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Liebe Mitleserinnen, Mitleser, Foristinnen und Foristen,

wer sich von Euch in letzter Zeit mit dem Gedanken getragen hat, Mitglied unseres wunderbaren IGDH-Forums zu werden und die vorher an dieser Stelle beschriebene Prozedur dafür auf sich genommen hat, musste oftmals enttäuscht feststellen, dass von unserer Seite keine angemessene Reaktion erfolgte.

Dafür entschuldige ich mich im Namen des Vereins!

Es gibt massive technische Probleme mit der veralteten und mittlerweile sehr wackeligen Foren-Software und die Freischaltung neuer User ist deshalb momentan nicht mit angemessenem administrativem Aufwand möglich.

Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das Forum neu aufzusetzen und es sieht alles sehr vielversprechend aus.

Sobald es dies bezüglich Neuigkeiten, respektive einen Zeitplan gibt, lasse ich es Euch hier wissen.

Das wird auch für alle hier schon registrierten User wichtig sein, weil wir dann mit Euch den Umzug auf das neue Forum abstimmen werden.

Wir freuen uns sehr, wenn sich die geneigten Mitleserinnen und Mitleser, die sich bisher vergeblich um eine Freischaltung bemüht haben, nach der Neuaufsetzung abermals ein Herz fassen wollen und wir sie dann im neuen Forum willkommen heißen können.

Herzliche Grüße von Eurem ersten Vorsitzenden der IGDH

Rainer Feile
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Thema: Edelstoff

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Benutzerbild von kwesi
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    Standard Edelstoff

    Hallo zusammen,

    ich arbeite gerade an einem neuen Projekt, das ich frei nach meinem Lieblingbier in meiner Lieblingsbar "Edelstoff" genannt haben. Die Überlegungen dazu gehen über zwei Jahre zurück, damals hatte ich einen Thead im Nachbarforum gestartet und möchte hier gerne daran anküpfen.

    Siehe Konzeptüberlegungen "High-End" - Kompaktbox

    Damit ich nicht alles doppelt schreibe fasse ich meine "Überlegungskette" einfach nochmal zitiert zusammen:

    Motivation ist die Erinnerung an meine ersten Boxen, die ich um das Jahr 1999 selbst gebaut habe. Nach dem Zivi gabs irgeneine "Prämie" ausgezahlt, die ich in ein Pärchen sündhaft teure Scan Speak-Revelator 15er TMTs und die damals neu auf dem Markt erschienenen Vifa Ringradiatoren investiert habe.

    Weiche 1. Ordnung für den TMT und Gehäuseabstimmung basierte auf der AOS Studio 12, Impedanzlinearisierung und Pegelanpassung für den HT habe ich anhand Hobby-Hifi-Messungen der Studio 12 und des Vifas berechnet, Hochpasskondensator 3-4 Werte besorgt und mit ner 5-Euro Mikrokapsel plus HobbyBox-Demoversion die "Abstimmung" gemacht.

    Zumindest in meiner Erinnerung waren es die geilsten Boxen, die ich je gebaut habe. Allen Leuten die davor saßen ist mit großen Augen der Kiefer runtergeklappt, was aus den Teilen rauskam. Der einzige Kritikpunkt der mir im Laufe der Zeit aufgefallen ist war der Hochtöner, der etwas Lahm klang - dafür nie nervig.

    ...

    Meine kleinen Monitore hier mit Peerless HDS 134 und Monacor DT25-Ti spielen im besten Sinne unauffällig und neutral. Aber auch hier "fehlt was"

    Bei meinem "Erstling" legte man die CD ein, lehnte sich zurück, und es ward Musik, nicht "Anlage ". Eine riesengroße Bühne tat sich auf, die LS "verschwanden" und waren absolut nicht mehr zu orten, Stimmen wurden ohne jede Verfärbung und fein- wie Grobdynamisch wiedergegeben, dass einem ein Schauer über den Anderen über den Rücken jagte. Nichts trieb einen dazu, irgendwelche "Fehler" zu suchen, man konnte einfach genießen ohne dass "kleine Fehler" die Aufmerksamkeit auf sich lenkten oder die Illusion störten. Wenn es arg Laut und/oder komplex wurde nahm das Differenzierungsvermögen zwar ab, aber nie störend, die Bühne war immer Präsent, es klang immer angenehm. Man konnte "Fehler" ausmachen, aber man musste sich auf sie konzentrieren damit es nicht mehr "Geil" war.

