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Flat White - Ein BMR am Limit

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  • 16.11.2023, 06:13
    JFA
    Gestern Abend hatte ich keinen Bock zu räumen und habe das erste Mal gemessen. Ergebnisse sind leider auf einem anderen Rechner, reiche ich nach. Die Ergebnisse:
    - der Bass ist jetzt amtlich auf knapp 40 Hz entzerrt
    - dafür klingt es jetzt nach Blecheimer (warum auch immer, sonst habe ich nichts angefasst; möglicher Grund: siehe unten)
    - ein Verstärkermodul ist defekt
    - ich werde nie wieder was mit Hypex machen

    Das geht echt nicht, sowas. Ob ein Filter tatsächlich geladen wird ist Glückssache, welches Filter geladen wird ist Glückssache, ob man in der Software ein Filter erstellen kann ist Glückssache.

    An dem Defekt mag ich Teilschuld tragen, ich glaube es ist passiert, als ich wegen akutem Lithiummangel das Netzteil ans Notebook angeschlossen habe. Darf trotzdem nicht passieren. Es scheint noch kapazitive Kopplung vorzuliegen, also vermute ich eine defekte Eingangsstufe, wahrscheinlich auf dem DSP-Board.
  • 16.11.2023, 10:37
    walwal
    Ich verwende seit Jahren die Hifi-Akademie Endstufen mit DSP Modul. Da klappt alles wunderbar. Am Laptop die Filter entwickeln, bei laufender Testmusik senden - klick - anhören. Beliebig viele Programme speicherbar auf dem Lap.
  • 16.11.2023, 10:59
    JFA
    Zitat:

    Zitat von walwal Beitrag anzeigen
    Am Laptop die Filter entwickeln, bei laufender Testmusik senden - klick - anhören.

    Theoretisch ist das auch bei den Hypexen so. Theoretisch.
  • 16.11.2023, 13:45
    walwal
    Liegt es an der Übertragung? Bei mir geht das mit USB vom Lap zum Interface des DSP. Den Port sucht das Programm und ordnet es zu, zeigt dann an "Verbindung ok", manchmal klappt das nicht wegen Kontalktfehlern der Stecker oder zu niedriger Spannung, vor allem, wenn es lange nicht benutzt wurde, dann mal neu einstecken. Wenn das Programm ankommt, gibt es kleine Pause aus den LS und danach ist alles fertig. Mit den Hypexen kenne ich mich aber nicht aus.
  • 16.11.2023, 14:57
    JFA
    Ab und zu kommt eine Fehlermeldung, sowas wie "Command Timeout". Aber meistens wird die Übertragung als erfolgreich gemeldet (ganz stolz per Pop-up), aber passiert ist nichts oder nicht das, was man erwartet, wie zB das nur ein Teil der Filter übertragen wird oder es ist komplett Gemüse und es kommt nur Gekratze aus den Lautsprechern
  • 16.11.2023, 15:09
    kboe
    Die Hypexe reagieren allergisch auf schlechte/zu lange USB Leitungen.
    Die Mini USB Buchsen sind ein Indiz für das Alter der Entwicklung.
    Dieter Achenbach hat mir Kabel mit Verstärkern empfohlen.
    Habs noch nicht getestet, aber bei mir funktionieren nicht alle Ports am PC.
    Die direkt am Motherboard funzen, die an der Front nicht.
  • 16.11.2023, 15:23
    walwal
    Zitat HiFi-Akademie

    4. Bei angeschlossenem PC bleibt das dspModul stumm. Warum?
    https://hifiakademie.de/pics/pixel.gif Das Problem tritt nur in Verbindung mit dem LPT-Interface auf.
    Der angeschlossenen, ausgeschaltete PC belastet die Signale zum dspModul und aktiviert dort den Reset. Das dspMopul bleibt darum stumm. Man sollte also zuerst den PC einschalten/starten und dann den PowerAmp mit dem dspModul einschalten.
    Ist der PrinterPort des PC im sleep/powerdown-Mode kann es auch dann zum Stummbleiben des dspModules führen. Startet man das dspModul-Programm, wird der Port aber aufgeweckt und das Modul sollte starten.

    Ein am dspModul angeschlossenes Kabel ohne Verbindung zum pcInterface ist problemlos. Man kann also das Kabel in das dspModul stecken und das Gerät dann beliebig ein-/ausschalten. Nur das pcInterface sollte halt nicht am anderen Ende dranhängen. Erst wenn der PC läuft, sollte man das Kabel in das pcInterface stecken.

    Mit dem USB-Interface tritt das nicht auf. Das USB-Interface kann problemlos immer am dspModul angeschlossen bleiben.
  • 17.11.2023, 06:30
    JFA
    Am Kabel liegt es nicht, das habe ich schon durchgetauscht und ein ziemlich kurzes eingesetzt. Bleibt beim Zufall.

    Ich habe dann gestern noch eine kurze Session eingelegt, und jetzt klingt es zumindest nicht mehr nach Blecheimer, nur noch nach Plastikdose. Woran das liegt kann ich noch nicht sagen, aber das wirft eine andere Schwierigkeit auf, was ich mir schon gedacht hatte: 600 Hz Trennfrequenz liegt noch im kritischen Bereich, eine Abstimmung mit gefensterten Messungen wird da schwierig. Meine angedachte Lösung: den Lautsprecher in Akabak nachbilden, darin einen sauberen Übergang bei 600 Hz in 2/3/4 m herstellen, die resultierenden Kurven im Nahfeld aufnehmen und in mein Messprogramm exportieren. Wenn ich die dann mit der Filterei nachgebildet habe stimmt es auch wieder im Fernfeld. Das geht, weil alle Chassis in dem Frequenzbereich noch nahezu kolbenförmig arbeiten.

