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  • 22.07.2018, 15:03
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    Schallwand und Abstrahlung im Hochton / oberen Mittelton
    Hallo,

    möchte in diesem Thread mal etwas näher auf das Zusammenspiel von Schallwand und Hochtöner/Waveguide eingehen. Es gibt zum Thema Schallwand und Kantendiffraktion schon viele sehr gute Beiträge u.a. hier

    http://hannover-hardcore.de/infinity_classics/!!!/
    https://heissmann-acoustics.de/kante...eiberanordnun/
    https://heissmann-acoustics.de/schraege-fasen/

    Würde hier gerne noch mehr beleuchten wie sehr die Schallwand die Abstrahlung beeinflusst. Dazu wird das simulierte Abstrahlverhalten von Hochtönern/Waveguide in unterschiedlichen Schallwänden verglichen.

    Als erstes soll der Seas DXT und sein Verhalten in unterschiedlichen Schallwänden untersucht werden:

    Der Seas DXT kommt in vielen kommerziellen LS, als auch DIY-Projekten, in zum Teil sehr unterschiedlichen Konzepten, zum Einsatz. Daher bietet es sich an, diese etwas genauer zu untersuchen.

    Bei der Simulation des Seas DXT werden die Abmessungen aus Christophs (äußerst lesenswertem) Waveguide Thread verwendet.

    Aus diesem Thread stammt auch das simulierte normierte Abstrahlverhalten des Seas DXT in unendlicher Schallwand (welches ich hier mal schamlos rein kopiere):
    Anhang 44327

    Das sieht verdammt gut aus. Bis etwa 5kHz wirkt das WG mit einem 120° Öffnungswinkel (bei -6dB). Das WG wurde klar auf optimale Abstrahlung in unendlicher SW hin entwickelt.

    Denke es besteht kein Dissens darüber, dass solch ein Abstrahlverhalten, wenn in einem Lautsprecher realisiert, positiv zu bewerten ist.

    Da der Seas DXT in sehr unterschiedlichen Konzepten eingesetzt wird, scheint dieser der ultimative Hochtöner zu sein ;) Etwas wahrscheinlicher ist allerdings, dass die Abstrahlung des HT in diesen Projekten sehr unterschiedlich ausfallen wird.

    Weiß noch wie ich im Jahr 2012 mein erstes Paar DXT erstanden habe (Produktionsdatum 24/11) und erwartet habe, dass sich die auf der Herstellerseite gezeigte Abstrahlung auf meinen geplanten LS problemlos übertragen lassen wird - jung und naiv wie ich war ;-)

    Anmerkungen:
    - Die Simulationen enthalten durch die nicht ganz genau bekannten Abmessungen und die vereinfachte Simulation des DXT WG einen gewissen Fehlerbereich. Aber für grundsätzliche Aussagen dürften die Simulationen hinreichend sein.
    - Um die Rechenzeit noch erträglich zu halten, beginnt die Zuverlässigkeit der Simulationen so ab 6kHz zu degenerieren.

    DXT im 200x300mm Gehäuse ohne Fase (aufgrund des verwendeten Skripts, ist 1mm Fase notwendig)
    Anhang 44328

    Erst die normierte horizontale Abstrahlung, dann die Frequenzgänge unter Winkel (in 10° Schritten) und dann die normierte vertikale Abstrahlung
    Anhang 44329 Anhang 44330 Anhang 44331

    Das sieht mal wirklich Kacke aus, wo ist das schön gleichmäßige Abstrahlverhalten aus den Herstellerangaben und der AxiDriver Simulation geblieben?

    Das sich beim Einbau in ein Gehäuse der Achsen-Frequenzgang des Hochtöner aufgrund der Kantendiffraktion stark ändert wird jedem Hobby-LS-Entwickler schnell klar, aber die Realisierung, dass sich das gesamte Abstrahlverhalten ändert, dies klanglich relevant ist und dass die Betrachtung des normierten Abstrahlverhalten darüber sehr gut Auskunft gibt, hat bei mir doch etwas länger gedauert.

    Wie man es besser macht, siehe nächstes Post...

    Gruß Armin
  • 22.07.2018, 15:45
    Lauscher
    Ich stelle meinen Stuhl mal auf...


    ...sehr spannendes Thema

    viele Grüße
    Jens
  • 22.07.2018, 16:49
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    Hallo,

    glaube die meisten werden zustimmen, dass die Abstrahlung möglichst gleichmäßig ohne plötzliche Aufweitungen in der Abstrahlung sein sollte.
    Das obige Beispiel des DXT in einem Standard-2-Wege Gehäuse erfüllt diese Bedingung nicht, da genau im Präsenzbereich eine starke Aufweitung der Abstrahlung erfolgt (auch wenn ich oben des dramatischen Effektes wegen etwas auf die Ka... gehauen habe).

    Ob der Öffnungswinkel des LS über einen möglichst großen Bereich auch konstant oder nur leicht einschnürend zu hohen Frequenzen sein soll (Stichwort Constant-Directivity-Verhalten) ist sicher schon nicht mehr konsensfähig. Daher Bitte ich um Nachsicht falls dies von mir hier behauptet wird, ohne ein "andere sehen dieses Verhalten als nicht erstrebenswert" anzufügen.

    Wie geht es nun besser?
    Rein "zufällig" entsprechen die Gehäuseabmessungen genau denen von Alexanders DXT-Mon und DXT-Mon-RLY. Die DXT-Mon haben schon viele hören können, gilt allgemein als gelungener LS und wurde deshalb für die Simu ausgewählt. Also sägen wir uns eine entsprechende virtuelle Front:
    Anhang 44344

    Da ich die genauen Abmessungen von Alexanders kommerzieller Konstruktion nicht kenne, ist die Simulation eine Annäherung an seinen LS.
    Um den Effekt von unterschiedlichen Winkel bei den "schrägen Fasen" zu untersuchen hier die Simulation mit 25°, 30° und 35° Fasen. Die Fasen sind auf der Front oben 55mm und unten 5mm eingerückt um möglichst nahe an den HT heranzurücken. Als erstes, zum besseren Vergleich, nochmal die Abstrahlung der geraden Kiste von oben, dann "schräge Fasen" mit 25, 30 und 35 Grad:
    Anhang 44348 Anhang 44347 Anhang 44346 Anhang 44345

    Die "schrägen Fasen" verstetigen die Abstrahlung deutlich. Es gibt zwar eine Einschnürung der Abstrahlung um 3,5kHz (unter Winkel) die vorher nicht da war, aber die extreme Aufweitung im Präsenzbereich ist deutlich entschärft worden. Weiter sagen die Simulationen, dass die Varianten mit 30° und 35° etwas besser in der Abstrahlung ausfallen sollten als mit nur 25°.

    Hier noch der Vergleich der simulierten Frequenzgänge einmal "gerade Kiste" versus "schräge Fase" mit 35°:
    Anhang 44341 Anhang 44342

    Eine Trennung unter 2kHz mit gleichmäßiger Abstrahlung scheint damit möglich zu sein.

    Der Vergleich mit der Abstrahlung der DXT-Mon-RLY zeigt, dass die Simulation nicht vollkommen daneben liegt:

    Quelle: Alexander Heissmann
    Anhang 44343

    Alexander trennt den DXT bei ca. 1,8 - 1,9kHz. Die Einschnürung bei 3,5kHz ist gut zu erkennen. Es scheint, dass der TMT um die Trennfrequenz schon etwas stärker bündelt als der DXT und sich daher um 2kHz eine ganz leichte Aufweitung ergibt.

