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Bessere Darstellung des Zeitverhaltens - Diskus_GL - 06.12.2015 Kripston schrieb:Diese "Druckschwankungen" resultieren nun mal aus der Überlagerung diverser Sinusfrequenzen, und das Ohr zerlegt beim Hörprozess die konkrete Druckschwankung wieder in seine Frequenzbestandteile, wie bereits beschrieben. Hallo Peter, Hier kommen wir uns ja doch schon näher... "die konkrete Druckschwankung"...und "Schall sind Druckschwankungen": das ist es wovon ich die ganze Zeit rede... Für die Betrachtung der Vorgänge im Ohr/Gehör/Gehirn ist es völlig egal, wie man sich - modellhaft oder mit Hilfe der Mathematik oder als DGL etc. - Schall vorstellt. Bei dem was das Gehör/Gehirn dann mit diesen "konkreten Druckschwankungen" so macht, gehen unsere Ansichten auseinander. Daß die Druckschwankungen nur in ihre spektralen Anteile zerlegt werden (was prinzipiell einer Fouriertransformation ähnlich ist) wird auch nur noch in wenigen Modellen so gesehen. Weitergehende Modelle der Hörhwahrnehmung - von denen z. B. auch Blauert oder Toole) ausgehen - legen nahe, daß hier noch deutlich mehr Prozesse ablaufen und die auch nur den zeitlichen Druckverlauf analysieren (also ohne spektrale Zerlegung). Hierzu zählen z. B. Prozesse für Lokalisation, Erkennung, Klassifizierung die u. a. über Mustererkennung/Mustervergleiche funktionieren. Wir sprechen hier im Übrigen von Hörprozessen, die - sagen wir mal - etwas schwieriger zu "erkennen" sind. So einfach, wie im tonalen Bereich, wo man Unterschiede meist recht gut und schnell durch AB-Vergleiche innerhalb von wenigen Minuten erkennen kann, sind die Einfüsse dieser Hörprozesse nicht. Hier gehts z. B. darum, ob man Musik längere Zeit als nervend oder eben nicht empfindet... ob Sprache deutlicher und "leichter" erkannt wird... ob man eher einen Eindruck von "Livehaftigkeit" hat oder eben nicht...es sind eher die "subtilen" Wahrnehmungen, die zudem erst wahrnehmbar sind, wenn auch die Anlage bereits ein gewisses Qualitätsniveau hat und meist auch erst nach einer gewissen "Einhörzeit"... also wir sprechen hier über das Pünktchen auf dem i... Manches - wie z. B. Lokalisation oder Räumlichkeit - sind zwar leichter zu erkennen, aber die hängen auch noch von anderen Einflüssen ab (z. B. dem Reflexionsbild im Raum - diese Hör-Analyse-Prozesse funktionieren da eher mittelbar..was heisst, daß sie erst zur Geltung kommen, wenn ein entsprechendes Reflexionsbild im Raum vorhanden ist...wenn nicht merkt man auch Verbesserungen z. B. bei der Signalreproduktiontreue der Boxen kaum...). Man muss an solche weitergehende Modelle der Hörwahrnehmung nicht glauben... dann braucht man sich auch nicht mit Verbesserung der Signalreproduktionstreue beschäftigen (wofür ja eine Verbesserte Darstellung des Zeitbereichs hilfreich ist). Interessanterweise erklären einige der Studien und Versuche, die im Rahmen dieser Modellvorstellung gemacht wurden (bzw. aufgrund derer man zu diesen Modellen kommt) recht gut einige Höreindrücke, die sich mit der Vorstellung, das Gehör würde nur über die spektrale Zerlegung funktionieren, nicht erklären lassen. Nochmal eine Anekdote, warum ich in Bezug auf den Schall so auf Begriffe wert lege... (oder eben drauf rumreite). Vor kurzem war ein Bekannter bei mir, der sich auch mit Boxenbau und Anlagen beschäftigt. Und er sagte mir dann, daß er sich schon immer fragte wie all die Frequenzen, die man ja im Frequenzgang einer Box oder eines Verstärkers sieht, aus den paar Chassis komme... und über die zwei Kabel und auf der CD und in der einen Rille der Schallplatte... und auch sein Ohr habe ja eigentlich eine sehr