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 Zitat von stoneeh
https://jahonen.kapsi.fi/Audio/Papers/AES_PortPaper.pdf
" Large ports with a taper designed to minimize turbulence will act poorly to exchange the air in the box and subsequently exchange heat. Ports that are in fact overdriven under maximum use and located at the top and bottom of the box would be preferred. Creating an asymmetry between the two is not largely useful although a compromise may exist."
Figure 43b show the results of all six trials. One trial was done with the box completely
sealed. The results clearly show that all of the ported conditions cool the box
significantly over the sealed box.
Aber, ich gebe zu, weniger als gedacht.
Siehst. Und ich erinnere mich grad, warum ich meine Meinung so selbstsicher verlautbart hab - es gibt dazu ja empirische Daten. Siehe -> klick
Nach ~1h Prügelbetrieb in der CB mit Musik kein bzw. kaum ein Erwärmungstrend an der Spule, bzw. auch keiner der über die rein via der an die Spule zugeführte Energie berechnete Erwärmung hinaus geht.
Die benutzen "Pink Floyd - The Dark Side of the Moon". Spitzenspannung am Chassis - nach Tiefpassfilterung sind nicht ganz 40 V. Leider schreiben sie nichts vom Crestfaktor, sollen wir 12 dB annehmen? Dann bleiben 10 Vrms übrig, an 8 Ohm (Nennimpedanz des Chassis, auß der Grafik abgeschätzt, steht das sonst irgendwo?) bleiben also noch lauschige 12,5 W übrig. Das ist _kein_ Prügelbetrieb, aber auch nicht wenig.
Wenn du Betriebssicherheit vorneanstellen willst, dann schaust du eher auf die Sprungantwort - bzw. lässt in den 2nd und 3rd order Modellen die Kapazitäten ganz weg. Dann kommst du halt für einen Tieftöner im geschlossenen Gehäuse auf sagen wir 10 K/W, das wären also mit der Leistung oben 125 °C. Und jetzt schau mal in Figure 9 (da haben die mit 11,2 Vrms gearbeitet).
Das du in der Praxis da vielleicht nicht hinkommst, weil das Signal so geformt ist, dass sich das System nie voll "aufladen" kann, und außerdem die Kühlung gerade bei Tieftönern nichtlinear ist (stärker bei höherer Auslenkung), kann man ja erstmal mitnehmen. Mache ich auch bei der Flat White, wenn sie dann endlich mal fertig wird, ich ignoriere die mögliche Überlast solange weg bis sie mir auffällt (was einen neuen BMR bedeuten könnte )
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Figure 43b show the results of all six trials. One trial was done with the box completely sealed. The results clearly show that all of the ported conditions cool the box significantly over the sealed box.
 Zitat von JFA
Aber, ich gebe zu, weniger als gedacht.
Die zweite Grafik in Fig. 43b beachten, die sich nicht, wie das von dir gewählte Zitat, auf die Temperatur des Gehäuseinneren bezieht, was uns nur sekundär interessiert, sondern auf die Schwingspulentemperatur, was das wirklich kritische ist. Du wirst erneut zugeben, dass das nicht ist was du erwartet hättest (gut, ich das erste mal als ich es gesehen habe eigtl. auch nicht :P).
Da synthetisches Breitbandsignal, statt Musik, stelle ich diesen Datensatz in der Relevanz aber hinter dem in Chapman's Paper an.
 Zitat von JFA
Die benutzen "Pink Floyd - The Dark Side of the Moon". Spitzenspannung am Chassis - nach Tiefpassfilterung sind nicht ganz 40 V. Leider schreiben sie nichts vom Crestfaktor, sollen wir 12 dB annehmen? Dann bleiben 10 Vrms übrig, an 8 Ohm (Nennimpedanz des Chassis, auß der Grafik abgeschätzt, steht das sonst irgendwo?) bleiben also noch lauschige 12,5 W übrig. Das ist _kein_ Prügelbetrieb, aber auch nicht wenig.
4.3.1. The woofer was placed in a 50 litre sealed cabinet to give a smooth bass response with a -3dB frequency of 40 Hz. For measurement of the thermal step response a sinewave frequency of 212 Hz was used at 11.12 Vrms. At this frequency the phase shift was 0.03° and themagnitude of the impedance 6.02 ohms. The DC resistance R. was 5.60 ohms.
Klassischer 8 Ohmer.