    Gruß Armin
  • 22.07.2018, 20:14
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    Hallo,

    nicht wenige werden einwerfen wollen, "ich kann den Sch... Hype um die schrägen Fasen echt nicht mehr ab". Geht es nicht viel einfacher eine gute Abstrahlung zu erreichen?
    Daher als nächstes der klassische Ansatz: Breite Schallwand mit großzügiger Fase - "früher" war doch nicht alles schlecht - oder?.

    Die Front hat nun die Maße 280x300mm mit durchgehender 38mm Fase auf beiden Seiten:
    Anhang 44350

    Vergleichen wir das Ergebnis mit der Abstrahlung der schlanken "geraden Kiste":
    Anhang 44353 Anhang 44351
    Das hat mal fast überhaupt nichts gebracht, die "problematische" Aufweitung im Präsenzbereich ist weiterhin vorhanden mit einer leichten Verstetigung der Abstrahlung, dafür würde ich die Säge aber nicht in die Hand nehmen :built:

    Verbessert die Breite Front durch "Wechselwirkung" wenigstens die vertikale Abstrahlung etwas:
    Anhang 44354 Anhang 44352
    Wie zu erwarten, auch da Fehlanzeige.

    Der klassische Ansatz ist in diesem Fall nicht der Richtige.

    Als nächstes das Extrem auf die Spitze getrieben, die Simulation zur Grimm LS1. Da ist meine CPU aber noch einige Stunden am kochen, da mit 6600 "boundary elements" fast doppelt so viele wie bisher anstehen und Rechenzeit exponentiell zunimmt.

    Gruß Armin
  • 22.07.2018, 21:18
    Alexander
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    Hallo Armin!

    Schöner Thread ....da stell ich doch meinen Stuhl auch mal auf ;)

    Zitat:

    "ich kann den Sch... Hype um die schrägen Fasen echt nicht mehr ab"
    :D

    Er wird halt gerne auch missverstanden. Bei einem sehr breit strahlenden HT zB. könnten Diese auch kontraproduktiv sein.
    Das Zusammenspiel Treiber Schallwand muss halt passen...
    Speziell der Fall DXT plus schräge Fase getrennt <=2Khz zu einem 5-7" TMT funtioniert halt zB. herausragend gut...

    Die DXT-MON Rly hat nebenbei eine 25° Fasen, DXT-MON 35°.
    Die Unterschiede sind aber nicht dramatisch.entsprechend oben Gezeigtem

    Hier mal noch DXT-MON in +-90°

    Anhang 44357

    Zur Grimm:
    Da wird der DXT ähnlich spielen wie in der DIN-Wand. Breit bis knapp 2,5kHz ohne nennenswerte Probleme in Sachen Kantendiffraktion.
    Der relativ großen TMT (8") steuert da zT. gegen, durch die tiefe Trennung dies aber nur bedingt.

    Soweit ... Bin gespannt auf Weiteres :)
  • 22.07.2018, 22:59
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    Hallo,

    Zitat:

    Die DXT-MON Rly hat nebenbei eine 25° Fasen, DXT-MON 35°.
    Die Unterschiede sind aber nicht dramatisch.entsprechend oben Gezeigtem
    Ha! Da soll einer darauf kommen, das ist mal ausgefuchst ;)
    Danke für die Angaben und das Abstrahl-Sonogramm zur DXT-Mon. Bin selbst erstaunt, dass die Vorhersage der Fase-Winkel (35° etwas gleichmäßiger in der Abstrahlung als 25°) von der Realität bestätigt wird.

    Was die Simulation nicht richtig zeigt, ist das Verschwinden der Einschnürung um 3,5kHz unter größeren Winkel bei der DXT-Mon und DXT-Mon-RLY. Bei der 25° und 35° Simulation schwächt sich die Einschnürung etwas ab, aber verschwindet nie ganz, da scheint sich die Realität der Simulation zu verweigern ;)

    Grimm Simulation ist erst bei 55%...

    Gruß Armin
  • 23.07.2018, 00:36
    Gaga
    Hallo Armin,

    vielen Dank für die Bearbeitung der Fragestellung und die Simus!

    Ich werde die Fragestellung im Constant-Directivity-Wavaguide-Thread - spezifisch für die dort im Moment benutze Schallführung - ebenfalls aufgreifen und begleiten und bin sehr neugierig, was Du hier noch anstellst...

    Grüße,
    Christoph
  • 23.07.2018, 07:03
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    Hallo,

    so, nach nur 6h38m war die Simulation durch - fast wie ein Augenzwinkern (eines sonnensystemgroßen entzündeten Auges ) ;-)

    Da Yogibär mit seinem LS1-Nachbau eigentlich schon alles gezeigt hat (Bei Hifi-Selbstbau gibt es dazu ein pdf von Yogibär mit Winkelmessungen und Sonogramm), enthüllt die Simulation nichts Neues.

    Es ist nur wieder mal erstaunlich wie gut die Simulation mit der gemessenen Realität übereinstimmt und das obwohl das der Simulation zugrunde liegende Modell ziemlich vereinfacht ist:
    Anhang 44375

    Rein aus der Perspektive einer möglichst gleichmäßigen Abstrahlung kann man das "beginnende Unglück" auch schon gut in den Messungen der HifiTest.de erkennen, da ausnahmsweise bis 45° gemessen wurde. Habe deren Messung auf den uns interessierenden Teil zugeschnitten und die kritischen Abschnitte markiert:

    Quelle: HifiTest Grimm LS1
    Anhang 44376

    Zwischen 2,9-2,3kHz zeigt sich eine Aufweitung und ab 1,8kHz bis unter 1kHz kommt es zu einer wirklich üblen Aufweitung in der Abstrahlung. Übel ist es, wenn der 45° FG höheren Schalldruck als der 0°-FG liefert.

    Laut Hifitest erfolgt die Trennung des DXT bei 1,2kHz. Auf der Webseite von Grimm Audio findet man in den Dateien eine "room curve" des LS1, deren zufolge könnte die Trennung ein klein wenig höher liegen.

    Im Vergleich dazu nun die normierte horz Abstrahlung, die horz FG (stark geglättet zur besseren Übersicht) und die vert Abstrahlung der Grimm-Like Simulation:
    Anhang 44377 Anhang 44378 Anhang 44379

    Die markanten Stellen sind alle vorhanden und an der richtigen Stelle vorhergesagt. Bei Yogibärs Duo a la Grimm hat sich das horizontal so gemessen (auf die Skalierung achten!!):

    Quelle: Hifiselbstbau, pdf von Yogibär
    Anhang 44380

    Nur die Abstrahlung betrachtend, ist so ein extremes Konzept sicher nicht als optimal zu bezeichnen. Vom Mittelton bis in den Präsenzbereich sehr breit strahlend, ab 3,5kHz deutlich enger abstrahlend. Eine Trennung des DXT unter 1,9kHz ist hier eigentlich keinesfalls ratsam.

    Auch wenn es "viele nervt", die letzten beiden Beispiele zeigen deutlich, dass die "schrägen Fasen" am richtigen Projekt eingesetzt, eine echte Verbesserung der Abstrahlung erreichen und viel mehr als ein vorübergehender Trend sein sollten.