kleine Öffnung... Für ihn besteht Schall aus Frequenzen. Ich hätte ihm jetzt was von Fourier-Transformation und Superposition oder gar der Wellengleichung erzählen können... aber eine einfache Aufnahme am PC mit Audacity und dem anschliessenden "Ansehen" der Amplituden-Zeit-Darstellung (mit immer wieder mal Wiedergeben eines Zeitabschnittes) führte bei ihm (der nicht so technisch mathematisch bewandert ist) zum Verständnis ...was in Rille der Schallplatte ist, was der Verstärker verstärkt und auch was die Membrane einer Box macht... und auch sowas wie "Laufzeitunterschiede" zwischen den Chassis wurden verständlicher (mit dem Begriff der Phase konnte er bis dahin im Übrigen auch nicht so viel anfangen). In Audacity konnte ich ihm dann auch schön zeigen wie der Frequenzgang "entsteht"... und wovon die Darstellung so abhängt... jetzt versteht er auch dieses ...und auch was Phase ist. In meinem Bekanntenkreis - auch der, die Boxen bauen - stosse ich immer wieder auf solche Menschen. Und ich bin sicher auch bei den Leser hier im Forum sind da nicht wenige... Deshalb versuche ich Physik und Model oder Mathematik - auch durch klare Verwendung von Begriffen - auseinander zu halten... (Verstehen eines Textes fängt bei der möglichst eindeutigen Verwendung von Wörtern und Begriffen an...) Grüsse Joachim Bessere Darstellung des Zeitverhaltens - JFA - 06.12.2015 Diskus_GL schrieb:Lokalisation, Erkennung, Klassifizierung Über welche Zeitintervalle reden wir denn bei diesen Vorgängen? Bessere Darstellung des Zeitverhaltens - fosti - 06.12.2015 fosti schrieb:Vor allen Dingen: Woher weiss die Druckluftschwankung, ob sie "synthetisch" aus einer Überlagung von Sinussignalen enstanden ist oder nicht ............. Hallo Joachim, sorry, aber Deine superlangen Texte bringen mich nicht davon ab, den Finger in die Wunde zu legen :bye: Bessere Darstellung des Zeitverhaltens - Diskus_GL - 06.12.2015 @fosti: ..hatten wir doch schon alles... nach welchen Modellvorstellungen der "Hörapparat" so funktioniert kann man in Büchern nachlesen... wäre hier sowieso zu lang ![]() Ich vermute ohnehin, daß Du da andere Bücher liest als ich.... macht aber nichts... bleibt jedem überlassen, was man glaubt. @JFA: Soweit ich mich erinnere, gabs da keine konkrete Zeitvorstellung (werde aber nochmal recherchieren). Mustererkennung und auch Kreuzkorrelationsprozesse vermutet man über direkte Analyse des zeitlichen Signalverlaufs als auch (bei steileren Anstiegen) über die Hüllkurve. Dies wir sicherlich in kürzerer Zeit erfolgen, als z. B. die tonale Erkennung. Für eine Erkennung der Tonhöhe (eines oder weniger Sinusfrequenzen) benötigt das Gehör mind. 40 bis 80 ms. Die Richtung, Art und Charakteristik eines Geräusches wird bereits bei einer Schallereignisdauer von weniger als 10ms recht gut erkannt... somit dürften auch Prozesse der Mustererkennung und die für Kreuzkorrelation notwendigen Zeitabschnitte kürzer sein. Grüsse Joachim Bessere Darstellung des Zeitverhaltens - fosti - 06.12.2015 Zitat:Vor allen Dingen: Woher weiss die Druckluftschwankung, ob sie "synthetisch" aus einer Überlagung von Sinussignalen enstanden ist oder nicht ............. Solange du das nicht widerlegst, bleibt Deine Argumentation ziemlich "hohl" :joke: Bessere Darstellung des Zeitverhaltens - JFA - 06.12.2015 Und wir reden von a) einfacher Lokalisation oder b) Lokalisation bei Mehrkanalwiedergabe? Bessere Darstellung des Zeitverhaltens - Diskus_GL - 06.12.2015 Lokalisatin in Räumen... Da wo meistens Boxen gehört werden Bessere Darstellung des Zeitverhaltens - JFA - 07.12.2015 Also Mehrkanal-Wiedergabe (> 1 Kanäle). Dir ist aber schon bewusst, dass