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Liebe Mitleserinnen, Mitleser, Foristinnen und Foristen,

wer sich von Euch in letzter Zeit mit dem Gedanken getragen hat, Mitglied unseres wunderbaren IGDH-Forums zu werden und die vorher an dieser Stelle beschriebene Prozedur dafür auf sich genommen hat, musste oftmals enttäuscht feststellen, dass von unserer Seite keine angemessene Reaktion erfolgte.

Dafür entschuldige ich mich im Namen des Vereins!

Es gibt massive technische Probleme mit der veralteten und mittlerweile sehr wackeligen Foren-Software und die Freischaltung neuer User ist deshalb momentan nicht mit angemessenem administrativem Aufwand möglich.

Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das Forum neu aufzusetzen und es sieht alles sehr vielversprechend aus.

Sobald es dies bezüglich Neuigkeiten, respektive einen Zeitplan gibt, lasse ich es Euch hier wissen.

Das wird auch für alle hier schon registrierten User wichtig sein, weil wir dann mit Euch den Umzug auf das neue Forum abstimmen werden.

Wir freuen uns sehr, wenn sich die geneigten Mitleserinnen und Mitleser, die sich bisher vergeblich um eine Freischaltung bemüht haben, nach der Neuaufsetzung abermals ein Herz fassen wollen und wir sie dann im neuen Forum willkommen heißen können.

Herzliche Grüße von Eurem ersten Vorsitzenden der IGDH

Rainer Feile
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  1. #1
    Chef Benutzer Benutzerbild von Christoph Gebhard
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    Standard Die Cordon - Technisch fragwürdig, aber wenigstens konsequent!

    Hallo DIY-Freunde,

    bevor ich mit meiner nächsten großen 3-Wege-Box beginne, habe ich noch ein kleines Spaßprojekt dazwischen geschoben.
    Das, vor allem aus dem Grund, weil ich Bock drauf hatte, aber auch weil im Wohnzimmer derzeit gähnende Leere rechts und links des Fernsehers herrscht

    Die Ergebnisse, die ich erreicht habe, sind erstaunlich vielversprechend. Hier mal als Appetizer zwei Messungen und ein Bild am Prototyp:





    Kommentare und Vermutungen zur konzeptionellen Idee sind ausdrücklich erwünscht

    Gruß, Christoph

  2. #2
    LIFU
    Gast

    Standard

    Hoi Christoph

    Kommentare und Vermutungen zur konzeptionellen Idee sind ausdrücklich erwünscht
    6dB Weiche mit Spannungsteiler?
    Zeitrichtiges Conzept ?


    Was kann man gewinnen?

    Gustav

  3. #3
    Chef Benutzer Benutzerbild von Christoph Gebhard
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    Hi Gustav,

    so schwer war es nicht, deswegen gibt es nix zu gewinnen, außer ein paar dicke Props

    "Zeitrichtig" möchte ich ungern in den Mund nehmen, ist es doch höchst fragwürdig wie man diese Zeitrichtigkeit belegt (Sprungantwort, Gruppenlaufzeit, akustische Phase?) und was das eigentlich ist.

    Ich würde eher sagen, dass ich auf eine sauber Sprungantwort hingearbeitet und dabei auf gleichgepolte Treiber und möglichst wenig Bauteile ohne Parallelglieder gesetzt habe (die zwei Widerstände auf dem Foto sind eine Reihenschaltung).
    In der Summe habe ich somit für diesen fantastisch glatten Frequenzgang nur drei Bauteile gebraucht

    Ob und was das bringt, kann ich nicht sagen, ich wollte sowas aber schon immer mal basteln

    Natürlich gibt es auch viele (messtechnische) Nachteile. Die werde ich aber erst veröffentlichen, wenn die Box das Prototypenstadium verlassen hat.

    Der Versatz zwischen beiden Treibern beträgt übrigens 8,2cm und hat einen maximalen Toleranzbereich von einem Millimeter. Wenn man davon abweicht, leidet sofort die Linearität, wohingegen die Sprungantwort noch ok ist.

    Gruß, Christoph

  4. #4
    LIFU
    Gast

    Standard

    Hoi Christoph


    Das Interesse an solgen Minimalkonzepten kann ich gut verstehen.


    Die Weiche besteht auch aus nur 3 Bauteilen.