    Gruß Armin
  • 24.07.2018, 07:17
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    Hallo,

    nun soll nochmal ein Beispiel mit verrundeten Kanten betrachtet werden. Diesmal aber klassischer mit der Rundung möglichst nahe am HT.

    Daher soll das Abstrahlverhalten des Seas DXT in der KII Audio Three betrachtet werden. Was ich im Netz an Angaben finden konnte erfolgt die Trennung des DXT wohl um 2kHz.

    In meiner Simu hätte der DXT wahrscheinlich noch 5mm nach oben gehört, ansonsten sollte das Gehäuse stimmen - abgesehen von der vereinfachten Darstellung der Rundung:
    Anhang 44394

    Habe das ABEC-Skript noch etwas angepasst, so dass sich die Höhe der "virtuellen Abhörposition" leichter einstellen lässt. Sollte hier in etwa zwischen HT und MT liegen.

    Isobaren/Sonogramm-Diagramme der KII sind natürlich nicht auffindbar, aber der Hersteller stellt den Test der Audio zum Download bereit und dort sind Winkelmessungen bis 90° abgebildet.

    Die Simulationsergebnisse in der bekannten Reihenfolge, normierte horz Abstrahlung, die horz FG (stark geglättet zur besseren Übersicht) und die vert Abstrahlung:
    Anhang 44395 Anhang 44396 Anhang 44398

    Das sieht nicht nicht schlecht aus. Mit einem klassischen Ansatz klappt es auch. Sehr breite horz und vert Abstrahlung mit sehr früh einsetzender, aber gleichmäßiger Bündelung.

    Wenn man es mit den Messungen in der Audio vergleicht, stimmen die wichtigen Stellen überein:
    Der 60°-FG knickt bei ca. 4kHz ab, der 90°-FG nochmal früher. Ansonsten gleichmäßige Bündelung. Nur die leichte Aufweitung um 3kHz kann ich in den Messungen in der Audio nicht erkennen.

    Die Trennung bei 2kHz oder tiefer ist (rein auf die Abstrahlung bezogen) problemlos möglich. Nur sollte der FG dann im Bereich 2-4kHz auf Achse vielleicht etwas abgesenkt werden um die zusätzliche Energie durch die horz und vert Aufweitungen in diesem Bereich zu kompensieren.
    Das Konzept geht jedenfalls (bezogen auf die Abstrahlung) auf.

    Gruß Armin
  • 24.07.2018, 17:57
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    Hallo,

    jetzt könnte man, um sich Arbeit zu sparen, auf die Idee kommen das Kii-Gehäuse einfach mit Fasen statt mit einer aufwendigen Rundung zu bauen.

    Daher hier eine Simulation zum Kii-Gehäuse 35° Fasen mit 47mm bis zum Rand des DXT. Das ging zwar in Post#4 schief, aber da waren die Fasen nicht bis zum HT gezogen und hatten 45°.
    Anhang 44399

    Zum Vergleich immer erst das Kii-Like Gehäuse mit Rundung, dann die einfache Version mit großer Fase:

    normierte horz Abstrahlung
    Anhang 44403 Anhang 44400

    geglättete FG 0-90°
    Anhang 44404 Anhang 44401

    normierte vert Abstrahlung
    Anhang 44405 Anhang 44402

    Im Bereich um 6 kHz scheint etwas problematisch zu sein, aber ansonsten ist die Abstrahlung nicht so schlecht - vertikal, mit Einschränkung, sogar fast etwas besser.

    Gruß Armin
  • 25.07.2018, 22:31
    Chlang
    Super Thema,

    Danke! Beschäftige mich gerade auch damit, allerdings Oldschool, indem ich gerade an den Kanten meiner neuen Kiste rumrasple :built: (naja, es ist der Bandschleifer...).

    Schön, dass ich hier Anregungen bekomme!

    Grüße
    Chlang
  • 26.07.2018, 00:42
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    Hallo,

    Zitat:

    Schön, dass ich hier Anregungen bekomme!
    hoffe der nächste Teil regt dich weiter an ;)

    Die "schrägen Fasen" liefern, richtig eingesetzt, tolle Ergebnisse. Also geht es noch einmal zurück zum Gehäuse des DXT-Mon, da entsprechend klein und somit weniger Rechenzeit benötigt...
    Anhang 44417

    Die nächste Frage wäre, geht es noch besser? Was in Konstruktionen der letzten Jahre häufig gemacht wurde, ist eine weitere Fase über dem Hochtöner anzubringen.
    Also schieben wir den DXT auf der Schallwand aus Post#3 etwas nach unten und bringen oben eine Fase mit 35° an. Die "schräge Fasen" haben ebenfalls 35° und reichen alle bis zum DXT. Das sieht dann so aus:
    Anhang 44418

    Habe die Position des "virtuellen Mic", statt etwa 20mm nach unten zu schieben, gleich gelassen. Kann gegebenenfalls die Simu mit geänderter "Abhörposition" wiederholen.
    Der Rechenknecht arbeitet noch, später mehr...

    Gruß Armin
  • 26.07.2018, 07:33
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    Hallo,

    wie oben angekündigt die Simulation einer 200x300mm Front mit schrägen Fasen 55mm auf 5mm mit 35° und einer 35° "on top", wie sie in den letzten Jahren bei vielen Konstruktionen zum Einsatz kam.
    Anhang 44424

    Der Vergleich erfolgt gegen die Version ohne obere Fase aus Post#3, bei der die anderen Werte identisch sind (außer der um 20mm tieferen "Abhörposition" gegenüber dem HT)
    Anhang 44422

    Erst die Simulationsergebnisse der Schallwand ohne obere Fase, dann mit.

    horz. normierte Abstrahlung
    Anhang 44423 Anhang 44419

    horz. FG normiert auf Achse
    Anhang 44425 Anhang 44420

    vert. normierte Abstrahlung (vert Abstrahlung ohne obere Fase ist von der Version mit 30° statt 35°, vergessen Bild abzuspeichern)
    Anhang 44426 Anhang 44421

    Denke man kann behaupten, dass die Abstrahlung durch die obere Fase weder horz, noch vert verbessert wurde. In diesen Fall bewirkt eine obere Fase eine kleine Verschlechterung der Abstrahlung. Viel hilft hier nicht viel ;)

    Gruß Armin
  • 26.07.2018, 08:20
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    ... es gibt noch etwas mehr.

    Ein einfach strukturierter Verstand (schließe mich ausdrücklich ein), könnte jetzt auf die Idee kommen, das beste aus den bisherigen Simulationen einfach zu kombinieren und aus "schräge Fase" plus "Rundung bis an den HT" die "ultimative" Schallwand zu bilden:
    Anhang 44427
    Die abgebildete Version besitzt einen 40° Winkel bei der Verrundung, die 35° Version war weniger gut in der Abstrahlung (und wurde verworfen).

    Der Vergleich erfolgt wieder gegen die Version aus Post#3 mit schräger Fase. Erst die Simulationsergebnisse der Schallwand mit schräger Fase, dann mit 40° "Verrundung".

    horz. normierte Abstrahlung
    Anhang 44430 Anhang 44428

    horz. FG normiert auf Achse
    Anhang 44431 Anhang 44429

    Hmm, bin mir nicht sicher ob dies "besser" ist, da die verrundete Schallwand genau im Bereich 2,5-4kHz besonders breit abstrahlt und dort zwei kleine Aufweitungen besitzt.