    Problem an der Sache: Akabak. Das Modell steht, aber aus irgendeinem Grund wird der BMR mit ca 20 dB zu wenig ausgegeben. Keine Ahnung warum, anfangs war es noch viel schlimmer und die Kurve total kaputt bis ich das Mesh verfeinert hatte.

    Ich hasse Software.
  • 17.11.2023, 21:29
    JFA
    Das Akabak Modell funktioniert jetzt. Ich habe das Mesh für den BMR - und nur den - nochmal verfeinert.

    Warum auch immer.
  • 18.11.2023, 20:25
    Chlang
    Zitat:

    Zitat von JFA Beitrag anzeigen
    600 Hz Trennfrequenz liegt noch im kritischen Bereich, eine Abstimmung mit gefensterten Messungen wird da schwierig.

    Mit Groundplain-Messungen habe ich in diesemn Bereich eine gute Auflösung hinbekommen. Einigermaßen Platz braucht man trotzdem und im Freien macht im Moment la auch keinen Spaß...

    Grüße
    Chlang
  • 21.11.2023, 08:42
    JFA
    Platz habe ich drinnen auch keinen, und draußen zwar einige geeignete Flächen, sogar überdacht, aber die stehen mit allem möglichen voll :cool:

    Die Methode, die Nahfeldkurven aus Akabak heraus zu exportieren, in mein Messprogramm zu importieren und darauf dann die Abstimmung zu machen hat aber ohrenscheinlich gut funktioniert. Ich habe die gemessenen und die simulierten Nahfeldkurven in Deckung gebracht, die Mathematik und Physik verlangt, dass dann - abzüglich kleiner Differenzen durch wenige Millimeter Laufzeitunterschied, die ich in Akabak nicht berücksichtig habe - die Kurven auch im Fernfeld dem entsprechen, was ich in Akabak simuliert habe. Klingt ziemlich gut, Männerstimmen könnten noch ein wenig angefettet werden, manche Frauenstimmen sind arg direkt. Mag aber beides an den Aufnahmen liegen.

    Abgesehen von der notwendigen Feinarbeit und den zweiten Verstärker wieder ans Laufen zu bekommen, habe ich noch drei Aufgaben:
    - der Tieftöner hat eine Resonanzstelle knapp unter 700 Hz. Die kommt sehr wahrscheinlich nicht vom Gehäuse sondern gehört zum Chassis, die ist auch in einer Messung der K&T von vor 10 Jahren zu sehen. Die habe ich jetzt erstmal per EQ gefiltert, aber ich habe so die Vermutung, dass die von der Polkernbohrung kommt. Also werde ich die mal zustopfen und schauen was passiert. Wenn das nicht hilft bleibt es beim EQ.
    - In der Nahfeldmessung vom TT ist eine bisher ungeklärte seichte Untiefe bei 100 Hz. Da macht sich entweder eine Raummode bemerkbar oder, was mir als Verdacht später am Abend kam, da macht sich das Gehäuse bemerkbar. In beiden Fällen werde ich da aber keine Maßnahmen ergreifen, das ist nicht kritisch, ich wills nur wissen.
    - Kontrolle der Verstärkerausgänge zwecks Gaineinstellung. Also, Multiton mit definiertem Pegel draufgeben, und an beiden Kanälen die Peaks anschauen, und dann so einstellen, dass ich mit meinem Vorverstärker die Box voll aussteuern kann (wahrscheinlich werde ich mir ein paar Dezibel mögliche Übersteuerung gönnen, nicht jede Musik ist immer auf Vollgas eingepegelt).
  • 21.11.2023, 19:58
    JFA
    Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 4)
    Sodale, wie versprochen ein paar Messungen. Das ist alles noch ein wenig gebastel und gewastel, deswegen ist die Qualität nicht sehr hoch. Ich habe halt leider andere Dinge um den Kopf.

    Zuerst die Nahfeldmessung des Tieftöners, Abstand 48 mm von der LS-Front(<- Holzlattenstandardmaß), blau: Original, grün: Polkernbohrung mit Sonofil verstopft. Das war es also, entweder eine Helmholtzresonanz zwischen Volumen hinter der Dustcap und der Polkernbohrung oder eine TML-Resonanz der letzteren. Kommt vor, mir egal was es war, ist jetzt hinreichend weg. Ich bin mir nur nicht so sicher, ob das Sonofil hält, sah aber eben nach Kontrolle ganz Ok aus.
    Anhang 72397

    Next: Abstimmung nach Akabak. Die importierten Nahfeldkurven sind blau. Ziemlich gute Übereinstimmung. Ihr könnt auch die von mir erwähnte leichte Delle bei 100 Hz erkennen, in Violett darunter eine Nahfeldmessung mittig auf der Rückwand hinter dem Tieftöner. Man könnte meinen, die Delle rührt daher, aber weit gefehlt, siehe nächstes Bild.
    Anhang 72398
    "Freifeld"messung, ungefenstert, aber mit 1/2 Oktavglättung. Die braune Kurve ist direkt nach der Nahfeldabstimmung, außer ganz oben rum, da ist auf einer Resonanz noch ein EQ. Gefühlt angenehmer zu hören. Der Anstieg des BMRs sieht man auch in einer Messung der K&T, daher habe ich noch einen Kuhschwanz darüber gelegt um das ganze tonal einzufangen. Den hatte ich gestern noch nicht, klingt jetzt definitiv besser.
    Die orange Kurve ist wieder die Messung von eins weiter oben hinter dem Lautsprecher und man erkennt eigentlich sofort, dass das nichts mit der Rückwand zu tun hat, sondern ganz klar die massive Raummode als Schuldiger zu suchen ist.