    Ja ich weiss, ne Simu ist ne Simu,ist..........


    Bin gespannt auf Deinen Klangeindruck.


    Freundliche Grüsse

    Gustav

  5. #5
    Chef Benutzer Benutzerbild von Christoph Gebhard
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    Hi Alex,

    dafür läuft meiner um 7kHz etwas welliger (ist wegen Phasenauslöschungen in der Messung oben nicht zu sehen , aber dafür im Mobb-Deep-Thread).
    Ich habe einen sehr früh wirkenden Kondensator (der Tieftöner dudelt ja noch bis in den mittleren Hochton), so dass der Superhochton natürlich relativ gesehen gepusht wird. Das kann es aber nicht alleine sein.

    Ich hatte deine Exemplare ja auch mal zu Hause. Auch da war der SHT eher schwach, aber von "Abkacken" konnte keine Rede sein. Entweder stimmt was mit dem Mikro bzw. der Korrekturdatei nicht oder die hast das Mikro nicht richtig ausgerichtet. Das Ding bündelt ja wie Sau. Da reichen auf 1m schon ein paar cm Versatz...

    Gruß, Christoph

    Edit: Ich habe noch eine Messdatei von deinem RT8 gefunden (ist komplett unbeschaltet):

    Der bei mir etwas kantigere 7kHz-Buckel (vgl. Messung im Mobb-Deep-Thread) ist hier genauso zu erkennen wie der von dir geschilderte Abfall im SHT. Dieses Welligkeiten sind tendenziell in der KT- und HH-Messung auch wiederzufinden. Nur die Ausprägung scheint unterschiedlich zu sein....
    Geändert von Christoph Gebhard (29.09.2009 um 14:32 Uhr)

  6. #6
    Chef Benutzer Benutzerbild von Christoph Gebhard
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    Nabend,

    so, der MDF-Rohbau ist fertig:



    Leider verändert das fehlende Stück Schallwand unterhalb des Tieftöner und der zurück gesetzte Hochtöner den Baffle Step, so dass sich der Frequenzgang zum Schlechten verändert und der 6dB-Filter nicht mehr wie gewünscht filtert
    Eine Standbox mit langer Schallwand würde da wohl besser passen...

    Na ja, die Messungen sind trotzdem "ok", so dass ich das Konzept jetzt durchziehe und erstmal ein wenig höre...

    Gruß, Christoph

  7. #7
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    Hm, mal ganz ehrlich? Ich find das Design, naja, grenzwertig - um es mal vorsichtig auszudrücken.
    Erinnert an so eine alte Kamera aus dem wilden Westen...
    Aber wenns klingt, ist es ja in Ordnung. Die Form folgt dem Zweck.

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Benutzerbild von Chlang
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    Hey Christoph,

    das hast du dir aber nicht hier abgeschaut

    Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	WeisserRiese.jpg
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    Grüße
    Chlang



  9. #9
    Chef Benutzer Benutzerbild von Christoph Gebhard
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    Zitat Zitat von Chlang Beitrag anzeigen
    Hey Christoph,

    das hast du dir aber nicht hier abgeschaut
    Nö, ich bin seit Jahren Stammkunde bei Speaker Heaven. Das war in der Vor-Internet-Zeit neben der der KT (damals noch unter Timmi) meine einzige Bezugsquelle/Autorität in Sachen DIY.
    Und die bauen seit Jahrzehnten "zeitrichtige" Lautsprecher.

    Deswegen hat für mich persönlich das Design auch einen exotisch-high-endigen Flair, auch wenn ich Ometas Meinung gut nachvollziehen kann.
    Design ist für mich auch nur dann wichtig, wenn ich keine Kompromisse in akustischer Hinsicht eingehe. Wenn man auf eine saubere Sprungantwort hin entwickelt, muss man zwangsläufig einen Versatz einbauen...oder einen Breitbänder einsetzen

    Gruß, Christoph

  10. #10
    Chef Benutzer Benutzerbild von Christoph Gebhard
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    Moin Moin,

    eine kleine Wasserstandsmeldung:

    Nachdem ich die erste messtechnisch optimierte Weiche zusammengeschustert habe, folgte der Hörtest.
    Der lief eher enttäuschend. Das Bass und Grundton war zu dick und wummerig, das Klangbild klebte an den Boxen und tonal war es eher anstrengend, ohne dass ich einen genauen Grund festmachen konnte.
    Als ich dann mit der Aufstellung experimentierte, fiel mir auf, dass das in meinem Raum bewährte "Fast-aufs-Ohr-Ausrichten" bei dieser Box nicht zielführend war. Um überhaupt ein Löslösen der Musik vom Lautsprecher zu gewährleisten, richtete ich die Lautsprecher fast parallel aus, so das der Hörraum rechts und links vom Ohr mit mehr Hochtonenergie abseits der Hörachse "gefüttert" wurde. Dadurch öffnete sich die Bühne viel besser und das Klangbild gewann an Breite.
    Leider war die Box so abgestimmt, dass sie unter 0-10° linear läuft, so dass sie - unter 20-30° abgehört - einen, durch die große, stark bündelnde Hochtonmembran verursachten, Frequenzabfall produzierte und so eher verhangen und mufig klang.

    Im Hochton verkleinerte ich deswegen den Serienwiderstand, so dass der Superhochtonbereich auf Achse angehoben wird und die Box unter ca. 20° linear läuft. Den zu stark angefetteten Bass bekämpfte ich zum einen mit einer kleineren Serienspule, die den Baffle-Step nicht mehr komplett eleminiert und zum anderen durch den vergrößerten Drahtquerschnitt (1,4 statt 1er Draht bei der ersten Spule, was die Bastelkiste halt so hergibt ) den Wirkungsgrad im Mittelton und den Dämpfungsfaktor verbessert.

    Und dann ging die Sonne auf. Die Box ist wirklich so gut geworden, dass ich schon jetzt entschlossen habe, sie zu finishen und nicht wieder auseinander zu schrauben (wie der Großteil meiner sonstigen Bastelkisten ).

    Vor allem die Bühne ist ziemlich geil. Die Mitte steht stabil und trotzdem ist die rechts/links-Unterscheidung (vermutlich durch die parallele Ausrichtung) sehr stark ausgeprägt. Zudem löst sich das Klangbild wirklich so gut von den Lautsprecher, wie ich es bei bündelnden Hochtönern selten erlebt habe. Ob dafür jetzt die "Zeitrichtigkeit" oder die Phasenschweinerien, die die flache Filterung hervorruft, verantwortlich ist, sei mal dahingestellt. Es klingt auf jeden Fall klasse, ohne unnatürlich oder gekünstelt zu wirken.

    Interessanterweise bleiben die Vorteile des engen Abstrahlens im Hochtons voll erhalten. Die Auflösung und Feinzeichnung ist kaum besser zu schaffen, zudem ist der Hochton plastisch-direkt und kann auch dynamische Schattierungen gut herausarbeiten ohne bei hohen Pegeln in Hektik zu verfallen. Manchmal merkt man dem Magnetostat eine kleine Neigung zu unnatürlichen Silbrigkeit an, die aber selten wirklich stört.

    Die Anbindung an den Vifa ist sehr gut und homogen geworden. Die Mitten passen tonal, sind aber eher unauffällig-geschmeidig, tendieren dafür aber nie ins aufdringlich-direkte. Auch fehlt etwas Plastizität und Auflösung, eine akustische Lupe ist die eher breitstrahlende Weichpappe von Vifa verständlicherweise nicht.
    Sie schluckt aber klaglos fast jede Musik und kippt auch nicht so schnell in die Extreme. Ich habe sehr viele verschiedene Scheiben gehört und mich immer wieder an der unkomplizierten Darstellung der Musik erfreut.

    Dadurch, dass der Baffle Step nicht vollständig entzerrt wurde, klingt auch der Grundton schön schlackenfrei und durchgezeichend. Selbst kritische, tiefe Männerstimmen haben keinen unnatürlichen Bauchansatz. Der Bass ist hifi-typisch eher rund als knackig, geht aber überraschend tief und druckvoll. In meinem Raum ist es manchmal sogar eine Nuance zu viel, es stört aber in den seltensten Fällen, sondern schmeichelt meist dem Ohr.