    Klar ist durch die vergangene Zeit die Erinnerung "positiv getrübt", aber Hörerfahrung hatte ich schon damals (u.a. mit dem Ergebiss dass der ganze "Goldohren-Scheiß" nix bringt).

    Aber Ich will das wieder.

    Zunächst steht fest, dass eine 12l - 19mm MDF roh-Kiste mit SS Revelater 15er TMT und Vifa Ringradiator samt elektrischer 6dB/Oct-Filterung an einem Rotel RA-935BX MkII (Modifiziert mit 500W-Trafo, Supercaps, diversen Mods) hier den "Benchmark" darstellen.

    Ich habe die Hoffnung aufgrund der gesammelten Erfahrung das Ergebniss wieder erreichen bzw. noch toppen zu können.

    Gesetzt ist daher das "Grundkonzept" 15er TMT + HT plus Amp (!) in "hochwertiger Ausführung"

    Offen bzw. zu optimieren sind

    - Gehäusegeometrie (Schallwandgestaltung und Treiberanordnung)
    - Gehäusematerialien und Dämmung / Dämpfung
    - DIY-Boxenständer
    - Auswahl Hochtöner (Nix Waveguide, ich "mag" den Einbruch im Diffusschallfeld 1,5k - 3k anscheinend)
    - Stereoamp + Passivweiche vs. Aktive Filterung + 4-Kanalamp
    - Verstärkerkonzept
    - Weichenkonzept

    Die Auswahl des TMTs habe ich schon eingeschränkt. Es soll ein 15er sein, Gehäusevolumen max. 12 l, gerne kleiner. Falls keine stichhaltigen Argumente für ein anderes Chassis sprechen wird es ein

    - 15er ScanSpeak Revelator, Modell 15W/4531G00

    (Hatte damals einen 8-Ohmer mit Kaptonschwingspulenträger und klebriger Membran, auf der sich der Staub festgesetzt hat...)


    Die Alternativen wären

    - 15er ScanSpeak Illuminator, wenn der Aufpreis einen Mehrwert bietet (Erfahrungen, Einschätzungen, Meinungen?)
    - 15er Wavecor Balanced Drive (der Entwickler ist derselbe und die Features des Treibers sind sehr Geil und recht Kompromißlos), wenn er nicht schlechter als der Revelator ist.

    Der Bau der Kompakten damals war von Speakern inspiriert, die ich auf der High End - Messe gehört hatte. Es waren SS Revelator + D2905/970000 HTs, Name oder Hersteller weiss ich nicht mehr. Irgeneine Kabelfirma präsentierte ihre LS-Kabel, Kabelkang war natürlich nicht rauszuhöhren trotz dem Geschwafel des Vorführenden. Aber die Boxen waren die Besten, die ich auf der Messe gehört hatte.

    Daher tendiere ich gerade zu besagten HTs, die auch trotzt der langen Zeit auf dem Markt immer noch absolut exzellente Messwerte bieten.

    Gewebe muss es auf jeden Fall sein, ich denke auch über einen AMT nach - hat noch jemand einen Vorschlag in der "Qualitätsklasse" ?

    ...

    Ich will bewußt bei diesem Projekt etwas "Gefühlsmäßig" agieren und vielleicht etwas irrational "esoterische" Lösungen bevorzugen und die "Emotionale Essenz" aus meinen bisherigen Erfahrungen ziehen. Als PhysIng bin ich natürlich bisher immer brav nach den Messwerten und rationalen Kriterien gegangen, jetzt muss ich wohl etwas "nachpubertieren" - bis zum Breitbänder im Reso-Gehäuse ringe ich mich aber nicht durch

    Die Punkte wären:

    1. Zwei Wege
    2. 15er Scan Speak Revelator TMT
    3. 25er Gewebekalotte
    4. Serienweiche
    5. wenig Bauteile, 12 dB/Oct LR Akustisch, möglichst 6 dB/Oct Elektrisch
    6. Ölpapier-Kondensator im HT, Kupferflachbandspule für TMT
    7. Gehäuse aus Birkenmultiplex