    Anhang 72401

    Als letztes noch die Klirrmessung, leider meinte mein Programm, unbedingt die x-Achse bis 100 kHz skalieren zu müssen, warum auch immer. Alle Messungen sind nicht kalibriert, aber kompensiert, deswegen Vorsicht bei der überschwänglichen Lobhudelei der Verzerrungen. Es war laut, aber nicht extrem, ich schätze um 90 dB herum. Der Verlauf zeigt aber schonmal keinerlei Hinweise auf irgendeine BL- oder LE-Modulation, was zum Einen daran liegt, dass der Tieftöner so ausgewählt wurde, dass er advon schon möglichst wenig hat (obwohl keinen Demodulationsringe), zum Anderen kommen hier die Vorwiderstände zu tragen. Was man aber definitiv sieht: der BMR muss an seinem unteren Ende tatsächlich so viel auslenken, dass es sich im Klirr bemerkbar macht (leichter Huckel bei 500/600 Hz), und seine Membranresonanz um 17 kHz bildet sich ab. Für mich erstmal brauchbar.

    Anhang 72400

    Ich wollte auch eine Multitonmessung machen musste aber feststellen, dass Version meines eigenen Programmes auf meinem Notebook hier hoffnungslos veraltet ist (peinlich :rolleyes) und ich das erstmal auf Stand bringen muss. Notiz für mich: endlich mal den Git-Server in Gang bringen.

    Nachtrag: an dieser Abstimmung werde ich nur noch im Notfall herumwerkeln. Notfall heißt, wenn ich die Flat White mal gegen einen anderen, amtlichen LS gehört habe und sie dabei ganz übel abkackt. Schuld ist Hypex, für den Kuhschwanz im Hochton habe ich ungelogen eine Stunde gebraucht, mal ging nur der Bass, mal nur der Hochton, mal gar nichts, mal waren da noch Filter aktiv die ich schon überschrieben hatte. Zum Glück war ich zu faul nach draußen zu gehen um die Axt zu holen, aber es hat nicht viel gefehlt und ich hatte ganz schön Hals.

    Noch ein Nachtrag: in der Freifeldmessung ist eine blaue Kurve, das ist der Import aus Akabak in 2m Entfernung, natürlich passend zurechtskaliert.
  • 22.11.2023, 07:17
    JFA
    Es folgt: eine kurze Beschreibung wie es klingt. Ich benutze dazu ein paar Standardwerke, einige davon kennt und verabscheut wahrscheinlich jeder, aber mir helfen die, weil ich die halt notgedrungen - zwecks Ex-Job - jahrelang gehört habe. Wenn ich die laufen lasse habe ich meistens einen sehr schnellen Eindruck, mit anderen Stücken kann ich dann noch Feinarbeit betreiben. Das kostet aber Zeit, die ich nicht habe.

    Die Liste in unbewerteter Reihenfolge:
    a) Kari Bremnes - Sangen Om Fyret Ved Tornehamn (jajaja, ich weiß)
    b) Dire Straits - Telegraph Road (Achtung: Remaster 1996!)
    c) James Blake - Limit To Your Love (jajaja)
    Mit den dreien habe ich Mann, Weib und etliche Instrumente erschlagen, dazu kommen noch für allgemeine Bewertung:
    d) Fates Warning - A Pleasant Shade Of Gray (Part VI) -> (Progressive) Metal, geile Basslinie am Anfang, Hintergrundgeräusche, laut zu hören
    e) Infected Mushroom - Never Ever Land (Goa/Progressive Trance, typisch für elektronische Musik sehr saubere Aufnahme und klare Töne)
    f) Rufus Wainwright - Hallelujah (großer Chor, hallig)

