Audax TM 025 F17 ca. 97dB @ 30 Euro
Vifa HT 250 HNF/4 ca. 96dB @ 30 Euro
Hallo Alex,
die habe ich beide, wie auch den Monacor DT-25N, seit dem HT-Vergleichstest in HH auf der Liste. Ich befürchte nur, dass diese Hifikalotten mit Kurzhorn nicht mit den beiden PA-Zwanzigern mitkommen, wenn's ein bisschen lauter wird... Wie siehst du / seht ihr das?
GEHÄUSE
Ich habe mich jetzt zur Radikalkur entschlossen und das Brett, das den Reflexkanal gebildet hat, ganz entfernt (wo rohe Kräfte ...). D.h. der Reflexkanal ist von 20 cm auf 19 mm Länge geschrupft. Die Abstimmung rutscht entsprechend nach oben, wie man auf den Bildern sieht:
Impedanzgang mit Reflexkanal 20 cm (schwarz) und 2 cm (türkies)
Frequenzgang Nahfeld Auslass unskaliert Reflexkanal 20 cm (blau) und 2 cm (rot)
Frequenzgang Nahfeld (Reflexkanal skaliert) 1. der Chassis (blau) 2. Cassis + 20 cm Reflexkanal (grün) sowie 3. Chassis + 2 cm Reflexkanal (rot)
Von ca. 40 bis 130 Hz habe ich damit nochmal 1 bis 2 dB mehr und unter 40 Hz fällt der Schalldruck deutlich ab. Die Abstimmfrequenz liegt durch das Kürzen bei ca. 50 Hz (vorher 35 Hz), was der Auslegung als Spassbox eher entgegen kommen sollte. Soweit bin ich zufrieden, zumal das Gehäuse noch unkomplizierter wurde. Jetzt muss der Hörtest zeigen, ob eine tiefere Abstimmung sinnvoller wäre...
Das heißt, ich kann mich jetzt ganz der Hochtönerfrage widmen und werde wohl mal Boxsim fragen, welcher HT von den beiden Kandidaten in der Simulation besser aussieht...
Weitere Vorschläge sind aber immer noch willkommen!
Grüße
Chlang
Alle selbst ernannten Götter werden dir zürnen, wenn du dich nicht von ihnen erlösen lässt.
Eigentlich wollte ich ja nur schauen, wie sich die zur Wahl stehenden Hochtöner simulatorisch an die Tiefmitteltöner ankoppeln lassen. Mit dem Beyma T2030 sieht das alles recht einfach aus – aber zwischen 3 und 4 kHz, also mitten im ersten so richtig heftigen Resonanzbuckel der Tiefmitteltöner, drehen diese die akustische Phase extrem, so dass ich in diesem schmalen Bereich keine vernünftige Ankopplung zustande bringen kann (auch nicht mit steilen Filtern einschließlich Saugkreis!). Das dürfte mit jedem HT recht ähnlich aussehen, solange die Trennfrequenz oberhalb von 2 kHz liegt und damit die Dämpfung in diesem Bereich noch nicht hoch genug ist.
Boxsim Simulation mit zwei A&D T8015 (Messwerte) und Beyma T2030 (Daten aus Datenblatt)
Die Hochtönerfrage kann also erst beantwortet werden, wenn klar ist, ob die Resonanzen irgendwie in den Griff zu bekommen sind und damit, wie niedrig die Trennfrequenz zwangsläufig liegen muss…
Also frisch ans Werk – ich wollte mich ja sowieso der Resonanzen des Tiefmitteltöners annehmen. Um zu wissen, wo was passiert, schien es mir an sinnvollsten, zuerst einmal im Nahfeld die neuralgischen Punkte der Membran zu belauschen – „kippeln“ ja kann leider noch nicht jeder. Als Messpunkte wurden gewählt: Mitte der Staubschutzkalotte, halber Radius der Staubschutzkalotte, Kleberand der Staubschutzkalotte, Mitte der Membran zwischen Staubschutzkalotte und Sicke sowie zum Abschluss die Mitte der Sicke. Die Frequenzgänge im fraglichen Bereich zeigt die unten stehende Grafik und das Ergebnis scheint recht eindeutig: Die heftigsten Resonanzen bei 2,5 und 3 kHz und teilweise bei 3,5 kHz scheinen ausschließlich von der Staubschutzkalotte zu kommen.