dann Interchannel-Differenzen für die Lokalisation maßgeblich sind, gell? Warum sollte man dann die zeitliche Wiedergabe eines Lautsprechers optimieren? Zitat:Hier gehts z. B. darum, ob man Musik längere Zeit als nervend oder eben nicht empfindet... ob Sprache deutlicher und "leichter" erkannt wird... Ja, das gibt es. Und hier gibt es auch definitiv Potential. Aber: wir reden hier nicht von den zeitlichen Mängeln durch Mehrwege-Lautsprecher, sondern von Reflexionen. Also an Begrenzungsflächen, aber auch an Gehäusekanten*. Der jeweilige Treiber hat nur durch seine Bündelungseigenschaften Einfluss darauf, nicht durch sein eigentliches Zeitverhalten. Lösung: Reflexionen verringern, durch stärkere Bündelung, mehr Absorption, verrundete Gehäusekanten. Bessere Darstellung des Zeitverhaltens - Diskus_GL - 07.12.2015 Hallo JFA, da verfolge ich einen anderen Ansatz: Ich will (bestimmte) Reflexionen (zumal ich auch mein Wohnzimmer nicht zu sehr der Akustik unterordnen will..und das geht ja auch recht gut). Wie ich bereits (mehrmals) geschrieben habe gehe ich von den Hörmodellen aus, die Mustererkennung und Mustervergleich (also auch Kreuzkorrelation - oder im Denglischen "Interchannel-Differenzen" - anhand des Musters) als Prozesse beinhalten. Nach diesen Modellen wird der Luftdruck-Zeitverlauf und bei steileren Druckanstiegen die Hüllkurve dieses Luftdruck-Zeitverlaufs analysiert. Somit ist es schon von Bedeutung wie dieser Luftdruck-Zeitverlauf von der Box reproduziert wird... also, ob z. B. zusätzliche Druckwechsel (gegenüber dem elektrischen Eingangssignal) erzeugt werden (ich verwende dafür den Begriff "Signalreproduktionstreue"). Und es ist auch interessant, wie die Signalreproduktionstreue ausserhalb der Direktschallachse der Box ist, wobei ich - bei der kurzen Zeitspanne, die (vermutlich) für die Mustererkennung benötigt wird - eben nur die Signalreproduktionstreue innerhalb von ca. 10ms bis vielleicht 40ms als bedeutend ansehe. Grüsse Joachim Bessere Darstellung des Zeitverhaltens - FoLLgoTT - 07.12.2015 @Joachim und Grasso Über welche Zeitfehler redet ihr denn eigentlich? 1. Phasendrehungen innerhalb des Frequenzganges (die typischen eines Mehrwegers) 2. Resonanzen 3. Reflexionen 1. bestimmen fundamental die Form der Impulsantwort, haben aber für den Klang praktisch keine Relevanz. Deswegen kann ja die Impulsantwort so fehlleitend sein. Ich empfehle wirklich jedem, mal ohne und mal mit Phasenentzerrung zu hören. Das lässt sich ja mit Foobar oder irgendeinem anderen Software-Convolver sehr leicht einrichten. Ich höre zumindest keine Unterschiede bei einem 3-Weger, selbst mit Filtersteilheiten von 48 dB/Okt. 2. kann man wunderbar im Abklingspektrum sehen, benötigt dafür aber eine reflexionsfreie Messumgebung. Sonst treten Fehler im Diagramm auf, die in die Irre führen. 3. sieht man in der Tat recht gut in der Impulsantwort (oder ETC), wenn sie einen gewissen Abstand zur ersten Wellenfront haben. Aber auch hier kann die Form in die Irre führen, weil die hohen Frequenzen sie spitz machen. Filtert man sie, wird die Reflexion nahezu unsichtbar, ist aber im Mittelton noch vorhanden. Eine Bedämpfung mit dünnem Teppich ist ein gutes Beispiel dafür. Bessere Darstellung des Zeitverhaltens - JFA - 07.12.2015 Diskus_GL schrieb:da verfolge ich einen anderen Ansatz: Tust Du nicht. Ich habe ja nicht von Vermeidung von Reflexionen gesprochen. Ich habe auch meinen Toole gelesen. Zitat:Nach diesen Modellen wird der Luftdruck-Zeitverlauf und bei steileren Druckanstiegen die Hüllkurve dieses Luftdruck-Zeitverlaufs analysiert. Definiere die Frequenzbereiche. Ja nun, ist scheiße, aber wenn Du von "steileren Anstiegen" schreibst, dann müssen die auch charakterisiert werden, und das geht am besten, wenn man mit Frequenzen arbeitet. Zitat:Somit ist es schon von Bedeutung wie dieser Luftdruck-Zeitverlauf von der Box reproduziert wird... also, ob z. B. zusätzliche Druckwechsel (gegenüber dem elektrischen Eingangssignal) erzeugt werden (ich verwende dafür den Begriff "Signalreproduktionstreue"). Ist es nicht. Warum denn auch? Die Kreuzkorrelation juckt es nicht. Zitat:eben nur die Signalreproduktionstreue innerhalb von ca. 10ms bis vielleicht 40ms als bedeutend ansehe. Womit der Lautsprecher nur noch wenig zu tun hat... Bessere Darstellung des Zeitverhaltens - Diskus_GL - 07.12.2015 Hallo Nils, also wenn Du es unbedingt wieder mit Schall-Modell-Vorstellungen haben willst, sind es Phasendrehungen und Veränderungen der Amplitude (also Änderungen die sich bei der Fourier-Transformation durch Unterschiede der Amplituden hoher Frequenzen bemerkbar machen... wenn man sie denn bei logarithmischer Achse sehen kann...was ich ja bezweifle). Was die Hörbarkeit anbelangt hab ich ja auch schon was geschrieben... und m. E. n. wäre ein Dreiweger dafür nicht so geeignet Auwirkungen zu hören (u. a. da die Signalreproduktionstreue - für Zeitabschnitte <40ms - ausserhalb der Direktschallachse sich deutlich von der Signalreproduktionstreue auf Achse unterschieden...was u. a. den Mustervergleich der "Interchannel-Differenzen" und der "Direct-Reflection-Differenzen" zumindest sehr erschrwert (um mal im Denglischen zu bleiben). Grüsse Joachim Bessere Darstellung des Zeitverhaltens - Diskus_GL - 07.12.2015 JFA schrieb:Tust Du nicht. Ich habe ja nicht von Vermeidung von Reflexionen gesprochen..... Sorry, dann hab ich Deinen Satz: "Lösung: Reflexionen verringern, durch stärkere Bündelung, mehr Absorption, verrundete Gehäusekanten." falsch verstanden. JFA schrieb:Definiere die Frequenzbereiche. Ja nun, ist scheiße, aber wenn Du von "steileren Anstiegen" schreibst, dann müssen die auch charakterisiert werden, und das geht am besten, wenn man mit Frequenzen arbeitet. Bis ca. 1,6kHz Amplituden-Zeitverlauf, über ca. 1,6kHz Hüllkurve. JFA schrieb:Womit der Lautsprecher nur noch wenig zu tun hat... Warum soll ein Lautsprecher nur noch wenig damit zu tun haben? Die Auflösung einer Box liegt m. W. schon bei <0,02ms und auch die auflösung des Gehörs liegt in diesem Bereich.... Grüsse Joachim Bessere Darstellung des Zeitverhaltens - Azrael - 07.12.2015 Ist es möglich, dass zuweilen die Funktion des Ohrs (rein der Detektor für Druckschwankungen) und die des Gehirnes (verarbeitet die Daten, die der o.g. Detektor) zumindest für die Betrachtungen hier unzulässigerweise nicht auseinandergehalten werden? Die Funktion des Ohres (des Detektors) ist in der Tat sehr gut beschrieben: Es empfängt Druckschwankungen und zerlegt das ankommende Frequenzsammelsurium - ein bisschen vereinfacht ausgedrückt - schon durch die Anordnung der Sinneshärchen in der Gehörschnecke wieder in seine Einzelfrequenzen. Alles was in diesem Bereich passiert, ist tatsächlich sehr gut beschrieben und erforscht. Es ist schließlich keine Raketenwissenschaft und Vergleiche mit dem CERN führen da aus mehreren Gründen m.E.n. nicht weiter. Alles, was aber dann an Datenverarbeitung im Gehirn folgt, ist hingegen schwieriger zu erforschen, da es in der Tat sehr individuell sein kann. Ein Beispiel: Das jemand, der Maße falsch einschätzt, schlecht sieht, ist nicht gesagt. Wahrscheinlicher ist, dass die Datenverarbeitung dahinter nicht so richtig funktioniert, es fehlt so jemandem vielleicht an räumlichen Vorstellungsvermögen. Das liegt aber oft nicht am