigartig werden meine Fragen und Problemchen ja nicht sein. So, ich geh jetzt mal messen... ![]() Gruss, Lars Vorschlag zu einer Frequenzweichenentwicklungsanleitung für eine Mehrwegebox - Kripston - 13.11.2015 Hallo Lars, LarsNL schrieb:Hallo Peter,Natürlich nicht, war ja auch eine andere Zeit, ich betreibe das Hobby ja auch schon fast 50 Jahre. Weder gabe es da ausser dem Klinger gute Literatur, Internet als Informationsquelle gab es nicht, Simuprogs gab es nicht und schon gar keine für den Hobbyisten bezahlbare Messsysteme. Da lief Alles noch mit Weichenberechnung (heute weiss man das das noch nie wirklich funktioniert hat) und viel Versuch und Irrtum. All diese Einschränkungen gibt es heute nicht mehr, Alles ist verfügbar und ich setze bei Einsteigern doch ein gewisses Maß an Bereitschaft voraus, sich bei den frei verfügbaren Grundlageninformationen auch zu bedienen. Zitat:Oder anders gesagt: ändert sich das Anforderungsprofil nicht mit jeder weiteren Entwicklung?Irgendwie schon, denn mit Folgeprojekten will man ja in der Regel ein Vorgängerprojekt übertreffen. Zitat:Für den durchschnittlichen Anfänger vermute ich jetzt mal, dass irgendetwas wie "soll besser klingen als meine 10 Euro-Plastiktröten vom Aldi" die Hauptmotivation für die ersten Gehversuche ist.Tja, da gab es ja so Projekte wie "Billig-Willig" oder "Zippo" (??), die das ja bedient haben. Nur: welchen Erkenntnisgewinn für Lautsprecherselbstbau haben die Nachbauer denn da mitgenommen ? Habe die dabei wirklich was gelernt, wie man später in Eigenregie bessere oder sogar richtig gute Lautsprecher baut ? Ich befürchte: Nein. Zitat:Es wird kaum jemand erwarten, mit der ersten Kreation gleich den perfekt abgestimmten Lautsprecher zu erschaffen, weder was die Chassisauswahl oder Weiche betrifft, noch die Aufstellsituation oder ähnliches. Wenn ich mal von mir ausgehe: ich habe diverse Bauvorschläge nachgebaut, wo ich hochwertigen Klang wollte, habe ich auch entsprechend hochwertige Bausätze ausgesucht. Dabei habe ich Blut geleckt und wollte auch gerne mal etwas mehr oder weniger eigenes auf die Beine stellen. Der erste Versuch ist mit relativ billigen Chassis bestückt und wird irgendwann mal das Gartenhäuschen beschallen. Da steht bisher ein Boxenpaar aus einer 80er-Jahre Kompaktanlage. Ganz ehrlich: schon unbeschaltet klingt meine Versuchsbox nur unwesentlich schlechter als die Dinger. Ich erwarte also, dieses recht niedrige Level doch deutlich zu übertreffen - aber keinesfalls "echte" HiFi-Qualitäten.Die "Alten Hasen" haben das ja Alles mehr oder weniger auch schon hinter sich gebracht und haben wohl als Quintessenz aus diesen früheren Frickeleien mitgenommen, was nicht wirklich gut funktioniert und daher nicht lohnt, nochmals anzupacken. Da ist es schwer, die Füße stillzuhalten, wenn ein User genau so ein Ding durchziehen will, dessen Untauglichkeit man selbst schon schmerzlich "erprobt" hat. Soll man den dann ohne Hinweis auf eigene Erfahrungen kommentarlos ins Messer laufen lassen ? Zitat:Beim nächsten Projekt würde ich dann diesen Anspruch schon etwas nach oben schrauben, versuchen aus den gemachten Fehlern zu lernen und bei diesem und jedem weiteren Projekt nicht nur von den Erfahrungen von anderen, sondern auch von den eigenen profitieren zu können.Das funktioniert aber auch nur