Liebe Mitleserinnen, Mitleser, Foristinnen und Foristen,
wer sich von Euch in letzter Zeit mit dem Gedanken getragen hat, Mitglied unseres wunderbaren IGDH-Forums zu werden und die vorher an dieser Stelle beschriebene Prozedur dafür auf sich genommen hat, musste oftmals enttäuscht feststellen, dass von unserer Seite keine angemessene Reaktion erfolgte.
Dafür entschuldige ich mich im Namen des Vereins!
Es gibt massive technische Probleme mit der veralteten und mittlerweile sehr wackeligen Foren-Software und die Freischaltung neuer User ist deshalb momentan nicht mit angemessenem administrativem Aufwand möglich.
Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das Forum neu aufzusetzen und es sieht alles sehr vielversprechend aus.
Sobald es dies bezüglich Neuigkeiten, respektive einen Zeitplan gibt, lasse ich es Euch hier wissen.
Das wird auch für alle hier schon registrierten User wichtig sein, weil wir dann mit Euch den Umzug auf das neue Forum abstimmen werden.
Wir freuen uns sehr, wenn sich die geneigten Mitleserinnen und Mitleser, die sich bisher vergeblich um eine Freischaltung bemüht haben, nach der Neuaufsetzung abermals ein Herz fassen wollen und wir sie dann im neuen Forum willkommen heißen können.
Herzliche Grüße von Eurem ersten Vorsitzenden der IGDH
Wie hier schon öfters angekündigt, plante ich ein rückwärtig bedämpftes SBA mit 18 x Peerless XXLS12 in geschlossenen Gehäusen. Das befindet sich jetzt endlich im Bau!
Die Untersuchungen zeigen, dass ein rückwärtig bedämpftes SBA sehr gut funktioniert. Messungen zu minimalphasiges Equalizing und zum Druckkammereffekt sind auch enthalten.
Die Subwoofer werden möglichst flach gebaut und direkt an der Wand montiert (bzw. im Fundament verschraubt). Dazwischen werden die Hauptlautsprecher eingebaut und davor wird die akustisch transparente Leinwand angebracht. Der Raum hat die Maße 6 x 4,8 x 2,2 m. So soll das später aussehen:
Es werden also zwei "kleine" Säulen mit jeweils 3 Treibern und zwei große Flachmänner mit jeweils 6.
Als Endstufe kommt eine Sanway FP14000 zum Einsatz, die die nötige Leistung mitbringt, um alle Treiber kurzzeitig an Xmax zu bringen. Es werden jeweils drei Treiber parallel verschaltet, um Impedanztoleranzen auszumitteln. Wiederum drei dieser Parallelschaltungen werden in Reihe geschaltet, so dass sich im Minimum verträgliche 5,4 Ohm pro Kanal ergeben.
Die beiden kleinen sind inzwischen fertig und ich konnte endlich eine erste Messung (ohne Absorber) durchführen.
Die Messung ist kalibriert (Mikrofon, Soundkarte, SPL). Das Mikrofon stand in der Mitte des Raumes, damit die 1. Längsmode keinen Einfluss hat. Die beiden Säulen standen auf 1/4 und 3/4. Die Längsmode 2. Ordnung wird später von dem rückwärtigen Absorber vollständig bedämpft, so wie in dem verlinkten PDF beschrieben.
Es kam kein Equalizer zum Einsatz! Dank des Druckkammereffekts liegt die untere Eckfrequenz bereits so schon bei 3,3 Hz. Bei 105 dB habe ich aufgehört, den Pegel zu erhöhen. Viel mehr vertragen die 6 Treiber bei den Frequenzen < 20 Hz mechanisch auch nicht. Durch die anderen 12 Treiber kommen dann im fertigen Zustand noch mal +9 dB Maximalpegel hinzu. Dann komme ich ziemlich genau auf den simulierten und abgeschätzten Wert.
Aber bereits jetzt war das Messen schon die Hölle!
Alles im Raum rappelte, selbst die Wohnzimmertür ein Stockwerk drüber klapperte wie verrückt. Die FP14000 zeigte gerade mal den halben Ausschlag an. Da geht also noch was!