    Könnte mir vorstellen, dass wenn auf möglichst linearen Achsenfrequenzgang abgestimmt (siehe "horz. FG normiert auf Achse") die Version mit schrägen Fasen weniger anstrengend klingt.
    Andererseits ist die Version mit Verrundung über den betrachteten Bereich gleichmäßiger abstrahlend.

    Wenn wir uns die normierte horizontale Abstrahlung mit einer Auflösung von 1dB anschauen, wird das Dilemma offensichtlicher:
    Anhang 44432 Anhang 44433
    Der Abstrahl-Junkie mag keine Aufweitungen in der Abstrahlung und hier muss er einen Tod sterben, entweder eine größere Aufweitung um 2kHz (bei 4,5kHz geht es wieder auf "Bezugsniveau") oder zwei kleinere (bezogen auf die insgesamt breite Abstrahlung) um 2,7 und 4 kHz.
    Bin nicht komplett überzeugt, aber schlecht ist die Schallwand mit abgerundeten schrägen Fasen sicher nicht.

    Gruß Armin
  • 27.07.2018, 07:23
    fosti
    Mit ohne Raspel ist das eine schöne Lösung: https://www.holz-in-form.de/leistung...iertelschalen/
  • 27.07.2018, 08:45
    Olaf_HH
    @Fosti, uiiiii, heftiger Preis.
    Baumarkt HT Rohre dürften auch gehen, sind nur aufwändiger zu bearbeiten und sind unschlagbar günstig
  • 27.07.2018, 13:21
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    Hallo,

    passend zu Christophs Link (Dank, ist abgespeichert), hab ich ganz zufällig ein paar Simulationen auf der Festplatte liegen. Die Simus treffen die Radien der Viertelschalen (aus dem Link) nicht ganz, aber um sich einer Tendenz klar zu werden reicht es.

    Als erstes ein 200x300mm Gehäuse mit 45mm Verrundung:
    Anhang 44445

    1. Horizontal normierte Abstrahlung
    2. Horizontal normierte Abstrahlung 1dB Auflösung
    3. Horizontal normierte FG (10 deg Schritte)
    Anhang 44446 Anhang 44447 Anhang 44448

    Ist keine Überraschung, da die Rundung praktisch der Kii aus Post#9 entspricht. Eventuell auf Achse mit schwacher Senke um 2,5-5kHz und leicht abfallender FG-Kurve.

    Als zweites ein 240x300mm Gehäuse mit 67mm Verrundung:
    Anhang 44449

    1. Horizontal normierte Abstrahlung
    2. Horizontal normierte Abstrahlung 1dB Auflösung
    3. Horizontal normierte FG (10 deg Schritte)
    Anhang 44450 Anhang 44451 Anhang 44452

    Hier verstetigt sich die Abstrahlung nochmal. Das sieht schon ziemlich perfekt aus. Da kann der DXT praktisch beliebig tief getrennt werden. Damit der Klang nicht "zu hell" wird, vielleicht auch hier mit ganz leicht fallender FG-Kurve auf Achse.

    Gruß Armin
  • 27.07.2018, 14:58
    Alexander
    Hi
    Der Haken bei den zuletzt gezeigten Varianten ist halt die sehr limitierte Größe des MT/TMT.
    Da muss man dann eigentlich schon einen 3. Weg einplanen.
    Ansonsten "JA" ...
    gebe dem HT wenig Schallwand um die Richtwirkung nach unten hin zu verstetigen, so das Bündelungsmaß im Bereich einer sinnvollen Trennfrequenz dann noch zum MT/TMT passt, und sorge dafür daß Kantendiffraktion kein Problem macht :D

    Weiter machen!
  • 27.07.2018, 15:07
    Sepp
    Zitat:

    Zitat von fosti Beitrag anzeigen
    Mit ohne Raspel ist das eine schöne Lösung: https://www.holz-in-form.de/leistung...iertelschalen/

    nur schade das die nur noch an "Gewerbliche" liefern ... :(
  • 27.07.2018, 20:08
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    Hallo,

    um bei meinem Schallwand-Waveguide Projekt weiter voranzukommen hier kurz ähnliche Betrachtungen zu verschiedenen Rundungen wie beim DXT.

    Aktuell ist der 170mm Waveguide in einer 250mm Front mit 30mm Rundung in einem 1650mm Standlautsprecher integriert.
    Die realen Messungen des Lautsprechers sehen wie folgt aus:
    Normierte horz Abstrahlung mit 1/12 Glättung einmal in den üblichen 3dB Abstufungen und danach mit 1dB Abstufung:
    Anhang 44457 Anhang 44458

    Dazu nun die Simulation des Waveguide in der 250mm SW mit 30mm Rundung:
    Anhang 44459
    Wie immer mit
    1. Horizontal normierte Abstrahlung
    2. Horizontal normierte Abstrahlung 1dB Auflösung
    3. Horizontal normierte FG (10 deg Schritte)
    Anhang 44460 Anhang 44461 Anhang 44462

    In der 1dB Darstellung des gemessenen Abstrahsonogramm oder der Simulation, kann man den problematischen Bereich gut erkennen. Bei Winkel bis 40° liefert der Bereich von 2-6kHz etwas zuviel Schallenergie.
    D.h. gerade im Direktschall und den ersten Reflexionen ist dieser Bereich überrepräsentiert. Unter größeren Winkeln geht die Aufweitung zurück, kann aber das zuviel an Schallenergie im Bereich von 2-6kHz nicht ausgleichen.

    Ziel für mein neues Projekt mit abgetrenntem Bass-Abteil und MT-HT-Top ist es diesen "Makel" zu beseitigen.

    Dazu die Simulationen von zwei Schallwänden mit 280mm und 300mm Breite mit 50mm und 60mm Rundungen.
    Reihenfolge der Messungen wie gehabt:
    1. Horizontal normierte Abstrahlung
    2. Horizontal normierte Abstrahlung 1dB Auflösung
    3. Horizontal normierte FG (10 deg Schritte)
    Anhang 44463 Anhang 44464 Anhang 44465

    Anhang 44466 Anhang 44467 Anhang 44468

    Es scheint, dass man es mit der Schallwandbreite auch übertreiben kann. Bei der 300mm SW ist der Bereich über 4kHz unruhiger als mit 280mm. Daher wird es wohl die 280mm SW mit 50mm Verrundung werden. Der problematische Bereich ist dort auch schon deutlich entschärft.


    Gruß Armin
  • 28.07.2018, 16:34
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    Hallo,

    Zitat:

    Der Haken bei den zuletzt gezeigten Varianten ist halt die sehr limitierte Größe des MT/TMT.
    Da muss man dann eigentlich schon einen 3. Weg einplanen.
    Sollte es für einen "truncated frame" in 6.5'' (Peerless) oder sogar 7'' (Wavecore) nicht reichen, wenn man etwas tiefer fräst, so dass der Korb seitlich dicht ist oder sogar plan versenkt und oben und unten am Korn entsprechend verrundet? Könnte optisch sehr interessant bis bäh aussehen. Wird doch von einigen kommerziellen Produkten so gehandhabt.

