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  1. #1
    Wirkungsgrad und Fläche Benutzerbild von Atomar
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    Standard Raumakustik Bass

    Hallo,

    Aufgrund von Zeitmangel habe ich seit längerem keinen spielfertigen Lautsprecher mehr gehabt. Habe nun ein Paar Infinity Kappa 8.2i sehr günstig bekommen können im Topzustand. Eigentlich wollte ich die Gehäuse neu bestücken und die hier verbauten Originalchassis verkaufen. Habe sie Spaßhalber mal angeschlossen und etwas damit gehört.

    In diesem Raum habe ich noch nie "richtige" Lautsprecher angeschlossen gehabt, nur kleine Regalboxen "für den Übergang ". Die freie Fläche des Raums sind 2,60m breit, 4,40 m lang und 2,60 m hoch (deswegen sind auch die Vohänge noch zu kurz). Die komplette rechte Seite ist ein 60cm tiefer Kleiderschrank der Dank Frau konplett vollgestopft ist. Die komplette linke Seite ist ein 30cm tiefes Bücherregal. An der gegenüberliegenden Seite der Lautsprecher steht das Sofa neben der Zimmertür, darüber Regale, die Decke ist nackt, der Boden komplett Teppich.

    Jetzt das Phänomen: Mein Mikro ist nicht auf Raummessungen kalibriert, deswegen nutze ich das hierfür gar nicht erst, zumal ich seit Jahren nicht mehr gemessen habe und nicht erst wieder einarbeiten müsste. Nach Gehör habe ich am Sofa nicht die geringsten Probleme mit der Basswiedergabe, heißt ich kann abspielen was ich will, es gibt einfach keinerlei Dröhnen bei gleichzeitig extrem tiefreuchender Wiedergabe, sowas hatte ich noch nie in den anderen Wohnungen vorher. Das Gebäude ist Betondecken und Ziegelwände, alles massiv also. Hinter dem Vorhang befindet sich eine Balkontür und ein Fenster.

    Ich hatte eigentlich erwartet, Aufgrund des relativ kleinen Raumes, das ich massive Probleme mit der Basswiedergabe haben würde. Lass ich einen Sweep von 20Hz - 120 Hz durchlaufen bleibt die gehörte Lautstärke bei jeder Frequenz gleich.

    Eigentlich wollte ich eine Visaton Atlas Kompact in die Gehäuse einbauen wegen der Chassis der Kappas bei welchen die Polydome mit der Zeit aushärten und brechen und die Tieftöner Schaunstoffsicken haben, hier aber alles noch Top in Schuss. Die Atlas deswegen da ich keinen Bock mehr auf rummessen habe, einfach rein und fertig.

    Nun habe ich aber bedenken das wieder so hinzukriegen wie aktuell zu hören. Kann es sein das der vollgestopfte Kleiderschrank eine solch krasse Wirkung mit sich bringt? Habe mich mit Raumakustik nie wirklich beschäftig da zuviel Aufwand und Umbau. Eine solche Basswiedergabe kenne ich nur von meinen Ripolen von früher, die existieren nicht mehr.
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    Geändert von Atomar (07.11.2025 um 23:25 Uhr)

  2. #2
    Benutzer Benutzerbild von Cabrio_User
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    Standard

    Moin,


    es gibt durchaus Räume, Anlagenaufstellungen und Hörposition, die einen recht modenfreien Hörgenuss bescheren. Rein für das Verständnis hat mir der Hunecke Modenrechner geholfen https://www.hunecke.de/de/rechner/raumeigenmoden.html