    Meine Eindrücke (nicht vergessen, es geht gerade nur ein Kanal):
    a) mir ist bis heute nicht ganz klar, warum das bei den Audiophilen so beliebt ist. Die Instrumente sind tatsächlich gut aufgenommen, aber die Stimme der guten Frau ist viel zu präsent. Das Problem hatte ich schon immer mit dem Stück, ich finde allerdings, dass die Flat White da noch einen draufsetzt. Es ist noch nicht unangenehm, aber das wäre etwas, was ich - im Notfall - noch ändern würde, also bei 3-4 kHz etwas Pegel wegnehmen. Ansonsten ausgewogen. Ich kann mich an Lautsprecher erinnern, bei denen die Pauken richtig massiv und fett, so klassisch mit Vibration im Bauch, wiedergegeben werden. Das ist hier nicht so. Sie sind aber deutlich zu hören. Was richtig ist kann ich nicht sagen, mir gefällt es, weil die nicht alles niedermachen.
    b) Mark Knopfler hatte - zumindest auf den frühen Alben - eine dünnere Stimme als später. Mag an der Abmischung liegen, oder er hat sich tatsächlich verändert. Passt hier. Timbre ist gut, das kratzige auch. Restliche Instrumente so wie ich mir das vorstelle.
    Eine Sache, bei der ich mir nicht sicher bin: ziemlich am Anfang, da spielt eine Flöte (?), teilweise sehr hohe Töne, da fiel mir etwas auf was wie Aliasing klang. Ist mir vorher nie bewusst aufgefallen, muss das so?
    c) Ok, jeder hört das nur wegen des Basses: jau, passt. Tief, kontrolliert. Wenn ich hier Gas gebe werden die Vorwiderstände auch tüchtig heiß, das Fingerthermometer sagt an die 60-70 °C (kann man anfassen, will man aber nicht). Ach, und es ist tatsächlich noch eine kleine Undichtigkeit zur Vorwiderstandskammer aufgefallen, das hört man aber nicht, bleibt daher so.
    d) habe ich gestern ausfallen lassen, macht eigentlich erst in Stereo richtig Spaß
    e) Keine Beanstandungen
    f) Mein Qualitätskriterium: muss Gänsehaut verursachen. Meine Bewertung: jau, macht es. In Mono fehlt einfach die Darstellung des Chores, aber er ist da, es stört nichts auch bei hohen Lautstärken (das kommt vor, wenn der Hochton zu laut ist), gute Durchzeichnung

    Was allgemeines: manchen dürfte die Flat White zu dünn klingen. Das dürfte - wenn zukünftige Messungen nichts anderes sagen - an der großen Schallwand liegen, welche die in den Raum abgegebene Schallleistung bei gleichem Freifeldfrequenzgang gegenüber schmalen Lautsprechern im Grundton deutlich reduziert. Bei "normalen" Lautsprechern verschwindet diese Energie ja nicht einfach, sondern verbleibt im Raum und fettet den Grundton tüchtig an. Ich hatte dieses "dünnere" Verhalten erwartet, und ich mag das auch, privat habe ich da immer schon den Freifeldfrequenzgang manipuliert,was ich jetzt nicht mehr machen muss. Es gibt deutlich mehr Durchhörbarkeit, entspannt das Hören, und ehrlicherweise fehlt auch nichts.

    Abschließende Worte: natürlich klingt die geil, schließlich habe ich die entwickelt. Geht euch doch nicht anders, oder? Deswegen, zum Einnorden des Gehörs, vergleicht immer mit was bekanntem, im Idealfall mit etwas, was klanglich auch von anderen ehrlich abgesegnet wurde. Ich werde das auch noch machen, ein befreundeter Ex-Kollege hat eines meiner letzten professionellen Werke (Criterion S 2100 TCL zu Hause stehen, und die ist von etlichen Leuten, darunter auch ausgebildete Musiker und ein Sänger, approved. Das wird mein erster Maßstab, vielleicht schaffe ich das dieses Jahr noch, hinterher geht es dann bei ihm in der Stadt auf den Weihnachtsmarkt :D.
  • 22.11.2023, 09:49
    ton-feile
    Moin Jochen,

    das Gute ist, dass man bei der eigenen Testmusik nur ein paar Sekunden zur Einschätzung braucht, aber es nervt trotzdem mit den Jahren... ;)

    Edit: Ich nehme da gerne Musik mit "Fast-Fehlern", z.B. habe ich für Frauenstimme (Sopran) eine praktisch unbekannte A Capella Aufnahme (Vox Orange), die ein Tonmeister-Bekannter wegen des schönen Halls in einem Wasserturm in Augsburg gemacht hat.
    Die Stimme ist tonal fast am Kippen ins Grelle, aber eben nur haarscharf... Super zum testen, auch wenn "It Was A Lover And His Lass" musikalisch nicht so mein Fall ist. :rolleyes:

    Zitat:

    Eine Sache, bei der ich mir nicht sicher bin: ziemlich am Anfang, da spielt eine Flöte (?), teilweise sehr hohe Töne, da fiel mir etwas auf was wie Aliasing klang. Ist mir vorher nie bewusst aufgefallen, muss das so?
    Klingt bei mir auch so.
    80-ger Synthi...

    Viele Grüße
    Rainer
  • 22.11.2023, 11:44
    JFA
    Hallo Rainer,

    Zitat:

    Zitat von ton-feile Beitrag anzeigen
    Klingt bei mir auch so.
    80-ger Synthi...

    da bin ich ja beruhigt. :cool: Ernsthaft, war mir vorher nie bewusst aufgefallen, was aber bestimmt nicht unbedingt an der verwendeten Kette liegt. Vielleicht, weil ich hier vermehrt nach Fehlern des vermaledeiten Hypex-Geraffels Ausschau höre.

    Dein Beispielstück kenne ich noch von den Contests in Duisburg, aber ich glaube ich habe das nicht. Aber gibt ja genug anderes fast bis mehr-als-fast schrappiges.
  • 22.11.2023, 12:24
    ton-feile
    Hallo Jochen,

    Stimmt, Dich habe ich damals ja auch damit gequält! :D

    Aber Du hast schon Recht.
    Es gibt zum Glück Alternativen. ;)

    Pickel bekomme ich mittlerweile bei Hotel California life und Limit to your Love packe ich auch fast nicht mehr.
    Livingston Taylor finde ich auch richtig Aua und manches von Pink Floyd... tbc...