    Grobdynamisch ist so ein 17er mit 3mm Hub natürlich limitiert. Durch den guten Wirkungsgrad reicht das aber in 98% der Fälle vollkommen aus. Jeder 13er - sei er noch so hubfähig - wird locker in die Tasche gesteckt. Bei kleineren Bässen hört man jeden cm² mehr einfach raus

    Der Magnetostat hat durch die große Fläche und die relativ hohe Trennung (ca. 3.5kHz) keine Probleme mit der 6dB-Filterung...zumindest nicht in den Pegelbereichen, die der Vifa zulässt
    Der Vifa gehört nämlich leider zu den Treibern, denen man den Stress anhört. Ab einer gewissen Lautstärke verschmirrt das Klangbild etwas und es mischen sich leise Störgeräusche unter die Musik. Trotzdem kann man ein Sinfonierorchester in meinem Raum gut wiedergeben. Mein Vater war auf jeden Fall begeistert, äußerte sich positiv zu den Klangfarben im Mitteltonbereich ("die Streicher sind tonal sehr gut zu unterscheiden"), lobte die Wucht im Bass ("das klingt wie eine Kesselpauke") und die Ordnung und Ortbarkeit im Orchester. Ich glaube ihm das gerne

    Auch mir macht die Box viel Spaß. Sie reagiert sehr unkritisch auf unterschiedlichen Aufnahmen, baut eine klasse Bühne und spielt schön direkt, offen und plastisch, so wie ich es gerne mag. Einfach eine passende Mischung aus klassischem relaxtem Breitstrahlhallsoßen-HiFi und direktem PA-Brett-Kopfhörersound. Smooth und musikalisch-intim, dabei aber trotzdem effektvoll und offen-durchgezeichnet. Natürlich liefert sich kaum Superlative, spielt aber für meinem Geschmack sehr schlüssig und langzeittauglich.

    Als nächstes gibt es entweder ein paar ausführliche Messungen oder ein paar Bilder vom Finishen, mal schauen...

    Bis dann, Christoph
    Geändert von Christoph Gebhard (08.10.2009 um 06:21 Uhr)

  11. #11
    LIFU
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    Morgen Christoph

    Danke für den tollen Bericht.
    Ich finde es sehr gut,dass Du trotz Deiner Vorliebe für "PA in die Fresse" Sound anderen Konzepten nicht ablehnend gegenüber stehst.
    Ich würde Dir gerne mal meine VSM in meinem Raum vorführen.


    ....so gut geworden, dass ich schon jetzt entschlossen habe, sie zu finishen....
    Das ich dass noch erleben darf.



    Schönen Tag

    Gustav

  12. #12
    Chef Benutzer Benutzerbild von Christoph Gebhard
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    Morgen Gustav,

    Zitat Zitat von LIFU Beitrag anzeigen
    Ich finde es sehr gut,dass Du trotz Deiner Vorliebe für "PA in die Fresse" Sound anderen Konzepten nicht ablehnend gegenüber stehst.
    Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich fast jedem Konzept etwas Positives abgewinnen kann. Es gibt halt keinen Lautsprecher, der alles kann (auch wenn uns das einige Personen oft weißmachen wollen ).
    Das hat mir auch die Tafal beim Contest wieder eindrucksvoll vor Augen geführt, die ja eigentlich so gar nicht meine Baustelle ist, aber trotzdem Dinge konnte, die meine "Ergüsse" nicht drauf haben.

    Zitat Zitat von LIFU Beitrag anzeigen
    Ich würde Dir gerne mal meine VSM in meinem Raum vorführen.
    Ja, das wäre bestimmt ein tolle Erfahrung, aber Zürich ist schon ne Ecke. Vielleicht lässt sich das irgendwann realisieren, wenn ich sowieso im Süden unterwegs bin...

    Zitat Zitat von LIFU Beitrag anzeigen
    Das ich dass noch erleben darf.
    Nicht den Tag vor dem Abend loben
    Ich glaube es auch erst, wenn der Lack (oder die Folie) auf dem Holz getrocknet ist.
    Da meine Frau ähnliche Assozationen wie Ometa hatte (alte Kamera) werde ich die Stufen wahrscheinlich auch schräg abschleifen. Den RT8 interessiert das wegen seiner starken vertikalen Bündlung sowieso nicht

    Hier sind übrigens die Links zu den verwendeten Chassis:
    Tieftöner
    Hochtöner

    Und hier ist die Gehäuse-Simu unter Berücksichtigung des Einflusses der Serienspule (Interaktion mit dem schwankenden IMP-Verlauf) und der zu erwartenden Verluste im BR-Kanal. Die TSP sind von mir gemessen, das Gehäuse hat 21,5 Liter-Gehäuse, der HP70-BR-Kanal ist 15,4cm lang.