Frequenzgänge des Tiefmitteltöners im Nahfeld an verschiedenen Stellen – siehe auch Text oben (grüne Kurven: Staubschutzkalotte; rot und pink: Membran; lila: Sicke)
Da ich noch nicht dazu gekommen war, mir Beschichtungsmittel für Membranen zu besorgen (Visaton und IT haben meines Wissens sowas im bezahlbaren Rahmen im Programm) habe ich mich an einige Entwickler erinnert, die Resonanzen großer Breitbänder mit auf die Membran aufgeklebten Filzdämpfern bekämpft haben oder zumindest das wollten. Dabei wollte ich wegen der Optik keine Dämpfer aus Filz einsetzen, sondern habe mit Schaumstoffdichtstreifen experimentiert, die ich auf die Kalotte aufgeklebt habe. Bei wenigen Streifen erinnert das ein wenig an die Relevator-Chassis von Scanspeak, aber die Wirkung war so gering, dass es nicht bei wenigen Streifen blieb, wie das folgende Bild zeigt…
Mit Schaumstoffdichtstreifen bedämpfte Staubschutzkalotte eines A&D T8015
GLeich geht's weiter...
Alle selbst ernannten Götter werden dir zürnen, wenn du dich nicht von ihnen erlösen lässt.
Selbst bei dieser massiven Bedämpfung blieb die Wirkung im Rahmen. Sowohl am Frequenzgang als auch im Wasserfall sind zwar Verbesserungen zwischen 2,5 und 3 kHz feststellbar, aber diese bleiben gemessen am Aufwand doch sehr gering.
Schalldruckfrequenzgang der unbedämpften und der bedämpften Tiefmitteltöner (1 m Messdistanz)
Wasserfall (CSD) der unbedämpften Tiefmitteltöner (1 m Messdistanz)
Wasserfall (CSD) der bedämpften Tiefmitteltöner (1 m Messdistanz)
Gerade der Bereich knapp unterhalb von 4 kHz zeigt sich gänzlich unbeeindruckt von der ganzen Bedämpferei und gerade hier gibt’s die Probleme bei der Ankopplung des Hochtöners! Also nochmal alle Frequenzgänge durchgesehen und auch Wasserfälle für alle Messpunkte erstellt (s.u.). Bei genauem Hinsehen könnte man meinen, dass die 4 kHz-Resonanz von der Membran und evtl. doch nicht von der Staubschutzkalotte kommt.
Wasserfälle (CSD) für den Tiefmitteltöner im Nahfeld an verschiedenen Stellen – siehe auch Text oben
Ich werde also nicht darum herum kommen, mir zunächst Beschichtungsmittel für die Tiefmitteltöner zu besorgen, da ich nicht die ganze Membran mit Dichtstreifen vollkleben will. Und dann bleibt noch zu hoffen, dass das Beschichtungsmittel zum einen zumindest ansatzweise die gewünschte Wirkung zeigt und dass dann die störende Resonanz auch tatsächlich von der Pappmembran verursacht wird und nicht z.B. von der Zentrierspinne kommt…
Ihr seht also, es bleibt eine Baustelle und die Entscheidung für den Hochtöner wird noch etwas dauern. Daher bitte:
* Erfahrungen mit der mechanischen Bedämpfung von (Membran)Resonanzen von Lautsprecherchassis (Beschichtungsmittel etc.) mitteilen,
* weitere Vorschläge für brauchbare Hochtöner mit mind. 95 dB, die gerne recht tief zu trennen sind und am besten aber nicht deutlich mehr als 50 € kosten (komplett auch mit evtl. notwendigem Horn) sind willkommen (ja ich weiß, dass das ziemlich hoffnungslos ist),
* und auch immer noch gerne: Kommentare zur TQWT.
Ich hoffe, ihr habt den Contest und das Treffen in Köln genossen – ich musste leider dieses WE arbeiten – und ihr habt den Kopf wieder frei für andere Projekte und den einen oder anderen Tipp für mich…
Grüße
Chlang
Alle selbst ernannten Götter werden dir zürnen, wenn du dich nicht von ihnen erlösen lässt.
Du willst es genau wissen, das finde ich gut
Hast du dir denn die Kombination mit dem 3KHz Einbruch mal angehört? Der Gehörgang resoniert um 3KHz, da ist eine kleine Senke dort vielleicht gar nicht so verkehrt, je nachdem wie die Zielsetzung ist.
Hast du dir denn die Kombination mit dem 3KHz Einbruch mal angehört? Der Gehörgang resoniert um 3KHz, da ist eine kleine Senke dort vielleicht gar nicht so verkehrt, je nachdem wie die Zielsetzung ist.
Hallo Micha,
den HT besitze ich derzeit leider nur auf dem Papier oder wie man heute wohl sagen muss virtuell. Davon ab habe auch ich die Erfahrung gemacht, dass eine kleine Senke zwischen 1 und 4 kHz den Klang eines Lautsprechers durchaus langzeittauglicher machen kann - vor allem bei entsprechend hart aufgenommenem Material...
Die in der Simulation aufgezeigte Senke lässt sich wohl durch anpassen der Weiche noch verkleinern - was ich nicht weg bekomme, ist die Auslöschung durch Phasenschweinereien der Tiefmitteltöner zwischen 3 und 4 kHz.