    Wenn man sich im Wiki die Modenverteilung anschaut, kommt man auf die Idee, dass eine Position des Basses, nahe der Mitte des Raumes gut sein könnte. Meiner Erkenntnis nach kann man einen guten Bass auch daran bestimmen, dass er sehr trocken, farbig und hart/schnell spielt. Da ein Bass eine Einschwingzeit besitzt, aber in einem guten Raum/Posittion wenig Nachhall /Moden, wird die eigentliche Bassinformation "Modenfrei" etwas kürzer zu hören sein, wie diese tatsächlich auf dem Datenträger aufgenommen wurde. Mein Eindruck ist, dass von einem Bass dröhnen, bis zu einem Modenschwachen Bass, die Bandbreite sehr weit ist. Heute fehlt das Dröhnen, morgen kommt die Farbe und die Trockenheit. Der Hifi Enthusiast scheint permanent geneigt zu sein seine Hörumgebung zu optimieren. Es gibt sicherlich auch diejenigen, die einfach "nur" Audiophil hören möchten, aber jene die den feinen Geschmack der Besserungen kennen lernen durften, interessieren sich immer weiter und weiter für die Inhalte, die es besser macht und sitzen dann mit einem Dauergrinsen und Gänsehaut auf der Couch um ihre Platten oder CD Sammlung aufs neue kennen zu lernen.

    Bei dir höre ich heraus, dass du aufgrund der Änderung der Lautsprecher/des Hörraumes Hochgenuss erfährst. Bei mir war es ebenfalls tendenziell der Bass (ist im Tisch verbaut), der mich so richtig neugierig gemacht hat. Ein Bass, der auf einmal viel weniger Maskierungen im Mittelbereich erzeugte. Dies hatte ich so gar nicht erwartet und es hat mich dazu gebracht die Absorber um zu bauen, weil ich durch den Bass neugierig auf Optimierung im Mittel und Hochton Bereich wurde. Nachdem das Caruso Iso Bond großflächig installiert war, bekam der Hochton mehrl Kontur, eine Kontur die wiederum die Wahrnehmung des Tieftons konkreter machte. So dreht sich das bei mir seit Jahren immer wieder hin und her und wird Schritt für Schritt immer weiter optimiert.

    Was ich damit sagen möchte, irgendwas ist immer und wer da dran bleibt erlebt ein ums andere mal tolle Überraschungen. Nicht alle Optimierungen und Veränderungen sind immer eine Besserung, manche dienen auch der Erkenntnis und sind dann Grundlage für die Zielerfüllung der nächsten Optimierung. Wie sagt man so schön, nach der Optimierung ist vor der Optimierung. Wenn du jetzt Lautsprecher gefunden hast, die besser in den Raum passen, kann ich dir nur empfehlen, den Raum noch besser auf die Lautsprecher abzustimmen. Ich bin immer wieder erstaunt, was sich so alles auf dem Weg der Erkenntnisse ergibt und dieser ist in meinen Augen mindestens so spannend, wie der Hörgenuss selbst. Mein Eindruck der letzten Jahre ist, dass ich die Raumantwort und deren Einfluss auf das hören massiv unterschätzt habe und hier das größte Potenzial der Optimierung finden konnte.

    Das einzige was mich heute ärgert, sind Kollegen und Mitstreiter, die meinen Sie haben die absolute Weißheit mit Löffeln gefressen. Meist mit akademischen Hintergrund belächeln sie alle anderen, die ja nur im Halbdunkeln herumtapsen. Man wird sofort in eine Schublade gesteckt, bewertet und da kommt man dann auch nicht mehr heraus. Ich kann dir nur Mut machen, der Hifi Professor hat auch mal klein angefangen und versteht selbst heute nicht alle Inhalte, von daher ist keiner Allwissend und niemand hat soviel Ahnung von dem eigenen Hörraum und Gewohnheiten, wie derjenige der ihn selbst nutzt.

    Grüße Chris

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  3. #3
    Vorsicht schräger Humor
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    Hall Chris,
    vielen Dank für deinen Bericht!


    Gruß Kalle

  4. #4
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    Moin,

    so wie Chris habe ich das ebenfalls gemacht - Modenrechner mit Hörplatzmessungen abgeglichen:
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    Falls Du das Messmikro doch noch mal einsetzen musst - Raummessung geht mit der 0 Grad Kalibrierung ebenfalls.
    Direkte Messung (erste Wellenfront) und "gewedelt" (grob Energie am Hörplatz) kann man damit machen.
    Gruß Karsten

    Wer den Blick immer nur stramm auf den Horizont gerichtet hat, stürzt über die Ruinen der Vergangenheit.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    Wenn dich nichts stört, ist doch alles prima. Ein vollgestopfter Kleiderschrank oder Sofas sind jedenfalls günstig. Außerdem kommt es stark auf die Aufstellung und Hörposition an.

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