    Bei meinem Projekt mit 170mm Waveguide in 280mm Schallwand mit 50mm Rundung ist eventuell ein 8'' MT vorgesehen, da würde ich das ebenso machen (runder Korb entsprechend tief gefräst).

    Gruß Armin
  • 16.08.2018, 10:31
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    Hallo zusammen,

    möchte die Simulationen um den DXT noch etwas erweitern. User BDE hat via PN gefragt, ob Potential zu heben wäre, indem man den Seas-DXT um ein Schallwand-Waveguide (mehr Simus zu Schallwand-Waveguides hier) erweitert - sozusagen ein WG im WG.

    Da die letzte Stufe des DXT Waveguide bis an den Rand des Hochtöners reicht, nimmt die Simulation an, dass der HT bündig in der Schallwand sitzt und das Schallwand-WG direkt dort anschließt.

    Um die Auswirkungen besser beurteilen/vergleichen zu können wurde wieder das Gehäuse mit der 200x300mm Front verwendet. Ein 6'' TMT würde weiterhin unter den HT passen. Die Abhörposition ist ungefähr mittig zwischen HT und TMT.

    Das Schallwand-WG weist eine Stufe von 104mm (Außendurchmesser SeasDXT) auf 135mm auf und erhöht die WG-Fläche von 85 auf 143cm².
    Es wurde folgende Fälle für eine Stufe in der Schallwand mit 135mm Durchmesser untersucht:
    1. eine Stufe von 2.2mm Höhe auf 135mm - Fortführung der letzten Stufe des Seas-DXT
    2. eine Stufe von 4mm Höhe auf 135mm
    3. eine Stufe von 6mm Höhe auf 135mm

    Da man in der Skizze kaum einen Unterschied wahrnimmt, hier nur die Skizze mit der 6mm Stufe auf 135mm Durchmesser im Vergleich zum DXT-Mon Gehäuse - die Fasen wurden entsprechend angepasst:
    Anhang 44781 Anhang 44782

    Der besser Vergleichbarkeit zuliebe stellen wir den Seas-DXT im DXT-Mon-Gehäuse (siehe Post#3 u. folgende) dem Schallwand-WG-DXT mit 2.2, 4 und 6mm Stufe auf 135mm gegenüber.
    (Zur Reduzierung der Rechenzeit wurde die Simu auf 6kHz obere Grenze reduziert)

    Normierte horz Abstrahlung
    Anhang 44783 Anhang 44784 Anhang 44785 Anhang 44786

    Normierte horz Abstrahlung im Detail mit 1dB Schritten
    Anhang 44787 Anhang 44788 Anhang 44789 Anhang 44790

    Normierte horz FG
    Anhang 44791 Anhang 44792 Anhang 44793 Anhang 44794

    horz FG
    Anhang 44795 Anhang 44796 Anhang 44797 Anhang 44798

    Der Ansatz mit der DXT-WG-Vergrößerung scheint durchaus erfolgversprechend zu sein. Der Bereich von 1-3kHz wird deutlich verstetigt.

    Es ist schwer zu sagen welche der unterschiedlich hohen Stufen klanglich am besten abschneiden wird. Problematisch ist bei allen der Bereich um 4,5kHz aufwärts, da es dort zu einer starken Aufweitung kommt - je höher die Stufe, desto stärker und weiter nach oben verschiebt sich die Aufweitung.

    Was die "horz FG" sehr schön zeigen, ist die zusätzliche Wirkung des Schallwand-WG bis 1kHz hinab. Zwischen 1-2kHz sollten es 1-2dB, je nach Stufenhöhe, sein. Damit sollte eine Trennfrequenz des DXT mit LR4@1500Hz oder sogar darunter möglich sein.

    Gruß Armin
  • 25.10.2018, 00:03
    ctrl
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    HT obere Gehäusekante versus HT mit abgerundeter oberer Kante
    Hallo,

    wie viel Abstand sollte der HT von der oberen Gehäusekante haben?
    Ist es besser die obere Gehäusekante zu verrunden?

    Hatte die Frage in Post#13 schon angesprochen gehabt, dort hatte die obere Verrundung die Abstrahlung eher leicht verschlechtert.

    Dazu noch eine weitere Betrachtung. Ein LS mit Waveguide
    1. mit etwas Abstand zur oberen Kante
    2. die obere Kante verrundet
    3. und den WG so nahe an der oberen Kante wie möglich.
    Simuliert wird der gesamte LS inklusive TMT und Trennung um 1,8kHz. Erst die Skizze des LS, dann die horizontale normierte Abstrahlung und als letztes die normierte vertikale Abstrahlung.
    Anhang 46005 Anhang 46006 Anhang 46007
    Anhang 46008 Anhang 46009 Anhang 46010
    Anhang 46011 Anhang 46012 Anhang 46013
    Die Verrundung der oberen Gehäusekante bringt gegenüber der Anordnung mit etwas Abstand zur oberen Kante wenig Verbesserung. Viel effektiver und baulich leichter zu realisieren ist den HT mit WG so nahe wie möglich an die obere Gehäusekante zu bringen.

    Eine großzügige Verrundung (und höchstwahrscheinlich auch Fase) der oberen Gehäusekante mag ästhetisch gefallen, ist aber nur die zweitbeste Möglichkeit in puncto Abstrahlung.

    Gruß Armin
  • 25.05.2019, 18:32
    ctrl
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    Breite Schallwand am Beispiel Grimm LS1
    Hallo,

    da hier im Forum immer wieder über breite Schallwände diskutiert wird und dazu sehr häufig die Grimm LS1 als gelungenes Beispiel angeführt wird (denke da jetzt an niemand speziellen ;-)), dachte ich mir, es schadet nicht, sich das mal näher anzusehen.

    Um Rechenzeit zu sparen ist das Modell nur 12cm tief und für die Simu steht das Modell Kopf:
    Anhang 49160
    Da mir die genauen Maße des Seas Excel Chassis nicht bekannt sind, wurden die Maße des Dayton RS225 verwendet, das Gehäuse anhand der Herstellerangaben moduliert - sollte keine großen Abweichungen zum Original ergeben.
    Da die seitlichen Säulen nicht fortgeführt werden, sollte das (vertikale) Abstrahlverhalten der Simu etwas schmeichelhafter ausfallen.

    Zunächst betrachten wir den auf Achse normierten horizontalen FG:
    Anhang 49161
    Der Bereich 200-1000Hz verläuft absolut vorbildlich und ist ein Resultat der breiten Schallwand (und Chassis-Position).

    Weiter fallen zwei Bereiche sofort ins Auge. Einmal der Bereich 4-7kHz wo es unter Winkel zu einer starken Einschnürung in der Abstrahlung kommt und die extreme Aufweitung der Abstrahlung um 1.5kHz, wo sogar noch unter 45° das Schalldruck-Niveau des Achsen-FG erreicht wird.
    Die breite Schallwand verschiebt die Kantendiffraktion-Effekte, welche bei "normal" breiten Schallwänden in Bereich von 2-3kHz liegen, zu tieferen Frequenzen und verbreitern den Problembereich in Kombination mit dem kleinen WG des Seas DXT noch zusätzlich - so das der Bereich von 1-3kHz horizontal nicht sehr vorteilhaft abstrahlt.
    Ein Blick auf das horz normiert Sonogramm bestätigt die Beobachtungen:
    Anhang 49162

    Daher war es von den Entwicklern pfiffig die Trennfrequenz genau in diesen Bereich zu legen (Herstellerangabe 1.55kHz Trennfrequenz), um so die Gesamtenergie der Abstrahlung in diesem Bereich, durch die vertikal starke Einschnürung um die Trennfrequenz, auszugleichen.