BEDÄMPFUNG DER MEMBRANEN
Bei der Bedämpfung der Membran bin ich im Moment auf der Suche nach alternativen Beschichtungen - die am Markt verfügbaren Mittel von Visaton und IT scheinen nach Studie von Erfahrungsberichten eher eine subtile Wirkung zu haben...
Grüße
Chlang
Alle selbst ernannten Götter werden dir zürnen, wenn du dich nicht von ihnen erlösen lässt.
ich würde die Membranen auf keinen Fall mit was auch immer welchem Zeugs einpinseln. Eine solche Aktion hat zwangsläufig ein unberechenbares Ergebnis zur Folge. In den meisten Fällen eine Verschlimmbesserung.
Hallo Alex,
ich will das Ergebnis ja gar nicht berechnen
Aber im Ernst: Bezieht sich dein "was auch immer welchem Zeugs" auf Eigenmischungen und Geheimrezepte oder auch auf die am Markt verfügbaren Beschichtungsmittel?
Das Risiko halte ich bei Mitteln, die die Membran nicht angreifen, für überschaubar - so oder so habe ich mit Resonanzen zu kämpfen und wenn die innere Dämpfung der Membran erhöht wird, sollten die von der Membran verursachten Resonanzen sowohl im Pegel abnehmen als auch schneller abklingen.
Ob diese dann dabei in der Frequenz verschoben werden oder der Wirkungsgrad ein halbes dB abnimmt (und sich die TSPs leicht ändern) halte ich für tragbar, da die Abstimmung der Box noch bevorsteht. Und, wenn's wirklich total in die Hose geht, das Chassis kostet 21,50 € - da bleibt das Risiko selbst bei Totalverlust überschaubar. Ausserdem hätte ich wieder was gelernt...
Im Moment denke ich aber weniger über ein Beschichtungsmittel als über eine Folie oder ähnliches nach, die ich auf die Membran - möglichst reversibel - kleben kann.
Gibt's da nicht dauerelastischen Kleber für Fotos, der sich rückstandsfrei wieder abtrennen lässt?
Und: Wie wäre es mit damit aufgeklebten Gazestücken oder dünnen Filzmatten (wirklich dünne Dinger, so wie man sie im Modelleisenbahnbau als Rasen verwendet oder ähnliches)?
Noch ein Ineressantes, allerdings nicht reversibles Rezept für eine Beschichtung, das sich gefunden habe, war in Aceton aufgelöstes Silikon. Soll ich das auch mal - allerdings zuerst an einem Stück Karton - probieren?
Die Baustelle geht also weiter - jetzt muss ich erst mal noch mehr Recherchieren...
ERFAHRUNGSBERICHTE, aber auch Kommentare sind natürlich weiterhin gerne willkommen.
Grüße
Chlang
Alle selbst ernannten Götter werden dir zürnen, wenn du dich nicht von ihnen erlösen lässt.
ich habe zwar keinerlei Ahnung von Chassisbau, aber wenn man sich mal die besonders resonanzarmen Chassis am Markt anguckt, fällt auf, dass die nicht aufwendig ruhig gestellt wurden, sondern erst gar nicht anfangen zu resonieren
Will sagen: Die Membranen sind eher weich oder besitzen eine NaWi-Form oder inverse/weiche Dust-Caps oder...
Chassismodifikation, das sehe ich immer gerne (ist halt noch mehr DIY).
Wenn die Kalottenresonanz sich von Dämpfungsversuchen dermaßen unbeeindruckt zeigt, könnte da eine Reso dahinter sein (Reflektion an dem platten Metall dahinter)?
Vielleicht muss da eher Filz hin.... also schnippeln
Ich halte auch nichts vom beschmieren, wenn du es trotzdem machen willst, planet10 verwendet "puzzlecoat" für die Breitbänder. Das ist ein Zeug das man nimmt um Puzzles an die Wand hängen zu können. Angeblich soll es außer leichtem Wirkungsgradverlust was bringen, zusammen mit dem vodooesken "enABL".
Danke für den Zuspruch! Es ist schön zu sehen, dass ihr mitlest und euch eure Gedanken macht.
@Christoph
Es stimmt schon, dass wirklich resonanzarme Chassis von Haus aus konstruktiv entsprechende Voraussetzungen mitbringen. Trotzdem wurde so manches Chassis mittels Beschichtung ruhig gestellt. Heute vielleicht weniger als vor - sagen wir - mal 20 Jahren, aber z.B. Meister Kröncke beschichtet seinen Usher 20er wohl nicht nur wegen der jetzt gerade politisch angesagten schwarz/gelben Farbgebung. Auch sein „Edge-Coating“ bei den Audax-Kohlefasermembranen kommt wohl nicht von ungefähr. Will meinen: Irgendwas wird’s schon bringen (wenn man es richtig macht und wenn nicht, passiert sicher auch was, aber ob’s dann besser wird? … wir werden sehen…).