Auge (Detektor, dessen Funktionsweise auch gut erforschbar und erforscht ist), sondern an der anschließenden Verarbeitung der vom Auge angelieferten Daten im Gehirn (das wegen seiner Komplexität und seines individuellen Charakters weit schwieriger zu erforschen ist). Das hier (möglicherweise?) auch schon mal Interchannel-Differenzen mit der "Zeitrichtigkeit" eines Lautsprechers in einen Topf geworfen wurden, zeigt m.E.n. recht schön, dass man in solchen Diskussionen manchmal dazu neigt, die Dinge nicht mehr sauber zu trennen. Viele Grüße, Michael Bessere Darstellung des Zeitverhaltens - FoLLgoTT - 07.12.2015 Hallo Joachim, Diskus_GL schrieb:also wenn Du es unbedingt wieder mit Schall-Modell-Vorstellungen haben willst, sind es Phasendrehungen und Veränderungen der Amplitude (also Änderungen die sich bei der Fourier-Transformation durch Unterschiede der Amplituden hoher Frequenzen bemerkbar machen... wenn man sie denn bei logarithmischer Achse sehen kann...was ich ja bezweifle). Das verstehe ich nicht ganz. In welcher Domäne befindest du dich jetzt? Und es ist ja nicht nur ein Modell, das ich da beschreibe. Man kann die Phase mit Hilfe der Faltung entzerren. Dahinter steckt zwar das mathematische Modell, aber es lässt sich auf die Praxis anwenden. Die gemessene Impulsantwort ist nach der Entzerrung wieder "schön". Genauso jedes andere zeitlich dargestellte Signal. Zitat:Was die Hörbarkeit anbelangt hab ich ja auch schon was geschrieben... und m. E. n. wäre ein Dreiweger dafür nicht so geeignet Auwirkungen zu hören (u. a. da die Signalreproduktionstreue - für Zeitabschnitte <40ms - ausserhalb der Direktschallachse sich deutlich von der Signalreproduktionstreue auf Achse unterschieden... Wie meinst du das? Wenn der Mehrweger (möglichst) konstant abstrahlt ist das doch gar nicht so. Bessere Darstellung des Zeitverhaltens - Kripston - 07.12.2015 Hallo, JFA schrieb:Also Mehrkanal-Wiedergabe (> 1 Kanäle). Dir ist aber schon bewusst, dass dann Interchannel-Differenzen für die Lokalisation maßgeblich sind, gell? Warum sollte man dann die zeitliche Wiedergabe eines Lautsprechers optimieren?Es ist sogar noch ein wenig komplizierter: Die Lokalisation durch interchannel-Phasendifferenzen findet ohnehin nur in einem engen Frequenzband von 200 bis ca. 1000 Hz statt, je nach Quelle auch bis max 2000 Hz, wenn auch Hüllkurven "ausgewertet" werden. Darüber funktioniert die Lokalisation nur noch durch interaurale Pegeldifferenzen und darunter (<200 Hz) garnicht. Gruß Peter Krips Bessere Darstellung des Zeitverhaltens - Diskus_GL - 07.12.2015 Hallo Michael, da hast Du sicherlich recht.. nur für das, was ich "höre" - im Sinne von Wahrnehmen - ist eine Trennung zwischen Detektor und "Prozessor" uninteressant...denn ich kann es nicht bewusst (und auch nicht unbewusst) trennen...und wir beschäftigen uns doch hier mit Boxen, die wir in Räumen (oder im Freien) als Mensch hören wollen... also zählt, das, was man wahrnimmt (im weitesten Sinne). Im Übrigen gibt es Untersuchungen (aus dem Beriech der Hörimplatat-Froschung) die darlegen, daß im vorrderen Bereich der Cochlea deutlich mehr Haarzellen sind, die zudem eine höhere Feurungsrate zulassen (auch durch die vermehrte Bereitstellung des Calziums) als im weiteren Verlauf. Es hat sich auch gezeigt, daß diese vorrderen Haarzellen bereits Signale liefern, bevor die Wanderwelle die Haarzellen (im weiteren Verlauf der Cochlea) anregt... somit offenbar Signale erzeugt, die nicht von der spektralen Zerlegung durch die Wanderwelle kommen... Das passt übrigens recht gut zu den Hörmodellen mit Mustererkennung...womit das ganze Maodell wieder etwas "schlüssiger" wird...aber