dann so wirklich, wenn man sich ein wenig theoretisches Rüstzeug aneignet, um überhaupt zu wissen, an welchen Stellschrauben man drehen muss, um überhaupt eine Verbesserung zu erreichen. Zitat:Wer mit der Erwartung ran geht, dass einem alles zufliegt und gleich das erste Projekt der neue Lautsprecher-Meilenstein wird, dem ist wohl nicht zu helfen. Aber von jedem Einsteiger gleich einen streng wissenschaftlichen Ansatz zu erwarten, schreckt glaube ich viele eher ab.Wissenschaftlich ist vielleicht etwas hochtrabend, aber ohne die Bereitschaft, sich in die einschlägige Technik einzuarbeiten kommt ganz in Eigenregie halt auch nix vernünftiges dabei heraus. Zitat:Es wirkt manchmal so, als sei es leichter einen funktionierenden Atomreaktor zu bauen, als ein paar annehmbar klingende Boxen.So schlimm ist es nun nicht, aber eine Differenzierung muss man noch machen: - Der reine Nachbauer eines Bauvorschlags muss sich in der Tat nicht mit Theorie "belasten" - Wer allerdings Ambitionen hat, einen Lautsprecher selbst zu entwickeln, von dem muss man schon ein wenig Beschäftigung mit der einschlägigen Technik erwarten, sonst geht es in die Hose. Zitat:Und annehmbar ist in dem Zusammenhang wohl ein sehr dehnbarer Begriff, der Stolz über die ersten "Eigenen" lässt einen bestimmt den einen oder anderen Fehler überhören.Davon können auch die "Alten Hasen" ein Lied singen, nur gute Lautsprecher waren es objektiv betrachtet nicht. nachdem ich mal meine erste mit Messtechnik entwickelte Dreiwegebox gegen eine alte, "berechnete" Eigenkreation vergleichen könnte, bin ich von bestimmten Vorgehensweisen bei der Lautsprecher"entwicklung" gründlich geheilt. Zitat:Ich fände es klasse, wenn sich ein Mittelweg zwischen "Boxen für Dummies" und "Boxen für Einstein" finden ließe. So kommt man vielleicht auch als Anfänger etwas schneller zu brauchbaren Erfahrungswerten - und das ist doch letzten Endes das, was irgendwann mal einen guten Lautsprecher ausmacht.Das läuft irgendwie auf die "Eierlegendewollmilchsau" hinaus. So ein Leitfaden muß ja zwingend auch Theorriebestandteile haben, damit der Leser überhaupt nachvollziehen kann, warum gerade dieser oder jener Tipp oder diese oder jene bewährte Herangehensweise empfohlen wird. Zitat:So, ich geh jetzt mal messen...viel Erfolg... Gruß Peter Krips Vorschlag zu einer Frequenzweichenentwicklungsanleitung für eine Mehrwegebox - not0815 - 13.11.2015 Hallo, vor einigen Jahren habe ich bereits mal versucht, den Gang einer Weichenentwicklung [FONT="]exemplarisch [/FONT]zu beschreiben. Ob der Versuch gelungen war, müßt ihr selbst beurteilen. "Anhand meiner 3-Wege-TML Box Big-Eight soll hier einmal exemplarisch die Entwicklung einer optimalen individuell angepassten passiven Frequenzweiche beschrieben werden. Die nachfolgende Darstellung ist als praktischer Leitfaden für die Entwicklung passiver Frequenzweichen und nicht als eine Art "Kochrezept" zu verstehen..." weiter hier Der vollständige Artikel ist auf meiner Web-Site noch zu finden. Angesichts der Komplexität der Materie soll und kann mein Artikel nur als Anregung betrachtet werden, eigene praktische Erfahrungen zu machen. Gruß Sven Vorschlag zu einer Frequenzweichenentwicklungsanleitung für eine Mehrwegebox - Grasso - 13.11.2015 Hallo Sven! Die Amplitudenfrequenzgangsplots auf Deiner