Jetzt geht es erst mal weiter, die großen Flachmänner fertigzustellen. Das wird noch ein Akt, da sie durch ihre Größe sehr unhandlich sind. Im Nachhinein hätte ich die besser aufteilen sollen...
man hat es ja schon anhand deiner akribischen Planung geahnt.. aber der Messschrieb jetzt.. Wahnsinn. Das kommt im Endausbau einem Erdbeben vermutlich schon recht nahe
Und weiter geht's! Der erste Flachmann ist fertig und liegt wie eine Steinplatte auf den Böcken. Ich habe keine Ahnung, wie ich den vernünftig runterbekomme und an die Wand stelle. Eventuell schraube ich einfach temporär Griffe an die Seite. Dann kann man ihn wenigstens anfassen.
Hier sieht man noch mal das Iso Bond und die Kabel, die in den Schlitz gequetscht werden, damit sie nicht klappern.
Die 4mm²-Kabel habe ich direkt angelötet, um den bestmöglichen Kontakt herzustellen. Das Dichtband sorgt für einen luftdichten Verschluss.
Der zweite Flachmann leimt gerade. Nachher kommt die Front drauf. Die letzten Arbeitsgänge sind dann "nur" noch einmal Kanten Fräsen, schleifen, Streichen, Iso Bond schneiden und reinquetschen, anschrauben, aufstellen. Das ist alles deutlich mehr Arbeit als ich anfags dachte. Aber dafür wird es auch halbwegs ordentlich.
Das kommt der Bedeutung von "kompromisslos" schon sehr nahe.
Also lieber Olli,
das IST imO kompromisslos!
Obwohl andererseits ein Freund, der hier in der Gegend bei einer Erdbebenforschungsstation arbeitet, anderer Meinung sein dürfte.
Aber na ja, 3Hz müssen halt als untere Grenzfrequenz reichen...
@Nils: Wer hat denn Dein Mikro kalibriert?
Gruß
Rainer
Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.
Immanuel Kant
@3eepoint
Dezent im Raum wird das wirklich, denn es kommt ja die Leinwand davor und die Seiten werden mit schwarzem, akustisch transparenten Stoff abgekoffert. Später wird man von den Subwoofern nichts mehr sehen. Ich weiß gar nicht, warum ich mir überhaupt solche Mühe gebe. Wahrscheinlich für das Gewissen.
Zitat von ton-feile
@Nils: Wer hat denn Dein Mikro kalibriert?
Ab 20 Hz ist es direkt von Audix kalibriert. Von einem Forumkollegen habe ich eine Korrekturdatei ab 10 Hz für sein TM-1. Die Abweichungen dort sind so gering, dass ich mich nicht weiter um eine Kalibrierung unter 20 Hz gekümmert habe. Faktisch ist also der Frequenzbereich unter 20 Hz unkalibriert. Auf das dB genau sollte man die Messung also nicht nehmen. Ich wüsste auch gar nicht, wer bis 3 Hz kalibriert bzw. kalibrieren kann.
Mehr Probleme bereitet normalerweise ohnehin die Signalkette. Ich habe meine Komponenten durchmgemessen. Sowohl die Soundkarte als auch die Sanway haben ihren Abfall erst bei ca. 3 Hz. Mein alter Alesis RA 500 dagegen fällt schon deutlich früher ab. So wie viele andere Komponenten auf dem Markt. Hinzu kommt, dass sich die Hochpässe aller Geräte in einer Kette addieren. Das ist wohl auch ein Grund, warum viele Leute nicht so tiefe Frequenzen messen, obwohl sie sicherlich häufig da sind.
Der zweite Flachmann wird gerade gestrichen. Das heißt, eventuell kann ich die Subwoofer am Wochenende aufstellen. Dann gibt es neue Fotos und natürlich auch Messungen.
Bilanz bis jetzt:
144 Einschlagmuttern + Zylinderschrauben
50 m Kabel
22 m² MDF (350 kg)
9 m² Iso Bond
2 Liter Fugenleim
Und gefühlte 10 m³ Staub in der Lunge und in sämtlichen Klamotten! Bin ich froh, dass der staubige Teil endlich vorbei ist...
