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Erfahrener Benutzer
 Zitat von Gaga
Seht ihr prinzipielle Gründe, keine serielle Weiche zu bauen?
Ich überlege ernsthaft, eine der seriellen Weichen auf z bauen und im Vergleich zur parallelen Weiche zu messen. Lohnt sich der Aufwand, was meint ihr?
Hallo Christoph,
seit es verlässliche und bezahlbare Simmulationsprogramme gibt, spricht aus meiner Sicht eigentlich nichts gegen einen Einsatz einer seriellen Weiche. Ohne Simu zur "Trial and Error" Zeit war das schwieriger, da sich die Bauteile und die Chassis gegenseitig beeinflussen und deshalb schwieriger vorauszusehen war, wie sich ein Bauteilwechsel auswirkt...
Jetzt spricht aber immer noch dagegen, dass es schwierig ist, die einzelenen Zweige zu messen, da für eine exakte Funktion der seriellen Weiche immer alle Chassis angeschlossen sein müssen (es sei denn, du hast einen Impedanzverlauf, den du einfach mit ein paar Bauteilen nachstellen kannst).
Soweit zumindest meine bescheidenen Erfahrungen mit dem seriellen Paralleluniversum...
Grüße
Chlang
Alle selbst ernannten Götter werden dir zürnen, wenn du dich nicht von ihnen erlösen lässt.

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Chef Benutzer
LB2 - serielle Weiche Messung vs Simu
Moin zusammen,
kurze Zwischenmeldung zum Stand der Dinge: Leider habe immer noch keine Zeit gefunden, die Fasen zu fräsen - aber heute sind die Teile für die Frequenzweichen angekommen und ich habe schnell einen Versuchsaufbau der seriellen Weiche 2 versucht.
Neben der Fase versuche ich auch Basotect oder ähnliches Dämpfungsmaterial seitlich des WGs anzubringen und dessen Wirkung zu messen.
Ich habe auch ein paar Messungen zur Anbringung von Dämpfungsmaterial seitlich des WGs gemacht - leider mit geringem Erfolg. Dazu später mehr.
Zunächst aber kurz zur seriellen Weiche und ein paar Q&D Messungen vs der Simulation.
Zunächst habe ich versucht die in Beitrag #60 gezeigte 'serielle Weiche 2' mit Standard-Bauteilen so gut wie möglich aufzubauen.
Die Messung (46 cm Entfernung, Mikro auf HT-Höhe) sah dann auch so aus:

Also bin ich zurück in das Simu-Programm und habe versucht, die Bauteilewerte auf gängige, oder gut zusammensetzbare Werte zu ändern, ohne den simulierten Frequenzgang all zu sehr zu verschlechtern.
Das ergab diese Werte für die serielle Weiche 2:

Dazu Frequenzgang und Phase bei 0°:

Und die horizontale Abstrahlung von 0-60°:

Wie sieht nun die Messung mit den 'realen' Bauteilewerten aus?
Messung aus 48 cm Entfernung, Mikro auf HT-Höhe. FR und Phase:

Sieht jetzt wilder aus, als es ist, da die Y-Achse stärker gespreizt ist, als bei der Simu. Der FG verläuft weitgehend innerhalb +/- 2 dB.
Q&D Winkelmessungen bei 0, 15, 30 und 45°:

Group Delay:

Klirrmessung:

Ich wundere mich ein wenig über den hohen K3 unter 2 kHz - die KE25 sollte da schon langsam getrennt sein und die 13M/8636 hatten das bei der ersten Klirrmessung hier nicht gezeigt. Das werde ich noch genauer anschauen...
Zu guter Letzt noch der Vergleich von Simulation und der Messung:

Damit kann ich leben....
Weiter geht's dann mit der Anbringung der Fasen, Messung der Auswirkung aus die Kantendiffraktion und ein paar Infos zur Anbringung von Dämpfungsmaterial auf der Boxen-Front.
Bis dahin frohes Basteln,
Christoph
Geändert von Gaga (22.10.2013 um 06:37 Uhr)
Grund: Schreibfehler....
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Schrott wird wieder flott
Hi Christoph,
Wegen dem K3 von der KE.
Vielleicht läuft die Flanke des Ht doch zu flach und die Trennung ist somit eigentlich zu tief.
So würd's ich mir auf die Schnelle erklären.
Vielleicht kannst du TMT doch mit 'nem Widerstand ersetzt messen ?
Grüsse Michi
Zitat von A.E.
Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.
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Chef Benutzer
LB2 - serielle Weiche Klirrmessung?
Hi Michi,
Wegen dem K3 von der KE.
Vielleicht läuft die Flanke des Ht doch zu flach und die Trennung ist somit eigentlich zu tief.
So würd's ich mir auf die Schnelle erklären.
Vielleicht kannst du TMT doch mit 'nem Widerstand ersetzt messen ?
Das hat mir keine Ruhe gelassen, also hier die Messung des HT (47 cm Entfernung, Mikro auf Höhe HT), die MTs wurden durch einen R mit 4.1 Ohm ersetzt. Der HT in der seriellen Weiche 2, MT= 4.1 R:

Dazu die Messung des MT, die selben Messbedingungen, HT ersetzt durch R=6.8R:

Zumindest die HT-Filterflanke fällt doch recht steil ab, trotz der relativ niedrigen Schnittpunkt der Filterflanken bei 1400 Hz.
Die dazu gehörigen Klirrmessungen, selbe Messbedingungen und Mikroposition.
HT:

und MT:

Irgendwie messe ich doch dummes Zeug hier - bei beiden Messungen liegt K3 definitiv über dem in 1 m Entfernung an den unbeschalteten Chassis gemessenen K3. Vor allen Dingen die Messung der beiden 13M/8636 passt überhaupt nicht zur Messung in Beitrag #49. Auch die Klirrmessung bei Hifi-Selbstbau zeigt für die KE25 bei 1000 Hz selbst bei 95dB nur 0.5% K3. K3 ist auch immer niedriger als K2...
Wo oder wie könnte ich mir den K3 einhandelt haben???
Für die Überprüfung des Mess-Setups ist's heute zu spät, kann jetzt keine Kontroll-Messungen mehr durchführen, also morgen mehr....
Grüße,
Christoph
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gewerblich
Also, es gibt 2 Dinge, die bei den Messungen unterschiedlich waren.
- Messabstand
- Beschaltet/unbeschaltet
Ich würde also im nächsten Schritt die beschalteten Treiber mit 1m Abstand messen (Bei gleicher Spannung am Treiber).
Wenn dann der Klirr wieder "normal" ist liegts am Mikrofon... Das ist oft die Sache worin sich günstige und wertigere Mics unterscheiden.
Die günstigen Kapseln können (teils erheblich) weniger Pegel ab.
lg
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Chef Benutzer
Hallo Alexander,
zunächst mal vielen Dank für Deinen klaren Blick - macht absolut Sinn Dein Vorschlag.
Ich habe die Kontrollmessung jetzt schnell andersrum gemacht (weil ich sonst für die 1-m-Messung in ein anderes Zimmer hätte ziehen müssen).
Also, es gibt 2 Dinge, die bei den Messungen unterschiedlich waren.
- Messabstand
- Beschaltet/unbeschaltet
Also habe ich wieder relativ nah gemessen (42 cm), dafür aber unbeschaltet/beschaltet gemessen. Das Setup, Lautstärke, Messabstand etc. sind für die folgenden Messungen identisch.
Der KE25 unbeschaltet:

Die beiden 13M/8636 unbeschaltet:

Die KE25 und 13M/8636 parallel, unbeschaltet:

Das beruhigt mich erstmal - K3 ist wieder unten, K2 > K3, wie bei den Messungen, die in 1 Meter Abstand durchgeführt wurden.
Im Vergleich mit der seriellen Weiche 2:

Da ist er wieder, der K3-Buckel, und das obwohl die absolute Lautstärke bei Messung mit Weiche geringer ist.
Ist also diese serielle Weiche eine besonders blöde Last für den Messverstärker?
Muß ich mich jetzt nicht um ein neues Mikro, sondern um einen neuen Messverstärker kümmern?
Ich erinnere mich dunkel, daß hifi-selbstbau auch einmal unerklärlich hohen Klirr beim EM4 gemessen hatten und die Ursache wohl ein (defekt?) am Messverstärker war - was mich ein wenig versöhnt. 
Ist Euch das auch schon mal passiert? Welche Messverstärker verwendet ihr? Ach ja, ich benutze im Moment eine 19'' Endstufe PA 3000 von Mc CRYPT....
Ich baue mal eine parallele Weiche auf und schaue, wie sich der Klirr damit misst....
Grüsse,
Christoph
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Christoph,
entschuldige die eventuelle Naivität meiner Frage:
Was spricht dagegen, einfach Deinen normalen Verstärker, den Du täglich anhörst, für eine Vergleichsmessung herzunehmen?
Beste Grüße,
Winfried
PS: "Nur die eigene Erfahrung hat den Vorzug völliger Gewissheit" (Arthur Schopenhauer)
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Chef Benutzer
Hallo Winfried,
keine Frage, da spricht prinzipiell nix gegen. Außer daß ich den Amp entweder aus dem Setup / Rack im Wohnzimmer ausbauen müsste (och nö) - oder mit meinem ganzen Geraffel in's Wohnzimmer muss, das aber im Moment andersweitig genutzt wird - die Tagesschau läuft....
Und ich vermute, daß ich mir im Moment so gar keine Freude (und Freunde) mit so einer Aktion machen würde. 
Aber ja, klar, die Kontrolle folgt.... Je nachdem muß ich dann trotzdem klären, ob ich mit der seriellen Weiche eine besonders schwierige Last für den Amp gebastelt habe, oder einen besseren Mess-Verstärker brauche....
Daher nochmal die Frage: Was setzt ihr als Messverstärker ein?
Grüsse,
Christoph
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Beste Grüße,
Winfried
PS: "Nur die eigene Erfahrung hat den Vorzug völliger Gewissheit" (Arthur Schopenhauer)
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Chef Benutzer
LB2 - BW3 Weiche, Klirrmessungen
Moin zusammen,
Ich benutze Vincent SP-996 :
Hi Winfried, ein nobler Messverstärker (und schöne Mess-Systeme!).... - oder benutzt Du den ohnehin für Dein aktives LS-System?
Da ich den 19''-Amp etwas schwer und sperrig für den Transport finde, wäre ich halt an einem leichten, guten und preiswerten Amp interessiert.
Ist also diese serielle Weiche eine besonders blöde Last für den Messverstärker?
Ich baue mal eine parallele Weiche auf und schaue, wie sich der Klirr damit misst....
Na denn - hier die BW3-nahe Weiche aus Beitrag #56.
Messbedingungen wie gehabt, Mikro 42 cm Abstand, Höhe HT.
Die Mitteltöner:

Der Hochtöner am WG:

MT und HT mit BW3-Weiche no56, Messpegel wie oben:

MT und HT mit BW3 no56, bei ca 95 dB, Mikro 42 cm:

...und etwas lauter:

Mehr geht jetzt um die Tageszeit nicht hier...
Was fällt auf?
Das K3-Problem zwischen 500 Hz und 1kHz - wie bei der seriellen Weiche gemessen - besteht mit der parallelen BW3-Weiche nicht. Das Mess-Setup wurde zwischen den Messungen heute nicht verändert.
Ich bin verblüfft, wie gut die Xover-Simu der Weiche funktioniert hat. 
Alexander:
Ansonsten sieht die Fast BW3-Weiche mE sehr schön aus.
Alter Fuchs! 
Ich werde mich also weiter praktisch und messtechnisch der BW3-no56 Weiche widmen. Und am Wochenende dann hoffentlich endlich die Fasen und die Aufweitung um 2-3 kHz angehen können.
...und bin immer noch an Tips für kleine, gute Messverstärker interessiert.
Grüsse,
Christoph
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Nur kurz [off-Topic]:
 Zitat von Gaga
 Zitat von wgh52
...SP-996...
...benutzt Du den ohnehin für Dein aktives LS-System?
Kurze Antwort: Im Prinzip: Ja.
Längere Antwort: Ich habe die aktivierten B&Ws nicht mehr, sie sind passiv rückgebaut und verkauft. Die sechs SP-996 sind darum "übrig". Zwei davon treiben meine Notlautsprecher Technics SB-7 bis meine vollaktiven BM-11 fertig sind, da ist leicht eine Endstufe für's Messen abzweigbar.
[/off-Topic]
Beste Grüße,
Winfried
PS: "Nur die eigene Erfahrung hat den Vorzug völliger Gewissheit" (Arthur Schopenhauer)
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Chef Benutzer
LB2 - Wavguide, Dämpfung, Kantendiffraktion....
Hallo zusammen,
Ich werde also zunächst Fasen anbringen.
So - das zweite Gehäuse ist gebaut, beide gedämpft, Kabel verlegt und Fasen an die Front gefräst.
.... Das Richtverhalten des Noferro im WG (fast) ohne Schallwand sieht tatsächlich sehr gut aus. Ich hatte ehrlich gesagt den möglichen Schallwandeinfluss vollkommen verpennt und bin fälschlicherweise etwas naiv davon ausgegangen, daß ein HT im WG die Schallwand praktisch nicht mehr sieht....
Neben der Fase versuche ich auch Basotect oder ähnliches Dämpfungsmaterial seitlich des WGs anzubringen und dessen Wirkung zu messen.
Ich hoffe damit ggf. (a) die Wirkung der Fasen zu unterstützen und (b) wenn möglich etwas 'Energie' aus dem seitlich abgestrahlten Frequenzbereich zu nehmen. Falls es erfolgversprechend aussieht, werde ich ein WG seitlich kürzen und dafür Dämpfungsmaterial einbringen....
Eins nach dem anderen....
Zu Basotect oder ähnliches Dämpfungsmaterial seitlich des WGs:
Ich habe verschiedene Versuche dazu durchgeführt, aber die Anbringung (ästhetisch) vertretbarer Mengen hat so gut wie nichts gebracht. Wen's interessiert, ein m.E. sehr informativer Artikel von David L. Ralph (Diffraction doesn't have to be a problem), bebildert und mit Messungen zum Thema ist hier zu finden. Weitere Einzelmessungen hier....
Hier ein praktisches Beispiel beim KEF Monitor LS3/5a (Schaumstoff um den Hochtöner herum angebracht) oder ganz heftig, hier.
Zu Wavguide und Schallwandeinfluß im nächsten Beitrag mehr.
Gruß,
Christoph
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Chef Benutzer
LB2 - Wavguide, Dämpfung, Kantendiffraktion....
Moin,
also, nochmal die Aufweitung der Abstrahlung der KE25 im Waveguide zwischen 2.5 und 3.5 kHz.
Alexander:
Nochmal das Bild der Noferro im WG. Da siehst Du ganz gut das Richtverhalten, wenn seitlich praktisch keine Schallwand mehr vorhanden ist.
Ich denke, mit wie oben empfohlenen Fasen wird es in diese Richtung gehen. Zwar immernoch leicht aufgeweitet um 2,5kHz, aber doch deutlich schwächer:
Hier zum Verständnis die Messung von Alexander aus Beitrag #57.