wie gesagt, es ist ein Modell - letztendlich eine Vermutung... Grüsse Joachim Bessere Darstellung des Zeitverhaltens - Azrael - 07.12.2015 So wie ich das in Erinnerung habe, sind die vorderen Haarzellen für hohe Frequenzen zuständig. Außerdem bedeutet eine höhere Feuerungsrate das Empfinden einer höheren Lautstärke bei der Frequenz, für die die betreffende Haarzelle zuständig ist. Die Verteilung der Haarzellen bezüglich ihrer "Frequenzzuständigkeit" kommt einer logarithmischen Verteilung m.E.n. übrigens weitaus näher, als einer linearen. Nochmal zur Wahrnehmung: Ich halte es schon für sinnvoll, Detektor und Datenverarbeitung zu trennen. Egal wie die Datenverarbeitung später funktioniert, und das wird sie wie gesagt bei jedem Menschen anders tun: Das Brüllen eines Löwen bleibt an jedem Ohr erstmal das Brüllen eines Löwen, egal ob es sich beim Hörenden nun um einen Dompteur oder um das potentielle Mittagessen des Löwen handelt. Darum denke ich schon, dass sich schon recht allgemeingültige Anforderungsprofile für die Schallreproduktion formulieren lassen. Wenn wir hingegen vom persönlichen Geschmack reden, dann ist das eine Sache der anschließenden Datenverarbeitung, worum ja grundsätzlich nicht gestritten werden kann. Nur hat das m.E.n. nicht immer mehr was mit möglichst akkurater Schallreproduktion zu tun. Viele Grüße, Michael *edit*: Ich habe mich vertan. Die Vorderen Haarzellen sind für hohe Frequenzen zuständig. Ich habe das in rot korrigiert. Bessere Darstellung des Zeitverhaltens - Diskus_GL - 07.12.2015 Hallo Michael, mit vorrderen Haarzellen meine ich die, die nahe dem Trommelfell sind (die als erstes "beaufschlagt" werden). Im Übrigen gibts auch Untersuchungen - z. B. von Kunchur - die ebenfalls nahelegen, daß es Analysen getrennt von der spektralen Zerlegung gibt - somit auch unabhängig von der "Frequenzzuständigkeit". Ich hab es ja auch schon mal erwäht, daß die Einflüsse die die "Signaltreue" (des am Ohr eintreffenden Schalls) haben nicht so "ohrenfällig" sind. Das von mir besagte Hörmodell, lässt im Übrigen durchaus Trainig und Lernen zu - also was z. B. die Charakteristik und Art anbelangt (z. B. das Brüllen des Löwen ..wobei das für diese denkbaren Einflüsse ein sehr "grobschlächtiges" Beispiel ist. Ich würde hier eher an Anschlaggeräusche eines Klaviers, Signalmodulationen bestimmter Laute menschlicher Sprache und ähnliche "feineren" Transienten denken). Also was die Trennung von Detektor und Prozessor anbelangt sehe ich das anders... was zählt ist das was ich wahrnehme... das ist sicherlich deutlich schwieriger und komplexer, aber m. M. n. ist eine Betrachtung der Signalreproduktionstreue ohnehin nur noch "der Punkt auf dem i" ...also nicht mehr im (groben) Bereich einfacher tonaler Wahrnehmung oder einfacher Loakalisiation durch Pegel- und Laufzeitunterschiede... Grüsse Joachim Bessere Darstellung des Zeitverhaltens - Azrael - 07.12.2015 Vorweg: Ich habe meinen vorigen Post korrigiert, wodurch sich aber an meiner Grundaussage denke ich nichts ändert. @Joachim: Das ist wohl die Frage, an der sich die Geister in (nicht nur diesem) Thread scheiden: Für die einen (und auch für mich) ist die Schallreproduktion eine eher technische Angelegenheit, die sich durchaus objektiv betrachten und untersuchen lässt, und für die anderen (und wenn ich das richtig verstanden habe, auch für dich) eine, die die Komplexität der "Datenverarbeitung" zusätzlich berücksichtigt wissen will. Bis weitere bahnbrechende Entwicklungen in den Neurowissenschaften eintreten wird wohl kein Konsens herzustellen sein und das Thema bleibt beliebig kompliziert....:o Viele Grüße, Michael |