1. Warum die vielen Treiber? Willst Du hohe Trennung oder wegen Heimkino hohen Pegel bis 3 Hz?
2. Was für Volumen bekommen Deine 830845? Nach den Bildern wohl geschlossen?
3. Vielen Dank für Deine Voruntersuchung. Falls das Paper nicht schon anderswo gepostet und diskutiert ist:
a) Warum zeigen die Simulationen allesamt einen Anstieg zu tiefen Frequenzen? Druckkammer wird es ja wohl kaum sein, da der Anstieg locker in den Bereich 80 - 100 Hz geht. Außerdem interessant sind die Steigungen:
- Anordnung 1/4 Länge: 12 dB/Okt. für blaue Pos., ca. 10 dB/oKt.. für rote
- DBA: ~6,5 dB/Okt. sauber bis 100 Hz
- SBA mit Dämpfung: wie DBA
b) Deine Messungen auf S. 27 zeigen hingegen für SBA ca. 12 dB/Okt. unterhalb der untersten Mode
c) warum ist der Druckkammereffekt für DBA überhaupt vorhanden und dazu noch fast identisch zu SBA? ich hätte ja fast getippt, daß Abschwächung und Delay nicht optimal waren, aber dann wäre ja immer noch ein verminderter Effekt gegenüber SBA zu erwarten
4. Off-topic: lt. im Paper verlinkten Wikipedia-Artikel geht DBA in Spitzböden ganz gut - vor ein paar Jahren war die Meinung noch, daß die obere Grenzfrequenz viel schlechter als in quaderförmigen Räumen ist, weil die Spiegelschallquellen eher wie ein Kaleidoskopbild aussehen -> gibt es da neue Erkenntnisse?
So, dann kann ich wohl über Weihnachten die Küchenschränke ausräumen und Steinwolle reintun. Mal sehen, ob die Herrin des Hauses mitspielt
1. Warum die vielen Treiber? Willst Du hohe Trennung oder wegen Heimkino hohen Pegel bis 3 Hz?
Erstmal danke, dass du das Dokument so ausführlich gelesen hast.
Ich habe die Treiber gekauft, bevor ich die Untersuchungen zum Druckkammereffekt durchgeführt habe. Es ergab sich eine günstige Gelegenheit, also habe ich zugeschlagen. Und da man bei Heimkinoanwendung nie genug Pegel bei tiefen Frequenzen haben kann, wurden es eben 18. Das war finanziell noch vertretbar.
Ich werde bei ca. 100 Hz trennen. Dei ebene Welle bildet sich ja bis über 200 Hz. Das ist natürlich nicht nötig, schadet aber auch nicht.
2. Was für Volumen bekommen Deine 830845? Nach den Bildern wohl geschlossen?
Jeder Treiber hat ein Volumen von ca. 65 l. Da fallen die mechanische und elektrische Belastbarkeit beinahe zusammen. Der Maximalpegel sollte also bei jeder Frequenz mit ähnlicher Leistung erzielt werden. Das heißt auch, dass obenrum deutlich mehr als die 115 dB drin sind. Das müssten dann eher so 130 dB sein. Die benötigt man wahrscheinlich nie, aber es ist immer gut, sich weit im linearen Bereich zu befinden.
a) Warum zeigen die Simulationen allesamt einen Anstieg zu tiefen Frequenzen?
Tja, ehrlich gesagt, weiß ich es nicht. Der Entwickler konnte es mir auch nicht beantworten, meinte aber, es wäre alles in Ordnung. Eventuell ist es die Grenzflächenverstärkung, die ja eigentlich den Druckkammereffekt ausmacht. Einen echten "Druckkammer"effekt gibt es ja nicht, sondern nur zunehmend konstruktive Interferenz. Dem statischen Druck wird ja kein dynamischer überlagert, denn sonst wäre die Schallgeschwindigkeit unendlich.
c) warum ist der Druckkammereffekt für DBA überhaupt vorhanden und dazu noch fast identisch zu SBA? ich hätte ja fast getippt, daß Abschwächung und Delay nicht optimal waren, aber dann wäre ja immer noch ein verminderter Effekt gegenüber SBA zu erwarten
Ich erkläre mir das so: beide Wellen unterliegen der Grenzflächenverstärkung, erfahren also zunehmend konstruktive Interferenz an den Wänden mit steigender Wellenlänge. Ich denke, die Vorstellung vom Druckkammereffekt trifft einfach nicht zu. Es ist nur ein Modell, das mit der Realität nichts zu tun hat.