    "Begründungen":

    zu 1.: kleine Boxen haben mir schon immer gut gefallen - auch von der Wiedergabe

    zu 2.: mein "Erstling" war in Summe super - beim TMT habe ich keinen Kritikpunkt in Erinnerung

    zu 3.: Gewebe klingt "angenehmer" als Metall, ist halt so . 19er sind bei flacher Trennung nicht so prickelnd., AMT haben andere mit dem Revelator versucht und waren nicht erfolgreich.

    zu 4.: Hatte ich bei den Smarties und bei der HDS182PP/NoFerro800 - Box drin und hatte auch mit unterschiedlichen Filtern experimentiert. Irgendwie war die Serienweiche immer "Besser"...

    zu 5. und 6.: War auch bei meinen "Erstlingen" drin - never Change a running System, einfach aus dem Bauch raus gefällt es mir so...

    7. Hatte mal eine kleine 2 1/2-Wege-ML-TQWT-Standbox mit Resposten-Audaxtreibern für die Mutter von meinem Weibchen aufgebaut, Gehäuse aus MPX. Unterbewusst abgespeichert: "Gehäuse-Eigenklang von MPX ist besser als von MDF". So shall it be....

    ...

    Ich habe vorhin bei nem Britischen Anbieter für einen sehr guten Kurs ein Pärchen
    SB Acoustics SB15MFC30-4
    geschossen, nen ziemlich neuer Treiber, die 4-Ohm Variante ist in DE garnicht erhältlich.

    Ist ne gute (und deutlich günstigere) alternative zum Scan, die Messwerte und Features gehen in die gleiche Richtung:

    - Low-Loss-Mechanik
    - ordentlich Hub
    - Viel Kupfer im Magnetsystem
    - wenig k3, eher mehr k2

    ..naja, die Entwickler sind ja auch dieselben...

    Die Polyplopp-Membran scheint einen besseren Kompromiss aus Steifigkeit und innerer Dämpfung als die Papiermembraner zu bieten, gut zu sehen am Rundstrahlverhalten:

    Papier:
    http://www.sbacousti...15NRXC30-4-chart.gif

    Polyplopp:
    http://www.sbacousti...B15MFC30-4-chart.gif

    (Links zu SBAcoustics)

    Die Polymembran koppelt sauberer die äußeren Membranteile bei steigender Frequenz ab, hat eine geringere erste Umfangsmode um 1-2kHz rum (keine Dämpfung wg. Low-Loss-Sicke), ist aber trotzdem nicht überdämpft (kräftiger Modenbereich >4kHz)

    Vergleich Klirrverhalten zm Scan (Links zu Zaphaudio):

    Scan:
    http://www.zaphaudio.com/5.5test/Sca...8530K00-HD.gif

    SB 8 Ohm:
    http://www.zaphaudio.com/temp/SBAcou...MFC30-8-HD.gif

    Der Scan hat im Grundton etwas weniger k3, aber dafür etwas mehr k2. Ansonsten geben sich beide nicht viel.

    Den SB bekommt man in schnuckeligen 8 Litern auf 45 BR mit FR(-3dB) < 50 Hz abgestimmt, bei ordentlicher Pegelfestigkeit.

    Ich glaube der Treiber war ne gute Wahl und bietet einen netten Kompromiss aus dem "schönfärbenden" Scan, nem "neutralen, perfekten" Wavecor und dem HDS134 in meinem aktuellen Monitor. Außerdem kostet mich der Spaß jetzt inkl. Versand < 50 EUR pro Treiber

    Beim HT will ich Kostenmäßig jetzt im gleichen Rahmen bleiben, AMTs, Thiels usw. fallen daher raus.
    Den von Udo vorgeschlagenen SB habe ich mir nochmal angeschaut und bin noch etwas zwiegespalten.
    Naja, die Bestellung in England hatte nicht funktioniert, dennoch bin ich der Treiberauswahl treu geblieben und habe mir die SBs Ende letzten Jahres über Intertechnik besorgt.