Insgesamt werde ich versuchen, reversibel bei den Dämpfungsversuchen vorzugehen – schon irgendwie Hardcore, aber doch mit Sicherheitsgurt. Ich habe jetzt wieder so eine Idee für eine Möglichkeit, ein Dämpfungsmittel reversibel anzubringen. Wahrscheinlich nach dem Wochenende gibt’s voraussichtlich mehr dazu…
Ich habe, da ich unter der Woche nicht messen kann, die vorhandenen Messungen nochmal genauer durchleuchtet und für jeden Messpunkt der Membran einzelne Grafen mit Schalldruckverlauf und Phase erstellt. Ein richtig eindeutiges Ergebnis gibt’s dadurch leider auch nicht – nur scheinen im Bereich der Membran und des Ansatzes der Staubschutzkalotte eine oder mehrere gegenphasige Schwingungen im fraglichen Bereich aufzutreten. Die Staubschutzkalotte macht zwar Resonanzen, die aber recht nett gleichphasig mit der Gesamtphase des Chassis schwingen.
Schalldruck- und Phasenverlauf von 1,5 bis 5 kHz: Chassis gesamt (in 1 m Entfernung)
Schalldruck- und Phasenverlauf von 1,5 bis 5 kHz: Mitte Staubschutzkalotte (Nahfeld)
Schalldruck- und Phasenverlauf von 1,5 bis 5 kHz: Ansatz Staubschutzkalotte (Nahfeld)
Schalldruck- und Phasenverlauf von 1,5 bis 5 kHz: Mitte Membran (Nahfeld)
Ansonsten bringe ich die in der normalen Messung bei einem Meter Messdistanz auftretende 4 kHz Resonanz und die stark drehende Phase dort nicht mit den Einzelmessungen zusammen (eventuell kommt sie von einer anderen Stelle oder speist sich aus mehreren verteilt auftretenden Resonanzen). Selbst das Erstellen einer Tabelle, in die ich sämtliche Auffälligkeiten für alle Messpunkte eingetragen habe, hat nicht wirklich weiter geholfen.
Tabelle zu Auffälligkeiten der Messpunkte
Den Ansatz der Staubschutzkalotte und die Membran selbst werde ich jetzt noch versuchen ruhig(er) zu stellen - mal sehen, ob das klappt, so wie ich mir das vorstelle und ob’s dann acuh was bringt…
Wenn ich Zeit finde, gibt’s nach dem Wochenende mehr…
Grüße
Chlang
Alle selbst ernannten Götter werden dir zürnen, wenn du dich nicht von ihnen erlösen lässt.
So sieht das aus, wenn man seiner Phantasie freien Lauf lässt und vorher schaut, was es im Klebstoffregal so alles gibt:
Voll bedämpftes Chassis.
Und was soll ich sagen – zumindest teilweise war’s auch ein Erfolg.
Aaber der Reihe nach. Für 2,50 Euro habe ich mir „UHU patafix“ Klebepads besorgt, die im Wesentlichen dem entsprechen dürften, was viele für TSP-Messungen als Knet zum Beschweren der Membran verwenden (Karosserie-Dichtmasse könnte auch sehr ähnlich sein – enthält aber, wenn ich mich richtig erinnere, irgend eine ölige Flüssigkeit, die Flecken auf Pappe hinterlässt. Diese Klebepads gehen ohne Rückstände wiede ab). Das Ganze gibt’s auch in schwarz, aber dann hätte der Versuch 50 Cent mehr gekostet und hätte nicht so spektakulär ausgesehen…
WAS ES BRINGT
Der Dämpfungsversuch am Kalottenansatz hat außer einer ordentlichen Gewichtserhöhung und damit vermindertem Schalldruck nur die Resonanz bei 2,4 kHz positiv beeinflusst (blaue Kurve unteres Bild).
Die zusätzliche Bedämpfung der Membran selbst mit den gebogenen Streifen der Knetmasse zeigt aber sehr positive Auswirkungen auf die Resonanzen des Chassis (2,4; 3,0; 4,7; und v.a.3,9 kHz) , womit klar zu sein scheint, dass hauptsächlich die Membran selbst für die Resonanzen verantwortlich zeigt.
Auswirkung der zusätzlichen Bedämpfung mit Knetmasse-Streifen auf den Schalldruckfrequenzgang (1,5 bis 5,0 kHz; grün: Ursprüngliche Bedämpfung der Staubschutzkalotte mit Schaumstoffdichtstreifen; blau: zusätzliche Bedämpfung des Kalottenansatzes mit Knetmasse; rot: zusätzliche Bedämpfung der Membran mit Knetmasse)
Auch auf die Wassserfallspektren hat zumindest die Bedämpfung der Membran recht positiv Einfluss genommen.
