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Gremlin (Sure) - kleiner Laborbericht
#1
Hallo zusammen,

Vor einiger Zeit hat uns ein User seinen aufgebauten Gremlin Verstärker zugeschickt. Der Verstärker wurde auf einem Holzbrett aufgebaut und besaß ein überdimensioniertes Netzteil mit Ringkerntrafo. Ich habe im Bericht nur ein paar Messungen abgebildet um den Leser nicht zu verwirren. Außerdem war das nicht so sehr zeitintensiv, und Zeit ist bei mir im Moment gerade sehr knapp.

Die Messbedingungen stehen im Bericht und sollten verständlich sein. Was man nicht sieht ist das sensible Verhalten des Verstärkers bei komplexen Signalen. Wenn man den Verstärker mit einem logarithmierten Sweep messen will quittiert er bereits bei halber Eingangsspannung die Ausgabe. Er macht sofort zu und will nur kurzzeitig belastet werden. Das Problem haben aber sehr viele Chipamps. Tiefe Frequenzen mag er auch nicht besonders gern. Die Strombegrenzung setzt dann schlagartig ein. Der Frequenzgang ist stark von der Impedanz abhängig.

Hier der Link zum Bericht:
Bericht - Gremlin

Keine Gewähr auf Richtigkeit. Fehler können enthalten sein.

Viele Grüße
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#2
Hallo Nico, auch von mir vielen Dank.
Leider wurde somit eines meiner Vorurteile für die billigen Platinen bestätigt, die mangelnde Laststabilität bei niedrigen Impedanzen.
Auch die Chinesen kochen nur mit Wasser und mehr darf man für 70 Euro auch nicht erwarten
In Hamburg sagt man, Moin , LG Olaf_HH
Meine aktuellen Projekte auf IGDH:
Kondensatoren, gibt es klangliche Unterschiede ? - [B] M-L-W-R --Sherwood PM9800 --
[/B]Magnat MA900 Röhrentuning -- DynaLigth-MK2

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#3
Hallo zusammen,
Danke für den Test. Es war schon der große Gremlin mit 2x500w laut Beschreibung? Also der AA-AB32512?
Wobei bei dem Preis die Leistung ja insgesamt denke ich in Ordnung geht.
Gruß Tobias
________________
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#4
Moin,
vielen Dank für die Mühe, tja...ist ja nicht so dolle......aber für den Betrag darf man auch kaum anderes erwarten...... mir gefällt es trotzdem damit zu hören......ein MysteriumWink.....womit hört eigentlich der PabstConfused.
Jrooß Kalle
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#5
Tobias schrieb:Hallo zusammen,
Danke für den Test. Es war schon der große Gremlin mit 2x500w laut Beschreibung? Also der AA-AB32512?
Wobei bei dem Preis die Leistung ja insgesamt denke ich in Ordnung geht.

Ja, es ist genau der.
Und das Netzteil war doch nicht überdimensioniert. Ein RKT mit 2x30 VAC, 500 VA.

Kann denn der Gremlin keine 2x500W ? Oh, wer hätte denn das gedacht.

Viele Grüße,
Ulf
Stuttgarter Audio-Gruppe
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#6
nr12 schrieb:Oh, wer hätte denn das gedacht.
Nur ein Schelm.
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#7
Auch von mir herzlichen Dank für die Doku.
Viele Grüße, Thomas

Es ist genug, wenn es genug ist.

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#8
Die Chinesen testen wohl auch mit 100% ungefiltertem Strom aus Kohlekraftwerken..... Da geht natürlich schon mehrBig Grin
Gruß Tobias
________________
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#9
Danke - bestätigt für mich, warum der AMS1000 mit den 2Pi Frontends weiterhin den Vorzug bei mir genießt. Preis / Leistung geht trotzdem wenigstens eingermaßen OK...

Aber da kommen ja jetzt die MKII - da wirds jetzt wieder heißen, dass die ja viel besser sind als die alten...
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#10
Ein Kollege sagte mir mal der Gremlin hat eine hohe Offsetspannung, die so nicht sein sollte. Ich hab keine Ahnung und frage nur nach. Gruß Peter
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#11
Tobias schrieb:Die Chinesen testen wohl auch mit 100% ungefiltertem Strom aus Kohlekraftwerken..... Da geht natürlich schon mehrBig Grin

Dann klappt das auch mit dem tiefschwarzen Bass.
Stuttgarter Audio-Gruppe
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#12
SNR von ca. 75dB? Kann das stimmen? Da müßte man das Rauschen doch schon sehr gut mit den Lautsprechern wahrnehmen.