Habe schnell auf der Homepage von Alexander nachgeschaut, es sind Messungen von 0-90° in 15°-Schritten, d.h. die Aufweitung geht bis ca 30°, die 45°-Messung zeigt den Effekt dann schon nicht mehr.
Christoph Gebhard hat in einem Thread zu 'Bafflestep und Waveguides' im Visaton-Forumeine Messung der Seas NoFerro 600 im Waveguide (ich meine das Monacor WG 300) im Puro-Gehäuse gepostet (0-90°, unbeschaltet):

Auch hier ist eine Aufweitung bei ca 1.5-2.5 kHz sichtbar, bis zu einem Winkel von ca. 40°.
Ein ähnliches Bild für die KE25SC im Visaton Waveguide (Aufweitung bei ca 2.5 kHz bis ca 30°) im Thread 'Concorde mit Waveguide'.
Ich habe daher heute noch einmal ein paar Messungen mit der KE25 im auf 20cm Breite gekürzten Visaton Waveguide ohne Gehäuse durchgeführt. Horizontale Winkelmessungen, 9-50° in 10°-Schritten, 60 cm Abstand:

Auch hier die Aufweitung bei ca 2.5 bis 3.5 kHz unter Winkeln bis 30°.
Im Sonogramm ist die Aufweitung ebenfalls gut zu sehen...

..normiert auf den 0° Frequenzgang:

Auch wenn's mich ein wenig beruhigt, daß die Aufweitung um 2 kHz für Waveguides ein generelles Phänomen (??) zu sein scheint - für wie problematisch haltet ihr die Auswirkung auf den Klang?
Da ich mich damit für die LB2 (noch) nicht zufrieden geben wollte, habe ich weitere Messungen mit dem selben Setup durchgeführt, bei denen ich den Einfluss von seitlich angebrachtem Basotect und anderen Modifikationen auf die Aufweitung angeschaut habe. Dazu dann hoffentlich morgen mehr....
Grüsse,
Christoph
Geändert von Gaga (27.10.2013 um 23:23 Uhr)
Grund: Tippfehler....
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gewerblich
Hi
Magst das RechteckWG mal hochkant ohne Schallwand messen?
... daß die Aufweitung um 2 kHz für Waveguides ein generelles Phänomen (??) ...
Für WGs dieser Größe gilt das.
Der Durchmesser bestimmt wie weit das WG lädt. Grob gesagt: Wellenlängen ab D-WG-Kontur werden nicht mehr gerichtet.
Will man das Richtverhalten fortsetzen sollte das WG umgehend, also 0 Schallwand, in die Fase/Rundung der Gehäusekante übergehen. Könnte aber auch sein, daß das bei der KE25 einfach nicht funktionieren mag.
Klarheit darüber könnte die Hochkantmessung liefern.
Obs klanglich problematisch ist, weiß ich nicht. Müsstest Du ausprobieren. Gibt auf jeden Fall sehr hoch gelobte LS die das auch haben.
Wenn, würde ich auf jeden Fall ein entsprechende Senke auf Achse einbauen.
lg
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Chef Benutzer
Hallo Alexander,
Magst das RechteckWG mal hochkant ohne Schallwand messen?
Ja, mach' ich. Das hat gestern nicht mehr gereicht, weil ich diverse andere Modifikationen (Basotect seitlich und WG am Hals verlängern) ausprobiert und gemessen habe.
Für WGs dieser Größe gilt das.
Der Durchmesser bestimmt wie weit das WG lädt. Grob gesagt: Wellenlängen ab D-WG-Kontur werden nicht mehr gerichtet.
OK, das sehe ich auch bei meinen Messungen mit modifiziertem WG. Ich wollte für mich zunächst die Effekte Baffle Step, Kantendiffraktion und untere Grenzfrequenz der Waveguide directivity klar kriegen und unterscheiden. Schick wäre dann für den Zweck (Schallwandbreite ca 24 cm und ca 1.5 kHz Trennfrequenz) evtl. ein ovales WG gewesen, das zumindest horizontal bis zur Trennfrequenz 'richtet'.
Will man das Richtverhalten fortsetzen sollte das WG umgehend, also 0 Schallwand, in die Fase/Rundung der Gehäusekante übergehen.
Ich habe nochmal nachgeschaut: Tatsächlich hatte ich das Problem bei der LB3 (SB Acoustics SB29RDC im Monacor WG-300) nicht:

Da geht das WG fast direkt in die gerundeten Seitenwände über. Daher hatte ich das Problem bei der LB2-Planung überhaupt nicht auf dem Schirm.....
Wenn, würde ich auf jeden Fall eine entsprechende Senke auf Achse einbauen.
...wird bei der finalen FW-Entwicklung berücksichtigt.
Grüsse,
Christoph
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Chef Benutzer
LB2 - KE25 im Waveguide - horizontal vs vertikal...
Moin zusammen,
hier also die vergleichende Winkelmessungen des KE25 im Waveguide, einmal quer (20cm WG, horizontal)

und hochkant (15cm mit den kleinen Einfräßungen, vertikal).

Die Messungen habe ich an einem leicht modifizierten Waveguide durchgeführt. Zwischen KE25 und Waveguide-Hals wurden 8 mm Filz zur Verlängerung des Waveguides angebracht (die Idee war die KE25, angesichts der angestrebten relativ niedrigen Trennfrequenz, etwas tiefer zu laden). Das hat nicht wie gedacht funktioniert, ich erwähne es nur, wegen der Unterschiede zur Messung der KE25 im WG ohne Modifikation.
Winkelmessungen horizontal, 0-50°, 60 cm Abstand:

Zu sehen ist wieder die Aufweitung zwischen 2.5 und 3.5 kHz bis ca. 30°.
Dazu im Vergleich die vertikale Abstrahlung (WG hochkant) von 0°-60°, 6 cm Abstand:

Der Pegel ist höher, da ich vergessen hatte das Häkchen für die 2-Kanal-Messung zu setzen.
Die kleine Überhöhung im Frequenzgang zwischen 4 und 5 kHz ist bei beiden Messungen zusehen. Vertikal ist nur noch eine vergleichsweise geringe Aufweitung bei 3.5 kHz zu sehen.
Zu sehen auch in dem auf die 0°-Messung normierten, horizontalen...

...und vertikalen Sonogramm:

Der Durchmesser bestimmt wie weit das WG lädt. Grob gesagt: Wellenlängen ab D-WG-Kontur werden nicht mehr gerichtet.
Will man das Richtverhalten fortsetzen sollte das WG umgehend, also 0 Schallwand, in die Fase/Rundung der Gehäusekante übergehen. Könnte aber auch sein, daß das bei der KE25 einfach nicht funktionieren mag.
Klarheit darüber könnte die Hochkantmessung liefern.
Jetzt bin ich mir nicht sicher, ob die Aufweitung bei der vertikalen (WG hochkant) Messung nur wegen der halbrunden Einfrässungen - also unregelmässigerem Kanten-Abstand - geringer ist...?
Was meint ihr?
Grüsse,
Christoph
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gewerblich
Hallo Christoph
2 Streifen stabiles Gaffer und ein bischen Pappe sollten diese Frage beantworten 
Ich denke die "Abrundungen" tragen nicht sehr viel zum verbesserten Verhalten bei.
Das ist schon in erster Linie der Effekt der minimal kleinen Schallwand.
lg
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Chef Benutzer
So, jetzt iss aber gut....
Moin zusammen,
Ich denke die "Abrundungen" tragen nicht sehr viel zum verbesserten Verhalten bei.
Das ist schon in erster Linie der Effekt der minimal kleinen Schallwand.
Yep, ist schon so. Ich bin halt erstaunt, wie stark der Einfluss der Schallwand trotz Waveguide noch ist...
Dazu noch eine kleine Messreihe (die letzte zum Thema!): Ich habe seitlich an das hochkant gestellte Waveguide recht rustikal und provisorisch zwei 10 cm breite Stückchen Karton angebracht und jeweils ein Winkelmessung mit zum Waveguide fluchtenden Seiten (0°, ergibt mit der Waveguide-Breite eine 'Schallwandbreite' von 35 cm) und mit 45° nach hinten gebogenen Flächen durchgeführt (also 'große 10 cm Fasen', direkt am Waveguide):