Wasserfallspektrum der Ausgangsbedämpfung (Schaumstoffdichtstreifen auf der Staubschutzkalotte)
Wasserfallspektrum bei zusätzlich mit Knetmasse bedämftem Ansatz der Staubschutzkalotte
Wasserfallspektrum der zu o.g. Bedampfungen zusätzlich mit Knetmasse bedämpften Membran
Nach den jetzt positiven Ergebnissen der Membranbedämpfung ist zu überlegen, wie diese optisch ansprechend und dauerhaft (ich bin mir nicht sicher, ob die Knetmasse stundenlange Bassattacken übersteht) umgesetzt werden können. Dazu will ich mir wieder ablösbaren, transparenten Fotokleber besorgen und ein dem jetzigen Dämpfungsversuch entsprechendes Muster auf die Membran aufbringen (wenn das nicht geht, besorge ich mir die schwarze Knetmasse). Zudem will ich sehen, welche Bedämpfung ich ohne große negative Auswirkung wieder entfernen kann (bisher ist geplant nur die Bedämpfung der Membran zu belassen…).
Wenn die Bedämpgung dann „endgültig“ steht, geht’s nochmal ans messen der TSP und das Gehäusedesign muss dann wohl auch nochmal überprüft werden (ja ich weiß, eigentlich macht man das anders herum…).
Und dann endlich geht’s weiter mit der Entscheidung, welchen Hochtöner ich denn einsetzen soll…
… eine Baustelle, wie sie mir so richtig Spaß macht – ich hoffe, ihr haltet durch!
Grüße
Chlang
Alle selbst ernannten Götter werden dir zürnen, wenn du dich nicht von ihnen erlösen lässt.
gib mal über google ein "gerrit boers Replikon"
gerrit hat einen Fostex-Treiber "beruhigt" und die Ergebnisse einzelner Schritte ganz gut durch Messungen belegt. Ich komm im Moment nicht direkt auf die Seite...vielleicht gelingt es Dir...
gerrit hat einen Fostex-Treiber "beruhigt" und die Ergebnisse einzelner Schritte ganz gut durch Messungen belegt. Ich komm im Moment nicht direkt auf die Seite...vielleicht gelingt es Dir...
Ich habe zwar einiges über das Replikon gefunden - die Bedämpfungsversuche habe ich aber leider auch nicht gefunden...
An meinem Objekt habe ich am Wochenende noch etwas weiter experimentiert und musste fesstellen, dass zwar die Bedämpfung der Membran am meisten Wirkung zeigt, aber nach Entfernen der vorher angebrachten Bedämpfung auch die Staubschutzkalotte sowie deren Ansatz durchaus positiv auf die Bedämpfungsmaßnahmen reagiert hatten.
Ich habe jetzt wiederablösbaren Fotokleber besorgt, der nach dem Trocknen einen gummiartigen und transparenten (!) Film bildet. Erste Versuche auf Papier sehen recht vielversprechend aus und fühlen sich auch so an. Auch ließ sich der Kleber fast Rückstandsfrei wieder entfernen, so dass weiteren Experimenten nichts im Wege zu stehen scheint.
Positiv ist auch das deutlich geringere Gewicht und die bessere Haftung als bei der Knetmasse. Ob die Bedämpfung der Menbran sich damit dann ähnkich positiv auswirkt muss sich allerdings noch zeigen...
Bin selbst schon gespannt - hoffentlich finde ich etwas Zeit!
Grüße
Chlang
Alle selbst ernannten Götter werden dir zürnen, wenn du dich nicht von ihnen erlösen lässt.
in den Beiträgen von gerrit wurden u.a. einige Möglicheiten der "enable"-Technik ausprobiert und schrittweise durch Messungen belegt. Ähnlich wie Du es bereits gezeigt hast.
Im DIYAUDIO-Forum findest Du mehrere threads dazu, in einigen Fällen auch Meßwerte zu den Auswirkungen.
Meist werden fullranger mit Kegel "bearbeitet"... allerdings auch
Treiber mit dustcap ...
vielelicht findest Du etwas, was Du einfach ausprobieren kannst....
so "ganz weg" dürfte allerdings schwierig werden, vermute ich.
im Netz bin ich noch nicht zum Recherchieren gekommen, was die anderen so treiben, aber die eigenen Versuche gehen weiter:
Ich hatte inzwischen alle Bedämpfungsversuche wieder von der Membran entfernt. Jetzt habe ich begonnen, mit Fotokleber, der einen Gummiartigen Belag bildet und sich wieder abrubbeln lassen soll, zu experimentieren. Dazu habe ich ein Muster aus Fotokleber direkt aus der Tube auf das Chassis aufgetragen.