    Schauen wir uns dazu den Directivity-Index der Grimm-LS1 an:
    Anhang 49163
    Bis 1.2kHz einfach nur perfekt, dann wird es etwas unstetig.

    Wie wirkt sich das in einem typischen Hörraum aus? Wäre schön wenn man dazu ein Vorhersage treffen könnte.

    Dazu mal wieder der Verweis auf Floyd Toole's Buch "Sound Reproduction". Ein Zitat daraus:
    Zitat:

    The early reflections curve is an estimate of all single-bounce, first reflections in a typical listening room. Measurements were made of early reflection “rays” in 15 domestic listening rooms.
    From these data, a formula was developed for combining selected data from the 70 measurements to develop an estimate of the first reflections arriving at the listening location in an “average” room (Devantier, 2002)
    ......
    It is also, as will be seen, the basis for a good prediction of what is measured in rooms.
    Die early reflection Kurve lässt also eine begrenzte Vorhersage für das Verhalten eines LS in einem "typischen" Hörraum zu.

    Betrachten wir dazu die early reflections der Grimm LS1 wenn der Lautsprecher auf Achse normiert wird (also bei linearem FG auf Achse):
    Anhang 49165
    Bis 1.5kHz perfekt, zwischen 1.8 - 4kHz wird meiner Erfahrung nach zu viel Schallenergie abgestrahlt. Die aktuellen empfohlenen room curves sehen in diesem Bereich keinesfalls eine Erhöhung vor, teilweise wird auch eine Senke empfohlen ("BBC-Senke"), zumal die Senke um 5-7kHz die Diskrepanz noch vergrößert.
    Als Bsp. Quelle: Harman
    Anhang 49166

    Finde das kann man auch hören. Einfach mal die Kef, Canton und Grimm im Lowbeats Klangorakel vergleichen
    https://soundcloud.com/lowbeats-maga...d-oracle-floor
    Das Klavierstück bei 07:00 mal bei höherer Lautstärke über Kopfhörer abhören. Für mich klingt die Grimm, im Vergleich zu Kef und Canton, etwas zu aggressiv .

    Gruß Armin
  • 25.05.2019, 18:55
    fosti
    Zitat:

    Zitat von ctrl Beitrag anzeigen
    Hallo,

    da hier im Forum immer wieder über breite Schallwände diskutiert wird und dazu sehr häufig die Grimm LS1 als gelungenes Beispiel angeführt wird (denke da jetzt an niemand speziellen ;-)),...

    Na da fühle ich mich doch gleich angesprochen :prost:
  • 25.05.2019, 20:08
    ctrl
    Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 4)
    Hallo,
    Zitat:

    Na da fühle ich mich doch gleich angesprochen :prost:
    :engel:


    Es folgt mein fiktives Standardzitat, jetzt könnte man sagen, "Wusste ich schon immer, Schallführungen sind Mist". Also versuchen wir mal die Grimm LS1 zu "pimpen" und setzen einen Hochtöner ohne Schallführung ein.

    Einfach mal den Bliesma T34A-4 34mm in die Simulation eingesetzt:
    Anhang 49167
    Alles andere bleibt unverändert.

    Die normierte horizontale Abstrahlung und FG sehen wie folgt aus:
    Anhang 49168 Anhang 49169
    Gelungen sieht das auch nicht aus, sehr viel "Schallenergie" im Hochton.

    Mal sehen was die early reflections über das mögliche Verhalten im Hörraum sagen:
    Anhang 49170
    Der sprunghafte Anstieg der "Schallenergie" am Hörplatz ab 2.2kHz ist übel und kein Fortschritt. Auch eine höhere Trennung bei 2kHz (sofern der 8'' TT dies zulässt) würde da keinen großen Unterschied machen, da auf Achse ab 2kHz der Schallpegel deutlich abgesenkt werden muss um eine "optimale" Ziel-Raumkurve zu erzeugen und das geht wiederum auf Kosten des Direktschall.

    Gruß Armin
  • 25.05.2019, 20:15
    Yogibär
    Ich fühle mich auch angesprochen.
    Sehr schöne Arbeit, die Du da erstellt hast.
    Eine Anmerkung: Die Grimm LS1 hat oben keine Verrundung oder Fase, wie es bei Deinem Modell zu sehen ist.

    Viele Grüße. Ich lese aufmerksam weiter mit.

    Thomas
  • 25.05.2019, 20:55
    ctrl
    Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 4)
    Zitat:

    Eine Anmerkung: Die Grimm LS1 hat oben keine Verrundung oder Fase, wie es bei Deinem Modell zu sehen ist.
    Die Simu steht auf dem Kopf, die Verrundung ist unten zwischen den Säulen - oder hab ich das Herstellerbild falsch interpretiert?



    ... und weil es draußen regnet, noch das andere Extrem: Grimm LS1 gepimpt mit einem größeren Waveguide als im Original.
    Mit 170mm ist das flache WG optisch noch nicht dominant:
    Anhang 49175


    Wie in den obigen Simulationen normierter horz. FG, Abstrahlung und das mögliche Verhalten im typischen Hörraum:
    Anhang 49177 Anhang 49176 Anhang 49178
    Horizontal ist um 1.5kHz weiterhin eine Aufweitung vorhanden, aber durch die Trennung bei 1.5kHz "verschmelzen" horz und vert Abstrahlung zu einer fast perfekt verlaufenden Raumkurve ohne jegliche Betonung des Präsenzbereich.

    Ob dies wirklich besser als das Original klingt, lässt sich nicht voraussagen - nur vermuten (in beide Richtungen) ;)


    Gruß Armin
  • 26.05.2019, 08:14
    Yogibär
    Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
    Hallo Arnim,

    du hast natürlich Recht. Der LS steht ja auf dem Kopf, das habe ich übersehen.
    Eine wirklich interessante Erkenntnis, die es sich lohnt auszuprobieren.

    Ungewollterweise habe ich ähnliches vor einiger Zeit bei meiner Duo Drop machen müssen. Da ich alle Einfräsungen mit ddem Maß von 145 mm des SEAS W16XN001 ausgeführt hatte, mußte ich zusätzliches Waveguide aus MDF mit der Dicke aussen von 5 mm fräsen.
    Im Detail habe ich den LS allerdings nicht vermessen.
    Hier 2 Fotos:

    Einen schönen Sonntag
  • 26.05.2019, 12:14
    ctrl
    Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
    Hallo,

    Zitat:

    du hast natürlich Recht. Der LS steht ja auf dem Kopf, das habe ich übersehen.
    Eine wirklich interessante Erkenntnis, die es sich lohnt auszuprobieren.
    Die vertikale Abstrahlung ist laut Simulation asymmetrisch (virtuelle Abhör-Höhe siehe z-Achse in Skizze von Post#24). Vermute aber, dass die Entwickler schon die optimale Anordnung ausgewählt haben.
    Anhang 49185
    Die Abstrahlung nach oben ist im Sonogramm der untere Teil. Also (da die Simu zum Original um 180° gedreht ist) zeigt das Sonogramm die vertikale Abstrahlung der Grimm LS1 in "echt" - der untere Teil zeigt die Abstrahlung gegen Boden, der obere gegen Decke.