Was die Leistungsangaben angeht, bei 48V müßten sie theoretisch so um die 40% höher liegen und das stimmt mit den Angaben überein.
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#13
nr12 schrieb:Dann klappt das auch mit dem tiefschwarzen Bass.

:danke::thumbup::prost:
Gruß Tobias
________________
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#14
Hallo Nico!

Vielen Dank für die Messung!
Die Ergebnisse passen gut zu dieser Messreihe Mess-Reihe div. kleiner bis sehr großer Class-D Verstärker.

Deine Messreihe ist deutlich ausführlicher.

Mein Fazit ist (mal wieder): Menschliche Wahrnehmung lässt sich leicht beeinflussen.

Grüße
ONormahl
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#15
ONormahl schrieb:Mein Fazit ist (mal wieder): Menschliche Wahrnehmung lässt sich leicht beeinflussen.

Genau,
und vor allem von son paar Messdiagrammen:pBig Grin.
Ich denke, hier hat keiner behauptet, dass der Gremlin 2*500W durch die Lautsprecherleitungen schiebt und ein Weltmeister in Linearität und Verzerrungsfreiheit ist.
Der Gremlin bereitet an vielen verschiedenen Lautsprechern gerne mit einem Wirkungsgrad von über 90 db einfach viel mehr Hörspaß als bekannte bewährte Verstärkerboliden
Ich denke, hier sind im Forum wie überall im Hobby-HiFi-Bereich zwei Gruppen von Freaks unterwegs, Leute die Spaß daran haben zu messen und zu simulieren, sich an den Möglichkeiten moderner Digitaltechnik auszutoben und die andere Gruppe, die ihren Spaß an der Musikwiedergabe haben und auch manchmal Wege abseits des technischen Mainstreams gehen, die sich graußlich messen.
Wir sollten hier eine Form der friedlichen Koexistenz pflegen, ansatt dem anderen seine eigene Einschätzung aufzwingen zu wollen.....zumal in uns allen oft beide Seelen in einer Brust leben.
Ich finde Messdiagramme auch sehr interessant under freue mich über die Arbeitzeit, die hier im Interesse aller zur Verfügung gestellt wird. Großes Lob dafür, davon lebt ein solches Forum.
Wertendes Hobbypsychologieren ist in diesem Zusammenhang wirklich nicht angesagt.
"Man muss och jönne könne "...................... damit man "...........Spaß anne Freud hat"
Jrooß Kalle
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#16
Danke für die Messungen. Mich wundert nur:

Physical Lab schrieb:Was man nicht sieht ist das sensible Verhalten des Verstärkers bei komplexen Signalen. Wenn man den Verstärker mit einem logarithmierten Sweep messen will quittiert er bereits bei halber Eingangsspannung die Ausgabe. Er macht sofort zu und will nur kurzzeitig belastet werden.

Normalerweise haben Class-D-Verstärker mit tiefen Frequenzen nur 1 Problem: bus pumping. Das tritt allerdings nur auf, wenn der Verstärker als Halbbrücke betrieben wird. Das können zwar die meisten Chipamps, aber niemand mit Verstand macht das, weil man dann
a) eine symmetrische Versorgungsspannung braucht und
b) für die gleiche Leistung die doppelte Spannungsdifferenz benötigt und
c) man mehr Kapazität braucht, um das bus pumping abzufangen

Heißt für mich: die Schutzschaltung ist verkackt. bestimmt wird da der Strom integriert, dann würde genau dieser Unsinn passieren.

Restliches Verhalten ist typisch für simples Class-D, da gibt es nichts zu meckern aber auch nichts zu loben. Wer es besser will muss dann eben auch mehr ausgeben (UcD).
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#17
Auch von mir vielen Dank, Nico!