Chassis mit aufgebrachtem Muster aus Fotokleber
Das Ergebnis ist durchwachsen. Die unangenehmste Resonanz bei ca. 3,9 kHz wird auch im Wasserfall deutlich bedämpft - dafür verschieben sich die anderen Resonanzen nur in der Frequenz und die 3 kHz Resonanz nimmt sogar in ihrer Intensität zu.
Frequenzverläufe Bedämpfung mit Fotokleber: Ohne (grün); mit aufgebrachtem Muster (rot)
Wasserfallspektrum ohne Bedämpfung
Wasserfallspektrum mit aufgebrachtem Muster aus Fotokleber
Positiv ist, dass der Kleber nach dem Trocknen sehr leicht ist und daher kaum Wirkungsgrad kostet (deshalb wahrscheinlich auch die geringe Wirkung). Daher werde ich jetzt mutiger und werde noch weiteren Kleber auf die Membran aufbringen.
Demnächst mehr...
Grüße
Chlang
Alle selbst ernannten Götter werden dir zürnen, wenn du dich nicht von ihnen erlösen lässt.
Das war noch nichts: Ein einmaliges einpinseln der Membran mit einer dünnen Schicht Fotokleber hat keine zusätzlich positiven Auswirkungen gehabt - außer dass die Membran jetz schön satt schwarz schimmert...
Beschichtung mit Fotokleber: ohne (grün), aufgebrachtes Muster (rot); einmalige vollflächige Beschichtung (blau)
Im Wasserfal/Sonogramm kann man leichte Änderungen erkennen, aber von besser möchte ich noch nicht sprechen. Da der Wirkungsgrad im Nutzbereich bisher nicht merklich gesunken ist, werde ich weitere Schichten Kleber aufbringen
Grüße
Chlang
Alle selbst ernannten Götter werden dir zürnen, wenn du dich nicht von ihnen erlösen lässt.
Nein, ich war nicht untätig - aber gebracht hat das, was ich gemacht habe, erst mal nicht so sehr viel.
Gelernt habe ich aber trotzdem was.
Nachdem ich 4 Schichten Fotokleber auf den Chassis verteilt hatte war ich natürlich gespannt, was das bringt. Leider war dadurch keine wirkliche Verbesserung feststellbar. Gut, das Maximum der Resonanzen wird bedämpft, aber im Wasserfall ist zu sehen, dass gerade die 4 kHz-Resonanz wieder länger zum Ausschwingen braucht - also genau das, was ich nicht wollte (und mit dem ersten Versuch (s.o.) war ich schon mal weiter)...
SPL Bedämpfungsversuch mit Fotokleber: ohne (grün); mit Muster und 4 Schichten (schwarz)
CSD Bedämpfungsversuch mit Muster und 4 Schichten Fotokleber
Also, was tun sehen, ob der Fotokleber auch wieder ab geht.
Das tut er schon, aber die Technik muss stimmen, d.h. man muss wirklich rubbeln - wenn man versucht, ihn abzuziehen, geht die obere Schicht derr Membran mit. Bei der Staubschutzkalotte hat auch das Rubbeln nichts gebracht - die obertse Schicht der Pappe ging mit ab.
Das Schlimmste stand zu befürchten - daher schnell nachgemessen, wie sich die akustischen Eigenschaften der Chassis dadurch verändert haben. So schlimm wie befürchtet war's dann gar nicht:
SPL der Chassis ohne Bedämpfung: Original (blau); nach dem ersten Dämpfungsversuch (grün); nach dem zweiten Bedämpfungsversuch (rot)
Also innerhalb der Serienstreuung und meiner Messunsicherheit ist die Übereinstimmung noch sehr gut - Glück gehabt
Was noch erstaunlicher ist: Auf das Ausschwinverhalten hatte es keine negativen, sondern (soweit man den Messungen trauen darf) eher positive Auswirkungen.
CSD original Chassis
CSD nach Entfernen des zweiten Bedämpfungsversuchs
So, nachdem ich einiges gelernt habe, aber nicht sicher bin, dass es zum gewünschten Erfolg führt, werde ich jetzt doch versuchen, mal probeweise einen Hochtöner mit dem Konstrukt zu verheiraten. Eigentlich soll's jetzt der P.Audio PHT 407 T werden, aber vorher möchte ich - weil es ja eine "Billig-Spaß-Box" werden soll, noch einen nur halb so teuren HT zumindest antesten. Bin sehr gespannt, ob der einigermaßen taugt...
Melde mich, wenn's was Neues gibt und freue mich auch über Spekulationen, warum sich die Chassis mit entfernter Bedämpfung besser messen, als das Original (Einspielzeit, stärker strukturierte Oberfläche, weniger Massespeicher, Messfehler, ... )
Grüße
Chlang
Alle selbst ernannten Götter werden dir zürnen, wenn du dich nicht von ihnen erlösen lässt.