    Gruß, Christoph

  13. #13
    LIFU
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    Vielleicht lässt sich das irgendwann realisieren, wenn ich sowieso im Süden unterwegs bin...
    Ich würde mich freuen.

    Musst halt mit Deiner Holden mal zum Skifahren.
    Mit Zwischenhalt,...halt.

    Lukullisches Verwöhnprogramm kann ich auch bieten.


    Gustav

  14. #14
    Nachwuchs Benutzerbild von Spatz
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    Moin,

    mal wieder eine tolle Box und für dich doch irgendwo ungewöhnlich!

    Ein Fragen hätte ich allerdings noch:

    1. Wie bist du auf den Wert für den mechanischen Zeitversatz gekommen? Mit Messtechnik oder einfach mal 4 Bretter, grob geschätzt?
    2. Glaubst du, eine D-Appo würde sich bei der Bestückung gut machen?
    3. Hast du mal mit sehr stark anwinkelten Boxen gehört, quasi so, dass du zwar auch unter 20° hörst, aber in die andere Richtung?

    Ciao,

    Spatz

  15. #15
    Erfahrener Benutzer Benutzerbild von Chlang
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    Daumen hoch

    Hallo Christoph,

    Zitat Zitat von Spatz Beitrag anzeigen
    3. Hast du mal mit sehr stark anwinkelten Boxen gehört, quasi so, dass du zwar auch unter 20° hörst, aber in die andere Richtung?
    Diese Aufstellung würde ich ebenfalls spontan für deine Boxen vorschlagen. Ich habe gute Erfahrungen bei entsprechender Abstimmung der Boxen damit gemacht: Schallquellen werden meiner Meinung nach besser focussiert als bei paralleler Aufstellung und der Sweet Spot verbreitert sich in der Horizontalen deutlich.

    Ansonsten sehr interessant und mit diesem Magnetostaten würde ich auch mal gerne mal Spielen...

    Grüße
    Chlang



  16. #16
    Chef Benutzer Benutzerbild von Christoph Gebhard
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    Hallöchen,

    Fragen sind immer gut...

    1. Ich wusste, dass der Vifa mit einem 6dB-Filter sehr gut läuft und sein "natürlicher" Frequenzabfall die Filterwirkung optimal ergänzt. Den richtigen Spulenwert habe ich dann auch im ersten Versuch getroffen (1,8mH). Ein anderer Wert kam dabei nicht in Frage, weil die Spule ja auch den Baffle Step entzerrt (der ja viel tiefer sitzt als die eigentliche Übergangsfrequenz). Dieser Wert und der entsprechende Filterverlauf war also praktisch "gesetzt".
    Dann habe ich versucht, für den RT8 eine Weiche zu realisieren, die einen zum Vifa spiegelbildlichen Filterverlauf und den passenden Pegel bietet.
    Jetzt musste der Magnetostat nur noch so lange nach hinten geschoben werden, bis sich ein glatter Summenverlauf ergibt. Auf dem ersten Foto kann man das ganz gut erkennen (abgestützt durch eine Schachtel Schrauben).
    Probeweise habe ich auch mal den Hochtöner verpolt und geschaut, an welcher Position der tiefste Einbruch entsteht, so dass ich davon ausgehen kann, dass die Phasenaddition beim "Zurückpolen" optimal ist.
    Den Hochtonfilter habe ich während der Schieberei und Messerei noch in Nuancen angepasst. Die sauber Sprungantwort ergibt sich bei dieser Prozedur von alleine. Wichtig ist halt nur, dass die Treiber gleichgepolt bleiben und die Filter möglichst wenig an der Phase drehen.
    Natürlich braucht man auch etwas Glück, mit dem dem Vifa und einem gutmütig laufenden Hochtöner sollte das aber eigentlich immer gelingen.
    Der Vorteil des Magnetostaten liegt halt darin, dass er durch die starke Bündlung sehr unkritisch auf die hervorstehende Kante reagiert. Bei einer breitstrahlende Kalotte fängt man sich wahrscheinlich einige Probleme ein, die den gutmütigen Verlauf zunichte machen.