7. No crossover filter was used and the peak, unclipped voltage from the amplifier was 45.7 V.
Als Spitzen-Vrms-Wert, wären das 260 Watt Peak an Nennimpedanz. Wenn das für einen 7Zöller kein Prügelbetrieb ist, dann was?
Alternativ, wenn sie VPeak gemeint hätten, wären das 32 VRms, somit 130 Watt - noch immer für nen 17cm Woofer nicht wenig.
Und ja, ist Musik, mit Crestfaktor. Also genau das Material, mit dem auch wir unsere Lautsprecher füttern, und somit genau, was wir wissen wollen.
 Zitat von JFA
Und jetzt schau mal in Figure 9 (da haben die mit 11,2 Vrms gearbeitet).
Das ist die Messung mit Dauersinus, bei 212 Hz, also eine Frequenz bei der der Woofer kaum hubt und somit auch kaum kühlt. Wurde nur so gemessen, um ihr Berechnungsmodell zu verifizieren - Praxisrelevanz hat diese Messung keine.
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Die 45,7V sind ungefiltert, die haben noch einen 3 kHz Filter davorgesetzt. Und nein, das ist kein Prügelbetrieb. Das ist zwar laut, aber in der von mir erlebten Realität normal.
Ich hab jetzt bis morgen nachmittag nur Handy, da ist schreiben doof drauf. Aber denkt bitte einmal über diese beiden Folgen nach:
01210110
02ü20000
Die haben den gleichen Effektivwert, den gleichen Crestfaktor, aber einen unterschiedlichen Mittelwert, weswegen sie sich unterschiedlich auf die Temperaturentwicklung auswirken
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Als Woofer macht der diese Leistungszufuhr mit Glück überhaupt mechanisch mit. Im Mittelton wär's was anderes, da kann man (je nach Produkt) mehr Spitzenleistung reinschicken, um auf einen höheren RMS-Wert zu kommen; aber der Thread heißt ja "Tieftonabstimmung mit Vorwiderstand".
Konsequenz dieser kleinen Randdiskussion ist trotz allem dass man sich bei Musik, selbst bei Langzeit-Großsignalbetrieb (auf Deutsch: langem lauten hören) keine großen Gedanken machen muss, dass sich das Gehäuse aufheizt und die Schwingspule dadurch irgendwann abbrennt. Das zeigt sowohl die Messung mit Musik im Chapman-Paper, als auch das JBL/Infinity-Paper, letzte Grafik, wo zwar die stetige Gehäuseerwärmung in CB zu sehen ist, die sich aber nicht in einer erhöhten Schwingspulentemperatur widerspiegelt. Das wirklich coole und der Intuition widersprechende ist, dass gezeigt wird, dass es sogar BR-Varianten gibt, die die Schwingspule schlechter kühlen als CB 
Gesellt man einen Vorwiderstand dazu, der ebenfalls Leistung aufnimmt, und Wärme abgibt, könnten sich die Verhältnisse verschieben. ABER, wer schreibt einen vor, dass man diesen im Gehäuseinneren platzieren müsste? Man kann ihn auch außerhalb der Lautsprecherbox anbringen, oder zB in einer separaten Gehäusekammer mit Kühlschlitzen. Dieser vermeintliche Problempunkt ist also auch schnell geklärt.
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Chef Benutzer
Das mit dem externen Gehäuse klingt gut.
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 Zitat von stoneeh
Die zweite Grafik in Fig. 43b beachten, die sich nicht, wie das von dir gewählte Zitat, auf die Temperatur des Gehäuseinneren bezieht, was uns nur sekundär interessiert, sondern auf die Schwingspulentemperatur, was das wirklich kritische ist. Du wirst erneut zugeben, dass das nicht ist was du erwartet hättest (gut, ich das erste mal als ich es gesehen habe eigtl. auch nicht :P).