    HT ist aufgrund der eigenen positiven Erfahrungen mit dem DT25-Ti und dem gutem Feedback in den Foren ein Monacor DT-350NF geworden.
    Und so schaut das Ganze jetzt aus:






    Brutto-Innenvolumen ist recht genau 10 l, Abgestimmt auf knapp über 40 Hz.

    Zunächst hatte ich, wie überlegt eine Weiche 12dB LR2 akustisch aus Bastelkiste-Bauteilen aufgebaut (mit einem dazu notwendigen Allpass vor dem HT zum Phasematching), so spielen sie auch gerade durchaus passabel.

    Beide Treiber sind herausragend gut:

    Der Hochtöner ist ein Sahneteil, ich habe noch keinen HT erlebt der gleichzeitig so klar detalliert und dabei unaufdringlich Spiel. Die kritischen Sss- und Fff- Laute werden dabei hochrealistisch wiedergegeben, nicht geschönt aber nie nervig.

    Der TMT hat einige Eigenschaften von Scan geerbt, er kommt richtig Tief runter, baut erstaunlich viel Druck auf und kann hohe Pegel, der Bass wird sehr differenziert abgebildet mit Power und Drive.

    Die Abbildung ist erschreckend gut, geht weit über die Lautsrecher hinaus wobei die Phantomschallquellen sehr präzise und stabil im Raum stehen.

    Tonal geht da aber noch was, es sind noch leichte Verfärbungen im MT hörbar und die Aufbruchsresonanzen des TMT >4kHz schlagen manchmal durch. Ich schreibe das dem "Minimalfilter-Ansatz" zu, der einige Welligkeiten nicht korrigiert und die Treiber sehr flach aus dem Rennen nimmt.

    Ich versuche daher jetzt eine neue Abstimmung mit einer einfachen "konservativer" Filterung und bin in der Simulation zu einem sehr netten Ergebnis gekommen, welches als nächstes umgesetzt wird:

    Schaltung:



    FGang 0°


    FGang 10°


    FGang 20°


    FGang 30°



    Die Kantendiffraktion schlägt auf Achse und unter 10° bei knapp über 3 kHz zu, ansonsten und unter 20° und 30° vollständig beträgt die Linearität plusminus 1 dB bei geringem Schaltungsaufwand.

    Mal schauen wie's dann klingt...

    Viele Grüße
    Peter
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    "Science is about what is, Engineering is about what can be"
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  2. #2
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    Hi Peter,

    ich finde es schade, dass so wenig Feedback zu deinem Projekt geäussert wird, da ich die Kombination als sehr reizvoll empfinde.

    Ich habe mal eine Frage zum Weichenentwurf im Tieftonzweig: Welche Funktion hat das CL-Glied und welche Spule hast du genommen, dass diese einen Widerstandswert von 6,64 Ohm hat?

    Besten Dank und weiter so. Vielen Dank für die aufwendige Dokumentation.

    Beste Grüße,

    Jens

  3. #3
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    Hallo Jens,

    das CL-Glied ist ein Saugkreis, der auf ca. 1 kHz abgestimmt ist und dort den Schalldruck zurücknimmt. Zusammen mit der Serienspule kompensiert er den Bafflestep. Der Hohe Widerstand kommt durch Kupferverluste der Spule plus "echtem" Widerstand zusammen - man kann also eine kleine, preiswerte Spule mit geringem Querschnitt wählen und den "Rest" per MOX oder Keramikwiderstand in Reihe dazufügen. In diesem Fall 5,6 Ohm Widerstand + 1,04 Ohm Spule.

    Viele Grüße
    Peter
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  4. #4
    Franky
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    Mir gefällt die Box auch sehr gut. Natürlich auch deswegen weil dir die Kalotte so gut gefällt.

  5. #5
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    @ Jörn

    Da hast du wohl recht. Es gab ja auch eine Menge Vorüberlegungen, die man im Ergebnis erkennen kann.

    @ Peter

    Danke für die schnelle Antwort.

  6. #6
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    Hallo Peter,
    meine einzige Anmerkung dazu:

    Ich würde konsequenterweise die Weiche auf den 30 Grad Frequenzgang abstimmen.
    Pegelreserve beim HT ist ja noch vorhanden.
    Und dann das Teil natürlich konsequent unter 30 Grad abhören....