Auch wenn’s so aussieht, als hätte ich die Lust verloren, es geht doch immer weiter mit meinem Spaßprojekt – nur hat sich das, wie es im realen Leben wohl so üblich ist, immer weiter verzögert.
Geplant war ja, dass ich die auch von HTH angebotene Kombination des A&D Horntreibers H 257 für 10 Euro mit dem dort dazu empfohlenen kleinen CD-Horn „HL-607“ für 4 Euro, das offensichtlich von MCGEE stammt, mal anteste http://www.traumboxen.de/lshorn.htm#horn. Vom Preis her ist das wohl kaum zu schlagen. Meine Erfahrungen sind allerdings zwiespältig, aber ich habe zumindest mal wieder viel gelernt, da ich bei den günstigen Treibern wenig Hemmungen hinsichtlich möglicher Modifikationen haben musste.
Also, nachdem ich endlich fähig war, das Geld an HTH zu überweisen, sind die zwei Treiber mit Horn auch schnell bei mir angekommen, aber leider hatte ich zu diesem Zeitpunkt wenig Luft, mich damit zu beschäftigen. Als ich endlich gemessen hatte, zeigte sich ein nicht ganz einheitliches Bild. Der Treiber selbst zeigt schon ohne Horn bei 6, 11 und 16 kHz mehr oder weniger stark ausgeprägte Resonanzen, allerdings auch einen Wirkungsgrad zwischen 95 und 100 dB, der durch den Einsatz des kleinen Horns im Bereich unter 10 kHz um gut 5 dB angehoben wird.
Horntreiber H 257 von A&D nackt (rot), eingebaut in eine 24cm-Schallwand (lila) und im von HTH empfohlenen Horn (blau)
Allerdings wird durch das Horn auch eine relativ heftige Resonanz bei ca. 2 kHz verstärkt, was zusammen mit den auf der Impedanzkurve sichtbaren Hauptresonanzen bei 2 und 3 kHz eine Trennfrequenz von ca. 3 kHz nahelegt.
Die von mir messtechnisch festgemachten Resonanzen ließen sich nicht durch Bedämpfung des Volumens zwischen Membran und Magnet beeinflussen, so dass ich davon ausgehe, dass es sich hierbei nicht um Reflexionen am Polkern handelt. Wahrscheinlich sind es zum Großteil Resonanzen der Phenolharz getränkten Membran. Bei 2 kHz könnte es sich um mechanische Probleme der Treiberkonstruktion handeln (schlecht bedämpfte Eigenresonanz).
CSD bei plan in die Schallwand eingebautem Hochtöner (ohne Horn)
Bei den Bedämpfungsversuchen habe ich allerdings auch festgestellt, dass der Hersteller relativ viel Sorgfalt bei der Einstellung der Paargleichheit/Serienkonstanz walten lässt. Beim Auseinander- und Zusammenbauen der Hochtontreiber viel mir auf, dass im einen eine zusätzlicher Dichtring zwischen Membran und Magnetsystem befand wobei im anderen gleich zwei solche Dichtringe vorhanden waren. Vergleichsmessungen zwischen beiden Hochtontreibern mit und ohne den zusätzlichen Dichtring haben gezeigt, dass die Paargleichheit stark von dem zusätzlichen Dichtring profitiert, da hiermit offensichtlich gezielt auf das Volumen hinter der Membran Einfluss genommen wird. Die Abweichungen im Schalldruck können dadurch ab 2,5 kHz bis 10 kHz von ca. 1 dB auf maximal ½ dB verringert werden und auch die Abweichungen der Impedanzkurven beider Hochtontreiber sind durch die Optimierung mit dem Dichtringen relativ gering.
Hochton-Horn-Kobi für Treiber 1 (grün) und Treiber 2 (dunkelblau) im Originalzustand sowie mit entnommenem zweiten Dichtring bei Treiber 2 (hellblau)
Also, wie schon erwähnt, ein relativ zwiespältiges Bild beim Hochtontreiber H 257 von A&D: Sehr gute Paargleichheit, hoher Wirkungsgrad, Einsatzbereitschaft ab ca. 2,5 kHz, Ausgewogener Frequenzgang, der aber stark ausgeprägte Resonanzen aufweist, die zudem relativ langsam ausklingen.
Das billige Horn zeigt insgesamt einen positiven Einfluss auf den Frequenzgang auf Achse mit einem zu tiefen Frequenzen hin um ca. 10 dB ansteigenden Frequenzgang. Die CD-Charakteristik des Horns passt zwar von der Tendenz her, zeigt aber bei 6 und vor allem um 12 kHz deutliche Abweichungen.