Das mit der Wärme ist eigentlich ganz einfach: sie will dahin, wo es kalt ist. Oder auch: kälter als die Umgebung kann es, in Abwesenheit von Kältemaschinen, nicht werden, sie ist die Bezugsgröße (in Schaltungstechnisch gesprochen: die Masse). Soll heißen: die Luft im Gehäuse ist die Umgebung, und wenn die bei BR kühler als bei CB ist, dann muss auch die Schwingspule bei ansonsten gleichen Bedingungen kühler werden. Das ist ganz triviale Physik. Wenn sie das wider Erwarten nicht tut, dann sind die Bedingungen nicht gleich, und ein Messfehler lässt sich auch nicht ausschließen. Dem Autor kommt es auch etwas merkwürdig vor und er hat keine schlüssige Erklärung, theoretisiert was über nicht steady-state bei CB. Dann müsste sich aber die Zeitkonstanten massiv verschoeben haben. Nicht gleiche Bedingungen könnten - ich spekuliere, weil ich dazu im Paper nichts lese - zB die unterschiedliche Wirkleistungsaufnahme von BR und CB sein, weil BR bei gleicher Eingangsspannung durch die Unterdrückung der Resonanzfrequenz mehr Leistung aufnimmt.
Das ist die Messung mit Dauersinus, bei 212 Hz, also eine Frequenz bei der der Woofer kaum hubt und somit auch kaum kühlt. Wurde nur so gemessen, um ihr Berechnungsmodell zu verifizieren - Praxisrelevanz hat diese Messung keine.
Wenn ihre Parameter den Sprung bei 212 Hz perfekt abbilden, dann ist Huben aber auch nicht im Modell mit drin. Steht auch nirgendwo was von. Da wundert micht dann zusätzlich, dass die Messung nachher so gut zum Modell passt. Entweder ist Huben nicht so wichtig für die Kühlung, oder bei dem betrachteten Musikstück muss der TT nicht viel machen.
So, und jetzt zu den beiden Folgen. Ich habe die aufgeschrieben, weil das vielleicht erklären könnte, warum die Erwärmung bei "echter" Musik nicht so ist wie bei einem auf einen bestimmten Crestfaktor optimiertem Signal. Wie geschrieben, beide haben den gleichen Effektivwert (1), den gleichen Spitzenwert (2), aber einen unterschiedlichen Mittelwert (6/8 zu 1/2). Die Wärmemodelle sind Tiefpässe. also Mittelwertbildner, und daher würde Folge 1 zu einer höheren Temperatur als Folge 2 führen. Das heißt, allein mit Effektivwert und Crestfaktor wäre der Unterschied nicht zu erklären, man braucht auch den Mittelwert dazu.
Dazu möchte ich noch anmerken, dass das Eingangssignal des Tiefpasses in diesem Fall die Momentanleistung ist.
Ob das bei jeglicher Musik so ist, oder die gerade ein passiges Stück gefunden haben, kann ich nicht sagen, und ich bleibe da dann lieber konservativ.
Man kann ihn auch außerhalb der Lautsprecherbox anbringen, oder zB in einer separaten Gehäusekammer mit Kühlschlitzen.
Ich bin dir Lichtjahre voraus
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 Zitat von JFA
Wenn sie das wider Erwarten nicht tut, dann sind die Bedingungen nicht gleich, und ein Messfehler lässt sich auch nicht ausschließen. Dem Autor kommt es auch etwas merkwürdig vor und er hat keine schlüssige Erklärung, theoretisiert was über nicht steady-state bei CB. Dann müsste sich aber die Zeitkonstanten massiv verschoeben haben. Nicht gleiche Bedingungen könnten - ich spekuliere, weil ich dazu im Paper nichts lese - zB die unterschiedliche Wirkleistungsaufnahme von BR und CB sein, weil BR bei gleicher Eingangsspannung durch die Unterdrückung der Resonanzfrequenz mehr Leistung aufnimmt.
Ich hätte das ganz banal mit dem Hubunterschied von CB zu BR erklärt gehabt. Muss nicht sein, kann aber. Was auch immer die Ursache, man kann sie nicht vom System isolieren; d.h. wir sehen schlicht eine Praxisbetrachtung, die alle jeweils geltenden Variablen miteinbezieht, und die gerade dadurch hohe Aussagekraft hat.
Was ich noch kurz kommentieren möchte sind die absoluten Schwingspulentemperaturen in der Grafik. Die befinden sich zwischen grob 150 und 200° C.
Man liest ja oft, dass man PA-Lautsprecher gerne mal mit 100-200° simulieren dürfte, da das den Betriebsparametern in der Praxis entspräche. Manch einer mag diese Messung nun als Bestätigung dafür gesehen haben. Aber, wie so oft, genaues hinsehen offenbart die Realität - 1. es wurde hier ein alter 18Zöller mit 250 Watt Dauerleistung beschickt. Das Paper stammt von um die Jahrtausendwende - Chassis von damals hatten bei weitem nicht die elektrisch-thermische Kapazität der aktuellen "Waffen"; 2. selbst für heutiges Material wären 250 Watt Dauerleistung nicht wenig, denn bei durchschnittlichen / üblichen 10 dB (Quelle) Crestfaktor wären das 2500 Watt Peak.