    Gruß
    Peter Krips

  7. #7
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    Hi Peter (" kwesi "!),
    Habe jetzt erst ... -; nach dem ersten quer lesen, ist mir nach eingehedem "Studium", dann doch aufgefallen, das ja Kupfer-Bandspulen und Oelpapierkondies einen gewissen Widerspruch zu "Goldohren-Scheiß" bedeuten! Mich würden Deine Hörerfahrungen bezüglich Bandspulen und Oelkondensatoren brennend interessieren. (( Meine eigenen Erfahrungen sind eindeutig positiv. )) Ich bin schon Ü60 und eher ein Holzohr.
    Herzlichen Gruß Gabriel

  8. #8
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    Hallo Gabriel,

    da gibt's nix zu berichten oder diskutieren - als Entwicklungsinjenör muss ich auf der Arbeit jeden Cent bei den Produkten abwägen und genieße die Freiheit daheim eine technisch "oversidzde" Lösung implementieren zu dürfen.

    An einer Argumentation versuche ich mich garnicht erst, da sie technisch komplett widerlegbar ist - ich freue mich also über eine hochwertige Ausführung und scheibe das als psychologischen Effekt ab...

    ...bestellt habe ich jetzt übrigens Jentzen Backlackspulen, die sind bei ebay teilweise günstiger als normale Luftspulen von IT. Kondensatoren billige MKP Q4 (Folie wg. Alterung).

    Ausnahme: Voodoo-Investition pro Box ca. 5-6 Aufpreis für "Mundorf EVO Alu/Öl" vor dem Hochtöner...

    Viele Grüße
    Peter
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  9. #9
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    Hi Peter,
    bin mit Deiner Antwort sehr zufrieden!
    Herzlichen Gruß Gabriel

  10. #10
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    Joa, soll ja ne Projektdoku werde, daher mache ich mal weiter:

    Messkette:

    Software: ARTA 1.8.0 auf Thinkpad X61s unter Linux Mint 16 / Wine 1.6
    Soundkarte: Behringer UCA202
    Micamp: Monacor MPA-102
    Mikrofon: Monacor ECM-40, Kalibriert von Hifi-Selbstbau
    Messamp: T-Amp PM-40

    Sonstiges: ARTA Umschaltbox, Selbstgebauter Drehteller auf Stativ

    Messumgebung:
    Leider jetzt im Winter in ca. 20 m²-Wohnzimmer mit ca. 2,45m Deckenhöhe. Boxen auf Stativ in Raummitte positioniert, Messabstand 0,8m. Messungen daher auf knapp unter 300 Hz gefenstert. Sine-Sweep.


    Treiber nackig in Box 0° - 40°:







    Simulationen Schallwandeinfluss in EDGE:






    Beide Treiber auf Achse, ungefiltert:



    Beide Treiber unter 30°, ungefiltert:


    Impedanzgänge:



    BR-Rohr IT HP35, gekürzt auf <11 cm ergibt sich eine Abstimmung auf ca. 42 Hz.
    Das BR-Rohr war bei der Messung noch ungekürzt, die Reso wandert noch ein paar Hz nach oben...



    Der TMT wurde ausserdem HIER getestet:
    http://www.audioexcite.com/?page_id=4119

    Wenn man die TSPs vergleicht ergibt sich folgendes Bild in der Gehäusesimulation:



    Simulierter FGang Herstellerparameter:



    Simulierter FGang mit gemessenen TSPs von audioexcite:


    Die untere Grenzfrequenz -3dB liegt in beiden Fällen knapp unter 45 Hz, mit den TSPs von audiexcite gibt's noch ein leichtes Aufbuckeln von ~1dB --> das ist die Reserve für Strömungs- und Dämpfungsverluste, die Wahrheit wird irgendwo dazwischen liegen...


    Gehäusezeichnungen:
















    Die Teile wurden von Speaker-Space per CNC hergestellt und geliefert.