Gruss Jens
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#18
Die Ausgangsfilter reagieren exakt wie erwartet, von daher benoetigt das hier keine weitere besondere Diskussion. Der Gremlin ist nun einmal ein fuer 4Ohm-Lautsprecher geeigneter Amp und ein RC-Glied fuer die Kompensation des Schwingspuleninduktivitaets-bedingten Imp-Anstiegs kriegt sicher jeder hier hin.

Die geringen Ausgangsleistungswerte sind natuerlich auch erklaerlich. Zum einen hat Nico serioeser Weise die Ausgangsleistung bei 1%THD ermittelt. Zum anderen betraegt die Versorgungsspannung nur etwa (30V x Wurzel(2)- 2Udiode), d.h. ca. 41V, je nach Trafo als Leerlaufspannung vielleicht noch etwas hoeher.

Damit ist bei einem Brueckenverstaerker bei sinusfoermiger Aussteuerung eine effektive Ausgangsspannung von max. 29V zu erwarten. D.h., beim THD10%- und kurz "vor" dem Clipping-Punkt liefert der Amp vermutlich maximal 210W pro Kanal an 4Ohm.

Das deckt sich mit Nicos (serioesen) Messungen bei THD1%, da sich der THD1%- vom THD10%-Punkt um den Faktor 1067mV/800mV unterscheidet (vgl. Aussteuerungswerte Tabelle S.1). Wenn sich die Spannungen um diesen Faktor unterscheiden, dann die Leistungen um deren Quadrat. Somit ist nach Nicos Messungen an 4Ohm eine THD10%-Leistung von etwa 230W pro Kanal zu erwarten.

Und natuerlich ist die Leistung bei hoeheren Versorgungsspannungen und niedrigeren Lastimpedanzen noch hoeher ("kleiner" Gremlin 48V, 3Ohm -> 384W, "großer" Gremlin 52V, 3Ohm -> 451W), und natuerlich messen unsere chinesischen Freunde bei 10%THD, das geben sie ja auch an. Aber die Messung erfolgt garantiert auch nicht serioes als Dauerleistung, sondern als "Kurzfrist-Spitzenwert" ... oder so aehnlich ... ;-)

Von diesen Unserioesitaeten abgesehen ist der Gremlin bei richtigem Einsatz in der Tat ein Teil, das verdammt viel Spass macht, offensichtlich, wie von Saarmichel schon gemutmasst, als Gesamtkonstrukt einen "Soft-Clipper" darstellt, der bei hoeherer Aussteuerung vergleichsweise subjektiv harmlos verzerrt.

Zum EDWIN, EQUIN* oder EQUA will ich auf jeden Fall nicht mehr zurueck ...

Danke nochmals an Nico!

Gruss Jens

*Von mir als "Jugendsuende" gebauter Equin, gepimpt mit besseren Cs, Stromquellen mit LEDs statt normalen Dioden, satte Kuehlung und hoeherer Ruhestrom (lief bis 2x 12W in Class A), verbesserte Gegentakt-Aufteilung und einiges mehr. War bei mir bis 1986 als Haupt-Amp im Einsatz, bei einem Freund dann noch bis 2002, ist jetzt wohl bei ihm noch Bestandteil der Arbeitszimmer-Berieselung. Klingt "schoen warm"! :-)


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#19
Hey,

auch von meiner Seite aus ein Dankeschön an Nico für die interessanten Messungen und die objektive Präsentation der Ergebnisse vom sagenumwobenen "Gremlin".

Schön, dass auch die Fans des Gremlins akzeptanz zeigen!

Darf ich fragen was so eine Messung bei Euch kosten würde? Gern auch per PN! Finde ich absolut klasse und ist aller Ehren Wert, Nico. Eine echte Bereicherung für die Community hier! :ok:

Grüße,
Köter
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#20
Traktrix schrieb:Zum anderen betraegt die Versorgungsspannung nur etwa (30V x Wurzel(2)- 2Udiode), d.h. ca. 41V, je nach Trafo als Leerlaufspannung vielleicht noch etwas hoeher.

Hallo zusammen, habe die Spanung am unbelasteten Trafo und Elkobank gemessen. Es sind 43,2V DC.
Habe kein Datenblatt zu dem Trafo, weil es eine Sonderanfertigung von Müller Rondo ist. Hab also keine weiteren Daten.

Viele Grüße

Ulf
Stuttgarter Audio-Gruppe
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