Realistische Werte bei Musikbetrieb siehe nochmal das Chapman-Paper - die spielen sich in dem Fall bei ~20° Schnitt und 40° Peak Erwärmung ab.
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So, und eins noch. Man liest ja gelegentlich, man würde durch den Vorwiderstand den Dämpfungsfaktor der Endstufe komplett belanglos machen, und sich dadurch mangelnde Kontrolle durch den Amp einhandeln. Dazu lass ich folgendes hier: Damping Factor Debunked (linea-research.co.uk)
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möchte doch bloß hören...
Wir hatten hier doch das Thema Vorwiderstand im Zusammenhang mit Power Compression schon in extenso durchgekaut....
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 Zitat von stoneeh
Ich hätte das ganz banal mit dem Hubunterschied von CB zu BR erklärt gehabt. Muss nicht sein, kann aber. Was auch immer die Ursache, man kann sie nicht vom System isolieren; d.h. wir sehen schlicht eine Praxisbetrachtung, die alle jeweils geltenden Variablen miteinbezieht, und die gerade dadurch hohe Aussagekraft hat.
Nein, wir sehen erstmal etwas, was der gängigen Physik zu widersprechen scheint. Dafür müsste der Grund gefunden werden. Es einfach mit "ist halt so" ab zu tun reicht da nicht, schon gar nicht, wenn einem der Widerspruch in den beiden Grafiken so dermaßen ins Gesicht springt.
Was ich noch kurz kommentieren möchte sind die absoluten Schwingspulentemperaturen in der Grafik. Die befinden sich zwischen grob 150 und 200° C.
Man liest ja oft, dass man PA-Lautsprecher gerne mal mit 100-200° simulieren dürfte, da das den Betriebsparametern in der Praxis entspräche. Manch einer mag diese Messung nun als Bestätigung dafür gesehen haben. Aber, wie so oft, genaues hinsehen offenbart die Realität - 1. es wurde hier ein alter 18Zöller mit 250 Watt Dauerleistung beschickt. Das Paper stammt von um die Jahrtausendwende - Chassis von damals hatten bei weitem nicht die elektrisch-thermische Kapazität der aktuellen "Waffen"; 2. selbst für heutiges Material wären 250 Watt Dauerleistung nicht wenig, denn bei durchschnittlichen / üblichen 10 dB ( Quelle) Crestfaktor wären das 2500 Watt Peak.
Realistische Werte bei Musikbetrieb siehe nochmal das Chapman-Paper - die spielen sich in dem Fall bei ~20° Schnitt und 40° Peak Erwärmung ab.
Die Verlustleistung in der Schwingspule ist bei gleichem Wirkugnsgrad und auch ansonsnten gleichen Bedingungen die gleiche, egal ob uralter oder moderner Treiber. Bei "modernen" Konstruktionen wird mehr darauf geachtet, dass die Wärme an die - Achtung! - Umgebung, sprich: das Gehäusevolumen abgegeben wird. Da ist es von großem Vorteil, wenn die Luft im Gehäuse kühler ist. Und das ist sie bei ventilierten Gehäusen.
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walwal: schönes Paper! Insb. die Vergleichsmessungen der rohen Wellenform. Besser hatte man den Unterschied, bzw. die Abwesenheit davon, kaum veranschaulichen können.
JFA: ich erinnere dran, dass sich empirische Daten nicht an der Theorie beweisen müssen, sondern umgekehrt. Wie gesagt, was auch immer die Ursache, sie ist in der Messung prinzipbedingt berücksichtigt - ob eine bzw. deine oder meine Theorie / These sie erklären kann, ist für den Wahrheitsgehalt egal.
Mein Erklärungsversuch ist aber denke ich kein schlechter - Treiber hubt in CB bei gleicher Anregung mehr, Spule wird dadurch stärker belüftet und gibt dadurch mehr Wärme ans Gehäuseinnere ab - d.h. Spule bleibt relativ kühler, Gehäuseinneres erwärmt sich durch die höhere von der Spule und deren Belüftung abgegebene Verlustleistung relativ stärker.