    Dämmung/Dämpfung:

    Seitenteile, Deckel und Boden Sandwich aus 1.6mm Alubutyl und 2 cm Basotect (beides Selbstklebend) plus 1 Bollen Schafswolle (! habe ich umsonst bekommen !) ins Gehäuse gestopft, sodass der Bereich hinter dem Treiber bis zum Reflexrohr großzügig frei bleibt.

    Montage der Treiber und Speakon-Buchse erfolgt über Rampa-Einschaubmuffen Typ SKL (Mit Führungsansatz und Innensechskant) --> kann ich sehr empfehlen!

    Die Endgültige Weiche + Simus und Messungen kommt später...


    Grüße
    Peter
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    Geändert von kwesi (31.01.2015 um 10:47 Uhr)
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  11. #11
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    Standard

    Hallo Peter,

    da...
    Treiber nackig in Box 0° - 40°:
    ...ist wohl die EDGE-Simu reingerutscht.

    Magst Du die Winkelmessung noch reinstellen?

    Grüsse,
    Christoph

  12. #12
    Erfahrener Benutzer Benutzerbild von kwesi
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    ...Bilder korrigiert ;-)

    Bauteile sind jetzt bestellt, letzter Stand sieht so aus:

    FGänge unter 0-40°


    FGang 0°


    HT verpolt:


    FGang 10°


    FGang 20°


    FGang 30°


    FGang 40°



    Die Messung ist erst knapp unter 300 Hz gültig wg. Impulsantwortfensterung, das Aufbuckeln um 200Hz und die kleine Senke bei etwas über 300 Hz sind ein Mess-/Filterartefakt.

    Ich habe jetzt auf anraten von Peter etwas mehr Hochton stehen lassen, da ich unter ca. 20° abhöre- wenns zuviel wird kann man den HT-Vorwiederstand von 2,7 auf 3,3 Ohm erhöhen zur "Feinabstimmung"


    Weiche



    Der Hochtöner bekommt ein Filter 2.Ordnung elektrisch mit Spannungsteiler zur Pegelanpassung, der Parallelkondensator zum Vorwiderstand lässt oberhalb 10 kHz etwas mehr Pegel durch.


    Der TT ein Filter 3.Ordnung elektrisch. Zusätzlich bilden die erste Tiefpassspule und das parallelgeschaltete RC-Glied einen Sperrkreis abgestimmt auf die Membranresonanz bei ca. 6kHz. Der Saugkreis unterstützt die Tiefpassspule bei der Bafflestepkorrektur um 1kHz.


    FGang elektrisch


    Impedanz


    Ist eine "4-Ohm-Box" bedingt durch den niedrigen Gleichstromwiderstand des TTs von knapp 3 Ohm - ansonsten ist der Verlauf recht gutmütig


    Bauteile sind im Zulauf, Kontrollmessung folgt nach Aufbau und ggf. Anpassung.

    Viele Grüße
    Peter
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    "Science is about what is, Engineering is about what can be"
    Neil Armstrong

  13. #13
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    Hallo Peter!
    Herzlichen Dank für die tolle Doku.! Gefällt mir sehr gut!
    (Jetzt ein bisschen Of Topic: Ich habe leider einen Altbau-Hörraum: 6,3m x 5,5m x 3,3m Höhe = 114m³ ! - Und weil diese ja bekannt sind: Die Adam A8X kommt mit diesem Raum deutlich besser klar als die kleinere A7X, obwohl diese eigentlich, der bessere LS ist! Und die A5X klingt schon deutlich, dynamisch komprimiert ! Steht jetzt im Schlafzimmer. Der sandgefüllte, 65cm hohe Alurohr-Ständer ist nicht das Problem.
    Mit einer dicken Endstufe kann man das etwas ausgleichen. Die "Maxi AL" von unserem Ulli hat diese Probleme weniger. Aber ein 30Kg. Bolide mit 2 x 450 Watt Sinus; BR-Elektroakustik "Nachtigall"; will dann doch an einem 5"-6" TMT, nicht richtig passend erscheinen. ) -
    Sorry! Das kann nicht Dein Problem sein; ich weiß.
    Herzlichen Gruß Gabriel

  14. #14
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    Hey Peter, wie gefällt es Dir nun mit der neuen Weiche? Da ich bisher nur gutes über die Dt350 gelesen habe, würde ich die wohl auch verbauen wollen.