    2. Denke ich schon. Wenn ich die im Raum messe, ergibt sich ein leichter Sprung bei der Übergangsfrequenz (der Hochtöner strahlt enger) und das hört man auch wenn man durch den Raum läuft.
    Mit einem D´Appo schnürt man den Mittelton aber auch noch etwas ein, so dass die Energieabgabe in der Summe gleichmäßiger laufen sollte.
    Kritisch könnte nur - so komisch es klingt - der Wirkungsgrad des Hochtöners sein. Er knickt im Superhochton eh schon leicht weg (so ca. 92-93dB).
    Hinzu kommt dann noch die Abstimmung auf 20°, wo er durch die deutliche Einschnürung noch weniger Pegel im SHT hat (so. ca. 89-90dB).
    Der Vifa kommt aber entzerrt so auf ca. 85dB, so dass man bei Parallelschaltung zweier ca. 90-91dB hat und dem Magnetostat schlimmstenfalls 2dB an Pegel im SHT fehlen.
    Dann müsste man zwangsläufig die Box schon wieder deutlich aufs Ohr ausrichten, was nach meinen Erfahrungen in meinem Raum die Bühne zusammenfallen lässt und dem Lautsprecher einer seiner größten Stärken raubt.

    3. Ja, habe ich probiert. Ich habe mich dazu wie folgt im HiFi-Forum geäußert:

    Im Gegensatz zu der generellen Empfehlung von z.B. Timmi stark bündelnden Lautsprecher wie BB oder eben der RT8 auf den Hörer auszurichten, habe ich beste Erfahrungen damit gemacht, den Lautsprecher eher auf 20-30° abzuhören und auch ABZUSTIMMEN, um überhaupt ein Löslösen der Musik vom Lautsprecher zu gewährleisten (also den Raum mit etwas Hochtonenergie abseits der Hörachse zu füttern).
    Wenn ich jetzt probeweise die Lautsprecher auf 45° abhöre (also so, dass sich die Achsen der Lautsprecher vor dem Hörer treffen), bleibt die Stereoortung zwar erhalten und auch die Tonalität gleich. Die Bühne klappt aber zusammen und schrumpft auf Basisbreite, weil einfach die Anregung des Raums rechts und links der Lautsprecher im Hochton komplett ausbleibt.
    Bei der 45°-Geddes-Ausrichtung wird der Großteil an Hochtonenergie (wichtig für die Ortung) in Richtung Tisch/Raummitte geworfen, bei der 20-30° Anwinklung (in meine damit fast parallel zu den Seitenwänden, die Winkelangabe bezog sich auf den Abstrahlwinkel des Lautsprechers, vergleichen mit obiger 45°-Angabe wären das eher 0-10°) wird halt viel in die "Ecken" bzw. auf die Rückwand rechts und links vom Kopf geworfen.
    Gruß, Christoph

  17. #17
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    Hallo Christoph,

    danke für die ausführlichen Antworten!

    Zu 1: Also doch komplett Messtechnisch... ich war nur etwas irritiert, weil es genau 5 Bretter Abstand sind. Ist das trotzdem exakt? Oder gibts da irgendwie Toleranzen um 5 mm oder so? Unterscheiden sich die SEOs der Membranen messtechnisch und mechanisch, wärst du also, wenn du nur nach den Abmessungen gegangen wärst auch auf genau dieses Delay gekommen?

    Zu 2: Das ließe sich mit einer relativ hochohmigen (1-1,5 Ohm) Serienspule lösen. Dann macht das Päärchen laut AJHorn in 70 Liter 89 dB, realistisch gesehen noch ein bisschen weniger... f3 liegt dann bei 35 Hz mit relativ flach abfallender Flanke...

    Zu 3: Ach, dann hatte ich das schon von dir gelesen... Manchmal ist das mit den zwei Foren schon verwirrend...

    Ciao,

    Spatz

  18. #18
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    Hi Bastian,

    1. Ich hatte die 82mm Versatz im Versuch ermittelt und dann geschaut, wie ich das sinnvoll aufdoppelle. Zuerst wollte ich zweimal 19mm und zweimal 22mm nehmen. Dann habe ich mich aber für fünfmal 16mm (plus Leimzugabe) entschieden, um diese gleichmäßige Stufenanordnung als optische Auflockerung zu erhalten.
    Im Endeffekt sind es auch nur 80,5mm geworden, was vielleicht auch der Grund ist, wieso die Box im jeztigen Zustand nicht ganz so glatt läuft wie im Prototypen-Stadium.
    Hauptsächlich liegt`s aber wohl an den geänderten Schallwandabmessungen.