Ich weise auch nochmal drauf hin, dass während die unterschiedlichen Skalen der beiden Graphen das auf den ersten Blick vll. anders aussehen lassen, zu Ende der Messdauer bei der CB noch immer ein Delta von ~150° C zwischen Gehäuseinnerem und Spule besteht. Die Erwärmung des Gehäuseinneren ist also offensichtlich schlicht zu gering, um einen überhandnehmenden Effekt auf die Schwingspulentemperatur zu erzielen, und wird von anderen Faktoren überdeckt.
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Trüge der Hub nennenswert zur Kühlung bei, dann würden aber die Ergebnisse aus dem Chapman Paper nicht passen, wo das Modell an Bedingungen ohne Hub angepasst wurde
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Wenn's so ist, wie gesagt - dass Person x oder y es nicht schaffen eine Theorie dazu zu formulieren, juckt die Daten nicht.
Wenn du den vorhandenen Daten nicht zustimmen willst, dann Gegenthese mit Beleg durch eigenes Experiment, oder Verweis auf entsprechende empirische Daten Dritter. Viel Spaß.
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Du versuchst da gerade, gegen eine Theorie zu argumentieren, die sich "Thermodynamik" nennt. Ich glaube, da verlierst du.
Also: die Daten sind inkonsistent oder passen nicht zur Physik dieses Universums was daran liegen mag, dass die Versuchsbeschreibungen unzureichend sind.
Btw, beim Vergleich BR und CB, da waren beide nicht gleich entzerrt, oder? Dann ist der Unterschied im Hub zwischen BR und CB auch nicht so groß (der in der Lautstärke und Wirkleistungsaufnahme aber erheblich)
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Unser Verständnis (wissenschaftlicher Konsens) der Thermodynamik passt schon so. Auch und insb. weil sie keine Theorie mehr ist, sondern vor laaangem durch Versuch und/oder Beobachtung verifiziert. Hapern tut's daran, dass du dein Verständnis dieser grob auf diesen Fall zu klatschen versuchst, und dir offensichtlich eine oder mehrere Variablen fehlen und/oder du deren Einfluss falsch einschätzt.
Dokumentation einer Messung ist natürlich grundsätzlich ein springender Punkt. Könnte hier mehr sein, aber das wichtige ist gelistet. Zur Anregung bzw. Leistung, ich zitiere: "A pink noise signal of 20 to 2,000 Hz was presented to the woofer. ... A level of 250 real watts (true electrical power based on voltage and current, not DC resistance) was placed on the driver." Und der Messaufbau ist in Fig. 43a (vorletzte Seite des PDFs) skizziert.
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 Zitat von stoneeh
Unser Verständnis (wissenschaftlicher Konsens) der Thermodynamik passt schon so. Auch und insb. weil sie keine Theorie mehr ist, sondern vor laaangem durch Versuch und/oder Beobachtung verifiziert. Hapern tut's daran, dass du dein Verständnis dieser grob auf diesen Fall zu klatschen versuchst, und dir offensichtlich eine oder mehrere Variablen fehlen und/oder du deren Einfluss falsch einschätzt.
Soso.
Ich probiere es jetzt noch einmal, wenn es dann nicht bei dir ankommt wird es das eh nie mehr.
- Das thermische Modell ist im Chapman-Paper abgebildet (Figure 5). R1 ist der Wärmewiderstand zwischen Schwingspule und Luftspalt, R2 zwischen Luftspalt und Magnet, R3 zwischen Magnet und Gehäuseinnenraum. Dessen Temperatur ist im Modell Ta. Die Kapazitäten sind die Wärmekapazitäten der jeweiligen Bauteile und bestimmen zusammen mit den Widerständen die Zeitkonstanten.
- Der Vergleich mit den Messdaten zeigt eine ziemlich gute Übereinstimmung des Modells und der gefundenen Parameter, obwohl die in einem Betriebsfall mit wenig Hub ermittelt wurden, das Chassis selber bei den angegebenen Leistungen mit Musik aber schon signifikant hubt (nach deiner Aussage verwunderlich, dass der das mechanische mitmacht).
- Die gemessene Gehäuseinnentemperatur Ta in CB ist ungefähr 10K (umgerechnet aus den °F) höher als beim schlechtesten BR Fall.