Seite sind so skaliert, daß 24dB/Oktave diagonal verlaufen. Ich würde stattdessen so skalieren, sodaß schon 6dB/Oktave diagonal verlaufen. Noch eins, Dein erster Weichenentwurf, also der mit reellen Lasten berechnete aber an den wirklichen Lautsprechern betriebene, gefällt mir besser als der finale, weil die Trennung zwischen Tief- und Mittelton so wirklich (phasenmäßig) ein Filter 2. und nicht 4. Ordnung ist. Uli Vorschlag zu einer Frequenzweichenentwicklungsanleitung für eine Mehrwegebox - not0815 - 13.11.2015 Hallo Uli, Grasso schrieb:Hallo Sven! Die Amplitudenfrequenzgangsplots auf Deiner Seite sind so skaliert, daß 24dB/Oktave diagonal verlaufen. Ich würde stattdessen so skalieren, sodaß schon 6dB/Oktave diagonal verlaufen. Ich frage mich nur wozu? Aber das kann ja jeder machen wie er will. Grasso schrieb:Noch eins, Dein erster Weichenentwurf, also der mit reellen Lasten berechnete aber an den wirklichen Lautsprechern betriebene, gefällt mir besser als der finale, weil die Trennung zwischen Tief- und Mittelton so wirklich (phasenmäßig) ein Filter 2. und nicht 4. Ordnung ist. Uli Ich will hier nicht in eine Diskussion über die vermeintlichen Vorteile von Filtern niedrigerer Ordnung eingehen. Aber ungeachtet dessen ist beim gegebenen Beispiel - wie bei sehr vielen Chassiskombis auch - eine echte akustische Flankensteilheit von 12 dB aufgrund der chassiseigenen Charakteristik gar nicht möglich. Details siehe im Artikel. Sven Vorschlag zu einer Frequenzweichenentwicklungsanleitung für eine Mehrwegebox - Grasso - 13.11.2015 Zitat:wozu?Damit man Anstiege und Abfälle besser erkennt. Dein erster Weichenentwurf hat nicht 12dB/Oktave aber die Phasenfrequenzgänge von Filtern zweiter Ordnung. Darum addieren sich Tief- und Hochpaß, wenn sie verpolt sind. In der Summe leidet die Amplitude nur ein bischen (aber die Trennfrequenz ist zu weit hochgerutscht), aber das Impulsverhalten ist doppelt so gut wie bei der "optimierten" Weiche. Vorschlag zu einer Frequenzweichenentwicklungsanleitung für eine Mehrwegebox - not0815 - 14.11.2015 Grasso schrieb:Damit man Anstiege und Abfälle besser erkennt.Nun gut, aber dafür gibt's in WinBoxSimu Vergelichsschablonen und die Skalenwerthöhe wird bei meiner Einstellung nicht unnötigt eingeschränkt. Grasso schrieb:Dein erster Weichenentwurf hat nicht 12dB/Oktave aber die Phasenfrequenzgänge von Filtern zweiter Ordnung. Darum addieren sich Tief- und Hochpaß, wenn sie verpolt sind. In der Summe leidet die Amplitude nur ein bischen (aber die Trennfrequenz ist zu weit hochgerutscht), aber das Impulsverhalten ist doppelt so gut wie bei der "optimierten" Weiche. Leider nein. Zum einen wäre der Phasenverlauf (im HP) nur in einem zu engen Bereich dem Verlauf eines Filters 2.Ord. etwas ähnlich und zum anderen wären die TP-HP Phasenverläufe nicht konsistent. Daher kann das Impulsverhalten auch nicht "doppelt zu gut" sein. Des weiteren führte eine Anpassung des Pegelverlaufs und der Trennfrequenz unter Beibehaltung der 2. Ordnung zu noch ungünstigen Phasenlage. Eine saubere Addition von TT und MT wäre daher im gegebenen Beispiel bei einem Filterdesign 2.Ord. nicht möglich im Gegensatz zur Weiche akustsisch 4.Ordnung. Die Kombinationsmöglichkeiten aus chassiseigenen Hochpass und elektrischen Filter sind halt für eine bestimmte gesuchte