    Die üble Aufweitung der vertikalen Abstrahlung um 2.7kHz strahlt also gegen den Fußboden, der in der Regel besser dämpft als die Decke. Somit ist die Original-Anordnung wohl schon optimal.

    Zitat:

    Ungewollterweise habe ich ähnliches vor einiger Zeit bei meiner Duo Drop machen müssen. Da ich alle Einfräsungen mit ddem Maß von 145 mm des SEAS W16XN001 ausgeführt hatte, mußte ich zusätzliches Waveguide aus MDF mit der Dicke aussen von 5 mm fräsen.
    Im Detail habe ich den LS allerdings nicht vermessen.
    Wenn der Winkel gleich oder geringer ist als der im letzten Step des DXT kann dies durchaus von Vorteil sein.

    Habe etwas ähnliches im AB-Wave Thread simuliert #124 und #127 - versenkter Einbau des Bliesma Hochtöner.
    Ein paar Simulationen zum Seas DXT habe ich auch mal begonnen und versucht einen weiteren Step anzufügen (versenkter Einbau des DXT). Richtig weiterverfolgt habe ich die Sache allerdings nicht.

    Gruß Armin
  • 28.05.2019, 20:35
    ctrl
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    Seas DXT mit 8-Zoll Tieftöner, kompaktes Gehäuse
    Hallo,

    im Forum wurde vor kurzem mal angefragt wie sich der Seas DXT denn mit einem 8-Zoll Tieftöner in einem möglichst kompakten Gehäuse machen würde.

    Möchte dazu im folgenden ein paar Simulationen zeigen. Die äußeren Maße des Tieftöneres entsprechen dem des Dayton RS-225 und als TSP kommen die des Seas Excel W22EX001 nach HH 2007-02 zur Anwendung (wie oben bei den Grimm LS1 Simulationen).

    Das Gehäuse hat die Maße B 233mm, H 350mm, T 120mm (geringe tiefe um Rechenzeit zu sparen).

    Die Trennfrequenz liegt, wenn nicht anders ausgewiesen, bei theoretischen 2.3kHz mit LR 4. Ordnung. Allerdings liefert die Simulation eine Trennfrequenz eher nahe bei 1.8kHz (Phasenlage optimiert um Trennfrequenz), was für einen 8-Zoll TT sicher realistisch ist.

    Hier beispielhaft ein normierter Achsenfrequenzgang mit Einzelchassis-Kurven mit LR4@2.3kHz und optimiertem Phasenverhalten um die Trennfrequenz.
    Anhang 49198
    Die Filterflanken sind nicht optimiert, was aber meiner Erfahrung nach, keinen allzu großen Einfluss auf die Aussagekraft der Simulationen hat.

    UPDATE: Bitte beachten, dass immer auf Achse normierte FG betrachtet werden. Die Kantendiffraktion sorgt i.d.R. für einen Einbruch auf Achse. Wird dieser Einbruch nicht linearisiert, wird in diesem Bereich Schallenergie "entzogen" - das bei den Betrachtungen im Hinterkopf behalten.


    Beginnen wir mit der Simulation eines schlichten "Schuhkarton"-Gehäuses mit einer kleinen 5mm Fase fürs gute Gewissen:
    Anhang 49197


    Stellvertretend für alle folgenden Simulationen hier das normierte vertikale Abstrahlverhalten/Sonogramm. Das wird sich bei den folgenden Simulationen nicht dramatisch ändern und wird daher i.d.R. nicht gezeigt.
    Anhang 49199
    Keine große Überraschung. Der untere Teil zeigt die Abstrahlung nach oben.


    Das normierte horz. Sonogramm und Frequenzgänge:
    Anhang 49200 Anhang 49201
    Zeigt das typische Verhalten eines Lautsprechers mit "Standardabmessungen". Genau im Bereich der größten Empfindlichkeit unseres Gehörs (2-4kHz) zeigt der LS eine starke Aufweitung in der Abstrahlung und liefert damit im Raum zu viel Schallenergie in diesem Bereich.
    Das zeigt sich im Sonogramm, ist aber auch sehr im FG-Diagramm zu sehen - die 30° Schalldruckkurve liefert im Bereich um 3kHz mehr Schalldruck als auf Achse.
    Das kleine Waveguide des DXT kann daran nichts ändern, da es nicht tief genug lädt.

    Betrachten wir die "early reflections" als Annäherung für die Raumkurve in einem "typischen" Hörraum.
    Anhang 49202
    Auch hier gut zu erkennen, dass im Bereich 2.3 - 3.5kHz zu viel Schallenergie in den Raum abgegeben wird. Das Problem wird noch etwas verschärft, da um die Trennfrequenz herum (ca. 1.8kHz), bedingt durch die Auslöschungen in der vertikalen Achse, eine Senke in der Schallenergie-Abgabe entsteht und so ein sprunghafter Anstieg der Schallenergie von 1.8 nach 2.5kHz entsteht.

    Wie oben bei der Grimm-LS1 gezeigt, kann durch geschickte Wahl der Trennfrequenz, die Schallenergieabgabe in der Raum "gesteuert" werden. Allerdings müssten wir in diesem Fall den 8-Zoll TT bei 2.8kHz trennen um die Schallenergieabgabe im kritischen Bereich zu reduzieren.

    Hier würde nur eine "ordentliche BBC-Senke" auf Achse helfen den Hörer,bei größerer Abhörlautstärke, vor "Ohrenbluten" zu bewahren. Sehr wahrscheinlich würde dieser LS bei Abstimmung auf einen linearen FG schnell aggressiv klingen.

    Das zeigt auch nochmal warum Zwei-Wege-LS mit Standardgehäuse und 4-6-Zoll Tieftöner mit einer Trennfrequenz von 2.3 - 2.8kHz so gut funktionieren - die Auslöschungen in der vertikalen Achse "entziehen" Schallenergie im Präsenzbereich.

    Gruß Armin
  • 28.05.2019, 20:51
    fosti
    Kam ganz gut an: https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/...l=1#post206379
    Zitat:

    Die ViMo und Al-Mg-Alliance spielten beide unheimlich rund und stimmig.
    Wobei die Al-Mg-Alliance für mich noch ein wenig präziser und irgendwie "audiophil" war, die ViMo dafür (im besten Sinne) noch unscheinbarer. Die ViMo könnte ich mir als Standlautsprecher-Version sehr gut für mein Wohnzimmer vorstellen.
    Zitat:

    Dann hatten wir eine Alliance.
    Christoph parkte seine Kombi ungefähr an gleicher Stelle wie die ViMo.
    Der Bass war trockener, druckvoll und präzise.
    Das Timing von diesem Lautsprecher war das Beste vom ganzen Tag . Ein positives :eek:.
    Das Zusammenspiel von HT und TMT war so tight.
    Grundton und Formanten passten wie Faust auf's Auge.
    Der HT war nicht zu spitz und überzeichnend, hatte solche HTs leider schon zu oft böse abgestimmt gehört.
    Die Dosis hat gepasst, lediglich in der Räumlichkeit waren mir zu wenig Mitten in der Mitte.
    Die Kanaltrennung war sehr scharf. Positiv.
    Ist halt auch konzeptbedingt, stärker bündelnd.
  • 28.05.2019, 21:14
    ctrl
    Hi Christoph,

    Würde gerne einen Vergleich machen, aber ohne Messungen (zumindest der horizontalen Ebene) und jegliche Angaben zur Trennung soll der Vergleich zur Simulation wie gezogen werden?