    Echt schade, sich den Spass an manch guter Musik durchs Testhören selbst versaut zu haben. :rolleyes:

    Viele Grüße
    Rainer
  • 22.11.2023, 12:57
    Darakon
    Hallo Jochen,

    vielen Dank für die ausführliche Klagbeschreibung.
    Irgendwie lesen ich doch lieber Klangbeschreibungen als Messkurven. :)
    Könntest du noch ein aktuelles Bild von dem Lautsprecher posten (oder habe ich was übersehen?)

    Danke und Grüße
    Matthias
  • 22.11.2023, 13:17
    Azrael
    Im allerersten Beitrag dieses Threads gibt es Bilder. :)

    Viele Grüße,
    Michael
  • 22.11.2023, 13:21
    SimonSambuca
    Eine Frage vom Unwissenden: Du hast also die Abstimmung mit den 0 Grad Achsfrequenzgängen gemacht? Also keine Winkelmessungen und Abstimmung mit Hinblick auf den Energiefrequenzgang? Oder waren die entsprechenden Daten aus der Simulation dabei mit im Kopf? Vielleicht steht das auch hier schon irgendwo (falls ja dann sorry für mein Ungenauigkeit...).
  • 22.11.2023, 13:41
    JFA
    Bilder sind im ersten Beitrag, sogar schon mit Ringblenden vorne dran und haarigem Männerbein. Im Moment noch ohne Blenden, aber ich glaube die kann ich jetzt schon anbringen, ich muss nicht mehr als TT-Gehäuse.

    Abstimmung ist auf 0 Grad, ich habe aber die horizontale und vertikale Richtwirkung auch im Akabak als Diagram gehabt, nur nicht extrahiert und hier gepostet. Müsste ich noch machen, gehen halt auch nur bis 2 kHz, darüber müsste ich Messen und dazu fehlt mir die Zeit und die Lust, das gibt mir keinen Erkenntnisgewinn. Es ist ein BMR in Quasi-unendlicher Schallwand, das kann man sich zur Not aus dem K&T-Test herholen, Ausgabe 02/2021. In der Akabak-Simulation sieht man auch gut den erhöhten Pegel über die kurze Seite, was ich weiter oben beschrieben hatte. Also kommt der HT nach Innen und der Lautsprecher auf den Hörplatz ausgerichtet oder, falls die Hörzone etwas größer werden soll, leicht nach außen weggedreht.
  • 22.11.2023, 16:31
    JFA
    Ich brauche eine Alternative zu den Hypexen. Ich wollte nur mal schnell was messen, jetzt geht nur der Tiefton. Gestern beim Abschalten war noch alles Ok.

    Also: was gibt es an Plattenverstärkern, 2x 400W mit DSP? Und jetzt sagt nicht Fusion irgendwas, Hypex kommt mir nicht mehr ins Haus
  • 22.11.2023, 16:32
    Azrael
    Da horche ich auch mal hin, da scheint es ja nicht so wirklich viel zu geben....:denk:

    VIele Grüße,
    Michael
  • 22.11.2023, 17:26
    JFA
    Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 3)
    Dank ostwestfälischem Dickschädel hat das Messen dann doch noch geklappt, so sieht die IMD aus:
    Anhang 72439
    Das ist bei 10 % TD, immer noch unkalibriert, aber blödsinnig laut, ich würde dabei nicht im Raum bleiben wollen. Die durchgezogene Kurve ist der Frequenzgang, die untere gestrichelte Kurve der "Verzerrungsfrequenzgang", die obere gestrichelte Linie die Maskierung. Letzteres bitte mit Vorsicht genießen, das ist nicht abgesichert, dass sich das Ohr so verhält. Aber auch davon ab, mit irgendwelchen Verzerrungen werde ich bei dem Lautspecher keine Probleme haben.

    und der Vollständigkeit halber, das vertikale (links) und horizontale (rechts) Richtdiagramm. Die kurze Seite ist bei der horizonalen Grafik unten. Bis auf diese leichte unvermeidliche Asymmetrie eigentlich nahezu perfekt, aber das war zu erwarten. Vertikal mit leichter Einschnürung durch D'Appolito, aber noch völlig unproblematisch.

    Anhang 72437Anhang 72438
  • 22.11.2023, 20:58
    JFA
    Zitat:

    Zitat von JFA Beitrag anzeigen
    Also: was gibt es an Plattenverstärkern, 2x 400W mit DSP? Und jetzt sagt nicht Fusion irgendwas, Hypex kommt mir nicht mehr ins Haus

    Spontan angedachte Lösung: der User Tschense verkauft ein MiniDSP 2x4. Da baue ich mir irgendwo ein kleines Versteck für und umgehe die DSP-Sektion der Hypex-Module. Das gibt zwar Bastelarbeit aber ist deutlich billiger als der Kauf komplett neuer Module.