Auf 0° normiertes Sonogramm des Schalldruckverlaufs der Treiber-Horn-Kombi unter Winkel
Um zu sehen, ob die Hornkombination auch an die beiden Tiefmitteltöner T8015 von A&D anpassbar wäre, habe ich noch ein bisschen mit Boxsim gespielt und eine relativ unaufwändige Weiche (jeweils 12 dB) stricken können, die die Chassis bei ca. 2,7 kHz zumindest auf Achse relativ harmonisch zusammenfügt.
Boxsim-Simulation für 2 Tiefmitteltöner A&D T8015 und den Hochtonhorntreiber H 257 im HTH-Horn HL 607
Ich konnte das mit vorhandenen Bauteilen auch weitestgehend nachbilden und nachmessen – eine Optimierung und gehörmäßige Überprüfung ist allerdings nicht erfolgt. Wichtigstes Ergebnis der Messung des Testaufbaus war, dass die Einflüsse der Störungen des Tiefmitteltöners zwischen 2,5 und 3,5 kHz bei dieser Trennfrequenz messtechnisch nicht mehr wesentlich stören (das Ausschwingverhalten in diesem Bereich ist meiner Meinung nach brauchbar). Bedämpfungsmaßnahmen der Membran des Tiefmitteltöners sind aus diesem Grund also nicht unbedingt angezeigt, auch wenn ich da im ersten Teil viel Zeit investiert habe (vielleicht mache ich wegen der martialischen Optik aber doch noch was – so in Richtung ScanSpeak Relevator-Serie…).
FAZIT:
Langer Rede kurzer Sinn: Für ein VeryLowBudget-Projekt könnte man die Treiber-Horn-Kombi wohl einsetzen – für 14 Euro ist das denke ich mindestens OK. Die Tiefmitteltöner T 8015 von A&D scheinen aber deutlich wertiger. Was auch noch erwähnt werden sollte: Sowohl die bei A&D als auch die bei HTH veröffentlichten Frequenzgangkurven konnte ich mit meinem Messequipment nicht nachvollziehen.
Nachdem eine Trennfrequenz für die Tiefmitteltöner von knapp unter 3 kHz OK gehen sollte, habe ich mir jetzt das Hochtonhörnchen PHT 407 T von P.Audio bestellt, das mit dem doppelten Preis der oben betrachteten Treiber-Horn-Kombi immer noch recht günstig ist und zumindest sehr gute Messwerte vorweisen kann, die von verschiedenen Seiten unabhängig ermittelt wurden.
Mal sehen, ob ich diesen Hochtöner vernünftig in das Konzept integrieren kann…
Kommentare/Anregungen?
Grüße
Chlang
Alle selbst ernannten Götter werden dir zürnen, wenn du dich nicht von ihnen erlösen lässt.
Zum abweichenden Dichtringen: Sowas habe ich auch schon bei amtlichen Treibern erlebt
Zu den Resonanzen: An der fehlenden Bedämpfung kann es nicht liegen. Der Abstand zwischen Membran und "Rückwand" (vielleicht 1cm?) bestimmt ja die Frequenz der Stehwelle und hier liegt man ja (fast) außerhalb des Hörbereichs. Mit der Membran liegst du bestimmt richtig.
Zum Sonogramm: Wenn "nur" der 0°-Frequenzgang arg zerklüftet ist, kann das Abstrahlverhalten trotzdem "ok" sein, wenn der Rest stimmt. Durch den alleinigen Bezug auf die 0°-Kurve kann da schnell ein falscher Eindruck entstehen. Vielleicht wäre es in so einem Fall hilfreich, die Einzelmessungen übereinandergelegt zusätzlich zu zeigen!?!
Grundsätzlich zum Hochtontreiber: Ich finde das Ding mit deiner Abstimmung gar nicht schlecht. Bei Fertigprodukten aus dem Billigbereich scheitert es ja meist an der Abstimmung. Das wiegt viel schwerer als so ein paar läpische Resonanzen bei ansonsten richtiger tonaler Abstimmung.
Für eine Jugendraum- oder Kellerbar-Beschallung würde ich da locker drüber hinwegsehen. Da habe ich schon ganz andere Kisten gehört
Zum P.Audio: Auf der HMW berichtet Herr Oehlrich von Audiovolver (die haben den 407 auch eingesetzt) ebenfalls von Serienschwankungen (konnte man an den Messungen auch sehen). Klanglich fand ich das Teil aber fürs Geld sehr gut, etwas silbrig, aber detailiert und dynamisch.
Vom Abstrahlverhalten dürfte es aufgrund der geringeren Größe aber etwas schlechter laufen als das MCGee, weil das Horn ab ca. 3-4kHz nicht mehr bündelt/lädt.
Gruß, Christoph
Geändert von Christoph Gebhard (27.11.2009 um 15:48 Uhr)