Die Messungen wurden noch mit dem leicht modifizierten Waveguide (+8 mm Verlängerung am Waveguidehals zur KE25) von 0°-60° in 10°-Schritten, Mikro-Abstand 57 cm, durchgeführt.
Hier die Winkelmessungen mit geraden Seiten (35 cm Schallwandbreite):

Im Vergleich die 45°-'Fasen' unter den selben Meßbedingungen:

Das sieht doch wesentlich besser aus, die Aufweitungen der horizontalen Abtrahlung sind nahezu weg. Sehr gut auch im Vergleich der auf 0° normierten Sonogramme zu sehen.
Gerade 35 cm-Front...

..mit zwei Aufweitungen um ca. 1.5 und 2.5 kHz und mit den 45°-Fasen...

Im selben Sonogramm dargestellt, von 0° nach oben die gerade 35 cm Front, nach unten die beiden 45° Fasen:

Durch die Fasen (bzw. schmale Schallwand) sind die Aufweitungen zwischen 1 und 2 kHz im Griff. Es entsteht eine minimale Aufweitung bei 2.5 kHz, ansonsten ist die Abstrahlung viel gleichmäßger.
Wie gesagt, der doch sehr deutliche Einfliss der Schallwandbreite hat mich überrascht. Aber genug gemessen, jetzt geht's wieder an's Gehäuse-Finish. Die Fasen sind angebracht, aber es muss noch geschliffen und die Oberfläche bearbeitet werden.
Dann hier wieder Messungen der eingebauten Chassis für's Finetuning der Weiche.
Bis dahin frohes Schaffen,
Christoph
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Hallo Christoph,
wieder interessante Untersuchungen die Du hier machst.
Wie wäre es, auf die 45° Fasen einen Basotectkeil o. ä. auf zu setzen,
so daß es wieder eine komplette rechteckige Schallwand ergibt ?
Gruß plüsch
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Chef Benutzer
Hallo Plüsch,
vielen Dank für Dein Interesse! Lustigerweise finde ich bei ausführlichen Recherchen in diversen Audio-Foren irgendwann ganz ähnliche Diskussionen, die die jeweilige Fragestellung vor X-Jahren schon einmal mehr oder weniger erschöpfend behandelt haben...
Zum Thema Waveguide und Schallwandeinfluß zum Beispiel im Visaton Forum hier, oder hier im Forum....
Aber irgendwie hält's bei mir besser, wenn ich den Kram irgendwann selber gemessen habe. 
Wie wäre es, auf die 45° Fasen einen Basotectkeil o. ä. auf zu setzen, so daß es wieder eine komplette rechteckige Schallwand ergibt ?
Denke das würde schon prinzipiell gehen. Ich habe das ja überlegt und aus zwei Grünen verworfen: 1. war der Effekt von an der Seite und an der Front angebrachten Basotect-Stücken eher gering und 2. wollte ich kein graues Basotect einsetzen und farbiges (hier schwarzes) Basotect war nur in Mengen und teuer zu bekommen.
In diesem Zusammenhang habe ich recherchiert, ob und wie sich Basotect einfäben lässt, ohne die Dämpfungseigenschaften zu verlieren. Das geht wohl zumindest mit CapaTrend-Farbe (siehe hier). Falls das doch mal wer machen will....
Für die LB2 versuche ich jetzt die seitliche Fase so nah als möglich an das Waveguide zu bringen. Das sollte dann angesichts der Messungen unten ausreichend sein und sieht vermutlich auch ganz schön aus.
Grüsse,
Christoph
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