- Damit bei gleicher Wirkleistungsaufnahme die Schwingspule in CB kühler oder gleich warm wie in BR sein kann, müssen sich die Widerstände im Betrieb verändern, und das darf nur bei CB signifikant sein, nicht bei BR
- Eine denkbare Möglichkeit ist, dass das durch mehr Hub (-> höhere Schwingspulengeschwindigkeit) geschieht; das würde aber den Ergebnissen aus dem Chapman-Paper widersprechen.
- Eine Lösung aus dem Dilemma könnte das nichtlineare Modell von Klippel sein, vereinfacht in Fig 25. Ein Ableitwiderstand stellt dort die geschwindigkeitsabhängige Belüftung dar. Dann müsste man allerdings erklären, warum das nur bei CB und nicht bei BR signifikant ist, und warum die Ports so unterschiedlich wirken =>
- Weil BR die Resonanzfrequenz unterdrückt kann effektive Schwingspulengeschwindigkeit kleiner sein als bei CB. Wenn die Ports zu klein bemessen sind wird die Resonanzfrequenz nicht mehr so gut unterdrückt und die effektive Schwingspulengeschwindigkeit höher als bei linear arbeitenden Ports sein. Diese Punkte werden in dem Paper nicht angegangen, und deswegen ist das alles nur Stochern im Nebel.
- Die Messdaten zeigen, dass CB nur kühler ist als die Variante mit den Ports, die - laut Text - im laminaren = linearen Bereich betrieben werden. Tatsächlich steigt die Temperatur der Schwingspule bei allen noch an, bei CB aber am stärksten, deswegen ist davon auszugehen, dass die sich noch angleichen werden
- Im Ergebnis: Deine Aussage, dass CB besser kühlt als BR, ist nicht haltbar. Unter der Annahme, dass das nichtlineare Klippel-Modell zutrifft, und CB da einen Vorteil bei der internen Schwingspulenkühlung hat, wird dieser Vorteil komplett von der niedrigeren Gehäuseinnentemperatur negiert. Am Ende wird ein real exististierendes BR, welches eben nicht immer laminar betrieben wird, die Schwingspule kühler halten als CB.
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Vielen Dank für die deutlichen Ausführungen .
Auch geht Chapmann von total veralteten Lautsprechern aus.
Die Spulen hängen heute nahezu frei im "Wind" und die Wärmekapazität der paar Neodymscheiben ist doch sehr begrenzt. Die zulässigen Leistungsangaben steigen dabei auf enorme Werte, Ich denke die Chassishersteller wissen schon was sie da riskieren.
Abgesehen davon laufen solche Lautsprecher im HiFiBetrieb doch eher im "Leerlauf".
Jrooß Kalle
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Hallo,
den Zusammenhang der kühleren Schwingspule im vergleichsweise wärmeren CB-Gehäuse könnte ich mir wie folgt vorstellen.
Die nach außen schwingende Membran erzeugt im Gehäuse einen Unterdruck. Das sorgt für eine Abkühlung des eingeschlossenen Luftvolumens. Auf Grund der vergleichsweise größeren Temperaturdifferenz zwischen Luft und Schwingspule als bei geöffnetem BR-Gehäuse entsteht hier ein höherer Wärmestrom als im BR-Gehäuse; die Schwingspule gibt mehr Wärmeenergie an die Luft ab.
Jetzt schwing die Membrane nach innen und erhöht damit den Druck im Gehäuse. Dies sorgt für eine Temperaturerhöhung der eingeschlossenen Luft. Die Temperaturerhöhung ist jedoch nicht ausreichend groß um einen Wärmestrom von Luft in die (vergleichsweise heiße) Schwingspule zu generieren. Im Wesentlichen ist daher ein Wärmestrom vom Luftvolumen in die Gehäuseinnenwände, Chassiskorb etc. zu erwarten.
Dieser Vorgang wiederholt sich nun entsprechend des Testsignals andauern.
Damit "pumpen" wir in der Schwingspule entstehende Wärme mit jedem Zyklus aktiv in die Gehäusewände.
Lediglich eine Idee
Gruß
Nico
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Interessanter Gedanke 
Hat zwei Haken:
1) der Innendruck eines BR-Gehäuses ist bei Betrieb um die Resonanzfrequnz herum größer als der in CB
2) Es werden so Innendrücke von 130 dBSPL erreicht, das sind 63 Pa. Der Luftdruck um das Gehäuse drumzu ist 101.035 Pa... da wird nicht allzuviel Luft durch die Komprimierung erwärmt
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