    2. Ich habe keine guten Erfahrungen damit gemacht, den Tieftöner so einzubremsen und vom Verstärker abzukoppeln, auch wenn`s theoretisch mit Sicherheit richtig ist. Vielleicht bin ich da auch zu festgefahren...

    Gruß, Christoph

  19. #19
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    Hallo,

    es gibt übrigens eine nette (halb inoffizielle) Geschichte zum Vifa. In Zeiten des Papiermembran-Booms so um 2004/2005 plante Visaton zwei High-End-Papiermembranen in der 13er und 17er-Klasse zu entwickeln.
    Das ganze sollte ähnlich wie der B200 ausgelegt sein, nur halt als TMT, dass heisst mit BR-tauglichen TSP und sanften Roll-Off zu hohen Frequenzen.
    Friedemann sprach damals auch mit Timmi, der ihm den Vifa als Anschauungsobjekt in die Hand drückte...
    ...die Chassis von Visaton sind bei heute nicht erschienen (obwohl es Labormuster gab)

    Fairerweise muss man dazu sagen, dass im Visaton Pflichtenheft "unbeschichtet" stand, was der Vifa ja definitv nicht ist.

    Ich habe sogar noch Bilder von den Labormustern gefunden:





    Gruß, Christoph

  20. #20
    OrangeBrat Benutzerbild von Matthias Gebhard
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    Hallo zusammen,

    ich durfte gestern auch mal ein Ohr reinwerfen um dem neuesten Übergangserzeugnis () meines Bruders zu lauschen. Und ich muss sagen, das ich in seinem Raum sowas in der Art noch nicht gehört habe. Der extrem eng strahlende Magnetostat in Verbindung mit den weit ineinander laufende Treibern sorgt für ein erstaunliches, ungewohntes aber doch nicht unrichtiges Klangbild.

    Es treten einerseits nicht die typischen Hallsoßenwerfer-Effekte in seinem Badezimmer....äh....Wohnzimmer auf; also ein diffuses, entferntes, leicht nerviges Klangbild. Andererseits bekommt man nicht die platzangstartigen Zustände seiner sonstige engstrahlender Konzepte in Verbindung mit dem zu kurzen Hörabstand.

    Es klingt, trotz Fernseher in der Mitte, weiträumig gelöst, erstaunlich schön gestaffelt, normal breit und mit einem echten Eindruck von Tiefe den ich so noch nicht kannte. Das erzeugt bei Stimmen einen Effekt von Plastizität und Greifbarkeit der schon zu faszinieren vermag. Man kann damit sehr gut in Aufnahmen hineinhören ohne von schlechten Aufnahmen genervt zu sein. Man schaut eher interessiert zu was der Mischer da so alles angestellt hat. Ein Beispiel dafür ist das von den Backroundsängerinnen gesungene Halli Hallo auf dem Lied Fremdscham vom neuen Jan Delay-Album. Es steht an einer völlig anderen Stelle als es Jan Delay tut und ist mit anderen Halleffekten versehen. Sowas lässt sich sehr leicht heraushören und macht deswegen Laune.
    Weniger Laune macht dafür der zu laute Bass. Wohl eher ein Effekt des Raumes, aber deswegen nicht minder akzeptabel. Anfangs dachte ich noch der Mitteltonbereich ist zu leise und eine kleinere Spule könnte für Abhilfe sorgen, doch mit einem verstopften Bassreflexrohr konnte man das mulmige im Klangbild weitesgehend ausmerzen. Christoph wollte da noch mal mit einem längeren Bassreflexrohr experimentieren.

    Eines sollte allerdings auch klar sein, aus dem Vifa wird man nie ein Auflösungswunder machen können, aber mit dem Konzept schafft man sich einen absoluten Allrounder ins Haus der alles klaglos sauber abspielt und Fehler der Aufnahme nicht unter dem Teppich kehrt sondern nett verpackt dem Zuhörer präsentiert .

    Gruß
    Matthias

    P.S. @Christoph: Meine Kontonummer hast du noch, oder?

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    Von Spatz im Forum Allgemeine Themen
    Antworten: 8
    Letzter Beitrag: 04.11.2010, 18:19

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