Gesamtfunktion stets begrenzt. Der Aufwand im Tieftonzweig folgt zwingend dem Mitteltonzweig. Eine einfachere Beschaltung des Tieftonzweiges, egal ob nun eine Reduktion der Filterordnung oder ein Entfallen der Impedanzlinearisierung, hätte ebenfalls ein deutlich schlechteres Gesamtverhalten ergeben.Die weitverbreitete Vorliebe für einfache Weichen und die Phobie gegen zu viele Bauteile in der Weiche kann ich nicht nachvollziehen. Was nötig ist, die Performance zu verbessern wird gemacht, ein oder zwei Bauteile mehr schaden dem Klang mit Sicherheit weniger als stattdessen faule Kompromisse bei der Abstimmung einzugehen. Vorschlag zu einer Frequenzweichenentwicklungsanleitung für eine Mehrwegebox - SNT - 14.11.2015 Hallo zusammen, Ich sehe schon es ist nicht so einfach. Während ich häufig den Eindruck habe, dass die Erfahrenen unter Euch alles dem ausgewogenem, guten Klang unterordnen ist für Anfänger und 'Teilzeitboxenwastler' häufig das Gesamtkonzept entscheidender. Darunter verstehe ich den Kompromiss zwischen handwerklichen Fähigkeiten (und natürlich die Lust an eigenen kreativen Gehäusedesigns, egal ob jetzt das Teil klanglich optimal ist oder nicht), Zeitaufwand und am Ende die Fragestellung, wo man die Box optisch so einfügen kann, dass es das Wohnzimmer nicht versaut. Anfänger und Teilzeitboxenbastler fangen häufig mit dem Hobby an, ohne jetzt sofort den Schwerpunkt auf optimalen Klang zu legEn. Es reicht häufig, dass das Teil befriedigend klingt, a bisserl was hermacht und die selbe Farbe wie die Möbel hat. Nach einigen Tagen in den einschlägigen Foren bekommt der Newbie häufig das Gefühl, dass man da Jahre ranfrickeln muss bis das mal was wird. Dadurch wird der Anfang mit diesem schönen Hobby imho unnötig erschwert. Bis vor kurzem war allein das Messequipment komplex, teuer und abschreckend genug um einem Anfänger den Zugang zu diesem Hobby zu erschweren. Das ist möglicherweise in Zukunft bald kein Argument mehr. Da also imho die Anforderungen nicht so hoch sind, könnte man eine Anleitung zur Weichenentwicklung so aufbauen, die als Basis für weitere Erfahrungen dienen kann und einfach 'Lust auf mehr' macht. Das wäre doch auch eine schöne Aufgabe für die IGHD? Thomas hat sich ja schon eingeklinkt. Vielleicht reicht aber auch eine Linkliste aus, die sich diesem Thema widmet und wo man sich einlesen kann. Dazu sind ja schon einige prima Vorschläge gebracht worden. Dazu schon mal vielen Dank an Alle. Ich würde mich freuen wenn sich da was entwickeln würde. Gruß von Sven Vorschlag zu einer Frequenzweichenentwicklungsanleitung für eine Mehrwegebox - eltipo - 14.11.2015 Ich denke, man kann auch eine umfassende Herangehensweise in einer Art verlinktem Blockschaltbild dokumentieren. Frei nach dem Motto, wenn Sie an Punkt xy sind, dann hier weiter, oder hier, muss z noch beachtet werden, dann diesen Weg einschlagen. Eine solche Anleitung ersetzt leider nicht die Entdeckung und das Verständnis des eigenen Geschmackes, aber auch dazu könnte man eine Starthilfe geben. Ein Hauptproblem ist imho nämlich, dass viel zu viele auf andere Hörbeschreibungen hören, als die eigene Empfindung zu verstehen. Daraus erwächst wieder das Pflichtenheft, und somit schließt sich der Kreis. Die technische Umsetzung der notwendigen Schritte sollte das geringere Übel sein. |