    Gruß Armin
  • 28.05.2019, 21:19
    fosti
    Trennung war steil bei 2kHz mit LR4. LS ist aber wieder auseinander......es sei denn mir stellt noch mal jemand die Bändchen zum Messen zur Verfügung. War wohl etwas vorschnell, sie zu verkaufen....die Bändchen waren gut.
  • 28.05.2019, 21:59
    ctrl
    Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
    @Fosti
    Hatte mal für einen Freund eine alte nuBox-390 (8-Zoll TT plus Kalotte) repariert und neu abgestimmt. Die Trennung wurde bewusst sehr hoch gelegt (ca. 2.2kHz LR4), da die Vorgabe war, dass es auch bei hoher Lautstärke noch angenehm klingen sollte. Leider sind nicht mehr viele Messungen vorhanden:
    Anhang 49204 Anhang 49203
    Man kann schön erkennen, dass die Kantendiffraktion genau im Bereich 2-3khz zuschlägt und auf Achse für eine ordentliche Senke in diesem Bereich sorgt (welche natürlich nicht ausgeglichen wurde).
    Die 15°-Messung deutet an, dass auch bei größeren Winkeln der Präsenzbereich noch nicht dominant werden wird. Die Kombi hat mir wirklich gut gefallen.

    Gruß Armin
  • 28.05.2019, 22:35
    fosti
    Ja die bewusst höher gelegte Trennung klingt durchaus angenehm und langzeittauglich....auch MEG macht ja so etwas 5"/1" @ 2,8kHz
    Manche sagen, das klingt gerade mit schmalen Schallwänden und voll ausgeglichenem Bafflestep zu dumpf....insofern muss ich nach wie vor sagen, dass mein Avatar LS mein bisher bester Nachbau war.
  • 28.05.2019, 23:33
    ctrl
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    ...Fortsetzung
    In Post#31 noch ein kleines Update eingefügt.
    Vergaß zu erwähnen, das die "Abhörhöhe" in den Simulationen, wie immer, in der Skizze durch die blaue z-Achse dargestellt wird.
    In allen Simus wird dafür eine Ohrhöhe etwas unter dem Hochtöner (nicht ganz mittig zwischen HT und TT), in 2m Entfernung angenommen.

    Als nächstes wird das Gehäuse mit möglichst großen Fasen im Winkel von 35° versehen:
    Anhang 49206

    Kurz der Vergleich in der vertikalen Abstrahlung im Vergleich zum "Schuhkarton"-Gehäuse (immer erstes Diagramm):
    Anhang 49211 Anhang 49209
    Eine ganz leichte Verbesserung in der vertikalen Abstrahlung.

    Das normierte horz. Sonogramm und Frequenzgänge im Vergleich zum "Schuhkarton"-Gehäuse:
    Anhang 49212 Anhang 49207
    Anhang 49213 Anhang 49208

    Wieder die "early reflections" als Annäherung für die Raumkurve in einem "typischen" Hörraum bei linearem FG-Verlauf auf Achse. Ebenfalls im Vergleich:
    Anhang 49214 Anhang 49210

    Zum Schluss noch der Vergleich der zu erwartenden Kantendiffraktion der beiden Gehäuse:
    Anhang 49216 Anhang 49215
    Am Gehäuse ohne Fasen ist die durch die Kantendiffraktion verursachte Senke breiter und leicht zu höheren Frequenzen verschoben.

    Die Fasen verkleinern den "kritischen" Bereich des LS auf Werte um 2kHz und verstetigen die FG unter kleinen Winkeln. Dafür "wirkt" die Aufweitung um 2kHz fast sprunghafter als beim Gehäuse ohne Fasen und bei größeren Winkel wird der FG unruhiger.

    Gruß Armin
  • 29.05.2019, 13:01
    ctrl
    Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 7)
    ...Fortsetzung
    Wie in Post#37 aber statt großer Fase, nun mit großzügiger Verrundung:
    Anhang 49217
    Die Rundung hat oben einen Radius von 80mm und verjüngt sich auf 5mm.


    Das normierte horz. Sonogramm und Frequenzgänge im Vergleich zum "Schuhkarton"-Gehäuse:
    Anhang 49221 Anhang 49218
    Anhang 49222 Anhang 49219
    Das ist deutlich besser als im einfachen Gehäuse oder mit breiter Fase. Die Kantendiffraktion fällt sehr zurückhaltend aus und die FG unter Winkel verlaufen gleichmäßig.

    Die Welligkeit der FG unter Winkel sollte in der Realität nicht so heftig ausfallen. In der Simu wird die Rundung durch Segmente realisiert und jedes Segment stellt für das Simu-Programm eine neue Kante dar, das dürfte der Hauptgrund für die Welligkeit sein.

    Wieder die "early reflections" als Annäherung für die Raumkurve in einem "typischen" Hörraum bei linearem FG-Verlauf auf Achse. Ebenfalls im Vergleich:
    Anhang 49223 Anhang 49220
    Die Verbesserung im Präsenzbereich von 2-4kHz ist klar ersichtlich. Leider gibt es um 4.5kHz eine leichte Verschlechterung bei den early reflections (normierter Achsenfrequenzgang). Das könnte aber ebenfalls ein Diffraktions-Artefakt sein, welches auf Achse, ohne Normierung, durch eine Senke ausgeglichen wird.


    Gruß Armin
  • 29.05.2019, 15:35
    ctrl
    Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 8)
    ...
    Die Verrundung in Post#38 scheint recht erfolgversprechend zu sein.
    Was passiert, wenn das Gehäuse nicht so schmal wie möglich gewählt wird, sondern 50mm breiter sein darf?
    Beide Gehäuse im Vergleich:
    Anhang 49228 Anhang 49229
    Die Höhe bleibt unverändert bei 350mm, die Breite beträgt nun 280mm.

    Um die Auswirkungen vergleichen zu können zuerst die Ergebnisse aus Post#38, dann vom breiteren Gehäuse.

    Das normierte horz. Sonogramm und Frequenzgänge im Vergleich:
    Anhang 49230 Anhang 49225
    Anhang 49231 Anhang 49226
    Das breite Gehäuse hat ganz klar Vorteile. Die Abstrahlung wird insbesondere im Bereich unter 2kHz deutlich verstetigt.


    Die "early reflections" als Annäherung für die Raumkurve in einem "typischen" Hörraum bei linearem FG-Verlauf auf Achse. Ebenfalls im Vergleich:
    Anhang 49232 Anhang 49227
    Auch die "vorhergesagte" Raumkurve wird deutlich gleichmäßiger durch die 50mm mehr Breite.
  • 29.05.2019, 16:22
    EMP
    Sehr cool das ganze :prost:

    Was mich interessieren würde: Wie stark wirkt sich eine abflachung der Fasen aus? Also alles identisch, nur flache Fasen statt runden? Und was passiert, wenn das Gehäuse nach unten erweitert wird?
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