4. Off-topic: lt. im Paper verlinkten Wikipedia-Artikel geht DBA in Spitzböden ganz gut - vor ein paar Jahren war die Meinung noch, daß die obere Grenzfrequenz viel schlechter als in quaderförmigen Räumen ist, weil die Spiegelschallquellen eher wie ein Kaleidoskopbild aussehen -> gibt es da neue Erkenntnisse?
Von mir zumindest nicht. Die Simulation sah relativ gut aus und bei einem Freund funktioniert das auch relativ gut in der Praxis. Dass es nicht ideal ist, kann ich mir aber gut vorstellen.
So, dann kann ich wohl über Weihnachten die Küchenschränke ausräumen und Steinwolle reintun. Mal sehen, ob die Herrin des Hauses mitspielt
Dann viel Spaß dabei! Mit Steinwolle geht so einiges!
Zum Thema Bassanstieg:
Die Simu und die Messung beschreiben zwar beide einen Anstieg, aber von Steigung ung Grenzfrequenz stimmt das nicht überein (Messung steiler und tiefer). Warum auch immer...
JohnK zeigt Simu-Ergebnisse und sagt, die Messungen würden mit der Theorie übereinstimmen. Könntest Du das mal simulieren und messen? Vielleicht kann man dann einkreisen, wo die Diskrepanzen liegen.
Was den Spitzboden angeht, war denn in Messungen oder Simulationen zu sehen, daß die Wirkfrequenz nach unten geht? Wie habt Ihr die Treiber angeordnet?
Nein, das kannte ich nicht. Aber es verlinkt ja auf meinen Thread im AVSForum.
JohnK zeigt Simu-Ergebnisse und sagt, die Messungen würden mit der Theorie übereinstimmen. Könntest Du das mal simulieren und messen? Vielleicht kann man dann einkreisen, wo die Diskrepanzen liegen.
Leider habe ich im Moment keine Zeit dafür. Ich bin jetzt in der Bauphase. Die Experimente sind vorerst vorbei. Tut mit leid.
Was den Spitzboden angeht, war denn in Messungen oder Simulationen zu sehen, daß die Wirkfrequenz nach unten geht? Wie habt Ihr die Treiber angeordnet?
In der Simulation habe ich die Tieftöner so lange verschoben, bis der Amplitudengang recht linear aussah. Wie hoch die obere Grenzfrequenz ist, weiß ich nicht. Mich hat immer nur der Bereich bis 120 Hz (also LFE) interessiert. Und da ich keinen Spitzboden besitze, habe ich da nicht allzu viel Zeit reingesteckt.
Bei meinem Kumpel stehen die Subwoofer auf dem Boden. Das klappt aber auch schon erstaunlich gut. Wobei das eigentlich gar nicht so verwunderlich ist, denn die Raumbreite ist durch das spitze Dach eher klein, also sind die Quer- und Vertikalmoden ohnehin relativ weit oben im Frequenzbereich. Die vordere und die hintere Wellenfront unterscheiden sich wahrscheinlich gar nicht mal so stark voneinander.
Naja, vielleicht kann ich das ja mal machen, wobei ich erst einen zweiten gleichartigen Sub bauen müßte.
Ist der Link zu Deiner Voruntersuchung stabil? Dann würde ich nämlich mal in diyaudio.com darauf verweisen und gucken, ob jemand auf die Frage mit dem room gain anspringt.
Ich habe mittlerweile Deinen Treiberauswahlthread bei beisammen.de gefunden. Was die in-wall-Hauptlautsprecher angeht, ich weiß nicht, ob für Heimkino andere Maßstäbe gelten, aber für Musik scheint die überwiegende Meinung bei diyaudio zu sein, daß die trotz aller beugungstechnischen Vorteile flach klingen.