    Und wenn es nicht klappt, für das miniDSP hätte ich noch andere Verwendung.
  • 22.11.2023, 21:45
    Kleinhorn
    Ich hab zwar keine Hypex Plate Amps aber 2 DLCP. Die HFD Software ist gleich. Nach dem letzten Update hatte ich den gleichen Effekt. Plötzlich ging nur noch der Bass, MT und HT tot. Staunt man erstmal. Filter waren alle noch vorhanden Man konnte auch versuchsweise ein anderes Setup laden, nütze nicht...auf die ältere HFD Version zurück gesetzt und es funktionierte wieder.
    Ich müßte in Ruhe schauen welche HFD aktuell bei mir läuft. Es könnte die 4.97 sein.

    Vielleicht ist das die Ursache.

    Mittlerweile gibt es HFD 5..ich lass es bei mir so...

    Bei der Leistung fällt mir nur Mini DSP IcePower ein. Allerdings nur 2 Kanäle möglich oder BTL. Also höchstens 2x 250 Watt.
    Ich bin da aber nicht auf dem neuesten Stand was die Plate Amps angeht....
  • 22.11.2023, 21:48
    JFA
    Interessant,danke. Probiere ich mal. Mich wundert nur, dass das auch beim simplen Start der Module passiert.
  • 22.11.2023, 23:48
    Gaga
    Moin,

    ich habe nicht gefunden, mit welcher Firmware und HFD-Version Du gerade arbeitest. Laut Hypex sollte das PSC2.400-Modul mit der Firmware fw_v1.5 und dem FIlter Designer 4.97 eigentlich laufen.

    Grüße,
    Christoph

    PS: Vielen dank für die Messungen und die ausführliche Klangbeschreibung! Und die Idee, die FR-Abstimmung mit Akabak-Simus zu machen.
  • 23.11.2023, 04:28
    Kleinhorn
    Grad geschaut. Es ist die 4.97.202 die bei mir läuft. Die Nachfolgeversion 4.98 hatte dann die Zicken gemacht. Wenn ich mich recht entsinne, lief anfangs auch alles. Als ich allerdings eine Kleinigkeit geändert habe und den Upload anstieß ging das Elend los... da half auch kein Neustart. MT/HT blieben stumm.
    Da die Technik um die DLCP auch die Endstufen triggert, habe ich sehen können, dass die Verstärker eingeschaltet waren. (LED als optische Quittung...)
    Daher war es schnell einzugrenzen. Bei mir kann es natürkich sein, dass sich das mit der Firmware nicht verträgt. Da wird für die DLCP nicht weiter entwickelt.

    Wenn man allerdings einen Plateamp gekauft hat mit der dann aktuellen HFD 4.98 und die macht dann auch diese Zicken, kommt man da nicht drauf....
    https://www.hypex.nl/media/6a/24/6e/...leaseNotes.pdf
    Da wird auch entsprechende Firmware erwähnt, welcher Stand zu welcher HFD Software.

    Pedda
  • 23.11.2023, 06:05
    Kalle
    Zitat:

    Zitat von Kleinhorn Beitrag anzeigen
    dass sich das mit der Firmware nicht verträgt. Da wird für die DLCP nicht weiter entwickelt.

    Wenn man allerdings einen Plateamp gekauft hat mit der dann aktuellen HFD 4.98 und die macht dann auch diese Zicken, kommt man da nicht drauf....
    https://www.hypex.nl/media/6a/24/6e/...leaseNotes.pdf
    Da wird auch entsprechende Firmware erwähnt, welcher Stand zu welcher HFD Software.

    Pedda

    Moin,
    Danke Pedda!
    Seit dem ich die ungeheure Klangqualität der UcD-Verstärker genossen habe, war HYPEX für mich unten durch.
    Die Bedienungsstruktur der DSP-PlateAmps war für mich von vornhinein für Hobbyzwecke total uninteressant. Ich stelle mir gerade vor, welche Freude bei einer Großinstallation aufkommt, wenn man verschiedene Programmversionen am Start hat. Das kann durch die notwendige Arbeitszeit und eventuelle Konventionallstrafen das Aus des Unternehmens bedeuten. Da kommt Freude auf.
    Irgendwie sehr sehr peinlich für ein Unternehmen,das mit Professionalität und Hochtechnologie prahlt.

    Jrooß Kalle
  • 23.11.2023, 06:07
    JFA
    Firmware ist v1.5, und als Software habe ich die 4.981. In die Release Notes hatte ich geschaut und dazu folgendes gefunden:
    Zitat:

    - EQ upload bug fixed. Please use THIS version (v4.981 or higher) of HFD to change your device settings
    Auf die Idee, zwei Versionen zurück gehen zu müssen, bin ich natürlich nicht gekommen, wobei bei der 4.98 steht:
    Zitat:

    - New USB driver implemented
    Jetzt im Nachhinein ist das ein wichtiger Hinweis.

    Ich probiere das heute Abend mal, wäre ja ein Ding wenn das dann plötzlich geht.
  • 23.11.2023, 08:03
    Kleinhorn
    Zitat:

    Ich probiere das heute Abend mal, wäre ja ein Ding wenn das dann plötzlich geht.
    Ja, das wäre es wohl.
    Mir ist halt aufgefallen, dass ich eben genau den gleichen Effekt hatte...:)
  • 23.11.2023, 16:51
    JFA
    Das scheint tatsächlich deutlich besser zu klappen mit der 4.97! Da muss man echt erstmal drauf kommen...