  15. #15
    Franky
    Gast

    Standard

    Würde mich auch interessieren da ich sehr viel Herzblut in die Entwicklung dieser Kalotte gesteckt hatte. Ich bin da ein paar Kompromisse eingegangen und habe auf das letzte Quentchen Messqualität verzichtet um das meiner Meinung nach klanglich optimale aus der Kalotte herauszuholen. Bei der Entwicklung und dem Abhören der XRAY habe ich mich einige mal dabei ertappt das ich völlig abschaltete und einfach nur selber fasziniert gehört habe.

  16. #16
    Erfahrener Benutzer Benutzerbild von kwesi
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    Hey Ihr zwei,

    hab die Weiche noch nicht zusammen gelötet, Bauteile sind gestern angekommen. In ein paar Tagen kann ich ein Feedback zur neuen Abstimmung geben.


    Die Lotten habe ich doch schon stark gelobt, haste super hinbekommen Franky - sind jetzt definitiv meine Favoriten im bezahlbaren Bereich, viel besser geht glaube ich nicht. :-)
    (Wenn du jetzt noch ne Ladung Kupfer in die Magnetsysteme von den MSH-HQ-Treibern wirfst würde ich die auch noch kaufen...)

    Grüße
    Peter
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    Neil Armstrong

  17. #17
    Franky
    Gast

    Standard

    Ich weiß was Du meinst. Mal schauen.

  18. #18
    Erfahrener Benutzer Benutzerbild von kwesi
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    Lange ist's her, die Boxen sind mittlerweile umgebaut. Hier ein schnelles Update, ist ca. 1,5 Jahre her:

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    SB15NBAC30-4
    Seas DXT

    - Schönes Abstrahlverhalten hor 0-60°, Phase passt auch.
    - Obwohl das BR-Rohr hinten ist, schlägt seine Halbwellenresonanz auf die Frequenzgangmessungen vorne durch
    - Bei den Messungen hatte ich Probleme mit meiner Behringer UCA 202 ähnlich in diesem Thread, der HT Pegel >10kHz sollte in Realität passen.
    - Tonal irgendwie sehr sehr ähnlich meiner Scandinavian Connection, trotz völlig unterschiedlicher Schallwandgeometrie. Da hört man die gleichen Treiber im MT/HT sofort raus.
    - Im MHT sogar minimal homogener als die Scandinavian Connection. Im Vergleich fehlt die unterste Oktave aber völlig.
    - Oberhalb Zimmerlautstärke fängt IMD im Grundton wahrnembar an das Hörvergnügen zu beeinträchtigen. Bis dahin sehr nice.

    Über den DXT muss man nicht mehr viele Worte verlieren.
    Die SB Standard 15er und 17er halte ich für ziemlich gute Hifi-Mitteltöner ab 200-300 Hz. So betrieben kommt bei mir der SB15NBAC30-4 sogar mit zwei 10"ern im Bass maxpegelmäßig gut klar. Speziell die NBAC Membran finde ich herausragend gut, und durch die Kupferkappe und die lange Schwingspule ist Le(x) recht linear und der Klirr im Mittelton äußerst niedrig. Im Grundtonbereich können das allerdings z.B. ein Scan Speak Discovery oder Peerless Nomex besser; ein Alu-Kurzschlussring am Polschuh scheint bei tieferen Frequenzen und höheren Strömen dort effektiver zu wirken, der Magnetkreis der SB ist in dem Bereich anscheinden weicher und das sieht man dann sogar am Klirr im Grundton.

    Viele Grüße
    Peter
    "Science is about what is, Engineering is about what can be"
    Neil Armstrong

  19. #19
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    Tolle Doku. Sieht wirklich klasse aus. Glückwunsch zu dem erfolgreich umgesetzten Projekt.
    Viele Grüße,

    Rouven

    Roul-DIY // Der Akustische Untergrund // Lautsprecherbau-Community

  20. #20
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    Gefällt mir auch gut, zumal ich die Chassis hier habe und in genau der Kombi (mit Passivmembran SB15SFCR-00) mal testen wollte.
    Da kann ich mir ja schonmal etwas Weg ersparen...

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