    Jetzt hatte ich natürlich die Hoffnung, dass ich es bei der "kaputten" auch nur an einem schlecht konfiguriertem DSP lag, aber dem war nicht so. Es kommt nur ganz seichtes Gesäusel aus dem HT, da ist tatsächlich die Hardware angeknackst
  • 23.11.2023, 21:38
    Gaga
    Zitat:

    Das scheint tatsächlich deutlich besser zu klappen mit der 4.97!
    :ok:

    Zitat:

    Es kommt nur ganz seichtes Gesäusel aus dem HT, da ist tatsächlich die Hardware angeknackst
    Das ist in der Tat ärgerlich...

    Gruß,
    Christoph
  • 23.11.2023, 21:57
    JFA
    Zitat:

    Zitat von Gaga Beitrag anzeigen
    PS: Vielen dank für die Messungen und die ausführliche Klangbeschreibung! Und die Idee, die FR-Abstimmung mit Akabak-Simus zu machen.

    Hierzu möchte ich noch etwas sagen. Dieser Lautsprecher ist zu weit über 90% am PC bzw. auf dem Papier entstanden. Natürlich musste ich irgendwann Hand anlegen und aufbauen, und natürlich musste ich irgendwann mal Messungen machen. Die wären auch schneller fertig geworden wenn mir Hypex da nicht zwischengefunkt hätte.

    Während dieser Entwicklung habe ich etliche Ideen gehabt und wieder verworfen. Ich hatte zB zwischendurch die Idee, einen LS auf Ständer zu bauen, Schallwand gerade so groß, dass die Chassis drauf passen. Ähnlich wie dieses eine Dingens vom Linkwitz. War schon in der Simulation ein Reinfall, weil die Kanten oben und unten für eine Senke um 1 kHz oder so gesorgt hatten. Ohne tief trennenden BMR wäre das kein Problem, weil die TTs in der D'Appolito-Konfiguration da schon selber tüchtig bündeln würden. Über mehrere andere Entwürfe kam ich dann auf die jetzige Form.

    Die Auswahl der Tieftöner erfolgte anhand der technischen Beschreibung, Herstellerdaten und teilweise Messdaten von K&T. Edit: Was ich damit sagen wollte: ich habe ein Parameterfeld vorher festgelegt, und am Ende blieb der Oberton übrig. Parameterfeld heißt, dass sich BL, Cms und Xlin in einem bestimmten Bereich liegen sollten. Damit reduzierte sich die Auswahl auf 3 Chassis, und von denen habe ich die Kombination günstig+akzeptables Le gewählt. Ich habe einige Designmethoden in der Zeit entwickelt um die Entwicklung möglichst schon in der Entwurfsphase glatt zu ziehen. Eine davon ist die Geschichte mit der Abschätzung der Auslenkung und des Leistungsbedarfs, meines Wissens macht das sonst niemand so.

    Bevor das erste Brett geschnitten war existierte dieser Lautsprecher schon auf dem Papier, inklusive Filterentwürfe. Und das war alles ziemlich nah am Endergebnis, zB musste ich für die Linkwitzentzerrung eine Nullstelle mit Q=0,86 nehmen statt Q=0,78. Frequenz blieb identisch zum Entwurf (da könnte man vielleicht noch optimieren, lohnt sich mMn aber nicht). der größte Unterschied zwischen Erwartung und Realität war die Baffle Step Entzerrung, die mit einem Shelf 1. Ordnung+EQ nicht in den Griff zu kriegen war, da musste ich auf 2. Ordnung gehen.

    Was halt noch fehlt ist die Verifikation des Maximalpegels, aber ich bin da guter Dinge. Bisher hat alles gut gepasst, warum sollte es daran jetzt scheitern? Und wenn es scheitert wäre es mir auch egal, der Maximalpegel reicht mir. Und nebenher habe ich bei diesem Lautsprecher extrem viel gelernt, und das freut mich ungemein.
  • 24.11.2023, 16:19
    JFA
    Tja, jetzt gehen bei dem kaputten Amp auch die LEDs nicht mehr. Also mal den Oscar drangehalten, da tut sich nix. Ich würde ja erwarten, dass der uC und der DSP über den I2C miteinander kommunizieren, also würde ich sagen einer von den beiden - ich vermute den PIC - ist hin. Tja, da kann ich dann auch nichts mehr machen. Ich hab mal Hypex angeschrieben und denen mein Leid geklagt.

    Und natürlich, Alternative ist immer noch, das DSP Board mit dem MiniDSP zu umgehen
  • 24.11.2023, 16:45
    Gaga
    Moin Jochen,

    vielen Dank für Deine ausführliche Erklärung zur Planung und durchführung des Projekts.

    Was mich noch interessieren würde, ist eine genauere Erklärung der Auswahlkriterien für den Oberton TMT.

    Zitat:

    Der Oberton triggert eigentlich alle Punkte die mir wichtig waren: hohes BL, hohes Xmax, niedrige Induktivität, niedriger Preis.
    ...
    Zitat:

    Die Auswahl der Tieftöner erfolgte anhand der technischen Beschreibung, Herstellerdaten und teilweise Messdaten von K&T. Edit: Was ich damit sagen wollte: ich habe ein Parameterfeld vorher festgelegt, und am Ende blieb der Oberton übrig. Parameterfeld heißt, dass sich BL, Cms und Xlin in einem bestimmten Bereich liegen sollten.
    Dann ist mir aufgefalen, dass die TMTs und der BMR relativ weit außeinander liegen - zumindest sieht es auf den Fotos in Beitrag #1 so aus, als könnten die auch näher zusammenrücken (?). Gibt's einen spezifischen Grund dafür die TMTs genau mit diesem Abstand zu betreiben?

    Grüße,
    Christoph
  • 24.11.2023, 20:22
    Azrael
    Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
    Das mit den Treiberabständen ist mir auch schon aufgefallen, weshalb mich die Antwort auf die Frage auch interessiert, vor allem deshalb, weil der User hifijim aus dem diyaudio-Forum scheinbar ganz bewusst eher noch größere Abstände zu bevorzugen scheint, weshalb ich hier mal nachgefragt hatte.

    Hier ein Beispiel für eine seiner Konstruktionen:

    Anhang 72463

    Viele Grüße,
    Michael
  • 24.11.2023, 20:56
    JFA
    Die Treiberabstände sind so gewählt, dass sich eine besonders giute Addition... nein, Quatsch. Die Box sollte so flach wie möglich werden (sind noch 2 cm Platz zwischen Magnet und Rückwand, damit die Polkernbohrung noch atmen kann, was jetzt nicht mehr nötig ist), die Breite ergab sich daraus, dass der BMR unter 1 kHz noch gepusht wird, der BMR sollte auf so ziemlich genau der Höhe sitzen (ungefähre Ohrhöhe wenn man sitzt) und dann wollte ich einfach den Querschnitt der Volumen der Tieftöner aus ästhetischen Gründen quadratisch haben. Mir ist das aber auch schon aufgefallen, ein etwas kleinerer Abstand würde wohl optisch nicht verkehrt sein. Aber wenn nur nach oben schieben, nicht nach unten, das wirkt dann gedrungen.

    Warum exakt den TMT? Das Gehäusevolumen war nicht exakt vorgegeben, aber ich wollte halt sehr flach werden. Geschlossen war auch ursprünglich nicht Zwang, aber ergab sich einfach durch das kleine Volumen, BR funktioniert dann nicht mehr schön. Und durch die 800 W peak an 4 Ohm ist auch genug Headroom für die Entzerrung vorhanden. Um das Gehäusevolumen zu minimieren muss das Verhältnis von BL/Re zur kombinierten Federsteifigkeit aus Aufhängung und Luftvolumen möglichst groß sein. Dann sollte noch die lineare Auslenkung für den gewünschten Maximalpegel ausreichen, die Berechnung dazu gibt es in meiner Signatur. Und das musste noch zur Leistung passen. Da habe ich dann für das Cms eine Abnahme (also steifer) von 70% angenommen, das BL bei der gewünschten Auslenkung habe ich qualifiziert abgeschätzt (highly sophisticated Excel Tabelle), daraus ergibt sich dann wiederum der notwendige Strom durch die Schwingspule.
    Es gibt dafür keine exakte Lösung, sondern ein Lösungsfeld, eigentlich sogar Volumen. Ich hatte 3 Kandidaten gefunden, den Oberton, den Scan Speak 22W aus der Discovery-Reihe und von Monacor den SP 8 /150 Pro. Der Scan Speak ist ein wenig komisch in der Auswahl, aber der hat so ein hohes Cms, dass es funktioniert hätte. Und der hat einen Demodulationsring. Der war allerdings zum Zeitpunkt der Auswahl zu teuer, hätte ich etwas gewartet hätte ich den für 10€ mehr als den Oberton bekommen, dann wäre es der geworden, auch wegen des schöneren Korbes. Den Oberton muss ich mit einer Blende abdecken. Der Monacor hatte mir eine zu hohe Induktivität, da hatte ich Bedenken, dass mir das die Verzerrungen versaut. Ist wahrscheinlich nicht weiter wichtig, der würde auch funktionieren.

    In der Entwicklung war eine ganze Menge Iteration drin, weswegen ich mir etliche Modellrechnungen entwickelt habe, um den Optimierungsprozess zu optimieren ;)
  • 29.11.2023, 17:28
    JFA
    Bei dem defekten PSC-Modul ist ein wenig mehr hinüber, das dauert noch oder es geht gar nichts. Hypex hat auch kein Ersatzboard.

    Mal in die Runde: kann ich mit einem unsymmetrischen Signal (Cinch) direkt in die UCDOEM-Module? Die haben nur einen symmetrischen Eingang, was meistens ja kein Problem wäre, aber ich weiß nicht, ob der das intern wieder unsymmetriert oder direkt auf den Modulator geht. Weiß da einer genaueres?
  • 12.12.2023, 17:20
    JFA
    Per Zufall habe ich tatsächlich Ersatz für die Module bekommen. Zwar ohne D, aber das brauche ich eh nicht. Die alten werde ich irgendwie anders verwursten. Schreit eigentlich nach einer 4-Kanal-Endstufe :D

    Und weil ich gerade dabei war noch schnell das Gain besser eingestellt. Jetzt bekomme ich bei zB Depeche Mode Enjoy The Silence die Clipping-Led zum Leuchten, wenn ich den VV voll aufdrehe. Vielleicht gebe ich ihn noch ein paar Dezibel mehr, dann habe ich da mehr Spiel bei leisen Aufnahmen
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